Trainingsplatz

cf Speisesaal

In Per war gerade die angestaute Wut wieder so hochgekommen, dass er keine Minute länger im Speisesaal bleiben konnte. Es war zum aus der Haut fahren. Da es dem Anschein nach eine Trainingssession nach der Besprechung geben würde, zumindest die Bälle und Hütchen waren noch da, schnappte sich Per einen Ball und ging mit ihm zu den Kabinen. Die Hauswand erschien ihm bestens geeignet ein Paar Bälle gegen die Wand zu hauen.

tbc Kabine

Cf Kabine

"Ja, gern! Ein bisschen mehr Praxis schadet ja nie. Aber viele Bälle wirst du nicht durchbekommen.", orakelte der Torhüter, während er dem Abwehrspieler zuzwinkerte. So kamen sie auf dem Trainingsplatz an. "Warten wir es ab Manu." sagte Per grinsend, ehe er sich ein Ballnetz schnappte und ein paar Bälle an der Linie verteilte. "Ich bin bereit, wenn du es bist. Wollen wir das nicht vielleicht gleich mit ner kleinen Aufgabe verbinden? Irgendwas, was du machen musst, wenn ich treffe? So wie damals mit Wolfgang Niersbach und Hansi?" schlug der lange Londoner vor, ohne dass er sich darüber Gedanken gemacht hatte. "Wusstest du eigentlich, dass Hansi und Jogi auch ne Wette am Laufen hatten?"

cf: Umkleidekabine

Auf dem Rasen standen immer noch friedlich die einzelnen Pylonen herum, die so gar nicht wirkten, als hätte man später noch halsbrecherische Maßnahmen mit ihnen vor. Manu seufzte leise bei dem Anblick und sandte ein kurzes Stoßgebet zum Himmel, dass er von den ganz schwierigen Trainingsmaßnahmen der Feldspieler befreit war. Da machte ihm das Torhütertraining mit Andy wesentlich mehr Spaß. Andererseits liebte der Gelsenkirchener es genau so, mit der B-Mannschaft, die bei einem solchen Turnier nicht immer Spielpraxis bekamen, ein wenig als Feldspieler zu kicken. Das half ihm ja schließlich mit seinen Abstößen, die durch Ballbeherrschung wesentlich präziser wurden. Nur das ganze Slalomlaufen mit Ball am Fuß bis zur Perfektion zu trainieren - darauf konnte er verzichten. "Was meinst du, was Kloppo später noch mit uns vor hat?", fragte er laut gedacht, ehe er dem Kapitän bedeutete, sich zu gedulden. "Warte, ich organisier mir noch eben Handschuhe.", sprach er, bevor er in Richtung des Platzwarts joggte und ihn um die ledernen Hilfsmittel bat. Nach nicht mal zwei Minuten war die Sache erledigt. Manu bedankte sich artig, zog sich die Handschuhe an und machte sich Richtung Tor auf.
"Wollen wir das nicht vielleicht gleich mit ner kleinen Aufgabe verbinden? Irgendwas, was du machen musst, wenn ich treffe? So wie damals mit Wolfgang Niersbach und Hansi?" Manu musste schmunzeln. Per wirkte auf einmal ganz schön selbstsicher, wie er die Bälle verteilte und auch noch von Wetten redete.  Kein Vergleich mehr zu der Frustration aus der Kabine. "Gute Idee. Das macht die Sache interessant. Ich richte mich nach deinem Strafmaß!", rief Manu, um die paar Meter zwischen ihm und Per zu überbrücken. "Und wie sieht's aus - für jeden Ball, den du verschießt, gehst du beim nächsten Trainingsspiel fünf Minuten ins Tor!?" Zwar war Per ein paar Zentimeter größer als Manu, trotzdem konnte sich der Münchener Spieler den Abwehrchef nicht im Tor vorstellen. Dafür wirkte er zu schlaksig und beinahe etwas unbeholfen im Bewegungsablauf. Und eigentlich, wenn er sich recht erinnerte, hatte er den Londoner in all den Jahren noch nie als Torhüter spielen sehen. Das konnte bestimmt lustig werden.
"Wusstest du eigentlich, dass Hansi und Jogi auch ne Wette am Laufen hatten?" Erneut musste Manu lachen und schüttelte den Kopf, während er auf der Linie ein wenig hin und her sprang. "Nee, das wusste ich nicht. Worum geht's bei denen? Wer das bessere Händchen beim Aufstellen hat, oder was?"

"Gute Idee. Das macht die Sache interessant. Ich richte mich nach deinem Strafmaß!", rief Manu, um die paar Meter zwischen ihm und Per zu überbrücken. "Und wie sieht's aus - für jeden Ball, den du verschießt, gehst du beim nächsten Trainingsspiel fünf Minuten ins Tor!?" Per knabberte auf der Unterlippe herum, die Idee war definitiv nicht schlecht. Allerdings hörte er in Gedanken schon eine Stimme meckern. "Aber nur, wenn du versprichst, dass du nicht in lautes Lachen ausbrichst, wenn der Jogi dann meckert 'Per wasch soll dasch? Wasch machscht du da? Du weischt schonn au, dassch du Verteidiger bischt un kei Torwart. Da habe mir imma noch de Manu und den Roman für. Marsch auf deine Position, aber zackig.'" rief Per zurück. Wenn Jogi das jetzt gehört hätte, dann hätte er definitiv ein Problem. Aber davon würde er Manu ein ander mal von erzählen. "Und du dann in die Abwehr, du weißt ja inzwischen wie das geht." Manu sprang auf der Linie hin und her "Nee, das wusste ich nicht. Worum geht's bei denen? Wer das bessere Händchen beim Aufstellen hat, oder was?" Per grinste, "Nee, viel simpler. Jogi hat gewettet, dass wir im Spiel keine Tore nach Standards machen. Und Hansi hatte dagegen gewettet. Und der Wetteinsatz war, dass der der verliert, dann ein Essen ausgibt für das Trainerteam samt Partnerinnen. Naja und Hansi hatte dafür gesagt, dass es jetzt öfter was schönes zu essen gab für Olli und Klara, Andy und seine Birgit, Jogi und Dani und für sich und Silke. Schade eigentlich, dass er mit uns nie gewettet hat."

Manu grinste, als Per in feinstem Jogi-Deutsch eine Antwort über fast den halben Platz brüllte und blickte sich instinktiv auf der Suche nach einer gewissen schwarzen Haarmähne um. Vermutlich hockte der ehemalige und gleichzeitig neue DFB-Trainer sowieso gerade beim Essen oder war sonst wo unterwegs, nur nicht hier auf dem Trainingsgelände. Trotzdem wusste man ja nie, welche Wände hier Ohren besaßen, die solche Späßchen an den Trainerstab weitergaben, bewusst oder unbewusst. "Ey, nich' so laut! Nicht, dass wir beide uns auf unsere alten Tage noch Ärger einhandeln. Oder noch besser - irgendeiner von der Presse belauscht uns grade. Das gibt tolle Schlagzeilen! 'Mertesacker gegen Kroatien im Tor!'" Er führte sein kleines Tänzchen im Tor unbeirrt fort, auch um den Verteidiger, nun, wo es schließlich um etwas ging, ein wenig zu verunsichern.
"Und du dann in die Abwehr, du weißt ja inzwischen wie das geht." Betont locker zuckte Manu mit den Schultern und klopfte einige Male in die Hände, um den Sitz der Handschuhe zu festigen. "Wenn's weiter nichts ist..." Dass der Torwart ja wirklich eigentlich beinahe als fünftes Glied in der Abwehrkette oder Libero bei manchen Spielen, bei denen die deutsche Elf gezwungen war, hoch zu stehen und weit nach vorne aufzurücken, fungierte, war bei ihnen mittlerweile ziemlich gebräuchlich. Dennoch unterschätzte Manu seine Kollegen in der Abwehr nie. So ein Kampfschwein wie Jerome war er nicht und ein flinker Wirbelwind wie Phil erst recht nicht. Jetzt war es allerdings ohnehin zu spät - im nächsten Spiel hier im Training würden sie also mal die Positionen tauschen.
"Nee, viel simpler. Jogi hat gewettet, dass wir im Spiel keine Tore nach Standards machen. Und Hansi hatte dagegen gewettet. Und der Wetteinsatz war, dass der der verliert, dann ein Essen ausgibt für das Trainerteam samt Partnerinnen. Naja und Hansi hatte dafür gesagt, dass es jetzt öfter was schönes zu essen gab für Olli und Klara, Andy und seine Birgit, Jogi und Dani und für sich und Silke. Schade eigentlich, dass er mit uns nie gewettet hat.", erzählte ihm ein grinsender Per und Manu verzog unwillkürlich das Gesicht, als er an all die Abendessen dachte, die in den Mägen der Trainer lagen. Verdammt, er hatte doch gerade eben erst gut gegessen, er konnte doch unmöglich schon wieder Hunger haben...! "Ich sag dir, warum die nicht mit uns wetten. Dann probieren wir nämlich, das Spiel zu beeinflussen. Miro würde dann einfach keine Tore mehr schießen, sondern sich nur noch bei jeder Gelegenheit fallen lassen." Trotzdem sprach in seinen Augen absolut nichts dagegen, auch mal ein paar harmlose Wetten mit einem Spieler einzugehen. Bei der Vorstellung von Löw oder Klopp zu einem Festschmaus eingeladen zu werden, lief ihm das Wasser jetzt schon vor Appetit und Genugtuung zusammen.
"Also, was is' nun? Schießt du oder traust du dich nicht?"

"Ey, nich' so laut! Nicht, dass wir beide uns auf unsere alten Tage noch Ärger einhandeln. Oder noch besser - irgendeiner von der Presse belauscht uns grade. Das gibt tolle Schlagzeilen! 'Mertesacker gegen Kroatien im Tor!'" Per musste lachen, das hatte durchaus etwas reizvolles. Wenn dann war die Bildzeitung ein dankbarer Abnehmer, die schrieben ja eh fast immer nur Mist und waren dankbar für alle idiotischen Schlagzeilen. Daher war er damals auch unheimlich froh gewesen, als Lukas den einen Schreibfutzi in den Pool verfrachtet hatte. Das Grinsen danach war so typisch Poldi gewesen, dass ihm keiner böse sein konnte. Und bei dem ganzen Team war diese Aktion sowieso total super angekommen. Auch Jogi hatte sich ein Grinsen damals nicht verkneifen können. Per sah, was Manu vorhatte, aber da es hier um nur eine kleine Wette unter Spielern ging, machte sich Per nichts draus. 'hüpf du nur.' dachte er sich. "Ich sag dir, warum die nicht mit uns wetten. Dann probieren wir nämlich, das Spiel zu beeinflussen. Miro würde dann einfach keine Tore mehr schießen, sondern sich nur noch bei jeder Gelegenheit fallen lassen." Per nickte, "Da hast du vermutlich recht, zumindest ein paar von uns hätten sich auf die eine Seite und ein Paar auf die andere Seite gestellt. Und am Ende wäre es eh ausgegangen wie immer."
"Also, was is' nun? Schießt du oder traust du dich nicht?" drängelte ihn da Manu schon. "Jaja, ich mach ja schon. Ich schieße, du rätst die Ecke." noch während er es sagte, trat er den ersten Ball aufs Tor. Da Manu ihm noch zuhörte, ging zumindest der erste Ball ins Tor. triumphierend grinste er Manu an.

"Mit Sicherheit schießt du..." Weiter kam Manu nicht mehr, da sah er aus den Augenwinkeln bereits einen Ball an sich vorbei fliegen. Hoffnungslos streckte er noch seinen rechten Arm aus, um den Schuss zu halten, aber das konnte er vergessen, der Ball zappelte ein paar Millisekunden später im Tor und fiel sofort zu Boden. Sofort verdunkelte sich die Miene des Torhüters, der den bis über beide Ohren grinsenden Per wütend anfunkelte. "Mit so Tricks kann das ja selbst meine Großmutter. Und die hätte wahrscheinlich auch noch platzierter geschossen, als du." Grimmig wandte der Gelsenkirchener dem Mannschaftskapitän für ein paar Augenblicke den Rücken zu, fischte den Ball aus dem Netz und trat wieder an die Torlinie. "Kein Wunder, dass Hansi mit dir nicht wetten will...", rief er Per zu, wobei sein rechter Mundwinkel nun doch ein paar Zentimeter nach oben huschte, obwohl er gerade eben einen so unglücklichen Ball kassiert hatte.
Gerade als Per zu seinem nächsten Schuss ansetzen wollte, warf Manu den Ball, den er noch in den Händen hielt, in die Richtung des Verteidigers. Obwohl der Ball einige Meter an Per vorbei rollte, erfüllte er doch seinen Zweck - er lenkte den Langen zum einen ein wenig ab und zum anderen durfte der Verteidiger, wenn er neue Bälle benötigte, noch eine kleine Strecke extra ablaufen.
"So...", murmelte Manu leise, so leise, dass Per ihn wahrscheinlich gar nicht verstand, ehe der Verteidiger zum nächsten Schuss ansetzte. Der Torhüter zögerte so lange es ging, bis er sich für eine Ecke entschied und nach links sprang.

"Mit so Tricks kann das ja selbst meine Großmutter. Und die hätte wahrscheinlich auch noch platzierter geschossen, als du." Per lachte. Es war einfach zu niedlich, wenn der 1,93 Torhüter schmollte. Er hatte ja grundsätzlich so ein Lächeln im Gesicht, aus definitiv für die weiblichen Fanscharen gedacht war, welche immer vor den Hotel lauerte. Doch über die Jahre hatte Manu es gelernt, dieses Grinsen auch auf dem Feld zu behalten. Manchmal hatte der Londoner den Eindruck, dass man seinen Gegner mit einem Lächeln mehr aus dem Konzept bringen konnte, als wenn man ihn böse anstarrte. "Kein Wunder, dass Hansi mit dir nicht wetten will..." "Du meinst, Hansi hat Angst um den Inhalt seiner Brieftasche. So viel esse ich doch gar nicht. Guck dir lieber mal Lukas und Basti an. Ich weiß echt immer noch nicht, wo die das hin essen. Aber hast du die Oberschenkel von Poldi mal gesehen?! Krass. Bei dem ist jetzt echt alles da wo es hingehört. Ich glaub, bei uns aus der Mannschaft kann da keiner mithalten." sagte der schlaksige Abwehrhüne voll des Lobes. Dass Manu den Ball zu ihm zurückwarf, als er gerade schießen wollte, war ein typisches Psychospiel. Per erwischte den Ball daher nicht so sauber, wie erhofft. Allerdings war es auch nicht schlecht so, Manu sprang zwar in die richtige Ecke, aber der Ball machte einen kleinen Schlenker nach rechts. Doch Manu reagierte schnell genug und erwischte den Ball noch mit den Fingerspitzen der rechten Hand. "Okay, dann haben nachher also alle was zum gucken." rief er hinüber. "Wie läuft es denn bei dir und Kathrin? Gibts bald nen Mini-Manu?" wollte Per wissen und ging schon mal zum nächsten Ball hinüber und wartete.

"Aber hast du die Oberschenkel von Poldi mal gesehen?! Krass. Bei dem ist jetzt echt alles da wo es hingehört. Ich glaub, bei uns aus der Mannschaft kann da keiner mithalten.", sagte der Abwehrspieler voll des Lobes, was Manu ein prustendes Lachen entlockte. "So genau hab ich noch nie auf Poldis Beine geachtet. Aber wenn du das sagst, wird's wohl stimmen. Wer weiß, was ihr in London so zusammen anstellt...", kicherte er, um Per aufzuziehen. Seit die beiden Deutschen in London unter Vertrag standen, wirkten sie abseits des Platzes so ziemlich wie ein Herz und eine Seele. Allerdings war er sich sicher, dass er mit seinen Münchener Kollegen oder gar seinen alten Teamkameraden aus Schalke genau so wirken musste. Fußball schweißte halt schon zusammen, egal, ob auf dem Platz oder nicht.
Als Per dann den Schuss trat, hatte Manu zumindest die Ecke richtig geschätzt, obwohl er den ziemlich gut getretenen Ball anfangs gar nicht richtig sehen konnte. Kurz vor dem Tor flatterte das Leder jedoch in die andere Richtung und bekam einen leichten Rechtsdrall. Irgendwie gelang es dem Münchener Keeper dann allerdings doch noch, die Fingerspitzen der rechten Hand an den Ball zu bekommen und ihn so über die Latte zu lenken. Jetzt hatten sie wenigstens beide einen Fehler auf dem Konto und durften später mal die Position des jeweils anderen Spielers kennen lernen.
"Wie läuft es denn bei dir und Kathrin? Gibts bald nen Mini-Manu?", erkundigte sich Per schließlich, als er zum nächsten Ball schlenderte. Wieder lächelte Manu, ehe er innerhalb weniger Sekunden sowohl die Schultern zuckte, als auch mit dem Kopf nickte. Als ihm diese widersprüchliche Gestik wenige Momente später auffiel, hoffte er instinktiv, dass der Abwehrspieler sie über die Entfernung nicht mitbekommen hatte. "Bei uns ist alles gut, soweit.", antwortete er schließlich. "Die Arme muss ja immer noch für das halbe bayrische Team die Haare schneiden." Er unterbrach sich und musste grinsen, als er an die Geschichten dachte, die Kathrin ihm regelmäßig von Phil oder Thomas erzählte, denen der Friseurbesuch gar nicht zu schnell gehen konnte. "Aber 'nen Mini-Manu? Ich weiß nicht, irgendwie wollen wir uns beide noch Zeit lassen mit Kindern. Bin da nicht so zielstrebig, wie du." Er grinste den großen Londoner an. "Aber apropos - wie geht's der Familie Mertesacker? Kommen die mal zur EM gucken?" Manu kannte Ulrike und Paul, wenn auch nicht besonders gut. Lediglich bei Treffen der Nationalmannschaft lief man sich mal über den Weg, sonst eigentlich so gut wie nie. Trotzdem wirkte Per mit seiner kleinen Familie ziemlich glücklich.

Er hatte noch einen kleinen Umweg über sein Zimmer gemacht und sich sein Trikot angezogen. Wenn er wütend und traurig war, dann musste er sich mit dem Fußball abreagieren. Das hatte er schon immer getan, wenn sich einmal wieder seine Emotionen überschlugen und das taten sie gerade. Erst fand er heraus, dass er Männern nicht ganz abgeneigt war, was ja nicht unbedingt etwas Schlechtes war. Aber dann war Marco in sein Leben gerast und sie hatten eine tolle Zeit miteinander verbracht, aber dann hatte sein Kollege sich einfach mal dazu entschieden, zu seiner schwangeren oder auch nicht schwangeren Freundin zu stehen. Dass er dann nicht glücklich daneben stand und auch noch Marcos Hand tätschelte musste er auch verstehen. Er ließ sich nicht so von Marco benutzen. Das plötzliche Ziehen in seiner Brust ließ ihn kurz zusammenzucken. Wieso nur musste das alles passieren? Er wollte doch nur Fußballspielen und jetzt war alles nur noch verworren. Als er den Platz erreichte, sah er Manuel und Per. Innerlich seufzte er und ging zum gegnerischen Tor. Den Beiden würde er nicht im Weg stehen. Gerade wollte er niemanden sehen. Bälle hatten die Zwei genug. Also schnappte er sich einen und legte ihn auf den Elfmeterpunkt. Nachdem einige Schüsse im Tor landeten, legte er den Ball weiter nach hinten. Seine Treffer waren allesamt viel zu hart und wenn er so einen Ball beim Turnier spielen würde, hätten Jürgen und Jogi ihm sicher schon die Meinung gesagt. Irgendwann ließ er sich einfach am Torpfosten nieder. Manchmal wünschte er sich Hansi wieder her. Der Co-Trainer war immer einfühlsam gewesen und jetzt hatten sie zwei Spitzentrainer, die sie natürlich weit bringen würden. Er schüttelte den Kopf. Wieso war er auch so weich? Vermutlich war er selbst Schuld. Als kleiner Junge hätte er jetzt vermutlich geweint und sich unter seine Bettdecke verkrümelt. Aber leider waren nicht alle Probleme heutzutage so einfach zu lösen.

"Bei uns ist alles gut, soweit.", antwortete er schließlich. "Die Arme muss ja immer noch für das halbe bayrische Team die Haare schneiden." Per lachte. "Ach komm, bei Arjen reicht doch die Polierpaste und ein Poliertuch. Kathrin soll einfach allen mal den gleichen Haarschnitt verpassen. Muss sie eigentlich noch immer für Phil dieses Kinderkissen drunterlegen?" Das Bild in seinem Kopf war gerade herrlich und Phil hätte ihm vermutlich sonstwas an den Kopf geschmissen. "Aber 'nen Mini-Manu? Ich weiß nicht, irgendwie wollen wir uns beide noch Zeit lassen mit Kindern. Bin da nicht so zielstrebig, wie du." Er grinste den großen Londoner an. "Aber apropos - wie geht's der Familie Mertesacker? Kommen die mal zur EM gucken?" Per guckte nun wieder etwas traurig. "Soweit gehts denen gut, nur leider werden sie nicht kommen. Oskar ist ja grad erst zwei Jahre alt und im Moment ist er echt unheimlich anstrengend. Und wenn er rumquengelt, dann will Paul, obwohl er schon viel älter ist, immer mitmischen. Ich kann von Ulrike nicht verlangen, dass sie mit den beiden kommt. Und ich weiß, sie würde die zwei Jungs jetzt auch nicht unbedingt alleine lassen wollen. Ich bin halt irre froh, dass es whatsapp, Skype, FaceTime und so gibt. Kommt deine Kathrin, oder muss sie jetzt die Glatze vom Pep polieren?" Per hörte plötzlich das Geräusch von Leder auf Leder. So wie es vorhin in der Kabine geklungen hatte. Mats war hinzugekommen, hatte aber zielstrebig das andere Tor anvisiert. Demnach würde er wohl nicht mit ihnen reden wollen. "Wohin jetzt?" fragte Per, ehe er den Ball trat.

"Ach komm, bei Arjen reicht doch die Polierpaste und ein Poliertuch. Kathrin soll einfach allen mal den gleichen Haarschnitt verpassen. Muss sie eigentlich noch immer für Phil dieses Kinderkissen drunterlegen?" Für einen kurzen Moment flammte vor seinem inneren Auge das Bild von elf mit roten Trikots bekleideten Fußballspielern auf, die alle dieselbe Frisur besaßen und verzog unwillkürlich das Gesicht. Nicht auszudenken, was passierte, wenn sie alle wie Dante aussahen. Oder den 'modischen Experimenten' eines Jerome Boatengs folgen mussten. Kurz schüttelte Manu den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden und nickte dann, mit vorgeblich ernster Miene. "Natürlich! Fips bringt immer sein eigenes Bayern-Sitzkissen mit...", gab er zurück, ehe auch er zu lachen begann. Natürlich war es gemein, auf der geringen Körpergröße des ehemaligen Mannschaftskapitäns herumzureiten, gerade die beiden Riesen im Team. Aber was hatte er nicht schon alles wegen seiner überdurchschnittlichen Größe für Sprüche zu hören bekommen! Da sollte sich Phil mal nicht so anstellen.
Manu, der vom Tor aus einen besseren Überblick über den Trainingsplatz besaß, sah die traurige Gestalt mit den dunklen Haaren zuerst zum anderen Tor laufen. Mats. Na großartig, das konnte ja heiter werden. Zumindest blieb der Dortmunder auf Sicherheitsabstand zu Per, sodass Manus mühsame Aufmunterung nicht völlig für die Katz war. Trotzdem ging es ja nicht so weiter, die beiden Streithähne mussten sich ja notgedrungen irgendwann aussprechen. Und so wie es schien kam ihm mal wieder die Rolle des Streitschlichters zu. So langsam fühlte er sich wie der Mannschaftspsychologe und nicht wie ein Torhüter.
"Soweit gehts denen gut, nur leider werden sie nicht kommen. Oskar ist ja grad erst zwei Jahre alt und im Moment ist er echt unheimlich anstrengend. Und wenn er rumquengelt, dann will Paul, obwohl er schon viel älter ist, immer mitmischen. Ich kann von Ulrike nicht verlangen, dass sie mit den beiden kommt. Und ich weiß, sie würde die zwei Jungs jetzt auch nicht unbedingt alleine lassen wollen. Ich bin halt irre froh, dass es whatsapp, Skype, FaceTime und so gibt. Kommt deine Kathrin, oder muss sie jetzt die Glatze vom Pep polieren?", riss Per ihn aus seinen Gedanken, woraufhin der Keeper zunächst ein paar Sekunden benötigte, um zu antworten. "Oh, das ist schade. Ich hätte deine Drei gern nochmal getroffen. Und Oskar endlich mal kennen gelernt." Er machte eine kurze Pause. "Aber Kathrin kommt wohl mal bei der Endrunde vorbei, wenn sie ihren Urlaub bekommt."
Per schien ebenfalls Meister im Ignorieren seines Abwehrkollegen zu sein, würdigte er Mats nicht mal mehr eines zweiten Blickes, sondern wandte sich direkt dem nächsten Ball zu. "Wohin jetzt?" Manu seufzte leise, warf Per einen schrägen Blick zu, dessen Bedeutung dieser hoffentlich verstand und murmelte ein leises "Rechts..." Wieder stimmte die Ecke, doch der Gelsenkirchener war viel zu schnell abgetaucht, sodass der Ball über ihm passgenau ins obere rechte Eck donnerte. Nachdem er sich nach seinem Abrollen erhoben hatte, griff er abermals hinter sich, bedeutete Per jedoch zu warten und kam mit dem Ball in den behandschuhten Händen zum Teamkapitän gejoggt.
"Alter, das Häufchen Elend da kann man ja nicht mit ansehen.", sagte er, gerade so laut, dass Per ihn verstehen konnte und deutete auf Mats, der mittlerweile am Pfosten kauerte. Ohne dem Londoner noch eine Reaktionsmöglichkeit zu geben, schlug er den Ball in seinen Händen so weit ab, dass er kurz vor Mats auf dem Rasen aufkam und mit ein paar weiteren Sprüngen im freien Tor landete, das der Dunkelhaarige mehr schlecht als recht bewachte. "Ey, Mats!", brüllte Manu anschließend zu ihm hinüber. "Bock mitzukicken?"

Er bekam nicht mit über was seine beiden Teamkollegen sprachen und er wollte es auch gar nicht wissen. Sein Gedankenkarussell drehte sich viel zu schnell und seine Wut verrauchte mittlerweile auch. Er sollte nicht so in Selbstmitleid verfallen, aber gerade dieses Wissen machte es nur noch schlimmer. Als plötzlich ein Ball neben ihm aufprallte, zuckte er heftig zusammen und sah dann herüber auf die andere Seite des Platzes. „Ey, Mats.“ Manuel hatte wirklich eine unglaublich laute Stimme. „Bock mitzukicken?“ Nein war wohl die beste Antwort. Aber er wollte nicht auch noch zu Manuel unhöflich sein. Also richtete er sich doch schweren Herzens auf und ging zu dem Torwart und dem Abwehrspieler. Er war niemand, der seine Gefühle gut verstecken konnte und deswegen versuchte er es erst gar nicht. „Ich glaube nicht, dass du mich deswegen rufst, oder?“ Er warf einen kurzen Seitenblick auf Per. Der hatte ganz schön viel Mist gebaut und er sah sich weiterhin im Recht. Aber er hatte keine Energie, um jetzt noch mit ihm zu streiten. Irgendwie wollte er nicht so viel an Marco denken. Das war nicht der richtige Weg, um mit ihrer Beziehung abzuschließen. Denn es war vorbei. Das war Fakt. Er seufzte leise und verschränkte die Arme vor der Brust. Am besten redete er da nochmal mit jemandem drüber. Sonst würde er sich noch wahnsinnig machen.

"Alter, das Häufchen Elend da kann man ja nicht mit ansehen.", sagte Manu, gerade so laut, dass Per ihn verstehen konnte und deutete auf Mats. "Ey, Mats!", brüllte Manu anschließend zu ihm hinüber. "Bock mitzukicken?" Per hätte gerne protestiert, aber der Torwart war eindeutig schneller, als er reagieren konnte. Innerlich stöhnte er auf. Mats kam genauso missmutig zu ihnen, wie er es erwartet hatte. „Ich glaube nicht, dass du mich deswegen rufst, oder?“ fragte Mats und warf einen kurzen Seitenblick auf Per. Per hätte aus der Haut fahren können. "Man Mats, ich hab mich schon entschuldigt, weil ich Mist gebaut hab. Ich sag es gerne noch mal. ES TUT MIR LEID." der Londoner hatte jedes Wort deutlich betont und drehte sich nun um und ging wieder zu den Kabinen zurück.

tbc Kabine

„Man Mats, ich hab mich schon entschuldigt, weil ich Mist gebaut hab. Ich sag es gerne noch mal. ES TUT MIR LEID.“ Er zuckte zusammen, als er Pers erboste Stimme hörte. Da hatte er niemals mit seinem Verhalten provoziert. Wieso er Kapitän war, wusste er mittlerweile auch nicht mehr. „Lass es gut sein“, meinte er zu Manuel und lächelte schwach. „Er ist halt so.“ Er zuckte mit den Schultern und ging dann wieder zu seinem Platz am Pfosten zurück. Am besten würde er für den Rest des Tages hier sitzen bleiben. Kaum kam er in Pers Nähe, ging der auf ihn los. Da konnte er auch nichts tun. Er zog seine Beine an seinen Körper und war froh, wenn Manu gleich gehen würde. Dann würde ihn niemand so erbärmlich erleben. Was war bloß mit ihm passiert? So sollte er die Europameisterschaft nicht verbringen. Es war falsch so, aber er konnte es auch nicht ändern.

cf: (?)

Er war auf dem Weg zum Speisesaal, als er Manu und Per auf dem Platz sah. Kopfschüttelnd beobachtete er die beiden. Sie sollten eigentlich bei den anderen sein...Aber gut. Während er weiter über den Flur ging, sah er durch jedes Fenster auf den Platz. So konnte er auch erkennen, dass Mats dazu kam. Das war jetzt nicht wirklich gut. Das Spiel war noch nicht geklärt und er kannte das Temperament des Abwehrspielers. Deshalb entschied er sich um und verließ durch die nächste Tür das Gebäude. Als er gerade am Platz ankam, verzog sich der Kapitän und er erschien ihm mehr als aufgebracht. Waren sie etwa wieder aneinander geraten? Als dann auch noch Mats quer über das Feld marschierte, blieb kaum eine andere Möglichkeit. Seufzend folgte er ihm und ignorierte Manu. Wenn er hier so fleißig trainierte, würde das Jürgen nicht verborgen bleiben. Und seine Chancen auf einen erneuten Einsatz beim Turnier schrumpften auf ein Minimum. Bei der WM in Brasilien war es doch dasselbe gewesen. Am Tor angekommen, setzte er sich an den anderen Pfosten und lehnte sich dagegen. Er sagte nichts. Wenn Mats reden wollte, würde er zuhören. Und sonst saßen sie eben schweigend hier, bis Jürgen sie in den Konferenzraum prügelte.

Er hörte, dass sich ihm jemand näherte. Doch er sah nicht auf. Es gab gerade niemanden, den er sehen wollte. Schließlich wurde es wieder ruhig und er war doch zu neugierig. Ihm gegenüber saß Roman und er hatte das Gefühl, dass sein Freund genau das richtige Timing hatte. Stumm stand er auf und setzte sich neben den Torwart. „Ich weiß nicht, was ich machen soll“, begann er nach ein paar Minuten und sah Roman traurig an. „Kevin hat mit mir geredet wegen Marco und er hat mit erzählt, dass er nicht mehr isst und das Training schwänzt.“ Er schüttelte den Kopf. So sehr durfte er sich wirklich nie gehen lassen. „Ich habe geantwortet, dass ich nichts dafür kann und bereit bin zu reden, aber mehr kann ich nicht tun. Aber Kevin hat das nicht gereicht.“ Er seufzte leise. „Mache ich denn alles falsch?“

Er lächelte in sich hinein, als Mats ihn ansah. „Ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Sofort war er aufmerksam und achtete auf die kleinsten Reaktionen. „Kevin hat mit mir geredet wegen Marco und er hat mir erzählt, dass er nicht mehr isst und das Training schwänzt.“ Überrascht riss er die Augen. Natürlich hatte er mitbekommen, dass Marco nicht beim Training gewesen war. Aber er hatte gedacht, das hätte einen Grund. Doch viel besorgniserregender war, dass er scheinbar nichts mehr aß. Wie konnte er zulassen, dass ihn etwas so mitnahm? „Ich habe geantwortet, dass ich nichts dafür kann und bereit bin, zu reden, aber mehr kann ich nicht tun. Aber Kevin hat das nicht gereicht. Mache ich denn alles falsch?“ Er hatte Mats reden lassen und zog ihn jetzt in seine Arme. „Du machst nicht alles falsch. Marco muss genauso über die Trennung hinwegkommen wie du über die Geschichte, die der Auslöser war. Und auch wenn jeder das anders verarbeitet, ist es falsch von ihm, dass er dir die Schuld in die Schuhe schiebt. Du hast ihm das Angebot gemacht, mit ihm zu reden und wenn er das ausschlägt, ist das seine Sache.“ Er strich zaghaft über Mats‘ Arm und lächelte ihn aufmunternd an. „Du konzentrierst dich auf dein Leben und die EM. Und der Rest wird sich klären. Und wenn ich Marco persönlich ne Ansage mache.“

Auch wenn Roman nur ein guter Freund war, genoss er es, dass er ihn einfach so umarmte. Das war auch ein Grund, weswegen er das nicht vielen Leuten erzählen wollte. Man sollte ihn nicht anders behandeln, nur weil er an Männern interessiert war oder sich in der Hinsicht ausprobierte. „Du machst nicht alles falsch. Marco muss genauso über die Trennung hinwegkommen wie du über die Geschichte, die der Auslöser war. Und auch wenn jeder das anders verarbeitet, ist es falsch von ihm, dass er dir die Schuld in die Schuhe schiebt. Du hast ihm das Angebot gemacht, mit ihm zu reden und wenn er das ausschlägt, ist das seine Sache.“ Es tat ihm unheimlich gut, dass Roman ihm Zustimmung gab. Er hatte beinahe das Gefühl, er würde alles falsch machen. „Du konzentrierst dich auf dein Leben und die EM. Und der Rest wird sich klären. Und wenn ich Marco persönlich ne Ansage mache.“ Er schüttelte bestimmt den Kopf. „Das bringt nicht viel. Dann wirst du ihn nur noch mehr in seinem Verhalten bestätigen. Jürgen wird sich bestimmt darum kümmern. Schließlich ist er der Bundestrainer und muss auf die Gesundheit der Spieler achten.“ Er atmete tief durch. „Aber irgendwie tut es mir immer wieder so weh, wenn ich an uns zurückdenke. Es war schön, aber dass er mich so benutzt hat und nicht zu mir steht. Du musst da mit Robin echt anders sein.“

Mats schüttelte den Kopf und er musste kurz lächeln. Dass er Marco noch in Schutz nahm, sah ihm ähnlich. „Das bringt nicht viel. Dann wirst du ihn nur noch mehr in seinem Verhalten bestätigen. Jürgen wird sich bestimmt darum kümmern. Schließlich ist er der Bundestrainer und muss auf die Gesundheit der Spieler achten. Aber irgendwie tut es mir immer wieder so weh, wenn ich an uns zurückdenke. Es war schön, aber dass er mich so benutzt hat und nicht zu mir steht. Du musst da mit Robin echt anders sein.“ Er hatte zu Beginn noch genickt. Er verstand Mats. Sehr gut sogar. Und natürlich ließ es ihn nicht kalt, wenn Marco so litt. Immerhin waren da tiefe Gefühle im Spiel gewesen. Und er selbst hatte mit Lisa ja Ähnliches durchgemacht. Aber das tat hier jetzt nichts zur Sache. Es ging um Mats. Doch auf den letzten Satz musste er einfach reagieren. „Mit Robin?“ Irritiert sah er Mats an. „Ich weiß nicht, was du meinst, aber ich würde nie irgendjemanden benutzen. Weder Robin noch dich noch sonst irgendjemanden.“

"Man Mats, ich hab mich schon entschuldigt, weil ich Mist gebaut hab. Ich sag es gerne noch mal. ES TUT MIR LEID." Manu stöhnte auf, probierte, Mats' müdes Lächeln zu erwidern und sah den beiden Zankäpfeln zu, wie sie in entgegengesetzte Richtungen verschwanden, um ihn praktisch allein auf weiter Flur stehen zu lassen. Zähneknirschend gab er ein lautes Grummeln von sich und kurz überlegte er, ob er nicht einfach wieder verschwinden sollte, in sein Zimmer, zum Essen, zu Basti, Lukas und Miro, die ja wenigstens ansatzweise gute Laune zu haben schienen - außerdem hatten die Zugang zu einer gewaltigen Ladung Schokopudding, was deutlich für eine Rückkehr in den gemeinschaftlichen Speiseraum sprach. Er hatte jetzt die Nase schon gestrichen voll davon, anderer Leute Probleme zu lösen. Aber, wie schon mal festgestellt, war die Position des Teampsychologen wohl für ihn reserviert.
Also seufzte er, stieß ein paar stumme Flüche in Richtung des Mannschaftskapitäns aus und lief dem Londoner hinterher. "PER!" Das laute Brüllen kannte er nur allzu gut vom Spielfeld, schließlich musste er da ebenfalls zumindest die defensiven Mittelfeldspieler erreichen, um die Abwehr halbwegs brauchbar zu organisieren, insofern war er sich ziemlich sicher, dass der Lange ihn gehört haben musste. Doch der reagierte gar nicht erst, setzte stur seinen Weg zurück in die Kabine fort. "MENSCH, PER!!!", rief er abermals, als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm und Roman ihm quasi in die Arme lief. Er rang sich ein knappes Nicken ab, obwohl er den anderen Torhüter bestimmt unter anderen Umständen ausführlicher gegrüßt hätte, doch auch der Dortmunder ignorierte ihn, sodass Manu seinen Weg zu Per fortsetzte und ihn schließlich auf halber Strecke einholte, um ihn energisch an der Schulter zu packen.
"Man ey, Per, bleib doch mal stehen! Was sollte das denn grade?" Leicht außer Atem baute er sich vor dem Größeren auf und probierte, sich ihm irgendwie in den Weg zu stellen. "Alter, ich probier hier wirklich zu helfen und diesen lächerlichen Streit irgendwie zu schlichten. Aber du kannst doch nicht direkt so austicken! Wer weiß, was Mats hat! Aber der ist doch nicht so depri, wegen 'nem kleinen Zoff beim Spiel!" Er schluckte schwer, räusperte sich. Dass viele Rumbrüllen bekam seinen Stimmbändern nicht gut. "Also, ich hab keinen Plan, was hier Phase ist. Aber EINS weiß ich - ich hab keinen Bock bei der nächsten Schafkopfrunde so einem nassen Sack Hummeln gegenüber zu sitzen!"

„Mit Robin? Ich weiß nicht, was du meinst, aber ich würde nie irgendjemanden benutzen. Weder Robin noch dich noch sonst irgendjemanden.“ Er lachte leise und schüttelte den Kopf. „Mensch, Roman. Ich dachte ja, dass ich schon blind bin, aber...“ Lächelnd sah er zu dem Torwart. Er wollte ihn nicht bedrängen, aber er dürfte ihm sicherlich seine Meinung mitteilen. Das tat Roman ja gerade auch. „Hast du mal darauf geachtet, wie Robin dich immer ansieht? Und du kümmerst dich immer so rührend um dein Bürschen.“ Er hatte das Wort absichtlich betont. Zwischen den Beiden herrschte nicht bloß ein freundschaftliches Verhältnis. Das konnte ihm wirklich niemand erzählen. „Ich weiß, dass du das nicht hören willst, aber denk mal darüber nach. Dann wird es dir auffallen.“

"PER!" brüllte Manu ihm hinterher. Per wusste, dass er es schon wieder verbockt hatte. Aber der Blick von Mats. "MENSCH, PER!!!" rief er abermals. Auf halber Strecke hatte Manu den Londoner eingeholt und packte ihn energisch an der Schulter.
"Man ey, Per, bleib doch mal stehen! Was sollte das denn grade?" Leicht außer Atem baute er sich vor dem Größeren auf und probierte, sich ihm irgendwie in den Weg zu stellen. "Alter, ich probier hier wirklich zu helfen und diesen lächerlichen Streit irgendwie zu schlichten. Aber du kannst doch nicht direkt so austicken! Wer weiß, was Mats hat! Aber der ist doch nicht so depri, wegen 'nem kleinen Zoff beim Spiel!" Er schluckte schwer, räusperte sich. Dass viele Rumbrüllen bekam seinen Stimmbändern nicht gut. "Also, ich hab keinen Plan, was hier Phase ist. Aber EINS weiß ich - ich hab keinen Bock bei der nächsten Schafkopfrunde so einem nassen Sack Hummeln gegenüber zu sitzen!" Per legte eine Hand an den Nacken. "Ich weiß, ich wollte halt möglichst schnell wieder normal mit ihm umgehen, aber sein Blick hat mit gesagt, dass er meine Entschuldigung nach wie vor nicht akzeptiert hat. Ich wollte es eben mal wieder mit der Brechstange. Tut mir leid." er seufzte. "Ich will doch einfach nur, dass wir alle wieder als Team auftreten und das Turnier gemeinsam gewinnen. Ist das denn zuviel verlangt?  Ach verdammt. Man wir haben nur noch ein Vorrundenspiel und wenn wir das nicht gewinnen, dann sind wir raus. Dann brauchen wir gar nicht wieder anfangen ein Team zu werden."  Der Lange ließ sich auf der Bank am Spielfeldrand nieder. "Ich bin eben immer zu ungededuldig und werd dann halt dummerweise auch mal laut, auch wenn ich es gar nicht so meine." er sah Roman bei Mats, wo kam denn her fragte er sich und starrte hinüber.

Die Situation bekam dem groß gewachsenen Torhüter nicht gut. Wann war er das letzte Mal so ausgerastet, noch dazu vor einem Mannschaftskameraden? Manu legte die Stirn in Falten und grübelte, probierte, sich an irgendeine vergleichbare Situation zu erinnern, aber ihm fiel partout keine ein. Als er frisch zu den Bayern gewechselt war, hatte er sich mal mit Phil kurz angelegt, ja - aber da waren problematische Ultra-Fans die Ursache gewesen und nicht solch überflüssige Streitereien, die eigentlich nur wegen beiderseitiger Sturheit existierten. Er verschränkte die Arme vor der Brust, verlagerte das Gewicht von einem Bein aufs andere und lauschte schweigend Pers beinahe verlegen vorgetragener Entschuldigung. Es war schon manchmal erstaunlich, wie schnell sich jemand veränderte. Im Moment erinnerte nichts mehr an den Per, der gerade eben den armen Mats förmlich angeschrien hatte.
"Ich will doch einfach nur, dass wir alle wieder als Team auftreten und das Turnier gemeinsam gewinnen. Ist das denn zuviel verlangt?  Ach verdammt. Man wir haben nur noch ein Vorrundenspiel und wenn wir das nicht gewinnen, dann sind wir raus. Dann brauchen wir gar nicht wieder anfangen ein Team zu werden." Manu beobachtete schweigend, wie der Abwehrspieler sich auf die Bank am Spielfeldrand niederließ, trat schließlich ebenfalls ein paar Schritte in Richtung Kabineneingang und lehnte sich mit dem Ellbogen gegen die weiß verputzte Wand. "Ich bin eben immer zu ungededuldig und werd dann halt dummerweise auch mal laut, auch wenn ich es gar nicht so meine."
Manu ließ einen langen Seufzer hören. "Da sagst du was.", entgegnete er ruhig, von der Aggression in der seiner Stimme war nichts mehr zu hören. Er schüttelte kaum merklich den Kopf und beobachtete Mats und Roman aus der Ferne. "Aber das musst du dem da sagen..." Der Torwart deutete auf den dunkelhaarigen Abwehrspieler, der immer noch am Pfosten kauerte. "...und nicht mir. Also - wir gehen da jetzt zusammen rüber und du sagst Mats exakt das, was du mir grade gesagt hast." Er warf Per einen spöttischen Seitenblick zu. "Aber auch genau so ruhig. Und dann vergessen wir die ganze Geschichte. Okay?"

Manu ließ einen langen Seufzer hören. "Da sagst du was.", entgegnete er ruhig, von der Aggression in der seiner Stimme war nichts mehr zu hören. Er schüttelte kaum merklich den Kopf und beobachtete Mats und Roman aus der Ferne. "Aber das musst du dem da sagen..." Der Torwart deutete auf den dunkelhaarigen Abwehrspieler, der immer noch am Pfosten kauerte. "...und nicht mir. Also - wir gehen da jetzt zusammen rüber und du sagst Mats exakt das, was du mir grade gesagt hast." Er warf Per einen spöttischen Seitenblick zu. "Aber auch genau so ruhig. Und dann vergessen wir die ganze Geschichte. Okay?" Per sah den Torhüter panisch an, er wollte natürlich gerne mit Mats reden, aber er wollte auch nicht, dass Mats ihn direkt wegschickte, denn das befürchtete der Londoner. "Er wird mich wegschicken, er will doch gar nicht mit mir reden. Und was ist, wenn ich wieder sauer werde. Manu, können wir das nicht wann anders machen?" Per fühlte sich in seiner Haut gerade gar nicht wohl. Auch wenn er auf der einen Seite wollte, dass das so schnell wie möglich geklärt würde, so hatte er Angst, dass der Versuch kläglich scheitern würde. "Und außerdem ist Roman da, der ist ja auch grad wegen der Aktion nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen. Er wird mich von Mats fernhalten." murmelte der Abwehrriese leise. "Das wird doch sowieso nichts."