Amor Español

„Ich bin ständig weg oder werde es sein, weil du es noch nicht so mitbekommen hast. Und die Presse hast du ja gerade auch schon kennengelernt. Es ist einfach kein Zuckerschlecken.“ Ihre Gesichtszüge entglitten ihr. Was hatte er gesagt? Er wäre ständig weg? Doch er schien das offensichtlich nicht zu bemerken, denn er zog sie einfach zu sich. Unsicher lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter. „Außerdem darf ich dir das doch auch einfach einmal sagen, oder?“ Kurz sah sie auf ihre verschränkten Hände. Davon würde es demnächst wohl nicht mehr viel geben. „Natürlich darfst du“, sie sprach leise. Viel zu sehr waren ihre Gedanken bei seinen vorherigen Worten. Aber wie hatte sie verdrängen können, dass sein Job so wichtig war? Natürlich war er oft weg.

„Natürlich darfst du.“ Bildete er es sich ein oder zitterte ihre Stimme? Sanft legte er seine Hand an ihr Gesicht und hob es an. Helena schien irgendwie abwesend zu sein. „Hey“, murmelte er und küsste sie kurz. „Was ist denn los?“ Seine Besorgnis war sofort da, wenn er das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmte. „Rede mit mir“, bat er sie leise und nahm ihr Gesicht vorsichtig in beide Hände.

Sie konnte seinem Blick kaum standhalten. Gerade fühlte sie sich nur noch unwohl. Irgendwie hatte sie sich ihre Beziehung anders vorgestellt. „Hey. Was ist denn los?“ Er war so verständnisvoll und doch war es ihr irgendwie peinlich, dass sie gerade so traurig war. „Rede mit mir.“ Ihre Augen wurden glasig, als er ihr Gesicht in beide Hände nahm. Sie konnte sich nicht zurückziehen, also auch nicht ihre Gefühle verstecken. „Du bist ständig weg?“

„Du bist ständig weg?“ Jetzt war er es, der den Blickkontakt abbrach. Vermutlich hatte sie noch gar nicht darüber nachgedacht. Innerlich machte er sich für seine unbedachten Worte Vorwürfe. Als er wieder in ihre Augen sah und bemerkte, wie glasig sie waren, löste er kurzerhand ihren Sicherheitsgurt und zog sie auf seinen Schoß. „Ich trainiere einen Bundesligaverein, der im Wechsel Heim- und Auswärtsspiele hat“, begann er und streichelte ihr sanft über den Rücken. Alle zwei Wochen spielen wir zuhause und die anderen Wochenenden…sind wir unterwegs.“ Er seufzte leise. „Es ist aber nie länger als zwei Tage. Und wenn die Spiele in der Nähe sind, fahren wir auch erst am selben Tag dorthin.“ Er hauchte ihr einen Kuss in die Haare und zog sie weiter zu sich. „Und wenn wir Spiele außerhalb von Deutschland haben, bist du sowieso dabei“, murmelte er.

Er zog sie einfach auf seinen Schoß. Aber eigentlich hieß das für sie nur, dass sie Recht hatte und er sie besänftigen wollte. „Ich trainiere einen Bundesligaverein, der im Wechsel Heim- und Auswärtsspiele hat.“ Schon bei diesem Satz liefen ihr die ersten Tränen über die Wangen und sie sah auf den Boden. „Alle zwei Wochen spielen wir zuhause und die anderen Wochenenden…sind wir unterwegs. Es ist aber nie länger als zwei Tage. Und wenn die Spiele in der Nähe sind, fahren wir auch erst am selben Tag dorthin.“ Auch der Kuss besänftigte sie nicht. Sie zitterte am ganzen Körper. Er hatte bei seinen Terminen nur leider die Hälfte vergessen. „Und wenn wir Spiele außerhalb von Deutschland haben, bist du sowieso dabei.“ Das durfte sie nicht. Der FCB ließ doch nie Leute zu solchen Spielen mitkommen. Das war, als wollte sie bei einer Weltmeisterschaft mit im Hotel der Topclubs schlafen. „Du hast übrigens die Trainingscamps, die Interviewtermine und die Büroarbeit vergessen“, fügte sie leise hinzu. Mehr hatte sie nicht zu sagen. Es lief alles schief.

„Du hast übrigens die Trainingscamps, die Interviewtermine und die Büroarbeit vergessen.“ Er spannte sich an, als er etwas Nasses auf seiner Hand spürte. „Helena“, flüsterte er bestürzt und hob ihr Gesicht an. Tränen liefen über ihre Wangen und sie schien völlig durch den Wind zu sein. „Mademoiselle…kleine Mademoiselle.“ Liebevoll küsste er die Tränen weg und verwickelte sie in einen langen Kuss. Anschließend hielt er sie einfach eng an sich gedrückt. „Bitte mach dir nicht so viele Gedanken. Ich muss nicht jeden Tag im Büro sitzen und vom Training zum Interview hetzen.“ Er wusste, dass durch die Medien ab und an ein falsches Bild vermittelt wurde. Aber er konnte sich seine Zeit immer noch selbst einteilen. „Während du in der Uni lernst, ärgere ich die Spieler auf dem Platz und anschließend gehört der Abend uns“, versprach er ihr.

„Helena.“ Sie mochte es nicht, dass er ihre Schwäche sah. Dann kam sie sich nur noch kleiner vor. „Mademoiselle…kleine Mademoiselle.“ Sie schloss einfach die Augen, als er ihr Gesicht küsste und sich schließlich ihren Lippen zuwandte. Es war zwischen ihnen immer so schnell so dramatisch. Da freute sie sich über diesen Moment der Ruhe. „Bitte mach dir nicht so viele Gedanken. Ich muss nicht jeden Tag im Büro sitzen und vom Training zum Interview hetzen. Während du in der Uni lernst, ärgere ich die Spieler auf dem Platz und anschließend gehört der Abend uns.“ Sie nickte und lehnte sich dann einfach nur weiter an ihn. Das klang schon besser und trotzdem waren ihre Sorgen nicht ganz verschwunden. „Den Sammer musst du aber auch ärgern.“ Der hatte es definitiv verdient. Als plötzlich Decken verteilt wurden, schnappte sie sich eine und kuschelte sich mit ihm darunter.

„Den Sammer musst du aber auch ärgern.“ Er lachte und kitzelte sie. „Ey“, tadelte er sie und meinte es doch nicht ernst. „Ich werde ihm das Leben zur Hölle machen“, zwinkerte er ihr zu und zog sie unter der Decke schließlich noch weiter zu sich. „Du musst wirklich keine Angst haben“, griff er das Thema nochmal auf. Vielleicht hatte er da wirklich zu negativ gesprochen. „Ich könnte nie zulassen, dass ich dich durch meine Arbeit ersetze. Ich liebe dich, Helena“, lächelte er und streichelte ihr über die Wange.

„Ey. Ich werde ihm das Leben zur Hölle machen.“ Sie lachte leise. Irgendwie konnte sie sich das vorstellen. Auch wenn sie ihn so gerne hatte, wollte sie sich auch nicht mit ihm anlegen. „Du musst wirklich keine Angst haben. Ich könnte nie zulassen, dass ich dich durch meine Arbeit ersetze. Ich liebe dich, Helena.“ Sie schmiegte sich in die Berührung an ihrer Wange und schloss die Augen. „Ich liebe dich auch.“ Im selben Moment gab es einen ziemlichen Ruck und sie hielt sich an ihm fest. Fliegen war wirklich nicht ihrs. Dafür war sie viel zu ängstlich.

„Ich liebe dich auch.“ Als es anschließend ziemlich ruckelte, seufzte er. Das war wirklich nicht der passende Moment dafür. Doch dass Helena sich so an ihn schmiegte, ließ ihn lächeln. „Meine anhängliche Mademoiselle“, murmelte er und küsste sie auf die Stirn. Beruhigend streichelte er ihr immer wieder über den Rücken, bis sie schließlich wieder auf dem Boden landeten. Als sie aus dem Gebäude traten, zog er seine Jacke enger um sich. Es war eindeutig zu kalt. Doch dann sah er Helena an und verdrehte innerlich die Augen. Wie konnte man so dünn angezogen ins Flugzeug steigen, wenn man wusste, dass Deutschland das Ziel war? Kurzerhand zog er seine Jacke aus und hängte sie ihr um. „Und jetzt ab nach Hause“, lächelte er und musste nur die Hand heben, um ein Taxi zu rufen.

„Meine anhängliche Mademoiselle.“ In diesem Fall war sie es vielleicht wirklich. Aber was konnte sie denn dafür, dass das Flugzeug so komische Bewegungen machte? Kurz darauf setzten sie wieder auf dem Boden auf und sie war wirklich erleichtert. Draußen war ihr sofort kalt. Ihre Jacke hatte sie allerdings im Koffer. Doch Pep war so freundlich und lieh ihr seine Jacke. „Und jetzt ab nach Hause.“ Er stellte sich an die Straße und sofort kam ein Taxi. Da hatte er anscheinend wirklich ein Talent. Sie brauchten ein wenig bis zu seiner Wohnung, aber währenddessen schmiegte sie sich einfach weiter an ihn.

Sein Arm lag um Helena und er schaute missmutig aus dem Fenster. Ihm fehlten die Sonne und die Wärme Spaniens. „Da wären wir“, seufzte er irgendwann und stieg aus. Doch sofort war Helena wieder bei ihm. Lächelnd ließ er die Koffer einfach in der Einfahrt stehen und hob sie hoch. Dass sie sich festkrallte, kommentierte er nur mit einem Kopfschütteln. „Angsthase“, murmelte er und ließ sie erst auf dem Sofa wieder los. Dann holte er die Koffer und stellte sie in den Flur. „Die Arbeit bleibt im Koffer und wir bleiben hier“, erklärte er und nahm die Decke mit zu ihr, um sie über sie beide auszubreiten.

„Da wären wir.“ Sie hielt sich an ihm fest, als er sie einfach hochhob. „Angsthase.“ Sie schob die Unterlippe vor. „Idiot“, murmelte sie leise und schmiegte sich doch nur weiter an ihn. Was konnte sie denn dafür, wenn er sie so überraschend in seine Arme hob? Er trug sie bis zu dem Sofa und während er die Koffer holte, packte sie diverse Kissen in eine Ecke. „Die Arbeit bleibt im Koffer und wir bleiben hier.“ Er holte noch eine Decke und gemeinsam kuschelten sie sich darunter. Schnell hatte er sie wieder in seine Arme gezogen und sie sah verliebt zu ihm auf. Dieser Moment brauchte gar nicht mehr enden.

Er lächelte bei der regelrechten Kuschelecke, die Helena gezaubert hatte. „Warte“, bat er sie und organisierte zwei kleine Kerzen für den Tisch. „Die sind noch von Weihnachten“, rechtfertigte er sich und rutschte dann zu ihr. So romantisch veranlagt war er dann doch nicht. Trotzdem zog er sie in seine Arme und streichelte immer wieder über ihre Hand, bis er merkte, dass sie ihn ansah. „Alles in Ordnung?“, fragte er leise und schob seine Finger zwischen ihre. Normalerweise war er viel abgebrühter, was Gefühlsduseleien anging. Aber mit Helena war alles anders.

„Warte.“ Neugierig sah sie ihm nach und musste dann über die Kerzen lächeln. Pep hätte das damals sicher nicht getan. Daran konnte sie sich mittlerweile doch ziemlich gut erinnern. „Die sind noch von Weihnachten.“ Sie nickte. Er wusste, dass sie es besser wusste. Aber sie würde ihm das jetzt nicht unter die Nase reiben. „Alles in Ordnung?“ Sie nickte und kuschelte sich dann weiter in seine Arme. Pep hatte sich verändert und das war wirklich schön. „Dass ich meinen Spanier doch noch seine romantische Ader entlocke...Ich habe es von Anfang an gewusst.“

„Dass ich meinem Spanier doch noch seine romantische Ader entlocke…Ich habe es von Anfang an gewusst.“ Er verdrehte die Augen und zog sie weiter zu sich. So schnell würde er nicht zugeben, dass sie Recht hatte. „Ersetz romantisch durch temperamentvoll und ich stimme dir zu“, raunte er und begrub sie unter sich, um sie in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln. Dabei würde ihr auch hoffentlich nicht mehr kalt sein.

„Ersetz romantisch durch temperamentvoll und ich stimme dir zu.“ Sie seufzte leise. „Pep.“ Er musste diesen Moment wirklich nicht kaputtmachen. Doch dann lag sie plötzlich unter ihm und bekam einen ziemlich intensiven Kuss auf die Lippen gedrückt. Im ersten Augenblick war sie überrascht und beinahe ein wenig regungslos. Aber dann genoss sie diese Nähe doch und zog ihn weiter zu sich. „Pep“, murmelte sie leise und zog dann einfach die Decke über sie beide. Lächelnd löste sie sich von ihm und stupste mit ihrer Nase gegen seine.

Er merkte, dass er sie überrumpelt hatte und hielt sich zurück, bis sie den Kuss erwiderte. „Pep.“ Lächelnd machte er es sich bequemer und fuhr ihr über den Arm. Er hatte sich wirklich verändert. Das merkte er jedes Mal aufs Neue, wenn er mit Helena zusammen war. Aber er wollte es auch gar nicht mehr anders. „Was war das denn?“, fragte er amüsiert, als sie gegen seine Nase stupste. Das war so überraschend gekommen, dass er kurz das Gesicht verzogen hatte. Aber jetzt fand er es nur noch niedlich.

„Was war das denn?“ Sie zuckte mit den Schultern. Mit dieser Frage hatte sie gerade einfach nicht gerechnet. Die Geste war einfach durch einen inneren Impuls entstanden. „Ähm...Zuneigung?“ Lächelnd wiederholte sie die Berührung und hauchte ihm danach einen Kuss auf die Lippen. „Auch wenn du es nicht zugeben willst...Du hast dich verändert.“ Sanft strich sie ihm über die Wange. „Und du bist trotzdem immer noch der temperamentvolle Spanier.“

„Ähm…Zuneigung?“ Ihr hilfloser Versuch, ihm eine Antwort zu geben, ließ ihn lächeln. Als sie die Geste wiederholte, vertiefte es sich noch. „Auch wenn du es nicht zugeben willst…Du hast dich verändert. Und du bist trotzdem immer noch der temperamentvolle Spanier.“ Leise grummelnd zog er sie weiter an sich. „Dann bleibt das aber unser Geheimnis“, erklärte er und sah sie an. Der Moment, in dem er einfach nur in ihr Gesicht blickte, wurde länger, als er es eigentlich geplant hatte. Aber er konnte seine Augen einfach nicht von ihr abwenden. Sie hatte sein Herz erobert und ihn verändert. Eine angenehme Wärme breitete sich in ihm aus. Er wollte sie nie verlieren. Langsam beugte er sich weiter zu ihr. „Und das ist Liebe“, murmelte er und verwickelte sie in einen liebevollen Kuss.

„Dann bleibt das aber unser Geheimnis.“ Sie nickte sofort und ließ ihre Finger besänftigend über seinen Nacken streicheln. „Das erfährt keiner.“ Da wäre sie ja auch ziemlich blöd. Ihre Nähe wäre damit sofort futsch und sie würde ihn doch nie verraten. Doch dann sah er sie an und ihr wurde mulmig zu mute. Der Moment zog sich so lang und sie hatte beinahe das Gefühl, dass sie etwas falsches getan hatte. „Und das ist Liebe.“ Ihre Sorgen waren wie weggeblasen. Das klang so schön. Sanft erwiderte sie den Kuss und ließ sich völlig fallen. Dass sie nach Spanien sofort so eine Nähe zueinander aufbauen konnten, war wirklich etwas besonderes. Irgendwann löste sie sich von ihm und kuschelte sich an ihn. „Mein Spanier.“

„Mein Spanier.“ Er lächelte. Das war er wohl wirklich. Aber es fühlte sich nicht negativ an. Im Gegenteil. „Meine kleine Mademoiselle“, gab er zurück und strich ihr eine Strähne hinter das Ohr. „Wann musst du eigentlich wieder zur Uni?“, fragte er irgendwann leise. So gerne er auch mit ihr hier lag, wurde er seine Verantwortung nicht los. Wenn sie morgen früh dort sein müsste, durfte er sie nicht unnötig wach halten. Allerdings lag die Uni auch auf dem Weg zum Trainingsgelände, sodass er dafür sorgen konnte, dass sie auf jeden Fall pünktlich war.

„Meine kleine Mademoiselle.“ Der Spitzname würde ab jetzt immer zu ihr gesehen und wenn er das mit seinem spanischen Akzent machte, hörte sich das noch viel schöner an. „Wann musst du eigentlich wieder zur Uni?“ Lächelnd sah sie zu ihm. Dass er sich so um sie kümmerte, hatte sie auch nicht gedacht. Vermutlich würde er ihr des öfteren über die Schulter gucken. Aber das würde schon werden. „Ich glaube, dass ich mich für das Wintersemester eingeschrieben habe. Das beginnt erst in einer Woche.“ Bis dahin musste sie sich eingewöhnt haben und das würde ihr sicher nicht leichtfallen.

„Ich glaube, dass ich mich für das Wintersemester eingeschrieben habe. Das beginnt erst in einer Woche.“ Er lachte leise. „Sowas solltest du wirklich wissen und nicht nur glauben.“ Spielerisch stupste er ihr gegen die Nase. Irgendwie hatte er sie da wirklich pflichtbewusster eingeschätzt, auch wenn er ihr keine Vorwürfe machte. „Aber dann hast du noch Zeit, dich hier einzurichten und…“ Er stoppte und sah sie fragend an. Womöglich war er wieder über das Ziel hinausgeschossen. „Willst du überhaupt hier wohnen?“ Er selbst hatte damals mit einem Freund in einer WG wohnen wollen und vielleicht erging es Helena da nicht anders.

„Sowas solltest du wirklich wissen und nicht nur glauben.“ Sie runzelte die Nase, als er leicht dagegen stupste. Er würde auf jeden Fall darauf achtgeben, dass sie ihre Termine wahrnahm. Das wusste sie jetzt schon. „Aber dann hast du noch Zeit, dich hier einzurichten und… Willst du überhaupt hier wohnen?“ Sie lächelte und zog ihn für einen Kuss zu sich, bevor sie ihm eine Antwort gab. „Ich wüsste keinen besseren Ort. Ich meine, ich brauche doch jemanden, der kontrolliert, dass ich meine Hausaufgaben mache.“ Sie hatte den letzten Satz bewusst unschuldig ausgesprochen. Dieses Spiel gefiel ihr irgendwie.