Nun mach doch nicht gleich aus jeder Mücke einen Elefanten

„Wichtig ist, dass du heute Nacht ein Dach über dem Kopf hast, also kommst du mit zu mir.“ Dankbar sah sie zu ihm auf. Es war nicht richtig immer von Zuhause wegzulaufen, aber manchmal hatte man eben keine Wahl. „Erstmal kommst du mit runter in die Kabine und ich stell dich vor.“ Er legte ihr einen Arm um die Schulter und führte sie dann in Richtung der Kabine. Nervös sah sie auf ihre verschränkten Hände. Die Spieler würden denken, dass sie zusammen wären und dann würden sie sicher den Altersunterschied bemerken. Der war jetzt nicht unbedingt so schlimm. Hoffentlich dachten sie bloß nicht darüber nach, ob sie minderjährig war oder nicht. Sie sah älter aus, aber das musste ja nichts heißen. Kaum hatte sie die Kabine betreten, waren auch schon alle Blicke auf sie gerichtet. Eine unangenehme Stille entstand. „Per“, murmelte sie leise. „Sag doch was.“

"Per“, murmelte Emma leise. „Sag doch was.“ Doch bevor Per überhaupt etwas sagen konnte, ging anerkennendes Gejohle und Gepfeife durch den Raum. Lukas Podolski machte zwar mit, aber Per sah ihm an, dass er viele Fragen hatte. Dem Rest der Mannschaft war es ziemlich egal. Per hob die Hände und die Unruhe legte sich. "Das ist Emma, meine allerbeste Freundin." Er wagte nicht, Lukas anzusehen, "Sie hat uns heute Glück gebracht. Ein dreifaches Hoch auf Emma." rief er und Emma wurde von den anderen Spielern umringt und gemeinsam wurde gejubelt. Lukas hatte Per weg gezogen. "Deine allerbeste Freundin also? Alter, das kannst du deiner Oma erzählen. Ihr müsstet euch mal dabei sehen. Aber sie ist die Schwester von Kate, oder?" Per hatte Lukas zuerst überrascht angesehen. Als er nach Kate fragte schluckte er und nickte dann stumm. "Emma ist süß und sie wäre wirklich was für dich. Vermassle es nicht." sagte Lukas ganz leise und umarmte den Abwehrriesen. Per sah sich nach Emma um und rettete sie vor den anderen. "Willst du hierbleiben, während ich dusche? Die anderen sind fast fertig und gleich weg."

Kaum hatten die Spieler sie bemerkt, ging anerkennendes Gejohle und Gepfeife durch die Kabine. Unsicher strich sie sich über den Arm. Nur weil sie ein weibliches Wesen war, was in der Spielerkabine wohl wie das achte Weltwunder einzuschätzen wäre, brauchten sie nicht solche aufreizenden Geräusche von sich geben „Das ist Emma, meine allerbeste Freundin. Sie hat uns heute Glück gebracht. Ein dreifaches Hoch auf Emma.“ Das, was anschließend passierte, warf sie ein wenig aus der Bahn. Eine komplette Fußballmannschaft stellte sich in einem Kreis um sie herum auf und feierte ihren Sieg mit ihr. Sie blieb einfach nur stehen und lächelte brav. Einer der Spieler legte ihr plötzlich einen Arm um die Schulter. „Da Per nicht dein Freund ist, könnten wir ja mal was essen gehen“, säuselte er ihr ins Ohr. Sie schob ihn bestimmt von sich und ging zu ein paar anderen Spielern, wo sich allerdings dasselbe abspielte. Als Per endlich wieder auftauchte, atmete sie erleichtert auf. „Willst du hierbleiben, während ich dusche? Die anderen sind fast fertig und gleich weg.“ Sie sah zu der Mannschaft. Irgendwie hatte sie nicht das Gefühl, dass die gehen würde. Trotzdem nickte sie einfach. „Ich warte.“

Emma nickte. „Ich warte.“ Per lächelte sie dankbar an. "Okay Jungs, Schluss mit der Vorstellung. Raus mit euch. Ihr wisst, dass ich immer der letzte bin, der rausgeht. Also lasst mir meinen Status." Nur murrend machten sich die anderen schnell fertig und zogen sich an. "Wir sehen uns Per." riefen ihm Mesut und Lukas zu, ehe sie sich auch davon machten. Seufzend ließ sich Per auf einer der Bänke nieder. "Manchmal können sie echt anstrengend sein." murmelte er leise, während er sich fragte, ob er auch so war. "Alles okay bei dir?" wollte er wissen, während er aus seinen dreckigen und verschwitzten Fußballklamotten stieg.

„Okay Jungs, Schluss mit der Vorstellung. Raus mit euch. Ihr wisst, dass ich immer der letzte bin, der rausgeht. Also lasst mir meinen Status.“ Sie war froh, als die restliche Mannschaft die Kabine verließ. Es war doch komisch, wenn sie sich so für sie interessierten. Sie lächelte schwach, als Per sich erschöpft auf eine Bank fallen ließ. So ein Spiel war sicherlich anstrengend. „Manchmal können sie echt anstrengend sein. Alles okay bei dir?“ Per war manchmal wirklich...Sie fand gar keine Worte dafür. Er fragte sie so unbeteiligte Dinge, während er sich auszog. Sie drehte sich um. Mit solchen Dingen wollte sie gar nicht erst anfangen. Sie waren Freunde. „Geht schon. Ich könnte allerdings wirklich ein warmes Bett gebrauchen.“ Und Pers war dafür wirklich gut geeignet. Irgendwie waren sie beide schon ein wenig komisch. Wenn sie darüber nachdachte, was sie Per schon alles hatte mit sich machen lassen. Er hatte sie geküsst, auf die Lippen, die Schultern, die Wange und dann diese Situation kürzlich in seiner Küche. Er hatte ihr ein paar Schläge auf den Hintern verpasst und war danach so erregt gewesen. Sie merkte ja selbst, dass da irgendeine Anziehung zwischen ihnen war. Aber er war der Ex-Freund ihrer Schwester und nebenbei ein ganzes Stück älter als sie.

Per grinste leicht, als Emma sich umdrehte. So schrecklich sah er nun nicht aus, auch wenn er durch seinen schlaksigen Körperbau teilweise etwas dürr wirkte, dachte er lächelnd. Aber es war grundsätzlich für Frauen schwierig in der Umkleide von Männern zu sein. Er selber würde vermutlich in einer Frauenumkleide auch nicht unbeteiligt rum stehen können. "Geht schon. Ich könnte allerdings wirklich ein warmes Bett gebrauchen.“ hörte er sie sagen. Er verspürte schon wieder eine leise Wut auf Emma Familie. "Ich kann dir aktuell grad nur ne heiße Dusche bieten. Handtücher wären da oben hinter dir." erklärte er während er sich das Duschtusch um die Hüften schlang und in die Badelatschen stieg. "Ich geh schon mal duschen, tu dir keinen Zwang an." sagte er sanft und ging nach neben an in die Duschen.

„Ich kann dir aktuell grad nur ne heiße Dusche bieten. Handtücher wären da oben hinter dir.“ Sie winkte ab. Warten könnte sie auch, während der duschte. „Ich geh schon mal duschen, tu dir keinen Zwang an.“ Sie lächelte und drehte sich wieder um. Kurz schweifte ihr Blick über Pers Körper, ehe sie ihm wieder in die Augen sah. So unhöflich war sie dann doch nicht. Außerdem war er immer noch der Ex-Freund ihrer Schwester. „Ich warte einfach hier.“ Während Per in die Duschen verschwand, ließ sie sich auf eine der Bänke fallen. Sie fröstelte ein bisschen, aber das ging schon. Leider ging ihr Per gerade nicht aus dem Kopf. Sie war so oft bei ihm gewesen, wenn sie wieder einmal Stress mit ihren Eltern hatte. Er kümmerte sich um sie und war für sie da. Als er wieder in die Kabine kam, vergaß sie das erste Mal ihre Schwester. Die würde sie eh wieder nur anschreien. „Per“, murmelte sie, als sie neben ihm stand. Sie erkannte an seinem Blick, das er verwirrt war. Schnell stand sie noch näher bei ihm. Dann streckte sie sich zu ihm hoch und küsste ihn einfach.

„Per“, murmelte sie, als sie neben stand. Er wusste nicht so recht, was passiert War. Emmas Blick war anders. Doch ehe er länger darüber nachdenken konnte, stand sie noch näher bei ihm und streckte sie sich zu ihm hoch und küsste ihn einfach. Auch wenn Per sich das schon seit langem gewünscht hatte, so war er doch kurz überrumpelt. Doch dann schaltete er seinen Kopf einfach aus, schlang die Arme um Emma und erwiderte den Kuss. Es fühlte sich genauso an, wie er es immer wollte. Es fühlte sich einfach richtig an. Und Per merkte, dass er da angekommen war, wo er hinwollte. "Emma", seufzte er glücklich ihren Namen in den Kuss. Vermutlich hätte er Emma noch endlos lang geküsst, doch dann hörte er auf dem Gang vor der Kabine ein Geklapper und kleine Räder über den Boden rollen. Der Zeugwart und die Putzkolonne war auf dem Weg, um ihre Arbeit zu machen. Per verzog die Mundwinkel zu einem Grinsen. "Ich glaub, ich sollte mich mal anziehen und dann fahren wir nach Hause." murmelte er in den Kuss.

Per schien genau das von ihr gewollt zu haben. Er zog sie eng an sich und erwiderte den Kuss hungrig. Sie hatte es die ganze Zeit geahnt. Wo das hier hinführen würde, wusste sie nicht, aber darüber brauchte sie jetzt auch nicht nachdenken. „Ich glaub, ich sollte mich mal anziehen und dann fahren wir nach Hause.“ Sie nickte und schob ihn dann von sich. „Das geht aber nicht, wenn du mich küsst.“ Lächelnd trat sie einige Schritte zurück und drehte sich um. Per nackt zu sehen...Das wäre definitiv zu früh. Kurze Zeit später saßen sie in Pers Auto und fuhren nach Hause. Als sie dieses Mal das Haus betrat, hing sie brav ihre Jacke auf, knallte die Tür nicht und zog sogar ihre Schuhe aus. Das letzte Mal hatte er sie dafür bestraft, dass sie all diese Dinge nicht getan hatte. Heute Abend wäre das definitiv zu viel.

Nur ungern hatte er aufgehört Emma zu küssen, aber es war auch irgendwie richtig. Ungesehen waren sie am Parkplatz angekommen gewesen und nach Hause gefahren. Per grinste breit, als er sah, dass Emma sich vorbildlich benahm. Er stellte sich hinter sie und schlang seine langen Arme um sie. "Braves Mädchen." raunte er ihr ins Ohr und küsste ihren Hals. Er zog sie an der Hand ins Wohnzimmer zog sie auf sich, so dass sie mit dem Rücken an seiner Brust lehnte. Er genoss diese Nähe so sehr, dass er gedankenverloren anfing, ihr Haar zu flechten. Immer wieder hauchte er ihr kleine Küsse aufs Haar und in die Halsbeuge. "Du bist wunderschön." sagte er leise, als er mit dem Zopf fertig war. "Wollen wir heute noch auf die Piste gehen, oder steht dir der Sinn eher nach Pizza, Cola, Chips und Schokolade und einem guten Film?" fragte er leise. Ihm selber war es egal, die Hauptsache war, dass Emma bei ihm war und sie sich geküsst hatten und es sich so verdammt gut und endlich richtig angefühlt hatte.

„Braves Mädchen.“ Sie schloss kurz die Augen, als er ihren Hals küsste. Wenn er solche Dinge mit ihr tat, wollte sie ganz und gar nicht brav sein. Doch bevor sie etwas tun konnte, zog er sie mit ins Wohnzimmer und legte sich mit ihr auf die Couch. Während er hinter ihr ihre Haare flocht, verteilte er immer wieder Küsse auf ihrem Hals. Ein leises Seufzen entwich ihr. Es war so verboten und gleichzeitig machte es das noch viel aufregender. „Du bist wunderschön.“ Sie lächelte und lehnte sich noch weiter zurück. „Danke.“ Sie drehte ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen konnte. „Wollen wir heute noch auf die Piste gehen, oder steht dir der Sinn eher nach Pizza, Cola, Chips und Schokolade und einem guten Film?“ Irgendwie kamen ihr da gerade ganz andere Ideen, was sie heute Abend noch tun könnten, aber das sollte sie lieber ganz schnell vergessen. Das war doch nicht mehr normal. Sie hatte noch nie so eine starke Anziehung zu einem Mann verspürt. Hoffentlich bemerkte Per das nicht. „Mir ist das ziemlich gleich. Was willst du denn lieber machen?“

„Mir ist das ziemlich gleich. Was willst du denn lieber machen?“ erwiderte sie und sah ihn an. Emmas Augen waren einfach faszinierend. Er ertappte sich dabei, wie er ihr mehrere Minuten einfach nur in die Augen sah und sich darin verlor. Lächend registrierte er es. Eigentlich kam es ihm sogar sehr gelegen, dass sie nicht mehr auf die Piste wollte. Und wer wusste schon, wofür ein gemütlicher Abend daheim gut war. "Ich wäre dafür, dass wir zu Hause bleiben." sagte er mit belegter Stimme. "Dann bestellen wir uns was schönes, du suchst einen Film aus, und dann machen wir es uns auf dem Sofa gemütlich." Per freute sich schon jetzt darüber. "Übrigens, mein Sofa kann man zu nem Bett ausziehen, da ist es dann auch nicht schlimm, falls einer von uns einschlafen sollte." Er zog Emma ein Stück höher und küsste sie sanft.

Per sagte eine Zeit lang gar nichts und sie verstand nicht wirklich warum, aber sie hatte gewartet und seine Blicke einfach erwidert. „Ich wäre dafür, dass wir zu Hause bleiben.“ Sie runzelte die Stirn. Irgendwie klang seine Stimme gerade anders. „Dann bestellen wir uns was schönes, du suchst einen Film aus und dann machen wir es uns auf dem Sofa gemütlich. Übrigens, mein Sofa kann man zu nem Bett ausziehen, da ist es dann auch nicht schlimm, falls einer von uns einschlafen sollte.“Zum Glück dachte Per nicht daran, dass sie morgen zur Schule müsste. Vielleicht könnte sie einmal schwänzen. Das würde niemand mitbekommen. Lächelnd erwiderte sie den Kuss. Es war alles neu und trotzdem schön. Und solange sie es langsam angingen, würde schon nichts schief gehen. „Ich soll wirklich den Film aussuchen?“, fragte sie skeptisch nachdem sie sich aus dem Kuss gelöst hatte. Gerade bekam sie einfach diese komischen Gedanken nicht aus ihrem Kopf. Aber sie war erst siebzehn. Innerlich schüttelte sie den Kopf. „Dann wird es aber eher romantisch.“

„Ich soll wirklich den Film aussuchen?“, fragte sie skeptisch nachdem sie sich aus dem Kuss gelöst hatte. „Dann wird es aber eher romantisch.“ Per zog sie wieder in den einen Kuss. "Kein Problem. Romantische Filme stehen im untersten Regal. Groß ist die Auswahl allerding nicht. Casablanca oder Braveheart." murmelte er in den Kuss streichelte Emmas Arm. "Was soll ich uns zu essen bestellen?"

„Kein Problem. Romantische Filme stehen im untersten Regal. Groß ist die Auswahl allerdings nicht.“ Das hatte sie auch nicht wirklich erwartet. Keiner ihrer Freunde guckte sich gerne romantische Filme an. „Casablanca oder Braveheart.“ Dann würde sie definitiv nicht Braveheart nehmen. Der Film war so unglaublich langweilig. „Was soll ich uns zu essen bestellen?“ Sie überlegte kurz. „Ich hätte jetzt wirklich gerne ein Stück Pizza.“ Nachdem Per ihr zugestimmt hatte, ging sie zu dem Regal und suchte den Film heraus. Danach warteten sie auf das Essen. So langsam bekam sie wirklich Hunger. „Darfst du das eigentlich essen? Ich meine, weil du Profisportler bist.“ Die hatten doch meistens irgendwelche Ernährungpläne.

„Darfst du das eigentlich essen? Ich meine, weil du Profisportler bist.“ fragte Emma ihn. Er grinste sie an "Naja, eigentlich dürfen wie sowas nur ganz selten mal machen. Bei uns wird schon ziemlich stark drauf geachtet, was wir essen. Und eigentlich versuche ich mich da schon dran zu halten. Aber es gibt so ein paar Sachen, an denen ich nicht vorbei komme. Dazu gehört eindeutig Schokolade." Er klingelte und Per ging zur Tür und bezahlte die Pizza. Er kam damit zurück und stellte sie auf den Couchtisch. "Lass mich mal die Couch schon mal ausziehen, dann ist es gemütlicher." Emma war aufgestanden und er hatte mit wenigen Handgriffen die Couch in eine kuschlige Liegewiese verwandelt. Er ließ sich auf das Sofa fallen und und angelte nach dem Pizzakarton. Heute würde er nur zu gerne auf Teller und Besteck verzichten. "Ach und um da anzuknüpfen, wo ich grad war... Man muss nur versuchen, rechtzeitig genug wieder das Gewicht zu haben, was im Plan steht. Von daher versuche ich es zu vermeiden, wenn ich weiß dass dann ein Spiel ansteht oder einer der ungeliebten Leistungstest. Denn jede Veränderung wird sofort dem Trainer gemeldet und keiner von uns hat wirklich Lust auf eine Unterredung mit dem Trainer über Gewichtsschwankungen. Denn meist bestraft er einen dann, in dem man beim nächsten Spiel auf der Bank sitzt und extra Fitnesseknheiten absolvieren muss. Glaub mir, dass will keiner." Er öffnete den Pizzakarton. "Aber da jetzt demnächst kein Leistungstest ansteht, sündige ich heute mit Freunden und Genuss." Um seine Aussage zu bekräftigen, biss Per in das Stück, welches er sich gerade genommen hatte. Dann fiel ihm auf, dass er ziemlich egoistisch war. "Sorry.", sagte er und drehte den Pizza-Karton zu Emma. "Ich bin echt unhöflich."

„Naja, eigentlich dürfen wie sowas nur ganz selten mal machen. Bei uns wird schon ziemlich stark drauf geachtet, was wir essen. Und eigentlich versuche ich mich da schon dran zu halten. Aber es gibt so ein paar Sachen, an denen ich nicht vorbei komme. Dazu gehört eindeutig Schokolade.“ Sie lächelte. Das war manchmal auch ihre Schwäche. Plötzlich klingelte es und Per holte die Pizza. Sie roch das bereits bis ins Wohnzimmer und ihr Magen knurrte gleichzeitig. Per zog ebenfalls noch die Couch aus und sie setzten sich wieder gemütlich darauf. „Ach und um da anzuknüpfen, wo ich grad war... Man muss nur versuchen, rechtzeitig genug wieder das Gewicht zu haben, was im Plan steht. Von daher versuche ich es zu vermeiden, wenn ich weiß dass dann ein Spiel ansteht oder einer der ungeliebten Leistungstest. Denn jede Veränderung wird sofort dem Trainer gemeldet und keiner von uns hat wirklich Lust auf eine Unterredung mit dem Trainer über Gewichtsschwankungen. Denn meist bestraft er einen dann, in dem man beim nächsten Spiel auf der Bank sitzt und extra Fitnesseinheiten absolvieren muss. Glaub mir, dass will keiner. Aber da jetzt demnächst kein Leistungstest ansteht, sündige ich heute mit Freunden und Genuss.“ Sie hörte ihm aufmerksam zu, aber als er ihr dann die Pizza vor aß, fand sie das nicht unbedingt lustig. Hunger hatte sie auch. „Sorry. Ich bin echt unhöflich.“ Sie rutschte näher zu ihm und setzte sich dann in den Schneidersitz. „Ein Gentleman bist du heute auf jeden Fall nicht.“ Das konnte sie so definitiv sagen. Während sie aßen, schaltete Per den Film an. Schwarz-weiß. Sie war gespannt. Irgendwann waren sie fertig mit dem Essen und sie rutschte vorsichtig zu ihm. Vielleicht wollte er die Nähe nicht. Aber sie wurde langsam müde und dann fror sie immer so schrecklich.

„Ein Gentleman bist du heute auf jeden Fall nicht.“ sagte Emma und Per wusste, dass sie Recht hatte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Emma hatte sich für Casablanca entschieden. Per mochte den Film, aber noch lieber war ihm eigentlich Braveheart. Aber er konnte Emma ansehen, dass sie Casablanca noch nicht kennte. Nach dem Essen rutschte Emma vorsichtig zu ihm. Ihre Augen wurden schon kleiner und sie versuchte sich auf den Film zu konzentrieren, Per zog sie in seinen Schoß und hielt sie fest. Mit dem anderen Arm holte er die Patchwork-Decke vom Fußboden und legte sie über sie beide. Dann kam im Film die berühmteste Szene und Per sprach sie mit "Schau mir in die Augen Kleines."

Per zog sie an sich und sie lehnte sich lächelnd gegen ihn. Mit der Decke war es absolut perfekt. „Schau mir in die Augen, Kleines.“ Sie lächelte und drehte ihr Gesicht zu ihm. Als sie in seine Augen sah, verschwand plötzlich ihr Grinsen. Es war so völlig anders, was sie hier hatten. Na gut. Eigentlich hatten sie sich auch erst ein paar Mal geküsst. Wirklich viel war das also eigentlich nicht. Aber Per war so nett und sie fühlte sich so wohl bei ihm. Obwohl sie auch seine strenge Art in manchen Situationen mochte. „Tue ich und jetzt?“

„Tue ich und jetzt?“ sagte Emma und sah ihn erwartungsvoll an. Eigentlich war das jetzt nicht so gelaufen wie gedacht, aber er konnte sich ja der Situation anpassen. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie zärtlich. Es war ein besonderer Moment und es gab für ihn im Moment nur Emma, dass der Film unterdessen weiterlief bekam er nicht mehr mit. Er blendete alles überflüssige aus. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Er nahm ihr Gesicht behutsam in seine Hände und kurz darauf spürte sie seine Lippen auf ihren. Lächelnd erwiderte sie den Kuss. Irgendwie hatte sie gehofft, dass die Situation so enden würde. Sie rutschte noch näher zu ihm und legte ihre Hände auf seine Brust. Erst als ihr die Luft ausging, lehnte sie sich ein Stück zurück und sah ihn einfach an. Sie war froh, dass Per nicht mehr der Freund ihrer Schwester war. Dann dürften sie das hier definitiv nicht tun.

Das Emma seinen Kuss erwiderte hatte und ihm noch ihre Hände auf die Brust gelegt hatte, hatte diesen Moment perfekt gemacht. Lächelnd sah er sie nach dem Kuss an. Er zog sie wieder an sich und kuschelte sich mit ihr zusammen auf das Sofa. "So schön." murmelte er glücklich. Er spielte mit ihren Haaren. "Wollen wir schlafen?" fragte er sanft. Das Spiel war anstrengend gewesen und der Film war lang. Er war unheimlich müde und er konnte das Gähnen nur schwer unterdrücken. Es tat ihm zwar leid, diese schöne Stimmung mit solch profanen Dingen zu zerstören, aber er würde andernfalls irgendwann plötzlich einschlafen und das wäre unhöflich.

„Wollen wi schlafen?“ Sie nickte und stand im selben Moment auf. Per war sicher erschöpft von dem Abend und sie selbst könnte ein warmes Bett gemeinsam mit ihm wirklich gebrauchen. Er ließ ihr den Vortritt im Bad und so konnte sie sich zuerst unter die Decke kuscheln. Sie war schon jetzt ein wenig schläfrig geworden. Zu viel ging ihr den Kopf. Per, ihre Familie und dann noch der Auftritt in der Schule. Etliche Leute hatten sie darauf angesprochen.

Als Per im Bad fertig war, sah er Emma bereits eingekuschelt da liegen. Er freute sich nach dem anstrengenden Tag mit ihr in einem Bett zu liegen, ihren Duft einzuatmen und sich geborgen zu fühlen. Er krabbelte hinter Emma ins Bett und zog sie an sich. "Ich hab dich lieb." schaffte er noch in ihr Ohr zu hauchen, bevor er einschlief mit dem Mund an ihrem Ohr. Er war einfach zu erledigt gewesen.

Sie hörte Per schon im Flur und lächelte schwach. Er war schon immer so nett zu ihr gewesen. Aber jetzt wusste sie ja auch warum. Wenn er insgeheim immer nur sie gewollt hatte, war der Grund natürlich klar. Er krabbelte zu ihr und zog sie eng zu sich. „Ich hab dich lieb.“ Sie rutschte noch ein Stück näher zu ihm und hörte dann bereits seinen gleichmäßigen Atem. Schnell war sie ebenfalls eingeschlafen. Am nächsten Morgen wurde sie erst nach Ewigkeiten wach. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr wurde ihr auch bewusst, dass sie seit zwei Stunden Schule hatte. Aber das war ihr gerade völlig egal. Sie würde nicht hingehen.