Speisesaal

"Lu, das ist Nina." stellte Kuba die Frau neben sich vor. "Hallo. Ja, ich bin Lukasz" sagte er grinsend und musterte Kuba kurz belustigt. Der sah echt überrumpelt aus, aber das konnte Lukasz auch verstehen. Immerhin war er von heute auf morgen aufgetaucht ohne ihn Bescheid zu geben. Aber die Überraschung hatte ja geklappt und das war gut so. Als auf einmal Mats da stand und fragte "Lukasz? Was machst du hier?" Er grinste Mats an und sagte "Ich wollte euch dieses Jahr doch nicht alleine lassen. Deswegen habe ich meine Koffer gepackt und bin euch so schnell es ging nachgereist. Aber freut mich auch dich zu sehen."

"Lukasz!", Kuba umarmte den Großen stürmisch. "Du hast mir gefehlt, Specki!" Mats hatte er gekonnt ignoriert. Der schien aber genauso verwundert. "Du hättest mir aber auch was sagen können", schmollte er. "Hallo, Mats", begrüßte er den anderen jetzt auch.

"Noch mehr Dortmunder. Langsam fühl ich mich wie zu Hause. Echt nicht schlecht" lachte er jetzt und stand kurz auf. Sein Essen hatte er schon bei Kuba abgestellt, auch wenn dieser mit Nina wahrscheinlich alleine sein sollte. Er ging zu Marco und zog ihn einfach an der Hand mit zu den anderen. Sie setzten sich dazu und Mats fing an zu essen.

"Hallo, Nina, äh.. aber das hat äh Kuba ja gerade gesagt" stotterte sie. Mats war auch noch dazu gekommen. 'Können die mal anfangen zu essen?' fragte sich Nina, weil sie es gar nicht leiden kann, wenn andere ihr beim Essen zu schauen.
Nina hielt vorerst mal den Mund, bevor sie wieder los stotterte.

"Du hast mir auch gefehlt, Zwerg." sagte er amüsiert "Fällt mir gar nicht ein. Die Überraschung war mir doch perfekt gelungen." Mats ging kurz weg und kam dann mit Marco wieder. "Na Marco. Auch schon da?" fragte er amüsiert und ließ sein Blick nochmal kurz durch den Speisesaal schweifen.

Er drückte Ninas Hand und fing an zu essen. Mats kam mit Marco wieder. "Na?", er lächelte Marco an. "Ja, die ist dir gelungen. Mach so was nie wieder", ernst so er ihn an und aß weiter.

"Pische! Scheiße was machst du hier?" fragte Marco begeistert und riss den Dortmunder in eine Umarmung. "Hey Kuba" sagte er lächelnd und checkte die ihm unbekannte Frau von oben bis unten ab. "Na hallo.. wer bist du denn?" fragte Marco weiter und stellte fest dass er so viele Fragen auf einmal stellte. Also setzte er sich neben Mats und aß weiter.

Marco wieder lachen zu sehen war echt toll nach der ganzen Scheiße heute. "Du bist unmöglich" grinste er und schüttelte den Kopf als Marco Nina von oben bis unten musterte.

Nina schaute auf. "Ich bin Nina" sagte sie und schaute kurz zu Kuba. Sollte sie noch was anfügen oder nicht? Sie entschied sich nichts zu sagen. Kuba kann es ja sagen oder auch nicht.

Marco mochte ja schwul sein, aber das war seine Nina. Punkt. Sie stellte sich vor und Kuba fügte trotzig noch ein: "Meine Freundin", hinzu. Innerlich schalte er sich selbst. Er brauchte doch nicht eifersüchtig sein. Marco hatte Mats und Nina liebte ihn. Trotzdem, sie hätte ja auch was sagen können. Hmpf.

"Ich weiß Mats" grinste Marco und wandte sich wieder an Nina. "Hey Nina ich bin Marco, der beste deutsche Freund von Kuba" sagte er lachend und schaute zu Kuba der etwas eifersüchtig schien. "Ganz ruhig Kuba. Ich bin glücklich vergeben" zwinkerte er ihm zu und lächelte.

Er aß weiter und sagte nichts. Marco sollte sich nur nicht zu weit aus dem Fenster lehnen! Eigentlich müsste er ja nicht eifersüchtig sein, aber es ärgerte ihn trotzdem und wie es aussah fand Kuba das auch nicht so toll.

"Baby du musst nicht eifersüchtig sein" meinte Nina lachend und gab Kuba einen Kuss. "Ich bin deins" Dann wandte sie sich wieder zu Marco. "Hey, schön dich kennen zu lernen" lachte sie.
Nina fands nicht besonders toll, das Kuba so wenig vertrauen in sie hatte, sie streichelte ihm beruhigend über seinen Oberschenkel.

Er entspannte sich wieder und atmete tief ein. "Sorry", murmelte er, wobei Mats auch nicht sonderlich begeistert aussah. "Ich war nur ganz ganz kurz eifersüchtig, ich schwöre", schmollte er.

Marco seufzte als er bemerkte das Mats sich komisch verhielt. "Mein Gott da bin ich jetzt gerade mal wieder gut drauf nach diesem scheiß Tag und schon bekommen alle irgendwas in den falschen Hals" sagte er und küsste Mats vor den anderen. "Seid ihr jetzt zufrieden? Ich bin schwul, liebe Mats und will nichts von Nina" stellte er klar und schob sein Teller von sich weg. Der Appetit war ihm jetzt definitiv vergangen!
Als Kuba dann noch sagte dass er wirklich eifersüchtig war winkte er ab. "Jaja" sagte er und stand auf.

Er seufzte. Marco hatte ihn ganz falsch verstanden. Er stand auf und ging ihm hinterher. "Du hast das falsch verstanden. Ich liebe dich und es war einfach komisch das du mit ihr flirtest. Tut mir Leid. Ich will doch nur das du glücklich bist" meinte er und schaute ihn an. Die Tatsache, das jetzt auch Nina und Lukasz von ihnen wussten, störte ihn gerade weniger. Er bewunderte Marco eher dafür, das er sich traute es einfach so zu sagen.

"Nein, Marco! Tut mir leid! War nicht so gemeint",rief er ihm hinterher und biss sich auf die Unterlippe. Er hatte ihn nicht verletzen wollen. Mats ging ihm hinterher. "Nina, das mit Mats und Marco bleibt in diesem Hotel, ja?"

"Mich nervt das alles nur noch! Egal was ich mache, alles wird falsch verstanden. Und warum war Kuba bitte eifersüchtig? Er weiß das ich schwul bin! Ich will doch einfach nur, nach diesen ganzen scheiß Sachen die mir in letzter Zeit passieren, glücklich sein!" erklärte er und stellte sein dreckiges Geschirr ab. "Sorry dass die anderen jetzt auch von uns wissen" murmelte er weiter und schaute rüber an den Tisch von Kuba, Lukasz und Nina.

"Tut mir Leid, ich will dich nur nicht verlieren" meinte er und stellte sein Geschirr weg. "Ist schon okay! Ich finds gut das du dich das traust. Den anderen einfach davon erzählen" lächelte er.
"Sorry" nuschelte er nochmal und küsste ihn.

Marco umarmte Mats. Er wusste das er definitiv überreagiert hat. "Ich kenne keinen Grund warum wir uns verstecken sollten.. ich mein schwul sein ist normal, auch unter Fußballern" meinte er und fuhr fort. "Du Mats.. ich werd den drein von Caro und dem Kind erzählen.. damit sie verstehen warum ich gerade so reagiert hab. Ist das okay für dich?" fragte er vorsichtig.

"Aber für die Öffentlichkeit ist es nicht normal. Solange alles im Hotel bleibt und unter der Mannschaft ist es okay" erklärte er. "Ja, sag es ihnen. Jetzt bin ich drauf vorbereitet und wir haben uns oft genug deswegen gestritten, das will ich echt nicht mehr" sagte er und sie gingen zum Tisch zurück.

Lukasz hörte still den Gesprächen zu und war etwas überrumpelt wie viel sich getan hatte. Und er war nur ein paar Tage nicht dabei gewesen. Kuba hatte eine Freundin und Marco und Mats waren zusammen. Er freute sich für sie. "Ich glaube ich lass euch gar nicht mehr aus den Augen." sagte er und grinste "Besonders dich nicht Kuba, man weiß bei dir ja sowieso nie.."

Marco setzte sich wieder an Tisch und schaute in die Runde. Er atmete nochmal tief ein und aus ehe er anfing alles zu erzählen. "Ich muss euch jetzt was sagen" fing er an. "Sorry das ich gerade so reagiert habe aber es gibt dafür spezielle Gründe. Heute morgen hat mich Caro angerufen um mir zu sagen das sie schwanger ist und ich der Vater bin. Diese Nachricht hatte ich gerade verdaut als der nächste Anruf kam. Diesmal von meiner Mutter. Sie sagte, dass Caro auf dem Weg zum Frauenarzt ein Unfall hatte.. sie liegt schwer verletzt im Krankenhaus und das Kind hat sie verloren" erklärte Marco und einige Tränen rollten ihm die Wange herunter. "deswegen bin ich den ganzen Tag schon so komisch drauf. Mats und ich haben uns heute schon oft gestritten, ich wollte schon Schluss machen weil ich wusste wie sehr ihn das alles belastet. Ich wollte mich heute von allen Veranstaltungen oder Treffen zurückziehen und Mats allein gehen lassen aber er hat mich immer wieder überredet. Und er hat Recht, ich kann mich deswegen nicht zurückziehen und alles vernachlässigen. Ich hatte selbst den Gedanken gehabt Fußball an den Nagel zu hängen und zurück nach Dortmund zu fahren um Caro beizustehen. Sie liegt aber noch immer im Koma und keiner weiß ob oder wann sie aufwachen wird. Ich dachte das ihr ein Recht darauf habt dies zu erfahren. Also entschuldigt meine Reaktion" sagte er und brach im letzten Satz ab, weil er einfach zu sehr weinte.

Er biss sich auf die Lippe. Nicht weinen Mats, ermahnte er sich, aber es tat einfach weh, Marco so traurig zu sehen. Das alles nochmal zu hören war schrecklich. Und die Tatsache, das Marco schon Schluss machen wollte war für ihn definitiv das schlimmste!
Kurzerhand zog er Marco in seine Arme und schloss die Augen. Er wollte ihn einfach beruhigen. "Alles gut, ich bin da" flüsterte er leise.

"Oh mein Gott, das tut mir schrecklich Leid" sagte Nina und auch ihr rollte eine Träne über die Wangen. Marcos Geschichte hatte sie sehr berührt. Am liebsten würde sie ihn jetzt trösten, aber das würde Mats bestimmt übernehmen und Kuba sollte nicht schon wieder denken...