Krankenhaus Clinique Juge

WhatsApp an Roman

Ja alles okay.. ich komm doch erst morgen früh vorbei. Mats wäre sauer wenn ich jetzt abhaue.. immerhin ist es wahrscheinlich der einzige Nachmittag wo wir frei haben..

WhatsApp an Roman

Ich erkläre dir morgen alles in Ruhe.. ist besser als jetzt per Nachricht zu erzählen.
Und wenn bei dir was ist, dann melde dich bitte sofort!

Roman seufzte, als er Marcos letzte Nachricht las. Natürlich, es war ihr freier Tag, deswegen waren auch alle unterwegs. Die meisten mit ihren Freundinnen bzw. Freunden. Roman konnte die Tränen einfach nicht unterdrücken. Es tat zu weh hier fest zu sitzen und auch noch zu wissen, dass Mona wirklich litt, dass er nicht bei ihr sein konnte. Er hatte es nicht mal übers Herz gebracht ihr zu schreiben. Mit der rechten Hand wischte Roman sich die Tränen aus dem Gesicht. Am liebsten hätte er sich die Infusion rausgerissen und wäre aus dem Krankenhaus spaziert und zu den Anderen gegangen, aber wusste, dass wenn er das machen würde, war sein Traum von der EM komplett geplatzt.

Es dauerte eine ganze Weile, bis dass Roman sich wieder beruhigt hatte. Er starrte an die Decke und versuchte nicht daran zu denken, wie es Mona ging oder was die Anderen gerade machten. Er wollte einfach nur noch hier raus. Die Tatsache, dass seine Schmerzen wieder schlimmer wurden und ihm auch leicht übel wurde, linderten diese Sehnsucht recht wenig. Er hätte in diesem Moment am liebsten das ganze Krankenhaus zerlegt. Vielleicht sollte er doch darüber nachdenken die EM abzubrechen. Dann konnte er immerhin in Deutschland sein und sich dort alle Spiele ansehen und dazu würde er nicht immer an das alles da draußen denken müssen.

Whatsapp an Roman

Werd ich machen
Warten grad auf ne Nachricht von Bene und was machst du so?

Whatsapp an Roman

Sollen wir vorbei kommen?

WhatsApp an Roman

Sitz auf der Dachterrasse und überlege die ganze Sache mit Mats zu beenden...

WhatsApp an Roman

es ist gerade alles irgendwie schwierig.. ich muss darüber nachdenken ob das noch Sinn macht mit uns..

WhatsApp an Roman

Ja irgendwie klappt das schon.. gibts was neues bei dir?

WHATSAPP von LISA an ROMAN

Alles ist gut Roman. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr du mir damit geholfen hast, dass du geschlafen hast - damit hast DU mir mal wieder indirekt gezeigt, wie sehr Bene mich liebt, mich kennt und für mich da ist. Dankedankedanke du wunderbarer Mensch, du
Aber bei mir ist alles gut. Mal davon abgesehen, dass Johanna bald nach Marseille kommt... Also werde ich mich wahrscheinlich gaaaanz oft und gerne bei dir im Krankenhaus verstecken

hab dich lieb Brudi

WHATSAPP von LISA an ROMAN

Du hast mir geholfen, ob du willst oder nicht
Jaaa das mit dem genießen wird wohl erst mal nichts. Gehen nachher mit Jule und Lena essen. Einerseits freu ich mich, andererseits will ich alleine mit ihm sein
Nun ja. NOCH haben wir den Nachmittag

Ich besuch dich ganzganzganz oft Gibts schon was neues, wie's mit dir weitergeht?
hab dich lieb.

WHATSAPP von LISA an ROMAN

Richte ich aus

Ich weiß leider nicht, wo sie ist. Roman, bitte schreib ihr. Sie macht sich auch nur Sorgen. Und du kennst sie doch auch, besser noch als ich. Du machst es bestimmt nur schlimmer, wenn du dich NICHT bei ihr meldest. Und ich denke, sie versteht es.
Oh Roman... bitte bleib! Und ohne dich wäre Mona gar nicht hier. Nicht abbrechen. Bitte nicht nach Hause fahren! Du wirst bestimmt ganz schnell wieder gesund!!!
Und du versaust hier niemandem etwas! Mona liebt dich, ich liebe dich, Bene liebt dich - wir sind alle für dich da und wir kommen da alle zusammen durch!

WHATSAPP von LISA an ROMAN

Und du, DU hast UNS !!!
Oh Roman, ich fühle mit dir. Aber tu nichts, was du nicht hinterher megamäßig bereust! Mal angenommen, es ist tatsächlich eine Hirnhautentzündung, dann kannst du bestimmt zur K.O.-Runde wieder spielen!
Und natürlich nervt es dich. Zurecht. Aber komm schon! Du bist ein Kämpfer, schließlich bist du mein Lieblingsbruder Du packst das und wir helfen dir !
schlaf gut, erhol dich. Ich meld mich nachhher noch mal bei dir.

Roman hatte noch einmal Tabletten bekommen und ihm war die Halsstütze wieder ausgezogen worden. Da vorerst nichts gegen die Schmerzen gemacht werden konnte, hatte die Schwester keine Bedenken, dass er seinen Kopf zu sehr bewegen würde.

Nachdem Roman mit Lisa geschrieben hatte, tippte er schweren Herzens noch eine Nachricht an Mona. Es tat weh, die Buchstaben zu tippen, während er nicht wusste, wann er sie wieder in die Arme nehmen konnte. Aber Lisa hatte Recht, vermutlich hatte er es schon durch die Tatsache, dass er sich nicht gemeldet hatte, schlimmer gemacht und Mona ging es nicht wirklich gut. Er wollte ihr nachher mal schreiben, dass sie bitte vorbei kommen sollte, aber erst mal stellte er sich seinen Handywecker auf eine Stunde. Die Tabletten machten ihn müde.

WhatsApp an Roman

Klar
Bitte mach dir nicht so viele Gedanken wegen Mona. Das wird alles wieder!

Whatsapp an Roman

Du entschuldigst dich viel zu oft. Ich weiß dass ich Lisa und Bene habe, aber... die beiden brauchen auch mal Zeit für sich. Natürlich schaffen wir das, ich liebe dich auch.
Kann ich heute noch mal vorbei kommen?

cf Monas Hotelzimmer.

Sie hatte sich ziemlich beeilt hier her zu kommen, war die letzten Meter gerannt, auch wenn man das in einem Krankenhaus nicht tat. "Hey." sagte sie atemlos, als sie wieder vor der Scheibe stand. Ihre Wangen waren leicht gerötet und sie atmete schwer, die Scheibe beschlug, weil sie so dicht davor stand. "Hey." sagte sie ein zweites mal und lächelte ihn an.

Roman legte sein Handy beiseite, als sich die Tür hinter der Scheibe öffnete und Mona herein kam. Sie sah gestresst aus. Die roten Wangen verrieten ihm, dass sie gelaufen sein musste. "Hey", sagte er und lächelte sie ebenfalls an. Eigentlich wäre er ja auch aufgestanden und zu ihr gegangen, aber aus irgendeinem Grund hatte sein Körper da etwas gegen.

"Das obligatorische 'Wie gehts dir' verkneif ich mir." sagte sie und lächelte. "Gibts irgendwas neues, wie lange du hier bleiben musst?" fragte sie und legte ihr Hand an die Scheibe. Es machte gar nichts, dass er im Bett liegen blieb, sie war froh hier zu sein.

"Bisher nicht. Hab vorhin nochmal Tabletten bekommen. Mehr kann ich nicht sagen", sagte er und sah Mona an, "aber egal wie, ich schaff das." Er konnte und wollte Mona nicht zeigen, wie sehr ihn das alles belastete. Er wollte nur, dass sie glücklich war.

Das Lächeln wich aus ihrem Gesicht. "Natürlich schaffst du das." sagte sie und seufzte. Wie er sie ansah... sie war sich sicher, dass da irgendwas im Busch war. "So und jetzt spuck aus, was mit DIR los ist." sagte sie und zog eine Augenbraue hoch. "Natürlich gehts dir nicht gut, du bist alleine hier, du bist hinter einer Scheibe, mein weiß nicht, was du hast ..." begann sie ihn zu analysieren. 'Scheiß Psychologin' dachte sie über sich selbst.

"Ich will hier weg. Ich weiß nicht, ob es überhaupt noch für die EM reicht. Ich kann das hier alles nicht einschätzen. Ich weiß einfach nicht, ob sich etwas bessert oder nicht. Verdammt...", fing Roman an und brach dann ab. Er sah aus dem Fenster. Er wusste, dass er damit Mona mehr als weh getan hatte - aber es war einfach nur die Wahrheit.
"Mona, es.. es tut mir Leid. Aber ich weiß einfach nicht wo ich dran bin und ich bekomm hier echt zu viel." Zum Ende hin wurde er immer leiser. Roman saß da und sah aus dem Fenster. Ohne auch nur den Mumm zu haben zu seiner Freundin zu gucken, die er so sehr liebte.

Sie seufzte. Es brach ihr das Herz ihn so zu sehen, dass hier sollte ihre gemeinsame Zeit werden und nun saß er hinter dieser Scheibe.
"Hey." sagte sie und klopfte gegen die Scheibe, damit er sie wieder ansah. "Es ist absolut okay, dass du hier raus willst, kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehst und sie mich doch mal an." sagte sie.

Roman schluckte und sah dann zu Mona rüber. Er sah, dass es Mona nicht bedeutend besser ging als ihm. Am liebsten wäre er aus diesem Zimmer raus gerannt und hätte sie einfach in den Arm geschlossen. Zumindest theoretisch. Praktisch saß er hier fest und konnte sie nur durch eine Scheibe sehen.
Er stand im Endeffekt doch auf und ging zur Scheibe. Er musste einfach. Egal, wie sehr er merkte, dass er es nicht hätte tun sollen. Sein Kopf schmerzte mehr, als er es erwartet hatte, aber das hatte ihm die Schwester gesagt, als er die Tabletten bekommen hatte. Aber immerhin war ihm nicht mehr schlecht. Ein großer Vorteil.

Sie legte ihre Stirn an die Scheibe, als Roman mühevoll aufstand und sich zu ihr quälte. "Roman, ich liebe dich." sagte sie liebevoll und lächelte ihn an. "Wir kriegen das hin." sagte sie erneut.
"Wir kriegen dich hier bestimmt ganz schnell raus, ich rede noch mal mit deinem Arzt, wenn du das möchtest." sagte sie.

Er blieb kurz vor der Scheibe stehen und legte die Hand darauf. "Ich liebe dich auch, Frau Opp", sagte er und grinste. Es war ein ehrliches Grinsen, weil er wusste, dass sie es hasste, wenn er sie so nannte. "Aber ich glaub nicht, dass es etwas bringt, wenn du mit dem Arzt redest. Die wollten nachher eh nochmal vorbei kommen und dann mal gucken. Bis auf die Kopfschmerzen gehts ja schon wieder. Gut und mein Nacken. Aber immerhin helfen die Tabletten gegen die Übelkeit. Also so schlimm kanns gar nicht mehr sein", erzählte er und versuchte Mona aufzubauen. Er wollte nicht, dass sie sich unnötige Sorgen machte.