Training Camp in Austria

„Ja, ich weiß, ich könnte als Model arbeiten.“ Empört setzte sie sich wieder auf und sah, wie er sich auch noch durch die Haare fuhr. „Eingebildet genug bist du auf jeden Fall.“ Doch dann kam ihr noch eine Idee. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und streifte sich ebenfalls das Shirt über den Kopf. „Aber wenn du das kannst, kann ich das schon lange.“ Sie funkelte ihn herausfordernd an. Irgendwie war das hier gerade viel leichter, als dieses vorsichtige Herantasten. Außerdem ärgerte sie ihn einfach viel zu gerne.

„Eingebildet genug bist du auf jeden Fall.“ Er verschränkte gespielt beleidigt die Arme. „Bin ich nicht“, gab er zurück und konnte nicht verhindern, dass seine Mundwinkel zuckten. „Aber wenn du das kannst, kann ich das schon lange.“ Seine Augen weiteten sich, als sie sich ohne zu zögern ihr Oberteil auszog. Und auch er konnte seinen Blick nicht sofort abwenden. Bisher hatte er ihren Körper immer nur berührt. Blinzelnd sah er sie an und brauchte einen Moment, um den Satz zu formulieren. „Ich habe leider kein Foto für dich“, grinste er dann aber, als er ihren Blick sah. Doch er wollte nicht, dass sie das falsch verstand. Deshalb beugte er sich über sie und begrub sie unter sich. „Aber einen Kuss“, lächelte er und legte seine Lippen sanft auf ihre. „Oder auch zwei.“

Auch sie hatte seinen Blick bemerkt. Dabei gab es bei wirklich keinen Grund. Sie war überall viel zu schmal. „Ich habe leider kein Foto für dich.“ Irritiert sah sie ihn an. Wie bitte? Doch ehe sie etwas tun konnte, warf er sie auf den Rücken. „Aber einen Kuss.“ Sie schmunzelte leicht, bevor er sie küsste. Das klang wirklich besser. „Oder auch zwei.“ Sanft erwiderte sie den Kuss und ließ ihre Hände wieder über seinen Oberkörper wandern. Ihre Spielchen waren witzig, aber jetzt wo er über ihr lag irgendwie seltsam.

Ein leises Schnurren erhob sich in seiner Brust, als sie erneut über seinen Oberkörper strich. Das fühlte sich einfach gut an. Und war wieder ein völliger Kontrast zu ihren Neckereien zuvor. „Vertrau mir“, flüsterte er und küsste sich langsam über ihre Wange zu ihrem Hals. Immer wieder hielt er inne, um auf ihre Reaktion zu achten. Sie könnte das jederzeit abbrechen, wenn irgendetwas nicht in Ordnung war. Auch wenn er ihr ihren Wunsch erfüllen wollte und auch würde, so musste es trotzdem noch nicht jetzt passieren.

„Vertrau mir.“ Seine Worte ließen sie schmunzeln. Das tat sie doch. Aber dass er ihr das immer wieder bestätigte, war wirklich schön. Als er sich über ihre Wange zu ihren Hals küsste, drehte sie den Kopf automatisch ein Stück zur Seite. Jede einzelne Berührung seiner Lippen ließen ihre Haut kribbeln. „Joachim“, flüsterte sie leise seinen Namen und ließ eine Hand durch seine Haare streicheln. Das hier war plötzlich eine ganz andere Anziehung zwischen ihnen beiden. Sie ging eher wieder in die Richtung, wie die, die sie eben zuvor im Wald gehabt hatten.

Emma drehte den Kopf ein wenig und bot ihm so mehr Platz. Und zeigte ihm so gleichzeitig, dass das alles für sie mehr als angenehm war. „Joachim.“ Er lächelte und hob den Blick, als sie ihm durch die Haare strich. „Ja bitte?“, fragte er mit einem Blitzen in den Augen. Er wusste, dass sie seinen Namen nicht genannt hatte, weil sie etwas wollte. Aber er wollte, dass die Stimmung zwischen ihnen weiterhin so entkrampft blieb. Trotzdem ließ er seine Finger weiter über ihren Bauch streichen. Er wusste, dass es sie aus dem Konzept bringen würde und doch ließ er sie langsam höher zu ihrem BH wandern und streichelte kaum spürbar daran entlang.

„Ja bitte?“ Sie seufzte leise. Das war der Joachim, der sie immer ärgern musste. Trotzdem legte sie ihre Lippen für einen kurzen Kuss auf seine. Als er weiter über ihren Bauch strich, schloss sie einfach die Augen und ließ ihn machen. Er wusste, was er tun musste und sie vertraute ihm. Dass er mit seiner Hand immer höher strich, spürte sie und doch empfand sie es nur als angenehm. Sie war nicht mehr so unsicher wie zuvor und das war auch gut so. „Nicht aufhören“, hauchte sie leise. Dieses Gefühl aus dem Wald sollte wiederkommen.

„Nicht aufhören.“ Er lächelte und legte seine Lippen sanft auf ihre. Sie schien diesen Moment wirklich zu genießen. „Hatte ich nicht vor“, hauchte er und schob seine Hände Stück für Stück weiter, bis er an dem Verschluss ankam. Abwartend hielt er inne. Doch nachdem keine Reaktion kam, dass er das nicht sollte, öffnete er ihn und wanderte mit seinen Fingern langsam zu ihren Schultern. Jetzt wartete er wirklich auf Emmas Zustimmung. Sanft streichelte er ihren Nacken und schob seine Finger immer wieder für einen Moment unter die Träger.

Sanft erwiderte sie den Kuss. „Hatte ich nicht vor.“ Er musste wirklich immer das letzte Wort haben. Sie wurde ein wenig nervös, als er immer näher an ihren Verschluss kam, aber sie konnte ihm vertrauen. Mit einem kleinen Ruck hatte sich das Thema dann auch erledigt. Sie sollte nicht jetzt schon wegen Kleinigkeiten so nervös sein. Seine Hände an ihren Schultern waren deutlich angenehmer und sie lächelte kurz in den Kuss. Doch wirklich weitergehen tat er nicht und deswegen löste sie sich kurz aus dem Kuss und sah ihn fragend an. „Du kannst...also...“ Verlegen wandte sie den Blick ab. Er würde das schon verstehen. Hoffentlich.

Sie hatte einen wunderschönen Nachmittag miteinander verbracht. Er hatte immer auf sie geachtet und so konnten sie es beide genießen. Lächelnd legte sie danach ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn innig. Sie hatte sich solche Sorgen gemacht und am Ende war das komplett überflüssig gewesen. Vorsichtig legte sie ihren Kopf auf seiner Brust ab. Er war ihr in kurzer Zeit so wichtig geworden, dass sie ihn so nah an sich herangelassen hatte. Aber sie bereute davon keine einzige Minute.

Lächelnd ließ er seine Finger durch ihre Haare gleiten, als sie sich an ihn kuschelte. Worte waren gerade wohl überflüssig. Stattdessen zeigte er ihr lieber mit diesen kleinen Gesten, wie viel sie ihm bedeutete.
Doch weil es so still hier war, hörte er umso deutlicher, wie der Regen langsam nachließ und einige Zeit später vollständig aufhörte. Leise seufzend hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich weiß, dass ist jetzt mehr als unromantisch, aber ich glaube, wir müssen langsam zurück“, murmelte er stockend. Wenn sie ihn jetzt für jemanden hielt, der sie nur ins Bett bekommen wollte und anschließend wieder zur Tagesordnung überging…

„Ich weiß, dass ist jetzt mehr als unromantisch, aber ich glaube, wir müssen langsam zurück.“ Sie seufzte leise. Warum gerade jetzt? Man würde sie so schnell schon nicht vergessen. „Nur noch fünf Minuten“, murmelte sie leise und rutschte noch näher zu ihm. Sie wollte jetzt nicht so wieder ins Hotel. Mats würde sie sicher wieder ausfragen und das könnte sie ihm definitiv nicht erzählen. Er würde sie einen Kopf kürzer machen. Außerdem war es ihr kleines Geheimnis.
Irgendwann mussten sie wirklich zurück. Den ganzen Weg über war sie nicht von seiner Seite gewichen. Sie hatte seine Nähe gebraucht. Denn so wirklich wusste sie nicht, wie sie nach so etwas reagieren sollte. Als sie sich dem Hotel näherten, blieb sie stehen und zog ihn zu sich. Vermutlich würden sie sich heute nicht mehr so nah sein können. Sanft verwickelte sie ihn in einen Kuss.

„Nur noch fünf Minuten.“ Er lachte leise und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. So eilig hatte er es dann auch nicht. Als sie schließlich doch aufbrachen, griff er ziemlich direkt nach ihrer Hand. Er spürte, dass Emma seine Nähe suchte. Und er würde ihr die bestimmt nicht vorenthalten. Dafür waren sie sich in den letzten Stunden viel zu nah gewesen. Sanft streichelte über ihren Handrücken und verlangsamte seine Schritte, als sie sich dem Hotel näherten. Widerstandslos ließ er sich zu Emma ziehen und nahm auch noch ihre andere Hand in seine. Lächelnd erwiderte er den Kuss. Das war alles so unwirklich und doch hatte er das Gefühl, dass es genau so hatte kommen müssen. „Ich werde dich gar nicht mehr objektiv beurteilen können“, murmelte er und lachte leise. Er war froh, dass es nur ein Trainingslager war. Wenn es um wichtige Spiele ginge…Dann stände er wirklich vor einem Problem. „Wir sehen uns gleich beim Training“, lächelte er und zog sich langsam zurück. Auch wenn sie sich dort nicht so nah sein konnten. Als er ihren Blick sah, nahm er ihr Gesicht sanft in seine Hände. „Und heute Abend kriegst du noch einen Gute-Nacht-Kuss, ehe du Mats alles erklären darfst“, grinste er und küsste sie, bevor sie etwas sagen konnte. Er war sich ziemlich sicher, dass ihr Freund Fragen stellen würde.

Als er wenig später am Platz war, gab er seinen Trainern Bescheid, dass er Emma gefunden hatte und sie wohlauf war. Mehr mussten und durften sie nicht wissen. Da schnappte er sich lieber die Hütchen und begann, zwei kleine Felder abzustecken. Heute Abend würden sie nur noch ein kleines Spiel machen.

„Ich werde dich gar nicht mehr objektiv beurteilen können.“ Sie lächelte leicht. „Das hoffe ich doch.“ Alles andere wäre nicht schön. Schließlich war sie nicht nur irgendeine Spielerin. „Wir sehen uns gleich beim Training. Und heute Abend kriegst du noch einen Gute-Nacht-Kuss, ehe du Mats alles erklären darfst.“ Sanft erwiderte sie den Kuss, der leider viel zu schnell wieder vorbei war. „Wenn du mich dann wieder los wirst.“
Sie hatte sich schnell in ihr Zimmer begeben und umgezogen. Es war bald Training und sie wollte jetzt auf keinen Fall Mats begegnen, deswegen verließ sie kurze Zeit wieder das Zimmer. Sie war eine der ersten am Trainingsplatz und wartete geduldig auf den Beginn. Irgendwie war sie gerade merkwürdig ruhig, aber sie hatte sich ja auch schon Stunden zuvor beim Laufen ausgepowert und danach...Gerade betrat Joachim den Platz, aber außer einer kurzen Begrüßung bekam er keine besondere Aufmerksamkeit. Das durften sie ja leider nicht. Sie unterhielt sich mit einigen ihrer Kameraden und irgendwann pfiffen die Trainer einmal und sie liefen die ersten Runden.

Mit einem Lächeln begrüßte er Emma. Er konnte sie nicht ignorieren. Das hätte merkwürdig gewirkt. Und solange sie aufpassten, bekamen sie das auch hin. Als alle versammelt waren, erklärte er kurz, dass sie heute nur ein kleines Spiel veranstalten würden und danach Freizeit angesagt war. Denn dass die Spieler dann bereits todmüde ins Bett fielen, glaubte er nicht. Dafür hatte er diesen einen Abend noch zu gut in Erinnerung. Schnell hatte er die Mannschaften eingeteilt und schickte sie auf das Feld. Obwohl sie bereits einen längeren Lauf hinter sich gehabt hatten, wirkten alle noch ziemlich fit. Wenn er ehrlich war, hatte er damit nicht gerechnet. Die Einheit wurde für einen Moment unterbrochen, als sich einer der Spieler nach einem Zweikampf an den Fuß griff. Vorsichtshalber schickte er ihn zu ihrem Arzt und nahm seinen Platz kurzerhand selbst ein. Dass Emma dabei zu seinen Gegnern gehörte, fiel ihm erst einen Augenblick später auf. Aber gut…
Eine halbe Stunde später pfiff er das Spiel ab. Er hatte es zwischendurch nicht lassen können, Emma den Ball immer wieder kurz vor dem Tor abzunehmen. „Das wars für heute, Leute. Ich will nicht sagen, dass ihr sofort ins Bett sollt. Denn ich weiß, ihr würdet euch nicht daran halten, aber…Macht nicht so lange. Ich will morgen früh keine verschlafenen Spieler über den Platz jagen. Denn dann gibt’s Extraeinheiten. Die Berge sind wie geschaffen für lange Strafläufe“, warnte er sie vor und wandte sich dann den Bänken zu, auf denen sein Pechvogel immer noch hockte. Doch es war wohl alles halb so schlimm und deshalb konnte er sich langsam auch auf sein Zimmer zurückziehen. Denn nach dem Spiel wollte er gerade nur noch unter die Dusche.

Das Spiel gegen Joachim verlief gut, aber er nahm ihr immer kurz vor dem Ziel den Ball ab. Und danach machte er sich einfach so aus dem Staub. Sie würde sich schon noch revanchieren. Schnell verschwand sie ebenfalls und ging duschen. Danach zog sie sich ein schönes, weißes Kleid an und ging in Richtung von Joachims Zimmer. Irgendwie war ihr Gedanke, sich revanchieren zu wollen weg. Doch dann blieb sie doch stehen. Vielleicht musste er arbeiten. Da sie das nicht genau wusste, setzte sie sich lieber nach draußen auf eine Bank und beobachtete die Umgebung. Währenddessen schrieb sie Joachim eine SMS.

Darf ich später noch vorbeikommen?

Die Dusche tat mehr als gut. Dass er so aktiv in das Spielgeschehen eingreifen würde, hätte er nicht gedacht. Aber es hatte Spaß gemacht. Und auch den Spielern hatte er das angesehen. Mit einem Lächeln verzog er sich anschließend auf den Balkon. Die Sonne würde bald untergehen und der Ausblick auf die Berge war einfach fantastisch. Als plötzlich sein Handy piepste, zuckte er leicht zusammen. Es war so still gewesen, dass ihm das Klingeln unnatürlich laut vorkam.

Darf ich später noch vorbeikommen?

Er schmunzelte. Das hatte er ihr doch eigentlich indirekt eh schon gesagt. Trotzdem schrieb er eine kurze Antwort und ließ dann die Trainingsklamotten verschwinden, während er auf eine Antwort wartete.

Später oder jetzt?

Es dauerte nicht lange, bis sie eine Antwort bekam. Wenn er schon eine indirekte Einladung schickte, würde sie auch zu ihm gehen. Als sie aufstand, sah sie noch einmal an sich herunter. War das übertrieben? Er hatte sie noch nicht so schick gesehen. Meistens lief sie ja eher in sportlicher Kleidung durch die Gegend. Sie schüttelte den Kopf. Das war unwichtig. Aber die Haare band sie sich dann doch lieber zurück. Sonst fühlte sie sich komplett anders. Nervös ging sie über den Flur und klopfte dann an seine Zimmertür. Vorher hatte sie sich sorgfältig umgesehen, aber ihr war niemand gefolgt.

Er wollte gerade nochmal auf den Balkon gehen, als es klopfte. Eigentlich konnte es nur Emma sein, weil er sonst niemanden erwartete. Dass sie jedoch so schnell war, hätte er nicht gedacht. Fast schien es, als habe sie vor seinem Zimmer darauf gewartet, dass er genau diese Antwort schrieb. Doch das war Blödsinn. Das passte nicht zu ihr. Das Lächeln lag immer noch auf seinen Lippen, als er die Tür öffnete. Es war tatsächlich die junge Spielerin. „Komm…rein.“ Einen Moment hatte ihn ihr Anblick aus dem Konzept gebracht. Mit so einem Outfit hatte er nicht gerechnet. Und er konnte nicht verhindern, dass er sie musternd ansah. „Du siehst bezaubernd aus“, lächelte er dann und zog sie sanft zu sich, nachdem er die Tür geschlossen hatte. „Aber ich fühle mich gerade etwas underdressed“, gestand er lachend und sah an sich herunter. Der Trainingsanzug konnte einfach nicht mithalten.

Sie spürte, wie er sie ansah und irgendwie war ihr das ein wenig unangenehm. Schließlich trug sie das nicht oft und wenn er das jetzt für bescheuert hielt. „Komm...rein.“ Sie betrat den Raum und spürte seine Blicke immer noch auf sich. „Du siehst bezaubernd aus.“ Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als er sie so in seinen Armen hielt. „Aber ich fühle mich gerade etwas underdressed.“ Sie folgte seinem Blick. „Du bist Trainer. Ich glaube, das erlaubt dir das und normalerweise würde ich ja auch so durch die Gegend laufen.“ Aber was sie gerade völlig vergessen hatte...Sie streckte sich zu ihm hoch und legte ihre Lippen sanft auf seine.

„Du bist Trainer. Ich glaube, das erlaubt dir und normalerweise würde ich ja auch so durch die Gegend laufen.“ Er lächelte. Irgendwann würde er ihr in etwas anderem als dem Trainingsanzug gegenübertreten. Denn nur weil er Trainer war, musste man ihm das ja nicht direkt an seinem Outfit ansehen. Sanft erwiderte er den Kuss und verschränkte seine Arme hinter ihrem Rücken. Auch wenn er sich etwas anderes angezogen hätte, wenn er gewusst hätte, wie sie zu ihm kam…Er war innerlich doch froh, dass sie ihm gesagt hatte, dass es in Ordnung war, was er trug. „Darf ich meine kleine Spielerin denn trotzdem zu einem Sonnenuntergang auf den Balkon einladen?“, murmelte er und zog sich nur ein kleines Stück zurück, um sie ansehen zu können.

„Darf ich meine kleine Spielerin denn trotzdem zu einem Sonnenuntergang auf dem Balkon einladen?“ Der Spitzname klang wirklich niedlich. Aber eigentlich hatte er damit vollkommen recht. Sie war nun mal seine Spielerin. „Gerne“, lächelte sie und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, ehe sie gemeinsam mit ihm auf den Balkon ging. Dort angekommen berührte die Sonne schon fast den Horizont. Sie lehnte sich gegen das Geländer und spürte, wie Joachim hinter sie trat und seine Arme um sie legte. Sie lächelte verliebt und trat noch einen kleinen Schritt zurück, um ihn noch näher bei sich zu spüren. Es war schön, dass sie hier zusammen waren. Wie schnell die Zeit doch vergangen war. Die erste Woche des Camps war mittlerweile schon rum. Sie wollte sich gar nicht vorstellen bald ohne ihn zurück nach Deutschland zu fahren.

Lächelnd stützte er sein Kinn auf Emmas Kopf, während sie zusahen, wie die Sonne langsam am Horizont verschwand. Wieder war ein Tag vergangen, den er mit ihr hatte verbringen können. Aber es würden während des Trainingslagers nicht mehr viele geben. Er seufzte leise, als er daran dachte. Doch er versuchte, den Gedanken noch zu verdrängen. Sie hatten noch einige Zeit zusammen vor sich. „Bleibst du heute Nacht hier?“, fragte er irgendwann leise in die Stille hinein. Auch wenn er nicht wusste, wie sie das Mats erklären wollte, hätte er sie doch gerne bei sich.

Stille herrschte zwischen ihnen, die aber keinesfalls unangenehm war. Sie genoss die Ruhe, bevor die nächsten Tage fast nur noch Trainingseinheiten anstanden. In dieser Zeit würden sie sich wenig sehen. Erst am nächsten Wochenende standen die Abschlussfeier und die Rückfahrt an. Deswegen blieb ihnen nicht mehr viel gemeinsame Zeit. „Bleibst du heute Nacht hier?“ Sie freute sich sehr darüber, dass er sie gefragt hatte. Das hieß, er wollte ihre Nähe. „Ja, ich bleibe.“ Es dauerte nicht mehr lange und sie verzogen sich wirklich ins Bett, indem sie nach ein paar Streicheleinheiten sehr schnell eingeschlafen war. Die nächsten Tage verliefen wirklich, wie sie sich das vorgestellt hatte. Sie sahen sich nur noch beim Training, weil sie beide einfach keine Zeit hatten. Es gab viele sehnsüchtige Blicke, aber auch bei denen mussten sie darauf achten, dass sie niemand sah. Dann war schon Samstag und sie waren alle in der Aula. Ein paar Trainer und Spieler hielten Reden, aber sie interessierte das kaum. Ihre Blicke richteten sich immer wieder Richtung Joachim. Wie sollte es mit ihnen nur weitergehen? Sie war immer noch nicht volljährig. Vielleicht wollte er sie auch gar nicht wiedersehen...

Die nächsten Tage bestanden aus Training und nochmal Training. Das gefiel ihm einerseits natürlich richtig gut, aber andererseits hatte er das Gefühl, dass er Emma mehr als vernachlässigte. Mit ihren Blicken zeigte sie ihm immer wieder, was sie für ihn empfand und er hoffte, dass sie nicht allzu böse war, weil er ihr nicht die Aufmerksamkeit schenken konnte, die sie eigentlich verdiente.
Viel zu schnell war die zweite Woche vergangen und die Abschlussveranstaltung stand an. Er wollte keine Rede halten und doch musste er für einige Minuten auf die Bühne. Er ließ die letzten Tage Revue passieren und musste selbst schmunzeln, als er Erinnerungen wachrief. „Am ersten Abend habe ich ja gedacht, wir müssen das Camp abbrechen“, lachte er und suchte den Blick der verantwortlichen Spieler. „Aber es wurde ja alles doch noch erfreulich. Mehr sogar. Es wurden Freundschaften geknüpft, die hoffentlich auch über das Trainingslager hinaus Bestand haben werden.“ Kurz lag sein Blick auf Emma. Freundschaft traf das zwischen ihnen nicht im Entferntesten, aber etwas anderes hatte er in dieser Situation nicht sagen können. Trotzdem hoffte er, dass sie irgendwie in Kontakt bleiben konnten. „Ich hoffe, dass ihr hier viel gelernt habt und das auch in den Vereinen umsetzen könnt“, fuhr er fort und sah zur Seite. Dort wurde ihm bereits ein Zeichen gegeben, dass er langsam zum Ende kommen sollte. „Wenn es sich einrichten lässt, wird es bestimmt auch ein zweites Camp geben. Aber jetzt gibt es erst einmal was zu essen“, lächelte er und nickte nach rechts. Dort öffnete jetzt jemand die Türen und die Situation, die sich ihm dann bot, ließ ihn den Kopf schütteln. „Als wenn es nicht genug geben würde“, murmelte er und ging der Meute langsam hinterher.
Die Köche hatten alles gegeben. Mit einem vollbeladenen Teller setzte er sich schließlich an einen Tisch. Es gab keine Sitzordnung und alle Trainer hatten sich unter die Spieler gemischt. Es sollte ein lockerer Abend werden.

„Aber es wurde ja alles doch noch erfreulich. Mehr sogar. Es wurden Freundschaften geknüpft, die hoffentlich auch über das Trainingslager hinaus Bestand haben werden.“ Diese Worte und sein flüchtiger Blick ließen ihre Augen kurz glasig werden. Sie hatte Angst davor, dass sie sich verlieren würden, wenn sie so weit weg waren. „Ich hoffe, dass ihr hier viel gelernt habt und das auch in den Vereinen umsetzen könnt.“ Sie hatte eine ganze Menge gelernt, vor allem von Joachim. Kurz lag ein Lächeln auf ihren Lippen. Sie hatten so eine schöne Zeit zusammen gehabt. Dann sagte er das Essen an und die Spieler waren rasend schnell verschwunden. Sie folgte den anderen in den Speisesaal. Was hatten sie hier schon für Blödsinn veranstaltet. Sie schüttelte den Kopf. Jetzt wollte sie den Moment genießen. Die Trainer mischten sich unter die Spieler und so konnte sie zu Joachim gehen. Gerade wollte sie sich setzen, da kam eine Frau, die in etwa in Joachims Alter war, in den Saal gestürmt und drängte sie von Joachim weg. Ihr Blick verdunkelte sich. Was bildete diese blöde Kuh sich eigentlich ein? War sie irgendein fanatischer Fan? „Joachim, ich hatte ja keine Ahnung. Warum hast du nicht eher mit mir gesprochen?“ Sie strahlte ihn förmlich an. Was wurde das hier bitte? Verwirrt sah sie zu Joachim, aber der schien sie ebenfalls nicht zu verstehen. „Er ist so schön.“ Übertrieben sah sie auf dem Ring an ihrem Finger. „Ja, ich will dich heiraten.“ Sie konnte das Tablett kaum noch in der Hand halten. Er war verlobt? Mit letzter Kraft stellte sie seiner zukünftigen Frau das Tablett vor die Nase. „Oh, ich hatte gar nichts bestellt.“ Sie schluckte die Tränen herunter. „Geht aufs Haus. Herzlichen Glückwunsch übrigens.“ Sie würdigte Joachim keines Blickes. Dann würde sie zusammenbrechen. Sie drehte sich um und ging aus dem Speisesaal. Schon im Flur liefen ihr die Tränen über die Wangen. Er hatte sie verarscht. Die ganze Zeit. Und so servierte er sie ab? Sie war irgendwann nur noch die Treppen hoch in ihr Zimmer gerannt und hatte sich eingeschlossen. Sie wollte niemanden mehr sehen. Das war das Schlimmste, was sie je erlebt hatte. Es tat alles so weh.