I will miss you!

Mario säuberte das Messer und verband die Schnittwunde. Er setzte sich auf die Couch und starrte nachdenklich die Wand an. Dann entschied er sich dafür sich heute für das Training krank zumelden. Er konnte das einfach nicht. Stumm sah er auf sein Handy und wusste nicht ob er sich bei Marco melden sollte. Mario rief ihn einfach an.

Als Marco den Namen seines Mannes las, überlegte er kurz ob er rangehen sollte, entschied sich aber schließlich dafür. 
"Mario" sagte er nur und kämpfte erneut gegen seine Tränen.

Als Mario die Stimme von seinen Mann hörte kamen ihn wieder die Tränen. "Marco." hauchte er. Er schloss seine Augen. "Ich bin ein Arsch. Es tut mir so leid.." Der Münchner wischte sich die Tränen weg und schniefte. "Ich tue dir nur weh.."

"Nein Mario, du tust mir nicht immer weh! Du hast mich nur mit diesem blöden Kuss verletzt.. Wieso musstest du Toni nur küssen?" seufzte er und wischte sich die Tränen weg.

"Ich war betrunken.. und die Situation. Er wollte nur wissen wie es ist.. aber ich.." Mario stoppte und strich durch seine Haare. "Ich kann mich dafür nicht rechtfertigen. Es ist passiert.. und ich verstehe es wenn du mich nicht mehr willst. Ich habe dich ja sowieso nicht verdient."

"Mario ich will nur eins wissen, hast du Gefühle für Toni?" sagte Marco nun und stand Auf. Sein Herz pochte wie verrückverrückt. Marco hatte tierische Angst vor Marios Antwort!

"Marco! Ich liebe doch nur dich. Ich brauche nur dich zum Leben, niemand anderen." sagte er ehrlich und stand jetzt auf "Ich kann nur mit dir Leben.." Er ging zum Fenster und sah auf seinen Verband. "Ohne dich ist alles so sinnlos.."

Marco seufzte.
"Ich liebe dich auch" murmelte er und lief in der Wohnung umher. 
"Ich kann dieses Bild einfach nicht vergessen Mario.. immer wieder sehr ich wie du Toni küsst" gab er zu und setzte sich wieder hin.

"Was kann ich tun?" fragte er leise und lehnte sich mit seiner Stirn an die Fensterscheibe. "Du vertraust mir bestimmt auch nicht mehr." Mario seufzte leise. Es war doch alles kaputt. Er hatte soviel zerstört.

"Ich vertrau dir Mario.. Ich vertrau dir mehr als mir selbst" stellte Marco klar. 
"Ich hab die nächsten Wochen leider keine Zeit. Sobald aber einer von uns Zeit hat, sollten wir uns ganz dringend treffen! ich will dich wirklich nicht durch sowas verlieren!" sagte Marco nun mit tränenreicher Stimme und wischte sich die Tränen von den Wangen.

"Du.. du wirst mich nie verlieren. Ich lebe für dich." nuschelte er und strich sich durch die Haare. "Ich liebe dich und rufe mich an wenn du mich brauchst. Egal wann. Ich bin immer für dich da. Du leidest nur durch mich und das macht mich echt fertig.." Leise seufzte er und setzte sich wieder auf die Couch.

"Ich liebe dich Mario! Daran wird keiner irgendwas jemals ändern können!" sagte Marco und lächelte. Eigentlich wünschte er sich jetzt seinen Mann bei sich.. Er vermisste ihn einfach so schrecklich!

Mario strich sich nachdenklich durch die Haare. "Na dann.. ich wünsche dir viel Glück und das du bald wieder auf den Platz stehst." sagte er leise "Ich liebe dich, mein Engel. Bis bald." Er legte auf und rollte sich auf die Couch zusammen.

Als Mario auflegte, schmiss Marco seufzend sein Handy beiseite und starrte an die Decke. Irgendwas war ziemlich komisch zwischen den beiden Fußballern.. Aber was war es nur?

3 Monate später saß Mario mit seinen Teamkollegen im Bus nach Dortmund. Nachdenklich starrte er aus den Fenster. Mit Marco hatte er die letzten Monate nur noch telefoniert, für ein Treffen hatten sie einfach keine Zeit gehabt und jetzt würden sie sich im Stadion in Dortmund wiedersehen. Toni selbst ging ihn mehr aus den Weg und sie unternahmen kaum noch was. Toni war der Kuss wohl unangenehm gewesen. "Du musst ganz schön aufgeregt sein." sagte Bastian und lächelte ihn an. "Ja schon.. aber ich spiele ja sowieso nicht von Anfang an." sagte Mario nur und seufzte. Er vermisste Marco einfach nur und sehnte sich so nach ihm.

Marco verhielt sich den ganzen Tag ruhig. Als die Stunden zum Spiel immer weniger wurden, wurden Marco immer nervöser. Er wollte einfach nicht gegen seinen Mann Fußball spielen! Er seufzte und erschrak, als Kuba ihn auf die Schulter klopfte.
"Na bist du aufgeregt?" fragte der Pole und erhielt von Marco ein stummen nicken.

Während sich die Startelf anfing warm zu machen, lief Mario nervös durch die Kabine. Ob er heute spielen würde? Würde er das überhaupt können? Gegen seinen Mann und alten Verein spielen? Das würde komisch werden. Als die Spieler vom Warmmachen wiederkamen, kam Pep zu ihm. "Du wirst nachher wahrscheinlich eingewechselt werden. Denk bitte nicht nach wer die Gegner sind, spiele wie du immer spielst. Du schaffst das." Er schlug ihn kurz auf die Schulter und dann musste Mario durch den Spielertunnel zur Ersatzbank. Als er Marco dort stehen sah, blickte er unsicher weg und lief eilig zur Bank. Er wollte jetzt nicht mit ihn reden.

Traurig schaute Marco zu seinem Man,  als dieser einfach stumm an ihm vorbei lief. Er seufzte und versuchte sich dann voll und ganz auf das Spiel zu konzentrieren! Er wollte heute einfach gewinnen und dafür tat er alles!

Mario vergrub sich in seiner Jacke und sah schweigend zu wie die Spieler einzogen. Sein Blick lag nur auf Marco. Wie lange er ihn nicht mehr gesehen hatte.. Er schloss seine Augen für einen kurzen Moment und seufzte. Die erste Hälfte war eher unspektakulär, denn es wollte auf beiden Seiten kein Tor fallen. Als Pep ihn dann aufwärmen schickte in der zweiten Hälfte, wurde er in den Spielertunnel geschickt wegen den Dortmunder Fans. Das machte ihn schon etwas fertig. Er wurde dann von Pep gerufen und Mario lief direkt zum Spielfeldrand. Laute Pfiffe ertönten und er biss sich auf die Unterlippe. Er wurde für Mario eingewechselt.

Als Marco sah dass nun Mario kam, blieb er stehen und schluckte. Sein Mann war ihm irgendwie so fremd geworden.. Aber dennoch war er glücklich als er das "Reus" auf seinem Trikot las.
"Marco konzentriere dich bitte. Vergiss einfach dass ihr verheiratet seid.. Versuch es einfach" sagte Kuba. Marco schloss kurz seine Augen und nickte. Diese Pfiffe an seinem Mann taten Marco so weh..

Leicht lächelnd sah er zu Marco und fing dann an sich zu konzentrieren. Er musste das einfach alles ausblenden. Die Pfiffe und sein Mann. Denn in Mario war das Verlangen hochgekommen einfach zu ihn zu stürmen. Direkt in seine Arme. Aber auch das musste er ausblenden und es klappte auch.
Als er dann vor dem gegnerischen Tor stand und Thomas ihn den Ball vor die Füße spielte, konnte er nicht anders. Mario schoss und sah den Ball im Tor segeln. Sofort hob er abwehrend die Hände. Mario wollte nicht jubeln, dass ging einfach nicht.
Er wollte nach Marco Ausschau halten, doch seine Teamkollegen sprangen ihn freudig an. Toni wuschelte ihn leicht durch die Haare. "Super." strahlte er begeistert und drehte sich dann schon von ihm weg.

Geschockt stand Marco da und sah zu, wie sein Mann bejubelt wurde. Schon klar, Mario spielte nun für einen anderen Verein aber niemals hatte er gedacht dass er ein Tor schießen würde. Kopfschüttelnd ginge er vor an die Mittellinie. Am liebsten würde er jetzt schreiend vom Platz rennen!

Mario sah stumm zu Marco. Wie gerne er ihn einfach nur in die Arme nehmen würde. Doch das ging jetzt nicht.. Trotzdem kam der Münchner nicht mehr so wirklich in das Spiel rein. Doch Arjen und Thomas erhöhten sogar noch auf 3:0. Mario jubelte nicht. Das gehörte sich einfach nicht und er wollte Marco nicht verletzen. Als das Spiel dann abgepfiffen war, kamen seine Kollegen freudig zu ihn und klopften ihn auf die Schulter. Mario sah nur zu Marco. Wollte sein Mann überhaupt jetzt noch mit ihm reden?

Nach dem Abpfiff ließ sich Marco seufzend auf den Boden sinken. Es war ein scheiß Spiel von ihm gewesen, das stand fest! Seufzend trank er etwas und klatschte mit seinen vorbeikommenden Kollegen ab. Niemand wird verstehen können, wie Marco sich nun fühlte.

Leicht zögernd ging er zu seiner alten Mannschaft und redete kurz mit ihnen. Dann lief er zu Marco, der auf den Rasen saß. Schweigend setzte er sich neben ihn. "Hey." kam dann leise aus ihn raus. Er störte ihn wahrscheinlich nur.. Zögernd rückte er noch ein Stück näher an ihm ran.