Die Zeit danach

Marco nickte und folgte Roman nach drinnen. "Willst du heute wieder zurück fahren oder bleibst du in Dortmund?" fragte er seinen besten Freund, während er seine Pasta aß. "Denn wenn du heute noch hier bleibst, können wir heute Abend noch bisschen feiern gehen wenn du willst.. schlafen kannst du bei uns auf der Couch, da wird Mats sicher nichts dagegen haben" redete er mit vollen Mund weiter und musste grinsen als er es bemerkte.

"Ich glaube, das ist etwas, was du nie lernen wirst, oder?", fragte Roman, als Marco mal wieder mit vollem Mund redete. Das hatte er immer schon gemacht.
"Mir ist das eigentlich egal. Ich kann auch nach Hause fahren, wenn euch das zu viele Umstände macht. Fragt Mats bitte erst", fuhr Roman fort. Er hasste es, wenn er irgendwo auf einer Seite unerwünscht war. Aber er würde lieber hier bleiben, statt zu Hause alleine auf der Couch zu sitzen und mal wieder irgendeinen Film zu gucken, den er gar nicht wirklich wahr nahm.

Marco schüttelte lachend mit dem Kopf. "Mats hat es auch schon aufgeben mit dem Versuch, mir das irgendwie auszutreiben" sagte er und nahm sein Handy um Mats eine SMS zu schreiben. Nach wenigen Minuten kam schon die Antwort. "Mats hat nichts dagegen.. er freut sich sogar wenn du hier bleiben würdest" erklärte Marco und schaute Roman ernst an. "Es ist deine Entscheidung.. aber ich will nicht dass du dann zu Hause alleine rumsitzt und dir irgendwelche Gedanken machst" erklärte er und sah seinen besten Freund nun fragend an.

"Gut, dann bleib ich bei euch. Aber nur, wenn das wirklich keine Probleme macht."
Roman sah zu Marco und musste grinsen. Er freute sich auf den Abend. Sehr sogar. Zwar hatten sie sich öfter in letzter Zeit gesehen, aber er wollte einfach noch mal einen Timon und Woddy Abend haben.

"Ach quatsch!" versicherte Marco seinem besten Freund und grinste. "Also schnell aufessen und dann gehts ab zu mir" sagte er und aß weiter seine Pasta.
"Ich zahle" sagte Marco, als beide aufgegessen hatten und der Kellner zum kassieren kam. "28.50€ bitte" sagte der Kellner lächelnd. Marco knallte 35€ auf den Tisch. "Stimmt so" sagte er und nahm seine Jacke. "Los gehts" sagte er grinsend in Richtung Roman.

Roman ging zu seinem Auto und wartete, dass Marco endlich eingestiegen war, bevor er sich auf den Fahrersitz fallen ließ und das Auto startete. "Gut, also zu dir." Roman fuhr die gleiche Strecke zurück und blieb vor Marcos und Mats Wohnung stehen.
"Bitte einmal aussteigen", sagte er und grinste, als er Marco die Tür aufhielt.

"Was für ein Gentleman" grinste Marco und stieg aus. Er schloss die Tür auf und fand das reinste Chaos vor. "Was ist denn hier los?" fragte er wütend und ging weiter ins Wohnzimmer. "Marcooooo" riefen 5 Borussen im Chor. Mats, Schmelle, Kevin, Manni und Nuri saßen auf der Couch und zockten Fifa. "Ich glaubs nicht" murmelte er und drehte sich wieder um. "Mats schmeißt ne Zockerparty" informierte er seinen besten Freund. "Wenn du woanders hingehen willst dann los.." sagte er und lächelte.

"Naja zwischen so vielen Schwarz-Gelben fühl ich mich ehrlich gesagt nicht wohl", murmelte Roman und sah Marco an. Aber er konnte auch verstehen, wenn er hier bleiben wollte. "Aber wenn du hier bleiben willst, kann ich damit leben", sagte er und ging kurz ins Wohnzimmer und begrüßte die Dortmunder mit einer kurzen Umarmung. Selbst Kevin hatte sich mittlerweile damit zurecht gefunden, dass Marco mit Roman, also einem Schlumpf, befreundet war.

"Ich schnapp mir erstmal schnell Mats" sagte er lächelnd und ging ins Wohnzimmer. Er nahm Mats an die Hand und zog ihn nach draußen. Das Gespräch endete in einer riesigen Diskussion. "Wir fahren" sagte Marco sauer, nahm seine Jacke und wartete draußen auf Roman.

"Ooookay", sagte Roman und folgte Marco. "Was ist passiert?", fragte er vorsichtig nach. Er sah seinem Freund an, dass es wohl nicht nur eine Kleinigkeit gewesen war.

"Erklär ich dir wann anders. Wir fahren jetzt erstmal zu meinen Eltern, sie wollen dich auch mal wiedersehen" sagte Marco grinsend. Marcos Eltern waren total begeistert von Roman. Seitdem sie wissen dass Marco schwul war, wäre es ihnen am liebsten wenn Roman ihr Schwiegersohn wäre und nicht Mats.

"Gut", sagte Roman und schmiss den Schlüssel zu Marco. Er ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und wartete, dass Marco einstieg. Schnell tippte er noch eine Nachricht an Mona, damit sie sich keine Gedanken machte, dass er nicht nach Hause kam.

"Ach jetzt soll auch noch ich fahren?" lachte Marco und stieg ein. Er schaltete den Motor an und nach 10 Minuten Fahrt waren sie schon bei dem Haus seiner Eltern angekommen. Marco und Roman stiegen aus und Marco klingelte. "Marco, Roman wie schön euch zu sehen!" wurden sie von Marcos Mutter lächelnd begrüßt. Schnell umarmte sie die beiden Jungs und ließ sie eintreten.

Roman wurde von Marcos Mutter in die Arme gezogen und ins Haus gebeten.
"Freut mich euch wieder zu sehen. Wie gehts euch denn so?", fragte Roman Marcos Eltern. Er mochte sie. Wenn er sie gesehen hatte, waren sie wie seine zweiten Eltern. Auch in der Zeit zwischen Gladbach und der EM hatte er immer wieder Kontakt mit Marcos Eltern, während die Leitung zu Marco ja komplett zu war.

Marco hörte dem Gespräch zwischen seinen Eltern und Roman gespannt zu. Sein Grinsen konnte er sich einfach nicht verkneifen. Er war so verdammt froh endlich Roman wieder seinen besten Freund nennen zu dürfen!

Roman und Marco saßen mit Marcos Eltern im Wohnzimmer am Kamin, als sie nach Mona fragten. Hilfe suchend sah Roman Marco an. Er wollte eigentlich gar nicht mehr über dieses Thema reden. "Also Mona. Ihr geht es gut. Sie arbeitet viel." Mehr wollte Roman nicht sagen, sah auf seine Hände und schluckte einmal.

"ähm wie wärs. Wollen wir eine Runde Wii spielen?" fragte Marco. Er hatte den hilfesuchenden Blick von Roman bemerkt und wollte ihm jetzt helfen. Schnell stand er auf und packte die Wii aus, schloss sie an und startete das Spiel Wii Sports.

Roman formte ein lautloses Danke an Marco und sah ihm dabei zu, wie er die Wii zusammen baute. Er grinste und nahm sich eine Fernbedienung, während er Marcos Eltern die letzten Beiden reichte. Vorsichtig schob er mit Marco zusammen den Wohnzimmertisch ein Stück zur Seite.

Nach gefühlten zwei Stunden ließ sich Marco erschöpft auf das Sofa fallen. "Scheiße ich wusste gar nicht das ihr so gut seid" sagte er zu seinen Eltern und seufzte. Roman und Marco hatten gegen seine Eltern haushoch verloren. "Wir können halt doch nur Fußball spielen" grinste Marco und boxte Roman leicht gegen den Oberarm.

Roman lachte erst, als er Marco das sagen hörte, bevor er das Gesicht verzog, als Marco ihn boxte.
Zusammen stellten sie den Tisch wieder auf seine alte Position und Roman sah Marco erwartungsvoll an. "Und was machen wir jetzt?", fragte er und sah dabei auf die Uhr. Es war gerade einmal 18 Uhr durch.

"Party was sonst?2 fragte Marco und verabschiedete sich von seinen Eltern. Er fuhr mit Roman noch schnell nach Hause. Die fünf Borussen waren immer noch am zocken. Seufzend stellte sich Marco vor den Fernsehen. "Alle die nicht Hummels, Reus oder Neustädter heißen verlassen augenblicklich diese Wohnung" rief er. Seufzend standen jetzt die anderen vier auf, verabschiedeten sich und gingen nach draußen. "Wir gehen jetzt feiern und du räumst hier auf!" legte Marco fest, küsste Mats und warf noch ein kurzes Ich liebe dich in den Raum.

Roman und Marco hatten sich fertig gemacht und Marco spielte den Partycrasher indem er die Borussen aus der Wohnung schmiss und Mats dazu verdonnerte aufzuräumen, während sie feiern waren.
Marco hatte schnell noch ein Taxi bestellt und die Beiden standen nun vor der Tür und warteten auf dieses. "Ich verlass mich einfach mal auf dich", sagte Roman und grinste seinen besten Freund an. Für Partys war er immer verantwortlich gewesen.

Marco grinste und nannte dem Taxifahrer die Adresse. "Wir fahren ins View. Das ist einfach der legendärste Club in Dortmund und wir müssen nicht extra Karten kaufen" erklärte er und lehnte sich zurück. Marco freute sich schon verdammt doll auf den Abend mit Roman. Endlich mal wieder feiern gehen, so wie früher.

"Was anderes hatte ich auch nicht erwartet", sagte Roman und schaute die ganze Fahrt aus dem Fenster. Die Lichter zogen an ihnen vorbei. Er wollte nicht an zu Hause denken. Aber es war das erste Mal seit langem, dass Roman mal wieder alleine feiern ging. Ohne Mona. Zwar hatten ihn schon viele der Jungs gefragt, ob er mitkommen wollte, aber er hatte immer wieder verneint. Auch wenn Mona nicht zu Hause war. Er konnte es einfach nicht.

"Woran denkst du?" fragte Marco seinen besten Freund, als er merkte wie abwesend er war. "Tu mir einen Gefallen und verschwende heute Abend bitte keinen Gedanken an Mona.. es zieht dich nur runter" erklärte er und legte seine Hand auf Romans Schulter.