Fairytale gone bad

"Nein wollte ich eigentlich nicht, aber ich kann mich ja auf dich verlassen." murmelte er, zog sie an sich und küsste sie. Mara streckte sofort ihre kleinen Ärmchen nach Jo aus. Nur wiederwillig gab er sie in Jos Arme. Es hatte ihm gut getan, sie mit aufs Feld zu nehmen, auch wenn es dann bald einige Bilder von ihr im Internet geben würde - das juckte ihn gerade eher weniger. Er war froh, dass sie beide hier waren.

So schnell hatte er sich noch nie geduscht, sich von seinen Kollegen verabschiedet und ein Feierbier abgelehnt, sich an den Journalisten vorbeigeschlängelt und war zum Parkplatz gelaufen. "Ich will sie gar nicht zu Daniela bringen." maulte er, als er sie anschnallte.

OUT: muss dann mal in die Uni - zur Abwechslung mal. Ich bin so gegen 20.15 wieder da

Sie lachte als er schon zum Auto kam. So schnell war er wirklich noch nie fertig gewesen. "Vielleicht gibt Daniela sie dir ja mal öfter, jetzt wo sie nicht mehr gestillt werden muss?", schlug sie ihm vor als er an fing zu maulen. Sie setzte sich wieder nach hinten zu Mara und beobachtete sie beim schlafen. Ihr war schon mulmig wenn sie an das bevorstehende Gespräch dachte.

Sie hatten Mara noch nicht ganz aus dem Auto geholt, da kam Daniela ihnen bereits entgegen. Sie ignorierte Johanna, umarmte Kevin und nahm ihm Maras Maxi-Cosi ab. "Meine Süße! War der Papa nett zu dir?", fragte sie, stupste ihr auf die Nase und strahlte Kevin an. In ihrer Magengegend zog sich alles zusammen und die Eifersucht brodelte wieder in ihr. Hinter Daniela gingen sie ins Haus und folgten ihr dann ins Wohnzimmer, wo sie Mara absetzte und sie auf ihren Arm nahm. "Ich komm am besten direkt auf den Punkt! Ich werde in zwei Wochen zu meiner Schwester nach Spanien fliegen weil sie heiratet. Aber da ich Mara den langen Flug nicht an tun will, wollte ich das du auf sie aufpasst!" Sie sah zu Kevin, dessen Augen bereits vor Freude anfingen zu strahlen. "ABER! Du müsstest dann eine Woche hier einziehen! Ich will Mara nicht aus ihrem gewohnten Umfeld reißen, außerdem könnte meine Mutter dann auf sie aufpassen während du Training hast!", Daniela grinste sie diabolisch an. Ihre Kinnlade fiel fast runter. Das konnte er nicht machen!


Out: Hab dann tanzen und bin erst so gegen zehn wieder hier Viel Spaß in der Uni Ps: Plan a setzt ein

Er seufzte, als Daniela ihn umarmte, aber Jo völlig ignorierte. Um ihr zu zeigen, dass sie dazu gehörte griff er nach ihrer Hand, als sie hinter Daniela ins Haus gingen und ihr direkt ins Wohnzimmer folgten - und ließ ihre Hand auch erst los, als sie ihre Jacken auszogen.  
Bevor sie sich setzen konnten oder ihnen etwas zu trinken angeboten wurde kam Daniela auf den Punkt. Er lauschte mit gespitzten Ohren und freute sich richtig auf diese Woche, bis sie das mit dem gewohnten "Umfeld" sagte. Er schüttelte seinen Kopf. "Daniela du hast doch einen Schaden!" sagte er und schüttelte erneut seinen Kopf. "Sie hat die drei Tage bei uns auch gut überstanden, sie war sogar im Stadion auf dem Feld und guck dir doch mal an, wie glücklich sie ist. Außerdem hat sie bei UNS zumindest eine Nacht durch geschlafen!" echauffierte er sich. Er legte einen Arm um Jos Schulter. "Wir kriegen das schon hin mit dem Training und der Uni, keine Sorge. Zur Not hab ich Freunde, die auf sie aufpassen könnten und sowieso, hier für eine Woche wohnen und DANN auch noch deine Mutter auf dem Hals haben, das kannst du dir sowas von abschminken!" sagte er und stemmte seine Hände in seine Hüften. Daniela war doch vollkommen von der Rolle. "Außerdem hätten Jo und ich sie in zwei Wochen eh am Wochenende gehabt, also... kann sie auch ruhig eine ganze Woche bei uns wohnen!" sagte er und schnaubte. "Ist das jetzt die Retourkutsche dafür, dass du nicht ins Stadion kommen solltest?!" fragte er und seine Stimme begann langsam aber sicher zu beben, er wurde wirklich wütend. Auf einmal zeigte Daniela ihr anderes, vielleicht ja sogar wahres Gesicht.

OUT: Funkenmariechen ?

Sie legte ihm ihre Hand auf den Oberschenkel als sie merkte wie seine Stimme zu beben begann. Zuerst sah es so aus als hätte Daniela verstanden das er das nicht mit sich machen ließ, aber dann setzte sie erst richtig an. "Ich will einfach nicht das sie sich zu sehr an sie gewöhnt, wenn du eh jeden Monat eine andere hast. Als wenn du ihr treu sein könntest!" Daniela funkelte sie böse an. Gerade wollte sie darauf etwas antworten, da redete Daniela weiter. "Außerdem, musst du doch selber zugeben das die Nacht die wir zusammen verbracht haben, schön war. Ich mein, schau dir unsere Tochter an.", sie wurde etwas leiser und lächelte Mara an. Dann wandte sie sich an sie. "Glaubst du eigentlich wirklich das er dir treu ist? Frag doch mal eine seiner Exfreundin ob er ihnen treu war oder ob er sich noch an seine ganze Barbekannschaften erinnern kann. Du glaubst doch nicht wirklich, dass du es mit deinen 23 Jahren schaffst aus einem Weiberhelden den liebenden Familienvater zu machen! Hätte er nicht mit MIR Mara bekommen, hättest du ihn längst verlassen weil du eingesehen hättest das er nie ein Kind mit dir gewollt hätte! Und das willst du doch! Meintst du nicht ich würde deine Blicke nicht bemerken? Du siehst in Mara deinen Baby-Ersatz und das will ich nicht!", Daniela hatte wieder angefangen zu keifen. Nun fiel ihr wirklich die Kinnlade runter, sie starrte Daniela an. Das konnte doch nicht wirklich ihr Ernst sein? Sie war so geschockt das sie keinen Ton raus bekam.

Out: Hab ich bis vor kurzem, tanze aber jetzt Jazz/Hip-Hop

"Sag mal spinnst du?" zischte er leise, Mara musste ja nicht sofort mitbekommen, dass ihre Eltern mal wieder stritten.
"Ob ich eine Freundin habe und wer das ist, kann dir ja mal sowas von egal sein oder schreib ich dir vor, wie viele von DEINEN Bettbekanntschaften MEINE Tochter kennen lernen darf?" fragte er und zog seine Augenbrauen zusammen, als sie von ihrer Nacht sprach. "Daniela, das war eine verdammte Nacht, komm drüber weg, ich liebe dich nicht und ich werde dich auch nicht lieben!" zischte er leise.
Als sie Jo anging wurde es ihm wirklich zu viel. "Was erlaubst du dir?" fragte er sauer. "Wenn ich es mir recht überlege werde ich mich vielleicht um das alleinige Sorgerecht bemühen." drohte er und griff nach Jos Hand. "Mit der Verrückten ist nicht zu reden, wollen wir gehen?" flüsterte er ihr leise ins Ohr um der Situation entfliehen zu können.

OUT: das ist cool. Also Hiphop und Jazz, nicht die Funkenmariechen

Sie fing sich erst wieder als er nach ihrer Hand griff und sie fragte ob sie gehen wollten. Stumm nickte sie und stand auf. Daniela stand auf, zischte ein "Ihr wisst wo die Tür ist!" und brachte Mara nach oben. "Das macht die nicht wirklich?", fragte sie ungläubig und sah ihr hinter her. Dass sich Kevin noch nicht mal von seiner Tochter verabschieden durfte, war wirklich die Höhe.
Als sie im Auto saßen, redeten sie eine Weile erst mal über gar nichts. Kurz vor ihrer Wohnung aber, platzte es aus ihr heraus. "Meintest du das Ernst mit dem alleinigen Sorgenrecht? Weil ich befürchte das deine Chancen sehr gering sind." Um nicht zu sagen gleich Null . Zum einen lag es daran, dass man Daniela nichts vorwerfen konnte, außer vielleicht das sie versuchte Kevin mit Mara zu erpressen, aber das zählte vor Gericht nicht. Außerdem war er Profifußballer, sie ging zur Uni, und um sie in die Krippe zu tun war sie zu klein. "Um das alleinige Sorgerecht zu bekommen, müsste ich die Uni abbrechen, damit jemand 24 Stunden bei ihr ist. Oder deine Mutter würde nach hier ziehen", den Rest ihre Satzes verschluckte sie fast, so leise hatte sie geredet.

Out: Ich komme aus der Nähe von Köln, da ist Karneval Pflicht!

Er schluckte einmal schwer, als sie Mara einfach wegschaffte.
Schnell verließen sie das Haus. Er musste das erst mal verarbeiten, im Auto schwiegen sie sich an. Bis sie die Stille durchbrach und alles aus ihr heraus brach. "Weiß ich..." sagte er seufzend und schluf mit der flachen Hand gegen das Lenkrad. Er und alleiniges Sorgerecht? Wie Jo schon so schön aufgeführt hatte: es gab keinen Grund um Daniela das Baby wegzunehmen (noch nicht) und seine Chancen waren gelinde gesagt beschissen. Dafür war er zu wenig hier. Und das sie seinetwegen die Uni abbrach... Käme gar nicht in die Tüte. "Nein, meine Mutter bleibt wo sie ist und auch du brichst dein Studium nicht meinetwegen ab, ich glaub es hackt." sagte er und seufzte. "Ich hol Mara einfach in zwei Wochen ab und bring sie hier her, ich hab dran gedacht ein Au-Pair einzustellen, sollte das mit dem Sorgerecht wirklich konkret werden." sagte er. "Aber... für in zwei Wochen habe ich mir noch keinen Plan gemacht, vielleicht hole ich Mara her und bringe sie zu Danielas Mutter, wenn ich zum Training fahr..." erläuterte er seinen Gedankengang. Sie hielten gerade an einer roten Ampel und er drehte seinen Kopf zu ihr. "Prinzessin, ist mit dir alles okay? Was Daniela gesagt hat..." er stoppte einen Augenblick, "das war totaler Bullshit, das weißt du oder?" fragte er.

OUT: ja ne Karneval ist nicht so mein Ding

Als er das mit dem Au-Pair sagte, konnte sie sich einen Kommenatr dazu nicht verkneifen. "Aber nur wenn ich sie mit aussuchen darf, nicht das du mir so ein Supermodel in die Wohnung schleppst!", sie lachte und wusste das wenn sie lachte er immer mit lachen musste. "Hm vielleicht brauchst du ihre Mutter gar nicht", ihr war eine Idee gekommen die sie nachher aber erst mal abklären musste bevor sie ihm sagte worum es ging. Als sie an der roten Ampel hielten und er sie fragte ob alles in Ordnung war und sagte das das Bullshit war, was Daniela eben zu ihr gesagt hatte, nickte sie stumm und lächelte. Natürlich wusste sie, dass er ihr treu war.

In der Wohnung angekommen, hängte sie schnell ihre Jacke weg. "Ich bin gleich wieder da!", sie stellte sich auf die Zehenspitzen, küsste ihn und nuschelte ein "Wir schaffen das" in den Kuss. Dann ging sie ins Schlafzimmer, schloss die Tür hiner ihr ab und rief bei Nina an. Nach einer knappen Viertelstunde kam sie wieder und grinste ihn an. "Ich glaube ich habe eine bessere Idee als ihre Mutter in unseren Alltag ein zu spannen, wenn sie weg ist"

OUT: Wo lebst du denn? Karneval ist das tollste auf der Welt!   

Er verdrehte bei ihrem Supermodel-Kommentar nur seine Augen. "Und wenn ich mir ein männliches Supermodel Au-Pair zulege?" neckte er sie, bevor er lachend nach Hause fuhr.
Er sah ihr lachend hinterher, wie sie im Schlafzimmer verschwand. Sie sah einfach mal wieder zum anbeißen aus, er fragte sich gerade ob er ihr das heute schon erzählt hatte.
Würde er, sobald sie zurück kam.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam sie wieder. Er hatte sich inzwischen einen Tee gekocht und es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. "Na da bin ich ja mal gespannt, hau raus." sagte er lachend. "Du siehst übrigens überaus hübsch heute aus, wie immer." schleimte er, zog sie zu sich aufs Sofa und küsste sie.

OUT: Norddeutschland, da wird nicht gefeiert

"Über das männliche Supermodel würde ich mich freuen, so als nachträgliches Geburstagsgeschenk!", erwiderte sie lachend und war froh ihn lachen zu sehen.

"Spinner!", lachend ließ sie sich von ihm aufs Sofa ziehen. "Hast du jetzt genug rumgeschleimt?!" Sie lachte immer noch und küsste ihn noch einmal bevor sie ihm von ihrem Plan erzählte. "Ich weiß zwar nicht ob Alex es dir das schon erzählt hat, aber Nina ist schwanger. Und sie hat im Stadion zu mir gesagt, wenn wir mal Zeit für uns haben wollen, dann könnten wir ihr Mara gerne bringen. Und da sie ab nächster Woche eh nicht mehr Abeiten darf , hat sie sich bereit erklärt Mara zu nehmen wenn wir beide gleichzeitig nicht da sind", erklärte sie ihm und sah ihn fragend an. Sie wusste nicht wie er auf ihren Vorschlag reagieren würde. Aber anders ging es nicht, wenn er sich nicht von Danielas Mutter abhängig machen wollte.

OUT: Oh man, da bist du aber echt arm dran, du verpasst wirklich jede Menge Spaß!

"Was, Nina ist schwanger?" fragte er lachend. Ihr kugelrunder Bauch war nicht zu übersehen. "Und Alex erzählt es gefühlt jeden Tag." sagte er und verdrehte seine Augen. "Aber das hört sich echt gut an, ich hol mal eben meinen Kalender..." nuschelte er. Seitdem es Mara gab hatte er sich einen Taschenkalender angeschafft um sein Chaos ein wenig in den griff zu bekommen. Er ließ sich mit einem Kuli und dem Kalender in der Hand wieder auf dem Sofa nieder, legte seine Beine über ihre. "Das hört sich wirklich gut an." nuschelte er und blätterte durch die Woche. Er hatte in der Woche einige Trainingseinheiten mehr, weil er tatsächlich ein wenig zugenommen hatte und... Er erschrak und sah Jo aus großen Augen heraus an. "Hast du deine Sachen schon gepackt, für morgen?" fragte er sie.

OUT: bin mein Leben lang ohne ausgekommen und werde es auch weiterhin tun

"Ach Mensch Kevin! Verarschen kann ich mich alleine!", schmollte sie und lachte. Als er seinen Taschenkalender holte, war sie es die die Augen verdrehte. "Man merkt das du älter wirst!", neckte sie ihn und lachte. Das einzige was sie sich aufschrieb, waren ihre Abgabetermine für die Uni, Geburstage und Einkaufslisten. Aber seit Mara da war, musste er sich alles aufschreiben um auch ja nichts zu vergessen. Als er sie an Morgen erinnerte, seufzte sie. Das hatte sie wirklich vergessen. Vielleicht sollte sie sich demnächste auch ihre "Urlaube" aufschreiben. "Nein, aber das mach ich jetzt nicht. Da habe ich gerade einfach keine Lust zu!", murmelte sie und strich ihm über den Oberschenkel. So wie sie sich kannte würde sie das morgen früh auf dem letzten Drücker machen und dabei die Hälfte vergessen. Aber sie kannte auch ihre beste Freundin und die nahm immer alles zwei Mal mit, weil sie wusste das sie ihre Sachen gerne schon mal vergas. "Also, was sagt dein schlauer Terminkalender?"

"Ich verarsch dich aber gerne." nuschelte er, beugte sich vor um sie zu küssen. "Nein ich werd nicht älter, ich werd besser." sagte er und lachte.
"Okay." sagte er nur und lachte, dachte an das Chaos, dass sich morgen früh anbahnen würde. "Mein schlauer Terminkalender sagt Montag Training um 16 Uhr, Dienstag bis Donnerstag um 13 und 18 Uhr und Freitag Abschlusstraining um 14 Uhr." sagte er und lachte. "Aber Nina wird die Termine auch wissen." sagte er und küsste sie zärtlich. Er ließ seinen Kalender auf den Boden fallen und küsste sie liebevoll. "Ich weiß gar nicht, wie ich die drei Tage ohne dich aushalten soll." sagte er grinsend, hatte er doch mit Basti schon Pläne geschmiedet. Er kaute auf seiner Unterlippe herum, er wollte ihr doch kein schlechtes Gewissen machen, aber den Kommentar konnte er sich nicht verkneifen. "Aber du genieß die Zeit und lass bloß dein Handy aus." sagte er lachend und kniff ihr in ihre Seite.

"Ja da hast du wohl recht und da ich mir eh nie merken kann wann du Training hast, brauchst du mir das auch gar nicht sagen!", sie lachte. Jeden Morgen musste er ihr aufs Neue sagen wann er Training hatte, weil sie es sich einfach nicht merken konnte. "Du musst mir mal einen Plan mit genauen Uhrzeiten aufschreiben wann du Training hast, damit ich dich nicht immer fragen muss!", sagte sie lachend und legte eine Hand in seinen Nacken. "Basti wird dich schon ablenken! Und ja mein Handy bleibt aus, bis auf Abends!", sie grinste. Als er ihr in die Seite kniff, schrie sie auf und schlug ihm lachend gegen den Oberarm. "Lass das!", sie schmollte wieder und zog ihn dann aber wieder zu sich um ihn erneut zu küssen.

OUT: Ich geh mal schlafen Gute Nacht, schlaf gut   

Er verdrehte lachend seine Augen über sie. "Kauf dir doch einfach mal einen Kalender." murmelte er ihr zu und grinste. "Ach, ich soll das lassen?" fragte er, nachdem er den Kuss gelöst hatte und lachte sie ein bisschen aus. "Wie ist das denn?" fragte er und begann ihren Hals zu küssen. Er strich über ihr T-Shirt, ihren Bauch und den Ansatz ihrer Brüste, er konnte es auch nicht lassen, ihr den ein oder anderen Knutschfleck zu verpassen.

(...)

Schwer atmend grinste er sie an. Ihre Haare klebten an ihrem Gesicht und sie war ein wenig rot im Gesicht, er sah wahrscheinlich genau so aus - nur mit dem Unterschied, dass er keine langen blonden Haare hatte, die ihm im Gesicht kleben konnten. "Ich liebe dich." nuschelte er und legte einen Arm um sie. "Schlaf gut." fügte er noch hinzu, kuschelte sich an sie und fand schnell den Weg ins Land der Träume.

Sie versuchte ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen, aber mit seiner Aktion hatte er sie komplett aus dem Konzept gebracht. "Ich liebe dich auch!", murmelte sie bevor sie die Augen schloß und sich an ihn kuschelte. Seit einer gefühlten Ewigkeit war das die erste Nacht in der sie wirklich ruhig schlief.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, schlief er immer noch. Sie befreite sich aus seinem Griff und streifte sich eins seiner Tshirts über und nahm leise ihren Koffer aus dem Schrank. Es wunderte sie wirklich das er von ihrem umher gelaufe und geklappere nicht wach wurde. Eigentlich war ihre Packaktion leise gewesen, aber als sie zum Schluß den Koffer aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimner bringen wollte, schepperte es ganz schön. Sie hatte ihren schweren Koffer unterschäzt so das sie ihn im Flur absetzen musste. Da sie ihn nicht langsam absetzte sondern schnell gab es einen ziemlich lauten dumpfen Knall.

Er erwachte, weil er einen ziemlich lauten, dumpfen Knall hörte. Er taste neben sich, links und rechts. Kein warmer Körper, den er umklammern konnte. Müde und mit kleinen Augen stand er auf, zog sich ein T-Shirt und eine Boxershort an und ging dem Geräusch auf dem Grund. Jo stand ihrem gepackten Koffer im Flur. Er schlurfte durch den Flur, nuschelte "Morgen" und kochte sich in der Küche erst mal einen Kaffee. Er war total müde und würde am liebsten wieder ins Bett gehen. Doch als er die Tasse Kaffee in der Hand hielt ging es ihm schon ein wenig besser, er schlurfte zurück in den Flur. "Ziehst du aus?" fragte er im Angesicht des großen Koffers. "Ich dachte du fährst nur drei Tage!" sagte er lächelnd und streckte ihr seine Zunge heraus.

"Wie erwachsen du heute wieder bist!", sagte sie lachend als er ihr die Zunge rausstreckte. "Aber nein ich zieh nicht aus. Man weiß aber in Holland nie wie das Wetter wird, da muss man auf alles vorbereitet sein, besonders jetzt! Und außerdem bin ich eine Frau ich darf das!", rechtfertigte sie den schweren Koffer. Sie trat auf ihn zu und gab ihm einen Kuss. "Morgen", murmelte sie und lehnte sich kurz an ihm, um ihn von der Tatsache ab zu lenken das sie ihm die Kaffeetasse klaute. Mit der Tasse in der Hand ging sie ein paar Schritte zurück, lehnte sich an die Wand und grinste ihn frech an. "Wär doch nicht nötig gewesen!"

Er wollte erst protestieren, als sie ihm seine Tasse abnahm, aber da er, wie bei der Sache mit dem Koffer wahrscheinlich den Kürzeren zog ließ er es gleich ganz bleiben. Er überwand schnell die Schritte zwischen ihnen, stand direkt vor ihr. "Dann küss mich wenigstens ordentlich." nuschelte er, legte seine beiden Hand links und recht neben ihren Kopf und beugte sich zu ihr runter um sie zu küssen.
Natürlich wurden sie gestört, da es an der Tür klingelte. Er warf seine Hände in die Höhe und öffnete die Tür einen Spalt breit um zu gucken wer es war. Sarah. "Hey." sagte er und lies sie eintreten, umarmte sie zur Begrüßung. "Wie du siehst braucht sie noch 4 Stunden bevor ihr los könnt." sagte er grinsend, weil sie immer noch "nur" sein T-Shirt trug, ihre Haare ein wenig von ihrem Kopf abstanden und sie nicht geschminkt war.

Bevor er die Tür öffnete küsste sie ihn kurz. Sie würden wohl nie ihre Ruhe bekommen. Als Sarah plötzlich vor ihr stand und lachte weil sie wirklich noch nicht fertig war, sah sie erschrocken auf die Uhr. "Ich hab dich voll vergessen!", nuschelte sie, umarmte ihre beste Freundin und drückte Kevin seine Kaffeetasse wieder in die Hand.
So schnell wie sie sich heute anzog und schminkte, das hatte sie wirklich noch nie geschafft. Innerhalb von 25 Minuten stand sie vor Sarah und grinste. "Wow da hast du dich aber wirklich beeilt!" Sie nickte lachend und ging dann nochmal zu Kevin. "Wir sind Mittwoch am frühen Abend wieder da! Ich schreib dir wenn wir weg fahren und wann wir dann ca. wieder hier sind. Meld dich wenn was ist, und...", sie brach ab und schüttelte über sich selbst den Kopf. Sie hörte sich an wie ihre eigen Mutter! "Ok lassen wir das! Ich liebe dich!", fuhr sie stattdessen fort, legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Sie löste sich erst von ihm als Sarah sich hinter ihnen räusperte. "Jaja ich komm ja schon!", antwortete sie lachend.

Er grinste. "Viel Spaß, liebe dich. Meldet euch, wenn ihr angekommen seid, bitte!" sagte er und sah ihr dabei zu, wie sie den Koffer aus dem Haus schaffte. Er sah aus dem Fenster, bis sie einstiegen und weg fuhren.
Er seufzte, setzte sich mit seinem Kaffee in die Wohnküche, an den Esstisch. Auf dem Esstisch lag noch eine von Maras Socken. Er lächelte leicht, nahm sie in seine Hand. Er fühlte sich plötzlich ziemlich einsam. Zeit Basti aus dem Bett zu schmeißen, er zog sich schnell an und ging dann zu seinem besten Freund rüber.

Zeitsprung

Die drei Tage hatten ihr wirklich gut getan. Sie hatte über vieles nachdenken können und war endlich mal zur Ruhe gekommen. Weitesgehend war ihr Handy aus gewesen, aber abends hatte sie es an gemacht um Kevin zu schreiben. Das Wetter war tatsächlich ziemlich wechselhaft gewesen, aber die Hälfte ihres Koffers hätte sie wirklich nicht gebraucht. Sarah hatte versucht sie so weit wie möglich abzulenken, hatte mit ihr einen Welnsesstag gemacht, sie waren shoppen und haben bis spät in die Nacht gequatscht. Sie war ihr wirklich dankbar dafür, weil es funktioniert hatte. Für drei Tage hatte sie den ganzen Stress zu Hause vergessen. Auch wenn sie abends oft darüber geredet hatten und sich beratschlagt hatten, wie es weiter gehen konnte und sollte.
Sie schrieb gerade Kevin das sie gerade im Auto saßen um nach Hause zu fahren, da bekam sie eine Nachricht von Daniela. Sie schickte die Nachricht an Kevin ab und öffnete dann Danielas Nachricht. Ihr Handy ließ sie fast fallen und starrte geschockt auf ihr Handy. Das durfte doch wohl nicht war sein! Was tat Daniela mit Kevin in einem Bett? Sie lagen offensichtlich auf Kevins alter Schlafcouch, die immer noch in Bastis Gästezimmer stand, weil sie sich für ihre neue Wohnung ein vernünftiges Bett gekauft hatten. Das durfte doch wohl nicht war sein! Basti hatte ihr gestern noch geschrieben, dass Daniela vor der Tür stand um mit Kevin zu "reden", aber das Foto sah schon eindeutig aus. "Der kann sich auf was gefasst machen!", murmelte sie wütend und steckte ihr Handy weg.
Als sie die Tür zu ihrer Wohnung öffnete, und Sarah verabschiedet hatte, ging sie sofort ins Wohnzimmer. Ihren Koffer ließ sie im Flur stehen. Kevin saß auf der Couch und wartete freudestrahlend auf sie. Anstatt ihn zu begrüßten funkelte sie ihn wütend an. "Was fällt dir eigentlich ein? Daniela hat also nur mit dir geredet, ja? Wie erklärst du mir dann das Bild?", sie schmieß ihm wütend ihr Handy mit dem Bild zu. Da zu mindest Daniela nackt war und auch er oben ohne da lag, konnte sie sich glatt denken was da in der Nacht passiert war. Sie hatte ihr Hände in die Hüften gestemmt und funkelte ihn erneut wütend an. "Glaubst du eigentlich ich bin dumm und kann mir nicht denken was ihr getan habt?" Sie war so wütend auf ihn, dass sie ihn gar nicht antworten ließ, sondern einfach ins Schlafzimmer ging, seine Trainingssachen in seine Tasche warf, dazu noch ein paar Sachen die für die nächsten zwei Tagen reichen würden und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Die Tasche schmieß sie ihm vor die Füße. "Geh!", war das einzige was sie rausbrachte ohne gleich in Tränen aus zu brechen.

Die drei Tage ohne Jo waren für ihn nicht gerade einfach gewesen, auch wenn er sich bei Basti einquartiert, er mal wieder richtig viel Zeit mit ihm verbringen konnte, fühlte er sich einfach einsam.
Und dann auch noch dieses Gespräch mit Daniela, die am Dienstagabend einfach vor Bastis Haustür stand. Sie hatte Angst, dass er sich tatsächlich um das Sorgerecht streiten wollen würde. Bei drei Flaschen Wein konnten sie das aber ausdiskutieren, kamen sogar überein, dass Mara die Woche durchaus bei ihm und Jo wohnen könnte. Und dann hatte er einen Blackout, er wachte morgens auf nun wieder Bastis Schlafsofa auf, von Daniela keine Spur.
Er hatte einen ziemlichen Schädel, als er rüber in seine und Jos Wohnung schlich. Nach einer Dusche fühlte er sich besser, räumte die Wohnung ein bisschen auf und um und wartete auf sie. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam sie dann auch und er sah sofort, dass sie wütend auf ihn war, er wusste nur überhaupt nicht warum. Bis sie ihm ihr Handy mit einem Foto von ihm und Daniela, mit nacktem Oberkörper, auf Bastis Schlafcouch. Er sah geschockt von ihr zum Handy, als sie verschwand wollte er aufspringen und ihr hinterher laufen, doch er ließ es bleiben, sah sich das Foto die ganze Zeit an. Als sie ihm seine Sporttasche vor die Füße knallte sah er sie geschockt an. "Jo lass mich dir das doch bitte erklären, das ist platt, aber es ist NICHT so wie es aussieht und wie du denkst!" sagte er ruhig und blieb mit einfach sitzen.

"Ach nein? Es ist nicht das wonach es aussieht? Kevin das ist eindeutig was ihr gemacht habt! Ich bin nicht dumm!", sie schrie ihn fast an. Das er aber noch so ruhig blieb, machte sie noch wütender. Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Sie dachte wirklich das das Ganze ein Ende hatte, aber anscheinend ging es nun wieder von vorne los. "Dann erklärs mir!" Sie setzte sich auf die Couch und schloss die Augen. Zum einen weil sie ihre Tränen zurück halten wollte und zum anderen weil sie wieder Kopfschmerzen hatte. Sie seufzte und sah ihn dann an.

"Nein." sagte er leise, ruhig. Er musste nachdenken, war völlig fertig. "Du bist nicht dumm und ich würde niemals, niemals nienicht NOCH MAL, solche scheiße bauen." sagte er, wusste nicht, ob er sich damit nicht doch weiter rein ritt. "Daniela war gestern da, wir haben Wein getrunken und Basti hat uns allein gelassen und ich weiß noch, dass ich auf meinem Schlafsofa gepennt hab, aber ich hatte Daniela vorher zur Tür gebracht." sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. Er wollte ihr erst seine Hand auf die Schulter legen sie in den Arm nehmen, aber er konnte sich ziemlich gut vorstellen, wie sie reagieren würde.
"Jo ich mein es ernst, ich habe nicht mit Daniela geschlafen, ich habe mit ihr übers Sorgerecht gesprochen. Und Wein getrunken. Und dann weiß ich nicht mehr viel, aber ich hab sie zur Tür gebracht." sagte er erneut, versuchte sich zu erinnern. Aber der Abend, bzw. die Nacht wollte einfach nicht in seinem Gedächtnis erscheinen.