Eiscafé l'amour

Kevin sah, wie unzufrieden sie nach dem kurzen Kuss aussah und grinste schon wieder frech.
Das Eis hatte beschlossen, keine Rücksicht auf ihn und seine amourösen Umstände zu nehmen und schmolz vor sich hin, sodass er es retten musste.
Nachdem sie jeder stumm ein wenig Eis gegessen hatten und zwischendurch seiner Meinung nach verliebte Blicke ausgetauscht hatten, entschloss er doch das Thema 'Beziehung' anzusprechen.
"Noelle?", fragte er in die angenehme Stille, "Was hältst du eigentlich von Fernbeziehungen?"
Direkt damit anzufangen, war im Nachhinein nicht optimal, aber ihm fiel nichts besseres ein.

„Noelle? Was hältst du eigentlich von Fernbeziehungen?“, durchbrach er nach einigen Minuten stummen Eisessens die Stille. Zunächst ließ sie einen überraschten Blick in seine Richtung schießen, doch dann schaute sie wieder auf das Eis vor sich. Es war irgendwie immer so eine Sache, so was anzufangen und Noelle war durchaus froh, dass sie es bisher erst hatte ein oder zweimal tun müssen, denn ihrer Meinung nach, war es noch unangenehmer als Schluss machen, auf diese eigene komische Art des Unwissens. Besonders ungelenk stellte sich Kevin da jedenfalls nicht an, zumindest sprach er gleich das an, worauf es hinauslaufen müsste, wenn es zwischen ihnen wirklich passte und das spürte sie… „Ich…“, setzte sie an, doch verstummte direkt wieder. War sie überhaupt stark genug, um so etwas durchzumachen? Davon abgesehen, Fernbeziehungen endeten in den meisten Fällen in einer Trennung oder? Aber wollte sie sich das selbst antun? Wäre es nicht besser, es gar nicht erst anfangen zu lassen? Moment, dazu war es zu spät, sonst wäre sie nicht hier, dann hätte sie erst recht nicht seinen Kuss erwidert. „Ich weiß es nicht…“, gab sie zu und schüttelte leicht deprimiert den Kopf: „Ich denke, dass viele solcher Beziehungen auf Dauer zusammenbrechen, aber ich denke auch, dass es auf die Stärke der Personen ankommt, die in der Lage stecken…“ Bisschen ungelenk ausgedrückt, war das ihrer Meinung nach.

Kevin hörte ihr genau zu und nickte immer mal verstehend.
"W-würdest du es versuchen wollen? Es einfach drauf ankommen lassen?"
Er legte den Kopf leicht schief und malte kleine Muster auf ihre Hand. Er würde es akzeptieren müssen, wohl oder übel. Was auch immer sie sagte.
"Ich meine, wir könnten auch nur einen schönen Sommer zusammen in Marseille verbringen", murmelte er und sah auf ihre verschränkten Hände.
"Aber ich...", den Satz ließ er offen. Wenn sie genauso empfand wie er, würde sie schon verstehen, was er meinte.

„W-würdest du es versuchen wollen? Es einfach drauf ankommen lassen?“, aufmerksam legte er den Kopf ein wenig schief und fing an Muster auf Noelles Hand zu malen. Meine Güte, wie sollte sie darauf denn antworten. Natürlich wollte sie es versuchen, aber sie hatte Angst, vor allem weil sie hier in Marseille abgesehen von den paar Freunden ziemlich allein war. Es wäre keine Familie da, die sie im Falle einer Trennung auffangen könnte. Vor allem würde es doch auch eben ihre Eltern auszehren, wenn sie wussten, dass es ihr nicht gut ging und sie in einem anderen Land festsaßen? „Ich meine, wir könnten auch nur einen schönen Sommer zusammen in Marseille verbringen“, fügte er noch hinzu und schaute sie nun nicht mehr an, sein Blick war auf ihre verschränkten Hände geglitten. „Aber ich..“, meinte er noch, doch verstummte dann selbst ziemlich schnell. Sie wusste was er sagen wollte. Doch wieso hielt sie sich an Befürchtungen fest? Es könnte genauso gut passieren, wenn sie nur den Sommer verbrachten und einander am Ende dennoch so sehr mochten, dass sie es probieren wollten. War es dann nicht eigentlich egal? Aber konnte sie die Zeit überhaupt genießen, wenn sie wusste, dass er bald wieder weg war? Andererseits konnte sie auch schlecht sagen, dass es vielleicht das Beste war, wenn sie es auf sich zukommen lassen würden, das klang derb unhöflich und sie wollte es auch nicht sagen. „Wieso versuchen wir es nicht einfach?“, fragte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.

Sie überlegte eine ganze Weile ehe sie ihn wieder anlächelte und antwortete „Wieso versuchen wir es nicht einfach?“
Kevin nickte. "Also... magst du meine Freundin sein? Auf unabsehbare Zeit?", grinste er und gab ihr wieder einen kurzen Kuss, allerdings länger als der letzte.

„Also… magst du meine Freundin sein? Auf unabsehbare Zeit?“, fragte er grinsend und gab ihr erneut einen kurzen Kuss, der allerdings ein klein wenig länger war als der letzte. Während sie sich den Gedanken noch einmal durch den Kopf gehen ließ, nickte sie ein wenig abwesend, bevor sie ihn wieder ansah und leicht lächelte: „Mit kleinen Schritten zum großen Ziel.“

"Was ist denn dein Ziel?", fragte er grinsend und schob den leeren Eisbecher aus seinem Blickfeld. Es war so schön unbeschwert mit ihr.
"Als meine Freundin... willst du mich zum Spiel der deutschen Nationalmannschaft begleiten? Sonst sitze ich alleine bei den ganzen Schalkerspielerfrauen", er schüttelte sich und sah sie bittend an.
"Ich finde sicher auch ein Trikot für dich?"

Überlegend wiegte sie ihren Kopf von einer Seite zur anderen, während sie nachdachte: „Ach, ich glaub, ich hab viele Ziele.. Studium beenden und so, das was sich die meisten Leute so als Ziel setzen..“, wich sie dann seiner eigentlichen Frage aus, denn dass sie im Gefühl hatte, dass es bei ihnen irgendwie stimmte, das würde sicherlich ein wenig creepy rüberkommen, weshalb sie es unterließ es laut auszusprechen. „Als meine Freundin… willst du mich zum Spiel der deutschen Nationalmannschaft begleiten? Sonst sitze ich alleine bei den ganzen Schalkerspielerfrauen“, als wäre ihm der Gedanke zuwider schüttelte er sich kurz und warf ihr dann einen bittenden Blick zu: „Ich finde sicher auch ein Trikot für dich?“ Nachdenklich senkte sie wieder ihren Blick, denn ansonsten würde sie vermutlich ohnehin direkt ‚Ja‘ sagen. „Wann ist es denn genau?“, fragte sie zunächst mal nach, denn irgendwie war sie sich da nicht ganz sicher. Immerhin kannte sie abgesehen von ihm niemand anderen da und vermutlich würde es bis dahin auch nicht passieren. Und sich als Neuling zwischen die anderen zu setzen…

Sie zählte ein paar Ziele auf, aber so ganz glaubte er ihr nicht.
"Du hast aber nur von einem Ziel gesprochen. Was ist dein größtes Ziel, hmm?"
Nachdem er sie wegen dem Spiel gefragt hatte, überlegte sie.
„Wann ist es denn genau?“
"Morgen. Aber schau, ich bin die ganze Zeit bei dir", lächelte er.

„Mein größtes Ziel ist das, was alle Menschen als ihr größtes Ziel sehen, ob sie es offen zu geben oder nicht.“, meinte sie mit einem leicht geheimnisvollen Unterton in der Stimme und lächelte. „Morgen. Aber schau, ich bin die ganze Zeit bei dir.“, erklärte er schon lächelnd zum nächsten Thema, was ihr vermutlich die Entscheidung erleichtern sollte, doch irgendwie tat es das nicht. Wenn sie die ganze Zeit bei ihm war, dann würde sie ja immerhin zwangsläufig auch irgendwem seiner Freunde begegnen und sie wusste nicht wirklich, ob sie das mit sich selbst vereinbaren konnte. Eigentlich wollte sie sich doch lieber erst mal selbst mit dem Gedanken anfreunden, dass sie jetzt und vor allem so schnell seine Freundin war. Was ja wahrscheinlich bei den meisten Leuten nicht so gut ankommen würde, wo sie sich ja noch überhaupt nicht lange kannte. Eher gesagt, sogar fast minimal, auch wenn sie irgendwie dennoch das Gefühl hatte, dass es bei ihm irgendwie passte. Aber sie wollte sich trotzdem nicht mit den Blicken oder auch Fragen auseinander setzen müssen. ‚Gut, dann sag halt einfach nein.‘, meinte eine Stimme in ihrem Kopf. „Okay“ Warte, was war jetzt aus dem Nein, weil sie sich nicht traut geworden?! Gut, jetzt war‘s doch ohnehin zu spät.

Über ihr "Ziel" musste er dann doch noch mal nachhaken.
"Und was für ein Ziel ist das?"
Sie überlegte eine Weile über die Frage mit dem Stadion und gab dann ein 'Okay' von sich.
"Du musst nicht, wenn du nicht willst", lächelte er und strich wieder über ihre Wange.

„Und was für ein Ziel ist das?“, hakte er noch weiter nach. „Ach, sich verlieben, zusammen kommen, heiraten, Kinder, alt werden. Das alles.“, gab sie dann doch ein wenig peinlich berührt zu und als er später noch meinte, dass sie nicht mitkommen musste, wenn sie nicht wollte und dabei noch über ihre Wange strich, gab‘s für sie kein Zurück mehr. Sie wollte auch gar keinen Rückzieher mehr machen. „Nein, es.. es ist schon okay.“, nickend lächelte sie ihn an und hielt seine Hand an ihrer Wange fest.

„Ach, sich verlieben, zusammen kommen, heiraten, Kinder, alt werden. Das alles.“, gab sie dann doch ein wenig peinlich berührt zu.
"Das ist doch ein sehr schönes Ziel", meinte er lächelnd. Sofort schlichen sich Bilder in seinen Kopf, die so nicht da sein sollten. Nicht, nachdem sie sich erst zum ersten Mal geküsst hatten. Trotzdem sah er eine kleine Prinzessin mit Noelles Haaren und seinen Augen und einen süßen Jungen, der mit ihm in ihrem Garten kickte und von Noelle einen Rüffler bekam, weil sie sich dreckig gemacht hatten. Dazu noch Noelle in einem hübsches weißen Kleid... Es schien ihm doch so selbstverständlich.
„Nein, es.. es ist schon okay.“, antwortete sie auf seine Bemerkung.
"Ok", lächelte er und griff mit der freien Hand nach ihrer, als wolle er sie nicht gehen lassen wollen, obwohl ihm das unsinnig schien, schließlich wollte sie das ja gar nicht! Vielleicht wollte er ihr auch nur nah sein.
"Ich würde dich morgen abholen?", schlug er vor.

„Das ist doch ein schönes Ziel“, meinte er mit einem Lächeln im Gesicht. Stumm nickte Noelle, weil es ihr einerseits ja doch irgendwie unangenehm war, es ausgesprochen zu haben. Auch wenn sie dennoch der festen Überzeugung war, dass es das war, was sich jeder Mensch in seinem Leben als Ziel gesteckt hat, ob er oder sie es zugab oder nicht. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, dass es für Leute etwas Wichtigeres geben konnte als die Liebe. Sollte man sie naiv nennen, aber Noelle glaubte an das Gute in Menschen. „Ok“, meinte er lächelnd und griff nach ihrer Hand. Es fühlte sich schon jetzt an als wäre es das natürlichste, was es auf der Welt gab. Es fühlte sich einfach so richtig an. „Ich würde dich morgen abholen?“, schlug er vor, woraufhin sie nickte. „Okay.“, stimmte sie zu und riss ein Stück Papier aus ihrem Zeichenblock, um ihre Adresse hinauf zu schreiben. „Hier“, fügte sie noch hinzu und schob sie ihm zu. „Wann kommst du dann?“

"Um 4?", fragte er, "Danke." Er steckte den Zettel ein und beugte sich wieder für einen Kuss vor. Seine Hand rutschte währenddessen in ihren Nacken und streichelte sanft den Haaransatz.
Er bewegte die Lippen vorsichtig und grinste zufrieden.

„Um 4?, fragte er und bedankte sich sogleich für den Zettel mit der Adresse. „Vier Uhr ist gut.“, nickte sie und beobachtete wie er den Zettel einsteckte. Allerdings wurde sie schon wieder völlig überrumpelt, als er sich vorbeugte und plötzlich schon wieder seine Lippen auf ihren lagen. Mit der Hand in ihrem Nacken hielt er Noelle bei sich und bewegte seinen Mund vorsichtig auf ihrem. Nach kurzem Zögern erwiderte sie dann den Kuss etwas vorsichtiger.

Kevin war bewusst, dass er sie überrumpelt hatte, aber irgendwie hatte er das jetzt gebraucht. Umso erleichterter war er, als sie den Kuss erwiderte. Er nahm die Hand aus ihrem Nacken und legte sie wieder auf ihre Wange, so war es gemütlicher.
Als sie sich lösten lächelte er sie nur vorsichtig an.
"Sorry", meinte er und ein roter Schimmer legte sich auf eine Wangen.

Noelle spürte, wie seine Hand aus ihrem Nacken genommen hatte und sie sich auf ihrer Wange wieder fand. Doch überhaupt löste er sich auch kurz darauf schon wieder von ihr und mit einer leichten Röte auf den Wangen entschuldigte er sich. „K-Kein Ding.“, stotterte Noelle kurz: „Ich mags eigentlich.“ Schande, hatte sie das gerade laut gesagt!?

„K-Kein Ding.“, stotterte Noelle kurz: „Ich mags eigentlich.“
Kevin lächelte glücklich und strich wieder über ihre Wange.
"Du weißt, dass ich das gerne höre...?", fragte er strahlend, "Sehr gerne..."
Er wickelte eine ihren Haarsträhnen um seine Finger. Sie waren fast so weich wie ihre Lippen, fiel ihm auf.

„Du weißt, dass ich das gerne höre…?“, ein Strahlen hatte sich in seiner Miene ausgebreitet: „Sehr gerne…“ Nein, woher auch. Naja, gut. Zumindest hätte sie es sich denken können, aber leider war sie im Moment alles andere als zu irgendwelchen komplizierten Gedankengängen fähig. „Nein, aber ich dachte es mir…“, murmelte sie leicht abwesend und verlor sich so halb in seinen Augen.

„Noelle?“, fragte er grinsend, als sie ihn ein wenig verträumt ansah, „Süße?“
Sein Grinsen wurde zu einem sanften Lächeln und er strich wieder liebevoll über ihre Wange.
Die Stille, die sich zwischen ihnen ausbreitete war schön. Er war nicht der Typ, der lange stillhalten konnte, aber er genoss es. Er genoss Noelles Nähe, die einfach Berührung ihrer Haut und ihr Blick, der sich mit ihrem kreuzte. Sie hatte schöne Haare, weiche Lippen und sah fantastisch aus, aber ihre Augen hatten es ihm wirklich angetan. Man sagte, Augen wären das Fenster zur Seele und wenn er sich Noelle ansah, wusste er, dass es stimmte.

„Noelle? Süße?“, kurz schüttelte sie den Kopf und sah wieder Kevin an. „Sorry. War wohl nicht so ganz da.“, entschuldigte sie sich und grinste ihn an. Es war schon irgendwie lustig, wie schnell sie bei ihm Vertrauen gefasst hatte, zumindest sagte ihr Bauchgefühl es ihr. Überstürzt eine Beziehung angefangen? Nein, daran glaubte sie nicht, selbst wenn es für viele andere vielleicht so aussehen mochte.

Kevin lachte leise und schüttelte den Kopf. Sie war so genial. Er war sich zu hundert Prozent sicher, dass sie jemand besonderes für ihn war. Inwiefern konnte er noch nicht sagen, aber das war ja auch noch viel zu früh.
„Wollen wir noch irgendwas machen? Oder einfach nur hier sitzen bleiben?“, durchbrach er lächelnd die Stille.

„Wollen wir noch irgendwas machen? Oder einfach nur hier sitzen bleiben?“, kam es plötzlich von ihr gegenüber und überrascht sah Noelle zu Kevin: „Ich.. äh. Mir ist es glaube ich egal.“ Zumindest war es ihr egal, wenn sie zumindest etwas zusammen machen würden, denn sie empfand seine Gesellschaft als viel zu angenehm, als dass sie ihn jetzt gehen lassen würde wollen. „Wünsche? Vorschläge?“, fragte sie mit einem Grinsen auf den Lippen.

„Ich.. äh. Mir ist es glaube ich egal. Wünsche? Vorschläge?“, Kevin erwiderte wieder ihr Grinsen und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als die nervige Kellnerin sie wieder störte. Kevin zog verärgert die Augenbrauen zusammen und stand auf. Sollte sich diese verbitterte Frau doch jemand anderes zum Jammern suchen. Er bezahlte schnell und hielt Noelle seine freie Hand hin.
„Lass uns einen Spaziergang machen“, lächelte er.