Teach Me

„Er hat gesagt, was passiert ist. Ich wüsste aber gerne den Grund dafür. Und solange wir das nicht aus der Welt geschafft haben, gehst du sicher nirgendwohin.“ Er konnte sie wohl kaum zwingen, hier zu bleiben. „Also?“ Sie sah ihn weiterhin an und ihre Laune projizierte sich langsam auf ihn. „Sie haben uns beleidigt in jeder Form und egal, was ich dir erzähle...Du wirst sagen, dass Gewalt keine Lösung ist und bla bla bla. Das könnt ihr ja alle super. Pädagogen spielen. Keiner von euch war in der Situation. Wenn ich diesem blonden Miststück nochmal begegne, werde ich ihr mit ihren hässlichen Haarverlängerungen den Mund stopfen.“ Sie hatte sich einfach nicht zurückhalten und biss sich jetzt auf die Unterlippe, damit sie den Mund hielt. Doch dabei hatte sie nicht bedacht, dass sie sich diese ja verletzt hatte. „Au“, zischte sie und hielt sich die Finger vor die Lippen. Die waren so kalt, dass sie kühlten. Es zwiebelte so sehr, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb.

Sie lächelte schwach, als er ihren Hals küsste. Das war angenehm und tat trotzdem ein bisschen weh. Als er dann allerdings über den Vollmer sprach, gefiel ihr nicht. „Das ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Herr Flick hätte das früher oder später auch geregelt, wie jeder andere Lehrer.“ Da sah sie eigentlich keinen Unterschied. „Ich will nur noch nach Hause“, murmelte sie leise und sah dann zu ihren Mitschülern, die bereits wieder mit dem Ball übten. „Wir sollten da auch hingehen.“

„Sie haben uns beleidigt in jeder Form und egal, was ich dir erzähle…Du wirst sagen, dass Gewalt keine Lösung ist und bla bla bla. Das könnt ihr ja alle super. Pädagogen spielen. Keiner von euch war in der Situation. Wenn ich diesem blonden Miststück nochmal begegne, werde ich ihr mit ihren hässlichen Haarverlängerungen den Mund stopfen.“ Er hatte sie einfach reden lassen. Nur so würde sie sich beruhigen. Zumindest hoffte er, so eine Möglichkeit zu finden, mit ihr zu reden. Gerade wollte er sich dazu äußern, als sie sich an die Lippe fasste. „Au.“ Er seufzte leise und verschwand kurz ins Sekretariat nebenan. Mit einem Kühlakku kam er zurück und zog vorsichtig ihre Finger weg. „Das ist besser“, murmelte er und legte ihn vorsichtig an ihre Lippe. Wenn es ihr nicht gut ging, konnte er den strengen Schulleiter einfach nicht mehr aufrechterhalten. „Ich verschiebe die Moralpredigt“, murmelte er und streichelte ihr durch die Haare. „Und wenn du dich angegriffen fühlst, darfst du dich auch verteidigen. Nur gibt es dafür verschiedene Wege.“ Mehr würde er jetzt nicht dazu sagen. „Tut dir sonst irgendetwas weh?“, fragte er besorgt und musterte sie besorgt.

Sie sah ihm nach, als er einfach das Büro verließ. Natürlich durfte er gehen. Doch dann kam er wieder und legte ihr ein Kühlakku auf die Lippen. Kurz schloss sie die Augen. „Das ist besser.“ Es verdrängte den Schmerz ein wenig. „Ich verschiebe die Moralpredigt.“ Überrascht sah sie ihn an, als er durch ihre Haare streichelte. Das passte einfach nicht zu seinem vorherigen Verhalten. „Und wenn du dich angegriffen fühlst, darfst du dich auch verteidigen. Nur gibt es dafür verschiedene Wege.“ Das hatte er ja noch nett ausgedrückt. Trotzdem war sie ihm dankbar, dass er ihr einen Moment gab, um die Dinge sacken zu lassen. „Tut dir sonst irgendetwas weh?“ Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie konnte einfach nicht damit umgehen, dass er gerade sein Verhalten so stark änderte. So überfordert hatte sie sich selten gefühlt. Deswegen lehnte sie sich einfach an ihn und weinte. Hoffentlich würde er sie nicht von sich stoßen. Sie brauchte gerade den Joachim, der nicht ihr Schulleiter sein musste.

Ihre Augen wurden glasig und er lehnte sich überrascht zurück. So konnte er sie besser ansehen und musste erkennen, dass seine Augen ihn nicht täuschten. Doch Julia ließ nicht zu, dass viel Abstand zwischen ihnen entstand und lehnte sich an ihn. Er hörte ein leises Schluchzen und automatisch schüttelte er auch den Rest seines Schulleiterdaseins ab. „Hey“, murmelte er und hob sie einfach hoch, um sich mit ihr auf das kleine Sofa zu setzen, dass in seinem Büro stand. Dort ließen sich Gespräche mit den Lehrern einfacher führen als mit einem Schreibtisch dazwischen. „Shhh.“ Beruhigend streichelte er ihr über den Rücken und ließ sie einfach weinen.

„Hey.“ Sie spannte sich an. Er sollte sie nicht von sich stoßen. Aber stattdessen hob er sie hoch und sie landeten auf dem kleinen Sofa. Sie schmiegte sich nur noch weiter an ihn. „Shhh.“ Er strich über ihren Rücken und sie ließ ihren Gefühlen einfach freien Lauf. Sie war so froh, dass sie sich ihm anvertrauen konnte. Vermutlich wäre ihr das vor ihrem alten Schulleiter nie passiert. Bei Joachim war alles so anders. Irgendwann lehnte sie sich ein Stück zurück und strich sich über die Wangen. Sie musste ganz schlimm aussehen. „Die meinte, ich wäre eine Schlampe, die mit ihren Lehrern schläft. Dabei kennt sie mich nicht mal.“ Ihre Worte waren immer wieder von kleinen Schluchzern unterbrochen worden. Sie fühlte sich so schrecklich.

Er ließ ihr die Zeit, die sie brauchte. Während sie sich an ihn schmiegte, strich er sanft durch ihre Haare und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. Als sie sich zurücklehnte, wischte er behutsam die Spuren ihrer Tränen beiseite. „Die meinte, ich wäre eine Schlampe, die mit ihren Lehrern schläft. Dabei kennt sie mich nicht mal.“ Für einen Augenblick sah er sie erschrocken an. Doch es war wohl bloß eine freche Unterstellung gewesen. „Und weil sie dich nicht kennt, weiß sie auch nicht, was für eine bezaubernde, junge Frau du bist, Julia“, lächelte er und legte eine Hand an ihre Wange. „Ich kann dir nicht vorschreiben, dass du dieses Mädchen in Ruhe lassen sollst, aber ich kann dir vielleicht Alternativen bieten, wie du deine Zeit sinnvoller nutzen kannst“, erklärte er und hauchte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.

„Und weil sie dich nicht kennt, weiß sie auch nicht, was für eine bezaubernde, junge Frau du bist, Julia.“ Sie sah ihn einfach nur an. Was für ein Glück hatte sie bloß, dass sie ihn kannte. Irgendwann würde sein Beruf nicht mehr zwischen ihnen stehen und er konnte ihr solche Dinge ganz öffentlich sagen. „Ich kann dir nicht vorschreiben, dass du dieses Mädchen in Ruhe lassen sollst, aber ich kann dir vielleicht Alternativen bieten, wie du deine Zeit sinnvoller nutzen kannst.“ Nachdem er sie geküsst hatte, sah sie ihn einen Moment an und lächelte dann. Das war definitiv sinnvoller. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich weiter an ihn. „Da hast du wirklich gute Ideen.“ Doch dann wollte sie ihm wirklich erzählen, was sie bedrückte. „Sie hat noch mehr Dinge gesagt...Obwohl sie mich noch nie gesehen hat, konnte sie mich auf jede Art und Weise beleidigen, die mir überhaupt einfällt.“

Er lächelte und zog sie noch enger an sich, als sie ihre Hände um seinen Nacken legte. „Da hast du wirklich gute Ideen.“ Lachend streichelte er über ihren Rücken. Deshalb war er ja auch Schulleiter geworden. „Sie hat noch mehr Dinge gesagt…Obwohl sie mich noch nie gesehen hat, konnte sie mich auf jede Art und Weise beleidigen, die mir überhaupt einfällt.“ Er runzelte die Stirn. Er war sich nicht sicher, ob dieses Mädchen Julia nicht doch kannte. So völlig aus dem Stehgreif konnten solche Vorwürfe ja nicht kommen. „Du bist sehr sensibel“, murmelte er und verschränkte eine Hand mit ihrer. „Deshalb lässt du die Dinge so nah an dich heran. Was hat sie denn gesagt?“, fragte er vorsichtig. Julia öffnete sich ihm und er wusste trotzdem, dass er es mit einem falschen Wort zerstören konnte.

„Du bist sehr sensibel.“ In dieser Situation war sie es, aber dagegen konnte sie wohl kaum etwas tun. Sowas ging doch an keinem spurlos vorbei. „Deshalb lässt du die Dinge so nah an dich heran. Was hat sie denn gesagt?“ Am liebsten wollte sie da gar nicht drüber sprechen. „Super analysiert“, murmelte sie leise. „Es ging um meine Familie und diese Lehrersache.“ Darunter konnte man zwar eine Menge verstehen, aber vermutlich konnte er sich seinen Teil dazu denken. „Ich konnte mich einfach nicht anders gegen sie wehren. Die hat nur diese eine Art zu sprechen verstanden.“

„Super analysiert.“ Er lächelte nur schwach. Er wollte hier wirklich nicht als Lehrer sitzen. „Es ging um meine Familie und diese Lehrersache. Ich konnte mich einfach nicht anders gegen sie wehren. Die hat nur diese eine Art zu sprechen verstanden.“ Er nickte. Wie die Beleidigungen ausgesehen hatten, konnte er sich vorstellen. Er war schließlich nicht erst seit gestern im Schulwesen tätig. „Setze diese Art trotzdem nicht zu oft ein“, bat er sie und sah sie ernst an. Einmal konnte er die Sache unter den Teppich kehren. Aber wenn so etwas öfter vorkam, musste er Konsequenzen ergreifen. „Das nächste Mal argumentierst du sie mit Fachbegriffen und Fremdwörtern in Grund und Boden, bis sie denken, dass du sie beleidigst“, lächelte er und strich ihr eine Strähne hinter das Ohr. „Und jetzt vergiss diese blöde Kuh für ein paar Minuten“, bat er sie leise und verwickelte sie in einen zärtlichen Kuss.

Per hielt Emma einfach noch ein wenig fest. "Mir wäre auch lieber, wenn du nach dem Schreck zu Hause wärst, aber vielleicht hilft die Ablenkung im Spiel ja wirklich.", überlegte er. Nicht ohne Emma noch einmal intensiv zu küssen, machte er sich mit ihr zurück zu den anderen und Stefan Vollmer. Der Lehrer bemerkte zwar, dass sie sich vorher abgesetzt hatten, sagte aber nichts zu Ihnen beiden, sondern signalisierte Per nur mit Gesten, dass sie später drüber reden würden. Per hatte es schon erwartet. Aber im Moment war er einfach nur gespannt, was Hansi Flick gleich noch erzählen würde, wenn er zurück kam. Immerhin hatte er ja versprochen, dass das Thema noch nicht durch war. Per konzentriere sich wieder auf den Ball. Für ihn war das immer eine gute Ablenkung und er hoffte, dass es Emma auch so ging.

Per küsste sie vor ihrem ganzen Kurs und auch wenn es sie eigentlich nicht störte, musste das nicht jeder sehen. Vor allem nicht ihr Lehrer. Sie schnappte sich einen Ball und begann, ihn zu Per zu passen. Das sollten sie gerade üben. Am Anfang stellte sie sich noch ein wenig ungeschickt an, aber es wurde immer besser und sie musste feststellen, dass sie zum Schluss sogar eine der besten Mädchen war. Stolz war sie da schon auf sich. Lächelnd ging sie zu Per. Fußball machte ihr doch irgendwie Spaß. „Mir ist das Passen zu langweilig. Kannst du mir nicht mal ein paar coole Tricks zeigen?“ Da war er wohl eindeutig der Richtige.

„Setze diese Art trotzdem nicht zu oft ein.“ Sie wusste ja, dass er Recht hatte und trotzdem hatte sie nicht anders reagieren können. Beim nächsten Mal würde es allerdings vermutlich ziemlich Ärger geben. Jetzt war es vielleicht nicht eine Ausnahme, wenn sie Glück hatte. „Das nächste Mal argumentierst du sie mit Fachbegriffen und Fremdwörtern in Grund und Boden, bis sie denken, dass du sie beleidigst.“ Sie lachte leise. Das wäre vermutlich in so einer Situation kaum möglich, aber es war so liebenswert, wie er versuchte, ihr zu helfen. „Und jetzt vergiss diese blöde Kuh für ein paar Minuten.“ Hatte er dieses Mädchen gerade tatsächlich beschimpft? Er wurde ihr so langsam immer sympathischer. Sanft erwiderte sie den Kuss und war froh, dass es nicht wehtat. Irgendwann lehnte sie sich einfach nur gegen ihn und schloss die Augen. Sie wollte nicht zurück in den Unterricht. Aber er musste arbeiten und sie ihre Schulpflicht erfüllen. „Ich hab dich sehr lieb“, murmelte sie irgendwann und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

Er war froh, dass Julia lachen konnte. Sie sollte diese Auseinandersetzung einfach vergessen. Vorsichtig küsste er sie weiter und hielt sie in seinen Armen. Er würde auf sie aufpassen. Ihre Beziehung war so außergewöhnlich, dass das noch wichtiger war. „Ich hab dich sehr lieb.“ Lächelnd vergrub er das Gesicht in ihren Haaren. „Ich dich auch, kleine Schülerin“, flüsterte er und griff nach ihrer Hand. Es würde bestimmt gleich klingeln. Dafür hatte er mittlerweile ein Gespür. Also lohnte es sich auch nicht mehr, dass Julia zurück zum Unterricht ging. „Was hast du gleich noch?“ Irgendwann wüsste er ihren Stundenplan bestimmt auswendig. Aber noch war er darauf angewiesen, dass sie ihm ihre Stunden mitteilte.

„Ich dich auch, kleine Schülerin.“ Sie lächelte und verschränkte ihre Hände miteinander. Auch wenn sie irgendwann mal nicht mehr seine Schülerin wäre, würde ihnen dieses Verhältnis wohl immer in Erinnerung bleiben. „Was hast du gleich noch?“ Sie verzog das Gesicht. Heute war ihr langer Tag. „Ich habe zwei Stunden Englisch und danach zwei Stunden Chemie. Alles andere solltest du selbst wissen.“ Wie man in der siebten und achten Stunde Erdkunde haben konnte, war ihr auch schleierhaft. Aber bis dahin war sie eh so müde, dass sie keine Motivation mehr hatte. Doch dann kam ihr ein anderer Gedanke, der ihr vielleicht helfen könnte. „Darf ich danach mit zu dir kommen?“ Ihre Hausaufgaben hielten sich ja noch in Grenzen, weil heute erst ihr zweiter Schultag war und so könnte sie vielleicht mehr Zeit mit ihm verbringen.

Per beobachte Emma und war überrascht, wie gut sie sich anstellte. Da hatte jemand eindeutig Potenzial. Sie könnte durchaus bei den Mädchenmannschaften im Verein mithalten. Es gefiel ihm, dass er eine so geschickte Freundin hatte. Als sie ihn nach ein paar Tricks fragte, musste er Lächeln, Tricks waren so gar nicht seins, er war eher fürs genaue Passspiel zuständig. Aber es gab etwas, was er ihr zeigen konnte. Er nahm ihr den Ball aus der Hand und balancierte ihn erst auf dem einen Fuß und wechselte dann im Sprung auf den anderen Fuß und balancierte den Ball dort weiter. Danach ließ er den Ball auf seinem Knie weiter balancieren, wechselte auf das andere Knie, dann auf die Schultern und am Ende war der Kopf dran. Mehr hatte er wirklich nicht zu bieten. "Mertesacker, deine Freundin kannst du auch nach dem Unterricht beeindrucken und dann hoffentlich mit besseren Tricks.", klang da schon die Stimme von Stefan Vollmer. "Passspiel, jetzt, sofort."

„Ich habe zwei Stunden Englisch und danach zwei Stunden Chemie. Alles andere solltest du selbst wissen.“ Er lachte. Jetzt, wo sie es erwähnte, fiel ihm ein, dass sie sich ja in den Nachmittagsstunden sehen würden. „Darf ich danach mit zu dir kommen?“ Er lächelte, als er sah, wie erwartungsvoll sie war. „Wenn du nicht gefragt hättest, hätte ich es getan“, antwortete er und hauchte einen flüchtigen Kuss auf ihre Lippen. „Und Erdkunde ist toll. Ich habe mir auch etwas Spannendes für heute überlegt“, grinste er. Er wusste, wie anstrengend die letzten Stunden sein konnten, deshalb beschränkte er sich heute auf ein Quiz, um den Leistungsstand seiner Schüler zu erfahren.

„Wenn du nicht gefragt hättest, hätte ich es getan.“ Lächelnd sah sie ihn an und nahm den Kuss nur zu gerne hin. „Und Erdkunde ist toll. Ich habe mir auch etwas Spannendes für heute überlegt.“ Sie nickte. „Dann hoffe ich, dass es Spaß macht.“ Er konnte eigentlich nur besser sein, als ihre vorherigen Erdkundelehrer. Die konnten nämlich überhaupt keinen anregenden Unterricht machen. Gerade wollte sie noch etwas hinzufügen, da klingelte es. Sie seufzte leise. „Dann muss ich wohl.“ Sie küsste ihn ein letztes Mal und stand dann auf. „Bis später.“ Schnell war sie wieder zum Sportplatz gerannt.

Lächelnd sah sie ihm dabei zu, wie er den Ball zuerst auf dem Fuß und dann auf anderen Körperteilen balancierte. Das wollte sie auch mal üben. Doch bevor sie damit anfangen konnte, wurden sie unterbrochen. „Mertesacker, deine Freundin kannst du auch nach dem Unterricht beeindrucken und dann hoffentlich mit besseren Tricks. Passspiel, jetzt, sofort.“ Wütend sah sie den Sportlehrer an. Wie konnte er vor allen so persönlich werden? Schnell hatte sie sich Pers Ball geschnappt und ihn direkt vor Vollmers Füße gepasst. „Können wir schon, Herr Vollmer. Seien Sie mal ein bisschen kreativer und geben Sie nicht nur unqualifizierte Kommentare von sich.“

Stefan Vollmer sah Emma überrascht an, sie schien vergessen zu haben, dass dass er gerade nur die Vertretung übernommen hatte, während der eigentliche Lehrer noch immer nicht wieder gekommen war. Per legte Emma die Hand auf die Schulter. "Lass gut sein, der hat grad schlechte Laune. Ohne seinen Kaffee ist der morgens echt schlecht gelaunt und die Schlägerei war wohl nicht das, was er sich unter nem gelungen Start am Morgen vorgestellt hatte.", flüsterte er ihr ins Ohr. Das Klingeln rettete sie vorerst.

Er verließ das Büro des Schulleiters und wurde gleich wieder von einem anderen Kollegen angesprochen, der wohl auch etwas mitbekommen hatte. Kurz erklärte er die Lage und entschuldigte sich dann, weil er zu seinen Schülern zurück musste. Gerade kam er auf dem Platz an, da klingelte es. „Nächste Woche machen wir dann weiter“, schloss er den Unterricht ab. Per und Emma ließ er mit den anderen in die Kabine gehen. Aber Caro rief er noch einmal zu sich. „Ist dir was passiert?“, fragte er besorgt und hätte sie am liebsten jetzt sofort in seine Arme geschlossen. Aber die Gefahr, dass sie jemand sah, war einfach zu groß.

Sie hatte sich zwei andere Mädchen geschnappt und mit ihnen die Übungen ziemlich halbherzig absolviert. Ihr war viel wichtiger, wie es Julia ging und auch der Schlag, den Hansi scheinbar abbekommen hatte, interessierte sie viel mehr. „Nächste Woche machen wir dann weiter.“ Überrascht drehte sie sich um. Dass ihr Sportlehrer zurückgekommen war, hatte sie überhaupt nicht mitbekommen. Trotzdem nickte sie und ging an ihm vorbei, als er den Arm ausstreckte und sie so zurückhielt. „Ist dir was passiert?“ Leise lachend schüttelte sie den Kopf. So einfach würde sie es diesen Biestern nicht machen. Sie ließ sich nur ungerne in eine Prügelei verwickeln, aber dann ließ sie auch nicht zu, dass jemand sie wirklich verletzte. „Alles super“, beruhigte sie ihn. Da sie ihn nicht fragen konnte, schweifte ihr Blick kurz zu seinem Bauch, ehe sie ihn wieder besorgt ansah. Es trödelten immer noch Schüler an ihnen vorbei, deshalb war das die einzige Möglichkeit, sich auch von seiner Unversehrtheit zu überzeugen.

Als sie lachte, war er ziemlich sicher, dass es ihr gut ging. „Alles super.“ Er nickte. Das war gut. Hoffentlich war niemandem aufgefallen, dass er sie zuerst verteidigt hatte. Daraus könnte man ihm wirklich einen Stick drehen. Doch ihr Blick lenkte ihn ab und er verstand erst nach einem Moment, was sie meinte. „Schon okay“, lächelte er und sah sich noch einmal um. Mittlerweile waren sie wirklich alleine. „Kannst du mir sagen, was da eben genau vorgefallen ist?“ Es interessierte ihn wirklich, wie beide Parteien so aufeinander losgehen konnten.

„Schon okay.“ Sie sah ihn noch einen Moment skeptisch an, aber schließlich glaubte sie ihm doch. Er hatte keinen Grund, ihr etwas zu verheimlichen. Und wenn sie sich später vielleicht noch sehen würden, würde sie es eh herausfinden. „Kannst du mir sagen, was da eben genau vorgefallen ist?“ Sie verdrehte innerlich die Augen. Dass er jetzt den Lehrer heraushängen ließ, mochte sie gar nicht. „Kann ich das nicht wann anders machen? Ich habe gleich zwei Freistunden und wollte die mit angenehmeren Gedanken verbringen.“ Zwar wusste sie noch nicht, was sie machen wollte, weil sie noch nicht mit Julia gesprochen hatte. Aber dieses Thema wollte sie bestimmt nicht nochmal ansprechen. „Und Julia hat Herrn Löw doch bestimmt auch schon alles erzählt.“