Die Zeit danach

"Warum fragst du? Ich lauf durch den Hofgarten."
Roman hatte sich wieder auf eine Bank gesetzt. Es hatten ihn schon einige Passanten ziemlich seltsam angeguckt. Dass er hier des öfteren unterwegs war, war nicht ungewusst, aber heute war irgendetwas anders. Sie sahen ihn so mitleidig an.

"Ich komm vorbei und bring dich auf andere Gedanken" sagte Marco und stieg ins Auto. "Mach schon mal ein Plan was wir heute alles machen wollen" lachte er und startete den Motor.

"Dann leg auf und konzentier dich auf die Straße, einen besten Freund in Breiform kann ich nicht auch noch gebrauchen", sagte Roman und lachte. Das erste Mal seitdem Mona weg war. Es gab im Moment einfach nichts zum Lachen in seinem Leben. Ihm ging es einfach nur beschissen.

"Alles klar Timon! Bis später" lachte er und legte auf.

Einige Stunden später


Marco stellte sein Auto bei Mona's und Roman's Haus ab und lief in den Hofgarten. Dieser war ja gott sei Dank nicht weit von dem Haus weg. 
"Hey Timon" erschreckte er seinen besten Freund und klopfte ihm auf die Schulter.

Roman hatte die Armen auf seinen Knien abgestützt und sah auf den Boden. Dementsprechend zuckte er zusammen, als Marco ihn begrüßte. Er schluckte einmal und stand dann auf um den Blonden mit einer Umarmung zu begrüßen. "Hey", sagte er und setzte sich wieder auf die Bank zurück. Die vorbeilaufenden Leute schauten jetzt wirklich verwirrt. Eigentlich ein Grund zum Lachen würde eine andere Gesichte dahinter stecken.

"Wie gehts dir?" fragte er seinen besten Freund besorgt und setzte sich neben ihm. Er musterte die ganzen Leute und warf ihnen einen bösen Blick zu. Er wollte eigentlich gar nicht wissen was diese sich gerade dachten.

"Immer noch beschissen", antwortete Roman und lächelte. Er war froh, dass Marco da war. Er hätte doch Sonderurlaub beantragen sollen. Dann wäre er jetzt mit Mona weg. Vielleicht hätte er doch auf seinen besten Freund hören sollen.

Er seufzte. "Komm lass uns weg von hier.. die Blicke der ganzen Leute machen es nicht gerade einfacher" sagte er wütend und stand auf. Er zog Roman in ein Café und setzte sich in die hinterste Ecke.

Roman nickte und folgte Marco.
Im Cafe angekommen, bestellte Roman sich einen Tee. Er hatte weder Luft auf Kaffee noch auf ein kaltes Getränk. Tee gehörte zwar nicht zu seinen Lieblingsgetränken, aber für heute reichte das allemal. "Und wie gehts dir so?", fragte Roman dann nochmal. Marco hatte bei ihrem Telefonat schon nicht auf die Frage geantwortet, hoffentlich würde er es jetzt machen.

"Mir gehts gut.." sagte Marco kurz und musterte Roman besorgt. "Du gefällst mir im Moment echt nicht Timon.. ich mach mir verdammt große Sorgen!" gab er zu und seufzte.

"Aber wie du siehst, lebe ich noch und sterben werde ich vorerst auch nicht." Immerhin hatte Marco dieses Mal auf Romans Frage geantwortet. Auch wenn er nicht darauf eingegangen war. Roman wollte einfach nur abgelenkt werden.

"Das hoffe ich doch! Was soll Woody ohne seinen Timon machen?" fragte Marco mit großen Augen und lachte. Er schlürfte seinen Kaffee und sah Roman an. "Hast du was von Mona gehört?" fragte er jetzt.

"Ich hab gestern kurz mit ihr telefoniert. Ich glaube ihr gehts etwas besser." Roman schaute auf seinen Tee. Er beneidete Mona im Moment so sehr. Er hatte gehofft, dass ihm der Fußball helfen würde, aber das war noch nicht der Fall. Im Gegenteil, da fragte fast jeder Fan, was denn los wäre.

"Hast du schon mal an Sonderurlaub gedacht? Ich mein der Fußball wird dir nicht helfen dass alles zu vergessen bzw. dich abzulenken.." stellte Marco klar. "Lass uns ein paar Tage wegfahren.. nur wir zwei" schlug er erneut vor und wartete gespannt auf eine Antwort.

"Mit welcher Begründung willst du dir denn Sonderurlaub verordnen lassen? Außerdem glaube ich nicht, dass Mats davon so begeistert ist..."
Roman sah zu Marco. An für sich war die Sache mit dem Urlaub gut. Aber da stecke noch soviel anderes hinter. Marco konnte nicht einfach Urlaub wegen einem Freund beantragen. Das war unmöglich. Vielleicht sollte Roman Mona hinterher fliegen.

"Lass das mal mein Problem sein! Und Mats muss sich damit abfinden.. du bist mein bester Freund und ich lasse dich nur ungern allein wenn es dir nicht gut geht" meinte Marco und seufzte. "Lass Mona Zeit.." fügte er noch hinzu. Marco kannte Roman und wusste das er mit dem Gedanken spielte, dieser hinterher zu fliegen.

"Ich will aber nicht, dass du wegen mir Probleme bekommst. Weder mit dem Verein noch mit Mats." Roman verschränkte die Arme vor der Brust und sah Marco an. Er konnte nicht zu lassen, dass Marco sich für ihn schuldig machte. Roman nippte an seinem Tee. Das Warme beruhigte ihn irgendwie.

Marco seufzte. "Dann nicht" sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du gibst eh nicht nach" fügte er noch hinzu und bestellte sich etwas zu Essen.

Roman verneinte, als die Kellnerin fragte, ob er auch etwas essen wolle. Er konnte nichts essen. "Sorry", murmelte Roman. Manchmal hasste er sich selbst. Gerade dann, wenn jemand ihm helfen wollte, blockte er ab. Er seufzte und strich sich durch die Haare. Das konnte doch einfach alles nicht wahr sein. Roman zog sein Handy aus der Hosentasche und öffnete sein Facebook und musste mit Erstaunen feststellen, dass Mona und er Thema Nummer eins war. Eine bestimmte Zeitung warf Roman einen Trennung vor. Das konnte doch nicht wahr sein.

"Was ist?" fragte Marco besorgt als er Romans überraschtes Gesicht sah. Er stand auf und schaute ebenfalls auf das Handy von Roman. Als er dann diesen Artikel sah, war ihm alles klar. "Ignorier es" sagte er und machte das Handy von ihm aus.

Er konnte es nicht fassen.warum war die Presse nur so geil auf irgendwelche erfundenen Stories ? Roman starrte auf die Tasse. Er hasste gerade alles und jeden außer Marco. Er war froh dass Marco gekommen war. "Okay wir fahren weg. Drei, maximal vier Tage."

"Alles klar.. dann fahr ich jetzt zurück nach Dortmund und rede mit Jürgen. Ich melde mich bei dir, okay?" sagte er, legte das Geld auf den Tisch und umarmte Roman. "Halt durch.. in paar Tagen sind wir weg von hier" flüsterte er und lächelte.

Roman blieb alleine zurück. Er bestellte sich noch einen Schnaps und bezahlte dann. Er ging nach Hause und hoffte einfach, dass Marco sich wieder melden würde. Am besten heute noch. Roman legte sich auf die Couch und schaltete den Fernsehn ein damit überhaupt irgendetwas um ihn herum passierte. Irgendwann stand er auf und ging zum Kühlschrank um sic die Flasche Tequilla heraus zu holen. Er hasste dieses Zeug, es war von einer Party noch ubrig. Roman legte sich wieder auf die Couh und trank dem ersten Schluck. Er musste die Luft anhalten um sich nicht zu ubergeben. Mit der Menge wurde der Geschmack erträglicher.

Zwei Stunden später


Nachricht an Roman


Timon! 
Jürgen hat mir für 4 Tage freigegeben. Schon einen Plan wo es hingehen soll?

Roman hoerte sein Handy klingeln. Er nahm es und las die Nachricht.

Nachricht an Marco

wooooody. Coole Sache ! Such dirp wat aud. Mit ehal. Timon



Roman legte das Handy wieder weg und schaute auf dem Fernsehr. Es lief "In einem Land vor unserer Zeit". Roman nahm wieder die Flasche in die Hand und trank einen Schluck.