Woody & Timon reloaded

"Hmm" nuschelte Marco nur und vertraute Roman voll und ganz, denn Marco war schon im Halbschlaf. "Romaaaaan! Lass mich in Ruhe! Ich will schlafen" murmelte er jetzt genervt und stand auf um halbwegs normal ins Bett zugehen.

Roman sah Marco nur an und machte die Tür hinter ihm zu. Wer nicht will, der hat schon. Roman putzte sich die Zähne und machte sich dann wieder auf den Weg ins Zimmer um sich - ungeachtet von Marco - sein Oberteil und seiner Hose zu entledigen und sich ins Bett zu legen.
"Dann schlaf gut", sagte Roman und drehte sich auf die Seite.

"Du auch.. und danke!" sagte Marco ehe er seine Augen schloss und sofort einschlief. Was hätte Marco denn nur ohne Roman getan? Auch wenn die beiden keinen Kontakt mehr hatten, auch Roman konnte man einfach immer zählen!

Roman lag noch lange wach, ehe er einschlief. Marco neben ihm atmete gleichmäßig. Immerhin hatte er seine Ruhe gefunden. Aber in Romans Kopf war die Hölle los. Er machte sich viel zu viele Gedanken um sein Leben.

Als Roman am nächsten Morgen eher unsanft von seinem Wecker geweckt wurde, merkte er, wie fertig er war. Er hatte nicht einmal drei Stunden geschlafen. Marco neben ihm hatte immer noch die Augen geschlossen. Also entschloss Roman sich dazu schon einmal duschen zu gehen.

Als Marco seine Augen öffnete, schaute er sich erstmal im Zimmer um. Er brauchte eine kurze Weile bis er realisieren konnte wo er war. "Ah scheiße" murmelte er und hielt sich den Kopf. Dieser schmerzte so verdammt doll. Hätte er doch nur nicht so viel getrunken!

Roman kam mit seiner Hose angezogen wieder aus dem Bad und sah, dass Marco auf war.
"Gute Morgen", sagte er und grinste leicht. Er wusste, dass Marco Kopfschmerzen hatte. So wie immer.
"Also eine Kopfschmerztablette muss ich erst noch besorgen", sagte er und setzte sich aufs Bett um Marco vorsichtig den Kopf zu tätscheln.

"Spar dir dein Grinsen Neustädter" fauchte Marco und versuchte lachend nach Roman zu schlagen, als dieser Marcos Kopf tätschelte. "Wie viel habe ich gestern bitte getrunken?" fragte Marco weiter und legte sich wieder hin.

OUT: Ich bin weg :*

"Kann ich dir nicht sagen, du warst ja fast nie da."
Roman seufzte, zog sich ein Oberteil an und machte sich auf den Weg an die Rezeption um Marco eine Kopfschmerztablette zu holen.
Als er das Zimmer wieder betrat schlief Marco wieder. Roman nahm ein Glas und eine Flasche Wasser und stellte sie auf Marcos Nachttisch zusammen mit der Tablette.

Als Marco aufwachte, sah er auf dem Nachttisch eine Flasche Wasser mit einer Tabletten liegen. Schnell rappelte er sich auf und schluckte die Tablette. "Danke Roman" murmelte Marco. Er wusste was für ein guter Freund Roman war.. er kümmerte sich einfach um alles!
Schnell stand Marco auf, suchte sich neue Klamotten raus und sprang unter die Dusche. Das kalte Wasser machte ihn erst so richtig wach.

Roman saß in der Lobby. Er wollte Marco nicht wach machen. Mal schauen, wann er mal aufstehen würde. Zwischendurch hatte Patrick ihm geschrieben, dass sie sich heute nachmittag zum Fußball treffen würden.
Irgendwann stand Roman auf und ging wieder zum Aufzug um ins Zimmer zu fahren. Als er dieses betrat, war Marco anscheinend im Bad. Angewidert öffnete Roman das Fenster. War hier eine scheiß Luft im Raum.

Als Marco aus dem Bad kam, war Roman da. "Hey" sagte er leise und zog sich sein Tshirt an. "Wo warst du?" wollte er wissen und schaute Roman an. Dann checkte er sein Handy und sah das Caro ihm geschrieben hatte. Ohne die Nachricht durchzulesen löschte er diese und legte sein Handy wieder weg.

"Wollte dich nicht wach machen, deswegen hab ich unten in der Lobby gesessen und gewartet."
Er sah, dass Marco auf sein Handy sah und nicht gerade glücklich aussah.
"Alles okay?", fragte er und sah Marco an.

"Ja klar" sagte Marco und stand auf. "Danke übrigens für die Tablette und auch dafür dass du mich ins Hotel geschleppt hast" sagte er lächelnd und ging auf Roman zu.

"Kein Ding. Aber ich glaube es hätte schon etwas lustiges gehabt dich bei Patrick zu lassen."
Roman lachte und klopfte Marco leicht auf die Schulter. Er meinte es eigentlich gar nicht böse, aber diese kleine Stichelei musste sein.
"Oder du hättest auch bestimmt die Treppe bequem gefunden", sagte Roman.

"Ja die Treppe sah wirklich ziemlich bequem aus" scherzte Marco und lachte. "Fährst du heute schon zurück nach GE oder bleibst du noch hier in Gladbach?" wollte Marco wissen und setzte sich zurück aufs Bett.

"Ich denke ich fahr heute Abend zurück. Patrick wartet übrigens in der Stadt auf uns. Wir wollen alle zusammen noch bei Dome Essen gehen. Hast du gestern Abend glaube ich nicht mitbekommen."
Roman stand auf, nahm seine Sachen und sah Marco erwartungsvoll an. Er wollte nicht ewig hier in dem Hotelzimmer bleiben. Viel lieber wollte er die Zeit mit den Jungs nutzen.

"Na dann auf auf" rief Marco begeistert und packte seine Klamotten zusammen. Er war froh endlich mal wieder was mit "seinen" Jungs zu machen. "Fahren wir direkt dahin oder willst du erst noch zu Patricks Wohnung?" fragte Marco weiter und öffnete die Tür.

"Patrick nimmt uns dann gleich mit. Wenn wir dann zurück fahren, fahren wir mit Patrick und holen unsere Autos."
Roman hatte seine Jacke schon an und die Tür geöffnet.
"Na komm schon", sagte er und ging ein paar Schritte aus dem Zimmer.


An der Rezeption brachte Roman den Schlüssel zurück und bezahlte das Zimmer, dann machten sie sich zufuß auf den Weg zum Treffpunkt.
"Ich war lang nicht mehr bei Dome", sagte Roman um die Stille zu unterbrechen.

"Und ich hab schon lange nichts mehr mit den Jungs gemacht.. jetzt weiß ich was mir in Dortmund fehlt" murmelte Marco. Wenn er an die gemeinsame Zeit in Gladbach dachte, hätte er anfangen können zu heulen.

"Also geh mal ein Schritt schneller, du bist hier der 9 1/2e", sagte Roman und streckte Marco die Zunge raus. Am Treffpunkt angekommen begrüßte Roman Patrick mit einem Handschlag. Anscheinend hatte die Party noch richtig Fahrt aufgenommen, denn Patrick sah nicht weniger fertig als Marco aus.

"Gott du siehst genauso scheiße aus wie ich" sagte Marco zur Begrüßung und lachte. Dann begrüßte er Patrick mit einen Handschlag. Ein langes gähnen kam aus Marcos Mund und er rieb sich die Augen. Er hätte jetzt schon wieder schlafen können!

Bei Dome angekommen waren die meisten Gladbacher schon da. Roman begrüßte jeden Einzelnen. Wie sehr er das einfach vermisst hatte. Viel zu lange war er nicht mehr hier gewesen, dabei war Düsseldorf nicht mal soweit weg. Selbst Gelsenkirchen nicht, wenn er denn nach dem Training mal den Mut gehabt hätte den Jungs zu schreiben ob sie sich treffen wollten. Aber er wusste einfach nicht, wo er bei den Jungs dran war. Ab und zu herrschte nämlich doch eine seltsame Stimmung, wenn er in Gladbach war.

"Scheiße Jungs wie sehr habe ich euch vermisst!" sagte Marco als er die Gladbacher Jungs begrüßte. "Erzählt mal, was geht im Verein so ab?" fragte er weiter und suchte kurz Roman. Er stand gerade bei Patrick, wo auch sonst? Die Jungs erzählten so einiges, vom Training bis hin zu den abendlichen Treffen. Einige erzählten auch wie sehr Roman und Marco fehlen würden. Das tat Marco wirklich weh. Sein Herz war immer noch in Gladbach!

Roman stand bei Patrick, als Marco in die Runde fragte, wie es so in Gladbach laufen würde. Roman wusste, was Sache war. Er war ab und an mal in Gladbach gewesen, während Marco sich nicht hatte blicken lassen. Um so mehr hatte es ihn gewundert, dass er gestern aufgetaucht war. Aber es schien allen gut zu tun. Die alte Sippe war für einen Abend wieder vereint, nur hatten sich Marco und Roman geändert. Sie gingen in das Restaurant rein und Roman ließ sich auf einen Stuhl zwischen Patrick und Tony fallen. Er hörte gespannt zu, aber seit der Frage von Marco, hatte sich irgendetwas in Roman verändert. Er spürte einen langsam aufkochenden Hass auf Marco. Darauf, dass keins der Versprechen gehalten wurde, die sie sich hier vor vier Jahren gegeben hatten. Marco hatte keins gehalten. Roman war zu jedem Treffen hingefahren. Zwar nur zu denen, zu denen eingeladen wurde. Er hatte nie selbst gefragt, ob sie sich treffen konnten. Tony war zusammen mit Patrick ein paar Mal bei Mona und Roman gewesen. Aber das war es auch gewesen. Hätte Mona nicht darauf bestanden die Beiden einzuladen, wäre es vermutlich nie dazu gekommen.

Marco spürte die Blicke von Roman auf seinem Körper. Irgendwas hatte sein bester Freund. "Entschuldigt mich kurz Jungs" sagte er lächelnd und ging zu Roman. "Können wir mal kurz reden?" fragte er leise. Marco wollte jetzt einfach mal wissen was Sache war und was dieses angespannte Verhältnis zwischen ihm und Roman zu bedeuten hatte.