Amor Español

Überrascht landete er mehr oder weniger auf ihr. Aber mit dem Kuss konnte er wirklich nicht rechnen. „Ich wüsste keinen besseren Ort. Ich meine, ich brauche doch jemanden, der kontrolliert, dass ich meine Hausaufgaben mache.“ Verwirrt sah er sie an. Das war jetzt nicht ihr Ernst? Er war doch nicht ihr Vater, der penibel darauf achtete, dass alles seine Richtigkeit hatte. Trotzdem ließ er sich auf dieses Spiel ein. „Machst du sie nicht richtig, schläfst du auf dem Sofa“, stellte er sofort die Regeln klar und verzog keine Miene.

„Machst du sie nicht richtig, schläfst du auf dem Sofa.“ Er hatte ihr Spiel anscheinend so gar nicht verstanden. Zumindest ließ sich das nicht aus seinem Gesicht ablesen. „Wenn du es aushältst, alleine zu schlafen.“ Sie verschränkte die Arme und wandte beleidigt den Blick ab. Das fand sie ja jetzt gar nicht mehr witzig. MüWo hatte da auch mehr drauf geachtet...Moment. Erschrocken setzte sie sich auf. Der Arzt war auch teil ihres Lebens gewesen. Deswegen hatte er auch so wütend auf sie reagiert. Aber sie hatte ihn doch nicht betrogen, oder?

„Wenn du es aushältst, alleine zu schlafen.“ Er verdrehte die Augen. Sie hatte doch mit diesem Spielchen angefangen. Außerdem konnte sie nicht wirklich denken, dass er das ernst meinte. Seufzend beugte er sich zu ihr wollte sie an der Schulter fassen, damit sie sich wieder zu ihm drehte, als sie sich abrupt aufsetzte und direkt mit seinem Kopf zusammenstieß. Er fuhr sich leise stöhnend über das Kinn. „Du Dickkopf“, murmelte er und meinte es nicht böse. Trotzdem wüsste er gerne, was sie dazu verleitet hatte, sich so schnell zu bewegen.

Sie stießen mit den Köpfen gegeneinander und sie zuckte zusammen. „Du Dickkopf.“ Sofort drehte sie sich zu ihm und sah ihn entschuldigend an. „Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht.“ Besorgt strich sie über die Stelle, an der sie ihn getroffen hatte und hauchte danach einige Küsse darauf. „Ich konnte mich nur an etwas erinnern“, murmelte sie gegen seine Haut. Sie lehnte sich zurück und sah ihn an. „Was war zwischen MüWo und mir?“

„Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht.“ Er lächelte kopfschüttelnd. Er würde schon nicht sterben. „Alles in Ordnung.“ Trotzdem genoss er die Küsse. „Ich konnte mich nur an etwas erinnern. Was war zwischen MüWo und mir?“ Nachdenklich lehnte er sich an die Wand hinter sich und zog Helena mit sich. „So ganz genau wisst das vermutlich nur ihr. Aber ich glaube, dass es schon etwas war, das man als…Beziehung…bezeichnen kann“, murmelte er. Es gefiel ihm gar nicht, darüber zu reden und Helena unter Umständen an zu vieles zu erinnern.

Sie lehnte sich an ihn. Gerade brauchte sie ihn einfach in ihrer Nähe. Das Thema war so schon schwierig genug. „So ganz genau wisst das vermutlich nur ihr. Aber ich glaube, dass es schon etwas war, das man als…Beziehung…bezeichnen kann.“ Sie nickte. Es fühlte sich so seltsam an. Ihr Altersunterschied war einfach so wahnsinnig groß. Bei Pep und ihr war das ja schon deutlich viel, aber bei MüWo... „Ich meine, es ist so...er ist so...alt.“ Sie konnte sich wirklich nicht vorstellen, wie das funktionieren konnte. „Hast du damals dafür gesorgt, dass ich die...Beziehung...zu MüWo abgebrochen habe?“

„Ich meine, es ist so…er ist so…alt.“ Er lächelte. Das hatte sie MüWo so wohl nie gesagt. Doch was sie dann fragte, wollte er gar nicht beantworten. „Hast du damals dafür gesorgt, dass ich die…Beziehung…zu MüWo abgebrochen habe?“ Er schluckte. Wenn er ehrlich war, würde das zwischen ihnen stehen, aber anlügen durfte er sie nicht. Helena würde es eh herausfinden oder sich daran erinnern. „Ich kann nicht leugnen, dass ich mich…ziemlich…um dich bemüht habe“, lächelte er entschuldigend. Auch wenn seine Absichten damals bei weitem nicht so ernst gewesen waren.

„Ich kann nicht leugnen, dass ich mich…ziemlich…um dich bemüht habe.“ Sie hatte sich das irgendwie gedacht. Aber auch wenn sie ihm böse sein sollte, konnte sie es nicht. Vor allem konnte sie ihm jetzt keine Vorwürfe mehr deswegen machen. Sie hatte ihn gewollt und sich in ihn verliebt. Dafür konnte MüWo nichts, aber Pep ebenso wenig. „Ich bin froh, dass du es getan hast.“ Sie beugte sich zu ihm und hauchte ihm einen gefühlvollen Kuss auf die Lippen. „Sonst wären wir jetzt nicht hier.“

„Ich bin froh, dass du es getan hast.“ Er lächelte. Diese Antwort hatte er so nicht erwartet, aber sie erleichterte ihn ungemein. „Sonst wären wir jetzt nicht hier.“ Langsam beugte er sich zu ihr und küsste sie ebenso gefühlvoll. „Und das ist auch richtig so“, murmelte er und streichelte sanft über ihre Hand. „Übrigens werde ich dich morgen entführen“, lächelte er. Auch wenn Helena für ihr Praktikum in München gemacht hatte, hatte sie bestimmt noch nicht viel von der Stadt und der Umgebung gesehen.

„Und das ist auch richtig so.“ Lächelnd zog sie ihn noch weiter zu sich. Gut, dass sie sich da einig waren. „Übrigens werde ich dich morgen entführen.“ Neugierig sah sie ihn an. Das klang ziemlich aufregend. Vor allem weil sie überhaupt nicht wusste, was sie erwartete. „Wohin denn?“ Sie konnte ihr Neugierde auch in ihrer Stimme kaum verbergen. Es war einfach alles neu und ungewohnt. Da wollte sie zumindest ansatzweise wissen, was sie erwartete.

„Wohin denn?“ Er lachte. „Erstens musst du mich gar nicht so ansehen, das bringt gar nichts.“ Mit einem Augenzwinkern hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen und lehnte sich anschließend wieder zurück. „Außerdem habe ich noch nie von einer Entführung gehört, bei der die Entführte weiß, wo sie landet“, erklärte er und zog sie auf seinen Schoß. „Für einen Kuss würde es aber zumindest einen kleinen Hinweis geben, weil du einfach süß bist“, schlug er ihr vor. Abwartend sah er sie an.

„Erstens musst du mich gar nicht so ansehen, das bringt gar nichts.“ Sie verschränkte die Arme und schmollte, aber der Kuss lenkte sie schon wieder viel zu sehr ab. „Außerdem habe ich noch nie von einer Entführung gehört, bei der die Entführte weiß, wo sie landet.“ Sie gab einen erschrockenen Laut von sich, als sie plötzlich auf seinem Schoß saß. „Für einen Kuss würde es aber zumindest einen kleinen Hinweis geben, weil du einfach süß bist.“ Zuerst wollte sie ihm keinen Kuss geben. Dann hätte er sie viel zu sehr unter Kontrolle. Aber ihre Neugierde trieb sie voran und so hauchte sie ihm doch einen liebevollen Kuss auf die Lippen. „Ich bin gar nicht süß.“

Er sah, wie sie mit sich haderte und intensivierte den Blick in ihre Augen. Er wusste, dass er sie so herumbekommen konnte. „Ich bin gar nicht süß.“ Lächelnd verschränkte er seine Arme hinter ihrem Rücken. „Sí“, widersprach er ihr. „Den Tipp bekommst du trotzdem.“ Trotzdem zog er sie erst für einen Kuss zu sich. Erstens hatte er so Zeit dafür, sich eine Antwort zu überlegen, die nicht zu viel preisgab und außerdem küsste er sie viel zu gerne. Doch irgendwann musste er den Kuss beenden und lehnte seine Stirn an ihre. „Ich könnte dich wohl auch als princesa bezeichnen“, murmelte er geheimnisvoll.

„Sí. Den Tipp bekommst du trotzdem.“ Der Kuss war wirklich schön und trotzdem konnte sie ihre Neugierde gerade kaum zügeln. Als er seine Stirn gegen ihre lehnte, erwiderte sie seinen Blick standhaft. „Ich könnte dich wohl auch als princesa bezeichnen.“ Sie lächelte. Das hatte so viele verschiedenen Bedeutungen, dass es quasi alles sein konnte. Aber dass er mit ihr Spanisch sprach, brachte sie auf eine Idee. „Kannst du es mir nicht auf spanisch sagen? Ich verstehe es sowieso nicht.“ Sie lehnte sich gegen ihn und sah ihn mit großen Augen an. „Außerdem klingt das so schön.“

„Kannst du es mir nicht auf Spanisch sagen? Ich verstehe es sowieso nicht. Außerdem klingt das so schön.“ Verdutzt lehnte er sich zurück und sah sie an. Es klang schön, wenn er Spanisch sprach? Das hatte er so auch noch nie von einer Frau zu hören bekommen. Aber dass sie ihn nicht verstand, stimmte. Auch wenn sie vielleicht einige Begriffe ableiten konnte. Deshalb versuchte er, die eindeutigen Begriffe zu umschreiben und sprach schneller, um ihr nicht zu viel zu verraten. „Zufrieden?“, fragte er anschließend grinsend.

Sie sah ihm seine Verwirrung deutlich an und trotzdem lächelte sie weiterhin beruhigend. Sie hatte doch nichts schlimmes von ihm verlangt, oder? Schon als er die ersten Worte aussprach, lächelte sie und lehnte sich weiter gegen ihn. Sonst hörte sie bloß seinen spanischen Akzent heraus, aber ihn jetzt in seiner Muttersprache sprechen zu hören, war toll. Das war die Sprache, die ihm wirklich lag. „Zufrieden?“ Sie nickte. „Ich habe nichts verstanden. Aber...“, sie griff nach seiner Hand, „vielleicht kannst du mir ja ein bisschen Spanisch beibringen.“

„Ich habe nichts verstanden. Aber vielleicht kannst du mir ja ein bisschen Spanisch beibringen.“ Er lachte. „Das lässt sich einrichten.“ Und er würde eindeutig mit dem wichtigsten Satz anfangen. „Te quiero“, flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sie liebevoll auf die Wange. Es freute ihn, dass ihr die Sprache so gefiel. Und sie könnten sich vermutlich irgendwann auf Spanisch unterhalten, wenn niemand sonst etwas mitbekommen sollte.

„Das lässt sich einrichten.“ Sie lächelte und kuschelte sich weiter an ihn. „Te quiero.“ Die Bedeutung kannte sie in fast jeder Sprache. Aber der Moment war noch viel schöner, weil sie spürte, dass es der Wahrheit entsprach. Der Wangenkuss ließ sie lächeln und sie drehte sich zu ihm und küsste ihn ebenfalls. „Je t'aime tambien.“ In ihrer Sprache konnte sie das auch. „Und ich kann noch was.“ Sie überlegte einen Moment. Aber das hatte sie in Spanien gehört. „Yo...soy Helena y tengo veintitrés años.“ Fragend sah sie ihn an. Hoffentlich hatte er sie verstanden.

„Je t'aime tambien.“ Er lächelte. „Das klingt mindestens genauso schön.“ Doch er sah ihr an, dass sie schon wieder woanders war. „Und ich kann noch was.“ Abwartend griff er nach ihrer Hand und streichelte über ihre Finger. Da war er jetzt wirklich gespannt. „Yo...soy Helena y tengo veintitrés años.“ Er war überrascht, wie sicher sie das formulieren konnte. „Das ist richtig, du kleines Küken”, grinste er und küsste sie sanft. „Wo hast du das gelernt?“

„Das ist richtig, du kleines Küken.“ Sie konnte den Kuss kaum erwidern. Viel zu irritiert war sie von seinen Worten. Sie war doch kein Küken. „Wo hast du das gelernt?“ Das war ein deutlich besseres Thema. „Na in Spanien natürlich. Ich habe den Leuten einfach zugehört.“ Irgendwie war sie jetzt doch ein bisschen stolz darauf. Vor allem weil es ihm zu gefallen schien. Doch dann knurrte plötzlich ihr Magen und sie wandte peinlich berührt den Blick ab. „Tschuldigung“, murmelte sie leise.

„Na in Spanien natürlich. Ich habe den Leuten einfach zugehört.“ Er lächelte beeindruckt. Aber es zeigte nur, wie ernst es ihr war. „Dann sollten wir wohl öfter hinfahren, damit du noch mehr lernst“, schlug er mit einem Augenzwinkern vor. Eine Antwort bekam er jedoch nicht, weil ihr Bauch leise grummelte. „Tschuldigung.“ Er lachte leise. „Wir sollten dafür sorgen, dass die spanische Mademoiselle nicht verhungert“, erklärte er und zog sie mit sich in die Küche. Ein großer Koch war er nicht, aber trotzdem hatte er kurz darauf etwas zusammen. „Probieren“, wies er sie an und hielt ihr einen Löffel vor die Lippen.

„Wir sollten dafür sorgen, dass die spanische Mademoiselle nicht verhungert.“ Sie nickte und folgte ihm dann in die Küche. Lächelnd half sie ihm bei der Arbeit, aber das meiste kochte er und das beeindruckte sie wirklich. „Probieren.“ Sie nahm den Löffel in den Mund und seufzte danach leise. „Pep, das ist köstlich.“ Auch wenn sie es nicht böse meinte, hatte sie einfach nicht damit gerechnet. Doch dann zog sie ihn einfach an sich und küsste ihn. „Aber das schmeckt noch besser.“

„Pep, das ist köstlich.“ Er lachte. „Sí.“ Wenn sie so begeistert sah, würde er den Meisterkoch noch weiter ausspielen. „Aber das schmeckt noch besser.“ Schmunzelnd ließ er sich von ihr küssen. Das würde er wohl nie ablehnen. „Stimmt“, murmelte er und hob sie kurzerhand auf die Anrichte. Warum musste sie auch so klein sein? Seufzend lehnte er irgendwann seine Stirn an ihre. „Wenn dein Bauch nicht wäre…“ Er verwickelte sie erneut in einen Kuss und zog sich dann endgültig zurück. „Bitte setzen“, lächelte er und deckte noch schnell den Tisch, ehe er sich zu ihr setzte und ihr die Schüssel zuschob.

Sie gab einen überraschten Laut von sich, als er sie auf die Anrichte hob. Konnte er sie nicht vorwarnen? Sie küssten sich eine ganze Zeit, bis ihr Magen sich wieder meldete. „Wenn dein Bauch nicht wäre.“ Entschuldigend sah sie ihn an. Aber er schien ihr nicht böse zu sein, denn er küsste sie und bat ihr dann höflich einen Platz an. „Bitte setzen.“ Sie lächelte und setzte sich. Das Essen verlief relativ ruhig, aber ihre Blicke waren eindeutig. Anschließend räumten sie kurz auf und sie streckte sich. Müde war sie noch gar nicht und einfach auf dem Sofa liegen... „Was machen wir jetzt?“

Während des Essens schwiegen sie. Dafür schenkte er ihr immer wieder intensive Blicke und lächelte bei ihren Reaktionen. „Was machen wir jetzt?“ Er stellte erst die Teller in die Spülmaschine, ehe er sich zu ihr drehte. „Ich muss leider noch kurz etwas für das Training vorbereiten“, antwortete er bedauernd. Er wusste ja, wie sensibel Helena auf dieses Thema reagierte. „Aber danach bin ich zu allen Schandtaten bereit“, hängte er mit einem Lächeln an und hoffte, dass sie nicht zu enttäuscht war. „Wirklich allen“, wiederholte er nochmal leise und verwickelte sie in einen Kuss, während er sie langsam ins Wohnzimmer schob. „Radio und Fernseher nicht zu laut, ansonsten tob dich aus.“ Er selbst setzte sich an den Schreibtisch am Fenster und beugte sich über die Notizen, die die Physiotherapeuten ihm gegeben hatten.