Jurassic World

Er trommelte mit seinen Fingern auf das Dach des Autos. Als Hansi schließlich kam, lächelte er leicht. Irgendwie sah er etwas durch den Wind aus. Aber das sagte er ihm besser nicht. Umso neugieriger war er, als er sich einfach vor ihn stellte und die Tasche auf den Boden warf. So ging Hansi selten mit seinen Sachen um. Umso überraschter war er, als er ihn einfach küsste. Lächelnd erwiderte er den Kuss und ließ eine Hand in seinen Nacken wandern.

José erwiderte den Kuss und das besänftigte ihn ziemlich. Es passte zwar nicht zu seiner Reaktion in der Küche, aber wenn er das hier zuließ, war es umso schöner. Als seine Hände in seinem Nacken lagen, seufzte er leise und drängte sich ihm weiter entgegen. Dass zwischen sie beide mittlerweile kein Blatt mehr passte, störte ihn nicht wirklich. Die Arbeit hatte er gerade völlig vergessen. Da waren nur noch José und er.

Auch wenn er Hansis Verhalten nicht im Geringsten einordnen konnte, konnte er dem Kuss nicht widerstehen. Als er ihn gegen das Auto drängte, seufzte er leise. Solange man sie nicht sah, war alles in Ordnung und das Haus lag glücklicherweise weit genug vom Park entfernt. „War das jetzt so schwer?“, fragte er schmunzelnd und lehnte sich so weit zurück, dass er Hansi ansehen konnte. Dieses Hin und Her in der Küche verstand er bis jetzt noch nicht.

„War das jetzt so schwer?“ Eigentlich wollte er nicht lächeln, aber José steckte ihn einfach an. „Vergiss es.“ Er wollte deswegen jetzt keinen Ärger mehr haben. Aus einem Impuls heraus küsste er ihn einfach erneut. Damit war die Situation eigentlich eindeutig. Hoffentlich würde José ihn dieses Mal besser verstehen. Sanft legte er seine Hände auf seiner Brust ab. Es war alles so ungewiss zwischen ihnen und doch wollte er bei José bleiben.

„Vergiss es.“ Er seufzte. Dann sprachen sie eben nicht darüber. Kurz erwiderte er Hansis Kuss und schob ihn doch sanft zurück. „Wir und vor allem du müssen zur Arbeit“, wies er ihn auf seinen Job hin und bugsierte ihn zur Beifahrerseite. Am Restaurant legten sie einen kurzen Stopp ein, damit Hansi sein Auto holen konnte. Es lag auf dem Weg und so mussten sie das nicht noch später tun.
„Ich bin dann drüben“, lächelte er und verschwand in seinem Büro.

Wieder schob José ihn von sich und er sah ihn traurig an. Was sollte das denn immer? „Wir und vor allem du müssen zur Arbeit.“ Damit schob er ihn Richtung Beifahrerseite und er stieg kommentarlos ein nachdem er nach seiner Tasche gegriffen hatte. José brachte ihn zu seinem Auto und er war froh, als er für einen Moment alleine war. Wieso stieß er ihn jedes Mal so von sich? Vielleicht war es ihm zu viel. Aber das könnte er doch sagen. „Ich bin dann drüben.“ Er nickte bloß zustimmend, weil er schon wieder Kopfschmerzen bekam. In seinem Büro arbeitete er, ohne auch nur eine Pause zu machen. Es lenkte ihn einfach ab.

Seufzend zog er zwei Ordner aus dem Regal. Damit war er wohl bis mittags beschäftigt. Wie man sich freiwillig mit so etwas beschäftigen konnte, war ihm ein Rätsel. Trotzdem musste er das jetzt regelmäßig tun. Er hatte jetzt wenigstens die Möglichkeit, den Tieren zu helfen und sie nicht mehr solchen Gefahren wie neugeschaffenen Dinosauriern auszusetzen.

Er arbeitete eindeutig zu lange, denn als er das nächste Mal aufsah, war es schon dunkel draußen. Aber er wollte diesen Ordner unbedingt durchkriegen. Zuerst holte er sich allerdings einen Kaffee. Er musste wach bleiben. Nach einer weiteren Stunde hatte er das Meiste geschafft. José hatte er den ganzen Tag nicht gesehen, auch wenn er an ihn gedacht hatte und irgendwie machte ihn das traurig. Es war einfach nicht klar, wie er zu ihm stand.

Es klopfte und für einen Moment dachte er, es wäre Hansi. Doch es war eine der Sekretärinnen, die ihn einlud, mit zum Essen zu kommen. Da er nichts wusste, das dagegen sprach, machte er sich eine Notiz, wo er aufgehört hatte und schnappte sich seine Jacke. Gerade wollte er bei Hansi klopfen, als seine Begleitung den Kopf schüttelte. „Er möchte nicht gestört werden.“ Seufzend hob er die Schultern und folgte ihr weiter. „Ich bin übrigens Annika.“ Er reichte ihr seine Hand. „José. Ich glaube, bis ich alle Namen weiß, dauert es noch“, entschuldigte er sich im Vorfeld und lächelte leicht. Im Restaurant waren noch einige andere, die er nach und nach kennenlernte. Trotzdem musste er irgendwann weiterarbeiten und verließ abends völlig fertig das Büro. Wieder wollte er bei Hansi vorbeigehen, doch ihn ereilte ein Notruf wegen der Raptoren. Es hatte Kämpfe gegeben und Blue hatte wohl einige Verletzungen davongetragen. Ohne groß nachzudenken sprang er in sein Auto und fuhr zum Trainingsgelände.

Irgendwann entschloss er sich, doch zu José zu gehen. Gerade verließ er das Büro und freute sich bereits, da sah er ihn mit einer jungen Frau lachend über den Gang gehen. Sie bemerkten ihn gar nicht. So sah es also aus. Er senkte den Blick und verzog sich wieder in sein Büro. Das durfte doch nicht wahr sein. Er sollte einfach bei seinen Dinosauriern bleiben. Der Park war seine Aufgabe. José hatte lieber Spaß mit anderen Frauen. Er schnappte sich ein paar Ordner und fuhr nach Hause. Dort setzte er sich ins Wohnzimmer und holte sich eine Flasche Wein. So ließ es sich einfach besser arbeiten. Er würde José ab jetzt in Ruhe lassen, auch wenn es noch so weh tat. Ihn scherte es nicht, wie es ihm erging.

Seine Assistenten hatten mehr Wirbel gemacht, als es eigentlich gab. Trotzdem blieb er eine Weile bei den Raptoren, um sicher zu gehen, dass es keine weiteren Angriffe gab. Aber alles blieb ruhig. Seufzend strich er Blue über die Stirn. „Stellt keinen Unsinn mehr an“, murmelte er und warf ihnen ein paar Fleischstücke über den Zaun. Gerade wollte er Hansi anrufen, um ihn zu informieren. Doch dann entschied er sich, einfach bei ihm vorbeizufahren. Wartend lehnte er kurz darauf an seiner Haustür, nachdem er geklingelt hatte.

Irgendwann lehnte er sich einfach zurück. Was hatte diese Frau, was er nicht hatte? Sie war jünger und hübscher. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder den Unterlagen zu. Das hatte doch alles keinen Sinn. Wirklich wissen würde er es sowieso nicht. Als es plötzlich klingelte, sah er auf. Keine gute Idee, denn ihm wurde ein wenig schummrig. Die Flasche war auch ganz schön leer. Er atmete tief durch und taumelte zur Tür. Kaum hatte er die Tür geöffnet, wünschte er sich, dass er es nicht getan hätte. „José.“ Sein Blick verfinsterte sich. „Was willst du?“

Er wollte schon wieder gehen, als ihm doch geöffnet wurde. „José. Was willst du?“ Er verzog das Gesicht. Der Alkohol war nicht zu leugnen. „Darf ich reinkommen?“, fragte er ernst und schob sich bereits ins Haus. „Es gab einen Zwischenfall bei den Raptoren und…“ Er brach ab, als er die Weinflasche im Wohnzimmer entdeckte. „Hier gab es wohl auch einen“, murmelte er und sah Hansi vorwurfsvoll an. Gegen ein Glas Wein sprach ja nichts, aber diese Flasche war fast leer.

Als José beinahe angewidert das Gesicht verzog, wurde er nur noch trauriger. Er war ein Versager. „Darf ich reinkommen?“ Antworten konnte er nicht, da er einfach an ihm vorbei ging. Leise schloss er die Tür und folgte ihm. „Es gab einen Zwischenfall bei den Raptoren und…“ Fragend sah er ihn an und lehnte sich gegen den Türrahmen. Das war einfacher. „Hier gab es wohl auch einen.“ Diesen Blick brauchte er bei ihm gar nicht bringen. „Na und? Ist doch mein Leben.“ Er ging langsam zum Sofa und lehnte sich dagegen. „Also was war mit den Dinos?“

„Na und? Ist doch mein Leben. Also was ist mit den Dinos?“ Er seufzte und schob Hansi auf das Sofa. Dieses Taumeln machte ihn verrückt. „Charlie hat Blues Stellung infrage gestellt und ihr einige Verletzungen zugefügt. Aber sie konnte sich bewehren und die vier stehen heute Nacht unter besonderer Beobachtung. Eigentlich wollte ich dich nur informieren.“ Nachdenklich sah er ihn an. „Aber ich glaube, hier gibt es andere Dinge zu klären“, forderte er ihn auf und deutete auf die Weinflasche.

Er schob Josés Hände von seinen Schultern, als er ihn auf das Sofa bugsierte. „Charlie hat Blues Stellung infrage gestellt und ihr einige Verletzungen zugefügt. Aber sie konnte sich bewehren und die vier stehen heute Nacht unter besonderer Beobachtung. Eigentlich wollte ich dich nur informieren.“ Er nickte nur. José hatte sie unter Kontrolle. „Aber ich glaube, hier gibt es andere Dinge zu klären.“ Er sah kurz in die Richtung der Weinflasche. „Ich wüsste nicht…was“, nuschelte er. Mit ihm hatte er nichts mehr zu bereden.

„Ich wüsste nicht…was.“ Er verdrehte die Augen. In seiner Gegenwart würde er Hansi nicht mehr so viel trinken lassen. Das war ja anstrengend. „Die gehört jetzt auf jeden Fall mir“, erklärte er und griff nach der Flasche. Es war wirklich nicht mehr viel drin und deshalb leerte er sie auch in einem Zug. Nüchtern würde er das hier sowieso nicht überleben. „So. Damit hätten wir ein Problem weniger. Und jetzt wüsste ich gerne, warum du das getan hast.“

„Die gehört jetzt auf jeden Fall mir.“ Empört sah er dabei zu, wie José seinen guten Wein leerte. „So. Damit hätten wir ein Problem weniger. Und jetzt wüsste ich gerne, warum du das getan hast.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn aus finsteren Augen an. „Anscheinend war ich eine gute Ablenkung.“ Er stand auf und ging in die Küche. Dort konnte er wenigstens genug trinken, ohne dass ihn jemand davon abhielt. Er holte sich ein Glas und trank einen neuen Schluck. Seine Gefühle wurden durch den Alkohol allerdings nur noch intensiver. Wieso war er mit dieser blöden Kuh essen gegangen und hatte so viel Spaß mit ihr?

„Anscheinend war ich eine gute Ablenkung.“ Irritiert sah er ihm nach. Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden und er stand seufzend auf. Kopfschüttelnd blieb er einen Moment in der Tür stehen. „Jetzt lass das“, fuhr er ihn an und schlug ihm das Glas aus der Hand. Es zerschellte am Boden, aber das würde er ihm auch ersetzen. „Wieso solltest du Ablenkung sein? Und wofür?“

„Jetzt lass das.“ Das ging ihn überhaupt nichts an. Er war erwachsen und konnte auf sich selbst aufpassen. Erschrocken zuckte er zusammen, als sein Glas plötzlich kaputt auf dem Boden lag. „Wieso solltest du Ablenkung sein? Und wofür?“ Der Alkohol stieg ihm gerade wirklich zu Kopf. „Vielleicht für das Blondchen heute. Mit ihr hattest du offensichtlich mehr Spaß als mit mir.“ Er war nicht eifersüchtig, aber ein gewisses Verständnis für zwischenmenschliche Beziehungen musste man doch haben. „Immer schiebst du mich weg und machst dich insgeheim über mich lustig. Tut mir leid, dass die Witzfigur Gefühle hat.“ Er schubste ihn ein paar Schritte zurück und José stieß gegen die Anrichte.

„Vielleicht für das Blondchen heute. Mit ihr hattest du offensichtlich mehr Spaß als mit mir. Immer schiebst du mich weg und machst dich insgeheim über mich lustig. Tut mir leid, dass die Witzfigur Gefühle hat.“ Er verzog das Gesicht, als seine Wirbel auf die Kante der Anrichte trafen. Das gab einen blauen Fleck. „Du bist eifersüchtig auf Annika?“, fragte er fassungslos und musste unwillkürlich lächeln. Das war wichtiger als alles andere. „Ich schiebe dich nicht weg, aber dein Verhalten ist nicht wirklich verständlich. Und nein, ich habe mich nicht abgelenkt, sie hat mich als neuen Kollegen mit zum Essen genommen, wo übrigens auch andere Menschen anwesend waren. Ich wollte dich ja fragen, aber sie meinte, dass du schwer beschäftigt seist.“ Kopfschüttelnd sah er ihn an. „Außerdem…“, er schluckte und trat langsam näher zu ihm. Noch so einen Stoß brauchte er wirklich nicht. „…ist es sehr schön, dass der Mann vor mir Gefühle hat“, flüsterte er und küsste ihn einfach.

„Du bist eifersüchtig auf Annika?“ Das Lächeln fand er überhaupt nicht lustig. „Ich bin nicht eifersüchtig“, murrte er und lehnte sich gegen die Anrichte. „Ich schiebe dich nicht weg, aber dein Verhalten ist nicht wirklich verständlich.“ Er schüttelte den Kopf. „Was mache ich denn?“ Das fand er überhaupt nicht. „Und nein, ich habe mich nicht abgelenkt, sie hat mich als neuen Kollegen mit zum Essen genommen, wo übrigens auch andere Menschen anwesend waren. Ich wollte dich ja fragen, aber sie meinte, dass du schwer beschäftigt seist.“ Da war sie wohl nicht richtig informiert „Trotzdem habt ihr so viel gelacht.“ Da war eine Leichtigkeit zwischen ihnen, die sie beide nicht hatten. „Außerdem…“ Mit großen Augen sah er ihn an, als er näher zu ihm kam. „…ist es sehr schön, dass der Mann vor mir Gefühle hat.“ Zuerst wollte er ihn von sich schieben, als er ihn küsste. Aber dann konnte er ihm doch nicht widerstehen. Irgendwann löste er sich von seinen Lippen und vergrub sein Gesicht an Josés Schulter. Er fühlte sich immer noch schrecklich.

„Trotzdem habt ihr so viel gelacht.“ Er seufzte. „Sollten wir uns todernst anschweigen? Hansi, das ist Quatsch.“ Außerdem wollte er sich mit seinen Kollegen gut verstehen. Er spürte, dass Hansi sich nicht wirklich auf den Kuss einlassen konnte. Doch er würde ihn nicht wieder zurückweichen lassen. Irgendwann musste sie klären, was zwischen ihnen war. Deshalb drehte er auch den Kopf und küsste vorsichtig Hansis Hals, als der sein Gesicht an seine Schulter lehnte. Wie könnte er ihm eine Frau vorziehen?

„Sollten wir uns todernst anschweigen? Hansi, das ist Quatsch.“ Darum ging es ihm doch gar nicht. Aber sie sollte ihn einfach nicht so anlachen. Als er plötzlich Josés Lippen an seinem Hals spürte, drehte er seinen Kopf, um ihm mehr Platz zu bieten. Das fühlte sich einfach schön an und lenkte ihn von all den schlimmen Gefühlen ab. Er seufzte leise und legte eine Hand auf seine Brust. Wieso brachte sie immer nur der Alkohol so nah zusammen?

Er schmunzelte. Auch wenn Hansi noch so sauer auf ihn sein wollte, seinen Körper konnte er nicht manipulieren. Der reagierte auf seine Berührungen, wie er es sollte. Doch dann legte er seine Hand auf seine Brust und er zog sich sofort zurück. Zwar hatte er etwas getrunken, aber er verstand die Geste auch so. „Entschuldige“, murmelte er und trat einen Schritt zurück.