Krankenhaus Clinique Juge

Mats ging zum Fenster und lehnte sich daneben an die Wand. Eigentlich würde er Marco jetzt liebend gern um den Hals fallen, nur nach dem Streit. "Jo hat mich ganz schön runter gemacht", gab Mats schließlich zu und seufzte. "Es tut mir Leid, ich verhalt mich total blöd. Aber ich will nicht das du noch länger hier im Krankenhaus bist, ich will dich einfach wieder bei mir im Hotel haben", sagte er jetzt und schaute auf den Boden. Er konnte Marcos Blick nicht erwidern, dann wäre bei ihm alles vorbei, die Sehnsucht war den Tag über einfach schon zu groß gewesen.

Marco nickte nur auf Jo´s Frage und rutschte ein Stück beiseite. Dann lauschte er Mats Worten.. diese trafen ihn verdammt. Mats hatte also einfach Angst um Marco. Er seufzte und stand auf. Leise lief er zu Mats und legte seine Arme um seinen Körper. "Ich bin bald wieder draußen, versprochen" sagte er und lehnte seinen Kopf gegen Mats Rücken.

Er hörte Schritte un zuckte zusammen als sich Arme um seinen Körper legten. Das war einfach überraschend gewesen. Leicht lächelnd drehte er sich in Marcos Armen um und strich über dessen Wange. "Tut mir Leid", nuschelte er noch mal und küsste Marco schließlich sanft. Die Nähe hatte er den ganzen Tag vermisst. Nur wie er das jetzt mit seinem Vater sagen sollte wusste er nicht. "Marco, wegen der Pressemitteilung", fing Mats an, als er sich wieder von seinem Freund gelöst hatte und biss sich auf die Lippe.

Marco erwiderte Mats Kuss nicht. Für ihn war die ganze Sache noch nicht geklärt und als er dann auch noch mit der Pressemitteilung anfing, seufzte er laut. "Mats nein.. die eine Sache ist noch nicht geklärt und schon kommst du mit dem nächsten" sagte er und setzte sich neben Jo.

Er seufzte frustriert. "So war das auch nicht gemeint", entgegnete er jetzt und setzte sich auf einen Stuhl. Er verstandt wirklich nicht, warum Marco ihm erst so nah war und jetzt wieder so kalt reagierte.

Er seufzte und legte sich wieder in sein Bett zurück. Was genau sollte er jetzt sagen? "Weißt du Mats.. ich.. ich bin einfach überfordert mit allem hier" gab er jetzt zu und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

"Jungs!", schaltete Johannes sich ein "Hört ihr euch eigentlich selber reden? Ihr benehmt euch wie kleine Kinder!"
Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und seufzte.
"Ok. Jeder sagt jetzt ganz gerade raus, was sein Problem ist und was ihn genau am Verhalten des anderen stört. Marco? Du fängst an!"

Na toll, besser konnte es ja nicht sein. Sein Freund war mit der Beziehung und allem überfordert. Eigentlich hätte er jetzt gesagt das sie wussten auf was sie sich da eingelassen hatten, aber dann gäbe es wahrscheinlich wieder Stress und Jo regte sich auch auf. Er wartete einfach nur darauf was Marco jetzt sagte, ein bisschen blöd kam er sich ja hier schon vor. "Mein Vater hat die ganzen Nachfragen bestätigt das ich nicht mehr mit Cathy zusammen bin ", platzte es jetzt aus ihm raus.

Marco schaute den Mainzer böse an. "Danke Jo" brummte er und seufzte. "Mich stört einfach das Mats total überbesorgt ist! Ich mein, das ist ja echt süß und so, aber es muss sich auch mal im Griff haben. Wenn ich sage das es mir gut geht, dann ist es auch so" platzte es aus ihm heraus und drehte sich dann zu Mats. "Und wie gehts dir mit dieser Bestätigung?" fragte er leise.

"Genau das hat mir Jo auch schon gesagt vorhin", seufzte Mats. "Aber du bist 2 mal umgekippt, redest so oft von den starken Kopfschmerzen und dass das Fieber nicht besser wird. Ich hab mir einfach Sorgen gemacht", erklärte er, als Marco ihn anschaute. "Mir ist das ganz recht jetzt. Zwar hätte ich vorher gerne gewusst was er so alles weitergibt, aber ich hab wohl ein bisschen stark gedrängelt das es schnell gehen muss, das er gedacht hat es wäre schon in Ordnung. Ich hatte ehrlich gesagt Angst das du sauer bist, weil du es nicht wusstest", gab er zu und stand auf. Neben Marcos Bett zog er den Stuhl hin und strich seinem Freund vorsichtig über die Hand. "Ich weiß das es blöd ist wie ich in der Öffentlichkeit zu dir bin. Aber ich kann das einfach noch nicht alles. Ich will dich aber auch nicht jedes mal verletzen", seufzte er.

"Genau das tust du aber" sagte er kaum hörbar und zog seine Hand weg. Es schmerzte einfach.. jede Berührung, jeder Kuss, einfach dieses Wissen das Mats in der Öffentlichkeit niemals zu Marco stehen würde. Jetzt war er derjenige, der aufstand und ans Fenster ging.

Traurig lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. "Ich kann das aber noch nicht, warum verstehst du das nicht", fragte er jetzt. "Ich hab ne riesen Angst da draußen fertig gemacht zu werden und dass das dann alles vorbei ist mit dem Fußball", sagte Mats.Er wusste das die Worte Marco noch mehr verletzten, aber er war einfach nicht bereit dafür. "Das alles heißt aber nicht das ich dich nicht liebe. Marco du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich liebe dich", nuschelte er, als er jetzt vor Marco stand.

Marco wischte seine Tränen weg und schüttelte mit dem Kopf. "Mats ich kann nicht mehr. Kannst du bitte gehen?" fragte er leise und schaute sturr geradeaus aus dem Fenster. Es tat einfach weh.. alles! Jedes einzelne Wort, jeder kleiner Atemzug. Mats Nähe war für Marco gerade unerträglich.

Entsetzt schaute er Marco an und schluckte. Er blieb stehen, neben Marco, konnte sich gerade nicht bewegen. Er wusste auch nicht genau was Marco ihm gerade sagen wollte. Versuchte er gerade alles zu beenden oder wollte er wirklich nur alleine sein. "Bitte", flüsterte er leise und strich ganz kurz und leicht über Marcos Wange. Wenn sich Jo nicht langsam einschaltete und half wusste Mats wirklich nicht, was er tun sollte. Er war einfach überfordert.

"Jungs?", fragte er vorsichtig.
Er musste jetzt einschreiten, sonst würde das hier richtig ausarten.
Desswegen stand er jetzt auch noch auf und sah zwischen den zwei hin und her.

"Marco", fing Mats nochmal an als der immer noch starr aus dem Fenster schaute. Hilfesuchend schaute er traurig zu Jo und setzte sich auf Marcos Bett, da sein Freund noch immer nichts gesagt hatte.

Schnell wischte er sich seine restlichen Tränen weg und schaute hilfesuchend zu Jo. Bloß gut das der Mainzer da war! "Ich.. ich kann einfach nicht mehr" sagte er. Das die Liebe zu Mats einmal so weh tun würde, hätte Marco niemals gedacht!

"Vielleicht sollte ich besser gehen", sagte er ganz leise und war den Tränen nahe. Wollte Marco wirklich alles beenden? "Warum", fragte er mühsam und schaute Marco an.

Johannes setzte sich neben Marco und sah auf dessen Hände. "Marco?", flüsterte er "ich weiß es tut weh und ich weiß wie du dich fühlst. Soll ich mal kurz mit dir raus gehen? Dass du mir einmal alles erzählst?"
Mats konnte nach dem fühlst nichts mehr hören. So leise hatte er gesprochen.

Marco nickte einfach nur und stürmte schon nach draußen. Vor der Tür ließ er sich an der Wand runtergleiten und blieb schließlich auf dem Boden sitzen. Dort wartete er auf Jo, der hoffentlich bald kommen würde!

"Warte hier!", sagte Jo leise zu Mats und folgte dann Marco.
Er setzte sich im Schneidersitz neben ihn und sah ihn an. 
"Dann erzähl mal von Anfang an.", schlug er vor und hoffte, dass der Borusse darauf eingehen würde.

"Ich will ihn nicht verlieren", murmelte Mats kaum hörbar als Marco nach draußen stürmte. Mats hatte Angst, wusste überhaupt was er machen sollte, war aber unglaublich froh das Jo hier war. Er ließ sich nach hinten, auf das Bett fallen und rieb sich über die Augen.

"Seit Mats und ich zusammen sind läuft alles schief. Ich bin hier wegen der EM, weil ich endlich meinen Traum leben will, aber gerade passiert hier das genaue Gegenteil. Mein Leben dreht sich jetzt nur noch um Mats. Selbst Caro und das Kind habe ich im Stich gelassen. Ich mein, ich liebe Mats wirklich über alles, aber ich kann das ganze hier nicht mehr. Es ist so hart das er nicht zu mir steht" murmelte er und lehnte seinen Kopf gegen die Wand.

"Aber er hat es doch den Jungs gesagt. Er hat doch sogar Jürgen eingeweiht, dass ihr zwei zusammen seid...", sagte Jo "Ich glaube dir auf das Wort, dass du für die EM und den Sport hier her gekommen bist. Das bin ich ja auch, aber manchmal hat das Leben Wendungen, die wir nicht kommen sehen. Ich meine hat man ja bei Lewis und mir gesehen..."

"Ich will einfach sehen dass Mats die Beziehung wirklich ernst meint und das es ihm wirklich wichtig ist mit uns" sagte er jetzt. "Du hast mit Lewis bestimmt nicht so einen Stress wie Mats mit mir" seufzte er jetzt. So ein bisschen neidisch auf Jo und Lew war Marco schon!