Ohne dich schlaf' ich heut' Nacht nicht ein

Als er aufstand und mit dieser Frau auf die Tanzfläche ging, war er wütend. Und wie er sie im Kreis drehte, machte es nicht gerade besser. Er stand auf und ging zur Tür. Das wollte er sich nicht länger mitansehen. Doch diese war von den Menschen versperrt, die alle nur auf die Tanzfläche starrten. Also sah er dem Schauspiel mit verschränkten Armen zu. Er war fasziniert darüber, wie gut José sich bewegen konnte. Aber dass er ihn hatte stehen lassen, um mit dieser alten Bekannten zu tanzen, hatte ihn verletzt. Deswegen verließ er die Bar und ging die Straße hinunter. Ihm war hier draußen unglaublich kalt. Er hatte plötzlich so eine Angst José an so eine hübsche Frau zu verlieren. Gegen sie hatte er doch keine Chance und wenn er ehrlich war, wusste er doch gar nicht, wie José tickte. Er war trotz seines Alters immer jemand, der sehr leidenschaftlich war und wer wusste schon, ob sich das nur auf Männer bezog.

Mercédes und er verharrten einen Moment in einer letzten Pose, bis die Musik verklungen war und die Menschen um sie herum applaudierten. Doch sie lächelten nur kurz und wandten sich dann wieder dem Tisch zu. Aber da saß niemand mehr. „Wo ist er denn?“ Er zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Aber ich glaube, ich muss ihn dringend finden. Wir hören voneinander, ja?“ Er gab ihr noch schnell seine Nummer und verschwand dann aus der Bar. Hansi durfte das nicht falsch verstehen. Vielleicht hatte er auch überreagiert, aber seine Worte hatten ihn eben auch gekränkt. Als er ihn ein Stück weiter auf der Straße entdeckte, rannte er ihm nach. Und doch erreichte er ihn erst, als Hansi in eine kleine Seitenstraße eingebogen war. Er griff ihn an der Hand und wirbelte ihn zu sich herum. Kurz fühlte er sich an den Tanz mit Mercédes erinnert, aber das hier war etwas völlig anderes. Sein Arm legte sich bestimmt um seine Hüfte und er ließ auch seine Hand nicht los. Es würde sie niemand sehen und wenn doch, war es ihm in diesem Moment auch egal. „Deine Eifersucht ist grundlos“, lächelte er. „Wie könnte ich etwas mit ihr…oder mit irgendwem sonst etwas anfangen, wenn ich dich an meiner Seite habe?“

Er keuchte überrascht, als er plötzlich herumgewirbelt wurde. Was auch immer...José. Natürlich. Er spürte eine weitere Hand an seiner Hüfte und fühlte sich an die Tanzpose eben erinnert. „Deine Eifersucht ist grundlos. Wie könnte ich etwas mit ihr…oder mit irgendwem sonst etwas anfangen, wenn ich dich an meiner Seite habe?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht eifersüchtig“, begann er ruhig. „Ich habe Angst.“ Diese hübsche Frau würde sicher nicht die einzige bleiben, die sich nach ihm umsah. Trotz seines Alters sah er immer noch verboten gut aus. Das würde nicht nur ihm auffallen. Und wer war er schon? Der Co-Trainer der Nationalmannschaft? Unbedeutend. Er ließ seinen Kopf gegen seine Schulter sinken. „Ich will dich nicht verlieren.“

„Ich bin nicht eifersüchtig.“ Er sah ihn leicht tadelnd an. Natürlich war er das. Anders ließ sich sein Verhalten einfach nicht erklären. „Ich habe Angst.“ Überrascht weiteten sich seine Augen. „Aber wovor denn?“ Er würde schon nicht erwarten, dass Hansi genauso tanzen konnte. Und gegen sein Fußballtalent kam er ja auch nicht an. „Ich will dich nicht verlieren.“ Sein Blick wurde weich, als er das hörte. „Du verlierst mich doch nicht“, murmelte er und begann, sanft Hansis Nacken zu kraulen. Das war eine Geste, die nur er ihm geben durfte. Er lehnte sich ein Stück zurück und sah ihm tief in die Augen. „Du verlierst mich nicht“, wiederholte seine Worte und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.

„Du verlierst mich doch nicht.“ Das sagte er so einfach und am ende wäre er doch wieder alleine. José war zur wichtigsten Person in seinem Leben geworden nachdem seine Frau ihn verlassen hatte. Dass er ihm den Nacken kraulte, ließ ihn langsam wieder einknicken. Er sollte nicht so sein, aber er merkte gerade einfach, wie wichtig der Spanier ihm war. Der Blick, den José ihm zuwarf, ließ ihn schwach lächeln. „Du verlierst mich nicht.“ Der Kuss ließ ihn kurz erstarren. Sie waren hier immerhin noch in der Öffentlichkeit, auch wenn sie niemand hier erwartete. „Lass uns gehen.“ Er wollte das nicht hier klären. Als sie wieder im Hotel waren, setzte er sich auf die Bettkante und verschränkte seine Hände miteinander. So wirklich war seine Angst immer noch nicht verschwunden.

„Lass uns gehen.“ Das war vermutlich wirklich das Beste. Der Weg bis zu ihrem Hotel verlief ziemlich schweigsam. Er wusste nicht, über was sie reden sollten, bis sie das nicht geklärt hatten. Als er sah, wie er sich auf das Bett hockte, setzte er sich leise seufzend daneben. Gerade war es wohl wirklich gut, dass sie sich für ein Hotel entschieden hatten. Außerdem hatte er seiner Familie nicht direkt von Hansi erzählen wollen. Dafür war das alles einfach noch viel zu neu. „Hey“, murmelte er und nahm Hansis Hände vorsichtig in seine. Er wusste gerade nicht, was er tun konnte. Oder vielmehr durfte. „Das eben war nur ein Tanz. Nichts weiter. Mercédes und ich haben früher einmal getanzt. NUR getanzt. Und selbst das ist schon Jahre her.“ Zögerlich streichelte er über seine Finger. „Und ich kann es nicht ändern, wenn irgendjemand mich ansieht. Aber ich…“ Lächelnd suchte er seinen Blick und verschränkte ihre Hände miteinander. „…Ich habe nur Augen für dich.“

„Hey.“ Dieses 'hey' würde er wohl noch öfters zu hören bekommen. Aber er konnte nichts dafür, dass er sich gerade so schlecht fühlte. Dementsprechend überrascht sah er auf seine Hände, die jetzt in seinen lagen. „Das eben war nur ein Tanz. Nichts weiter. Mercédes und ich haben früher einmal getanzt. NUR getanzt. Und selbst das ist schon Jahre her.“ Er nickte. Es war ja nicht so, dass er ihm das mittlerweile nicht glaubte. Ein schwaches Lächeln zierte seine Lippen, als er die Berührung an seinen Fingern spürte und er begann ebenfalls sanft über Josés Finger zu streicheln. „Und ich kann es nicht ändern, wenn irgendjemand mich ansieht. Aber ich…“ Fragend sah er ihn an. Ihre verschränkten Hände gaben ihm Sicherheit und doch wusste er nicht, was er jetzt sagen würde. „…Ich habe nur Augen für dich.“ Er lächelte und beugte sich näher zu ihm, damit er ihn küssen konnte. „Du bist der wundervollste Mann, den ich jemals getroffen habe“, hauchte er, bevor er ihre Lippen zu einem gefühlvollen Kuss verschloss.

„Du bist der wundervollste Mann, den ich jemals getroffen habe.“ Er musste einfach lächeln bei diesen Worten. Aber eine Antwort geben konnte er nicht, denn im nächsten Moment lagen Hansis Lippen auf seinen. Doch er wusste, dass er ihn auch so verstehen würde. Es war absurd, wie nah sie sich standen, aber er wollte Hansi für kein Geld der Welt wieder hergeben. „Ich liebe dich“, murmelte er in den Kuss und spannte sich an, als ihm bewusst wurde, was er da gesagt hatte. Es stimmte, das spürte er. Aber gleichzeitig hatte er Angst, dass diese Worte zu früh waren.

„Ich liebe dich.“ Im ersten Moment war er überfordert. Das waren wichtige Worte, die man nicht einfach so sagen durfte. Aber er glaubte auch nicht, dass José das tun würde und diese Gewissheit schickte eine undefinierbare Wärme durch seinen Körper. Gefühlvoll erwiderte er den Kuss und zog José eng an sich. Er hoffte einfach, dass dieser ihn auch so verstehen würde. Josés Worte hatten ihn so überrascht, dass er einfach vollkommen überfordert war.

Er spürte, dass Hansi mit seinen Worten gerade noch nicht umgehen konnte. Aber er machte ihm deswegen keinen Vorwurf. Stattdessen zog er ihn enger zu sich und langsam ließ er seine Hand über Hansis Oberkörper wandern. Diese Nähe entschädigte ihn für alles.
Irgendwann beschlossen sie doch, sich in Bett zu verziehen. Die Sonne würde eh bald wieder aufgehen. Lächelnd zog er Hansi in seine Arme und war relativ schnell eingeschlafen.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, spürte er etwas Schweres auf seiner Brust. Doch schnell erkannte er, dass es Hansi war, der da mit dem Kopf auf seinem Oberkörper lag. Sofort musste er lächeln. Er liebte diesen Mann. Das wurde ihm immer wieder aufs Neue bewusst. Doch so gemütlich es hier auch war, er konnte nicht länger liegen bleiben. Deshalb schob er Hansi langsam von sich und lachte leise, als er sah, wie er sich stattdessen an das Kissen kuschelte. Er war schon niedlich. Sanft strich er ihm über die Wange und stand dann auf.

Nachdem er geduscht hatte, kam er nur in Shorts und einem Shirt zurück ins Zimmer. Hansi würde bei diesem Anblick nicht sterben. Und vermutlich schlief er eh noch. Aber es war zu still hier. Deshalb sah er sich um und lächelte dann. Da stand ein kleines Radio. Er stellte es an und warf einen Blick in Richtung Bett. Doch Hansi schlief noch tief und fest. Als er die leise Musik hörte, musste er grinsen. Es hatte viel zu große Ähnlichkeit mit dem Lied von gestern Abend. Und irgendwie schwelgte er so in Erinnerungen, dass er durch das Hotelzimmer tanzte, während er seine Sachen zusammensuchte. Aber Hansi schlief. Also musste er sich um den auch keine Sorgen machen. Er griff nach seinem Hemd und drehte sich einmal um die eigene Achse. Dabei fiel sein Blick in den Spiegel. Es war bescheuert, was er hier tat. Und doch summte er die Melodie weiter mit und durchquerte das Zimmer weiter mit kleinen Tanzschritten. Das hatte er wirklich viel zu lange nicht mehr getan.

Er wurde am nächsten Morgen durch leise Musik geweckt. Blinzelnd schlug er die Augen auf und sah José vor dem Spiegel. Lächelnd sah er José dabei zu wie er vollkommen unbeschwert durch das Zimmer tanzte. Er wusste wirklich, wie er sich bewegen musste. Die Drehung ließ ihn noch breiter grinsen. Fasziniert beobachtete er seine kleine Tanzeinlage weiter. José war wirklich ein leidenschaftlicher Mensch. Das stellte sich erst nach und nach alles heraus. Als er schließlich angezogen vor dem Spiegel stand, setzte er sich langsam auf. „Kriege ich jeden morgen so eine Tanzeinlage?“ Daran könnte er sich wirklich gewöhnen. Leider würde er sich wohl nie so elegant bewegen können. Dafür war er einfach viel zu sehr Fußballtrainer.

„Kriege ich jeden Morgen so eine Tanzeinlage?“ Abrupt drehte er sich um. Wieso war er wach? Und wieso hatte er das nicht bemerkt? Irgendwie war ihm das jetzt schon peinlich. Doch das würde er sich nicht anmerken lassen. „Nur wenn du mitmachst“, grinste er. Er bezweifelte, dass Hansi das tat. Dafür war er viel zu zurückhaltend. „Und außerdem solltest du dich erstmal anziehen“, fügte er lachend hinzu und warf ihm sein Hemd entgegen. „Und dieses Mal schaffst du es doch sicher, es alleine zuzuknöpfen, oder?“ Er konnte sich diesen Kommentar nicht verkneifen. Dafür war es einfach zu amüsant gewesen, wie er nach der Besprechung mit seinem Hemd gekämpft hatte.

„Nur wenn du mitmachst. Und außerdem solltest du dich erstmal anziehen.“ Er fing das Hemd reflexartig auf und machte doch keine Anstalten sich dies überzuziehen. „Und dieses Mal schaffst du es doch sicher, es alleine zuzuknöpfen, oder?“ Er seufzte leise und stand dann schließlich doch auf, um zu ihm zu gehen. Das Hemd blieb dabei achtlos auf dem Bett liegen. „Du bist ein Idiot“, grinste er und stellte sich bewusst nah zu ihm. Er wusste, was für eine Anziehung José auf ihn hatte, aber mittlerweile wurde ihm auch bewusst, dass es umgekehrt nicht anders war und das nutzte er gerade ein klein wenig aus. Und da er bis auf seine Shorts nichts trug... „Und für Idioten tanze ich nicht.“

„Du bist ein Idiot.“ Er hob die Augenbrauen und sah Hansi skeptisch an. Er wollte schon widersprechen, da kam er noch näher. Und sofort war das Kribbeln zurück in seinem Körper, weil Hansi sich fast an ihn drängte. Er schluckte. Auch wenn er schon angezogen war. Hansi trug immer noch nur seine Shorts. Das Hemd hatte er gar nicht angerührt. Und auch, wenn ihn das eigentlich nicht störte, wäre es in diesem Moment wohl wirklich von Vorteil gewesen. „Und für Idioten tanze ich nicht.“ Er schüttelte den Kopf. Diese Spielchen beherrschte Hansi fast so gut wie er. „Du sollst ja auch nicht für mich tanzen“, antwortete er und griff nach seinen Händen. „Sondern mit mir“, raunte er ihm zu und brachte sie beide in eine Tanzhaltung, während er es schaffte, sein Bein um Hansis Hüften zu schlingen.

„Du sollst ja auch nicht für mich tanzen.“ Verblüfft sah er ihn an, als er plötzlich nach seinen Händen griff. Was wurde das denn jetzt? „Sondern mit mir.“ Er konnte ihn nur anstarren. Das Bein um seine Hüfte war gerade eindeutig zu viel. „Ich...ich“, begann er stammelnd. José hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht und dagegen konnte er überhaupt nichts mehr tun. Er sollte diese Situation seltsam finden und doch gefiel es ihm, wie nah sie sich waren und wie bestimmt José sein konnte. Egal, was er sagte, es konnte gerade nur schlimmer für ihn werden und deswegen presste er seine Lippen einfach vollkommen überfordert auf Josés.

„Ich…ich…“ Er hätte nie gedacht, dass Hansi sich so leicht aus dem Konzept bringen lassen würde. Und eigentlich hatte er das hier ja auch nicht machen wollen. Aber durch Hansis Reaktion hatte er sich einfach dazu hinreißen lassen. Überrascht keuchte er in den Kuss, als er seine Lippen auf seinen spürte. Diesen Küssen würde er nie widerstehen können. Seine Hände fanden automatisch den Weg zu Hansis Nacken und streichelten ihn dort sanft. Er sollte nicht das Gefühl haben, dass er ihn hier irgendwie überfiel. Es war einfach alles aus der Situation heraus passiert.

Natürlich entging ihm nicht, dass Hansi sein Bein zurück schob. Das war wirklich etwas seltsam und auch eben nur irgendwie aus der Situation heraus entstanden. „So ist es viel schöner.“ Er lachte leise. Hansi war ihm in vielen Dingen ähnlich und in anderen doch ganz anders. Und das war auch gut so. Denn sonst wäre es ja langweilig und das konnte er nicht wirklich leiden. „Warte kurz.“ Etwas verwundert sah er den Trainer an, als der sich an ihm vorbeischob und seine Sachen nahm.
Während Hansi im Bad war, setzte er sich mit seinem Handy auf den Balkon. Wenn sie schon in Spanien waren, konnten sie auch noch einen kleinen Ausflug machen. Oder auch einen längeren… Deshalb durchsuchte er das Internet und war noch damit beschäftigt, als Hansi zurückkam. „Na?“, lächelte er. „Hast du was dagegen, wenn wir Madrid Madrid sein lassen und ans Meer fahren?“ Es war zwar Winter, aber deshalb war es an der Küste nicht weniger schön.

Er sah Hansis Überraschung, aber es schien keine direkte Ablehnung zu sein. Das hoffte er zumindest. Denn er selbst freute sich mittlerweile wirklich darauf, seine Heimat einmal wiederzusehen. „Ans Meer? Und wie kommen wir jetzt einfach so ans Meer? Soweit ich weiß, befinden wir uns in Zentralspanien.“ Er lachte und schmiegte sich dann doch in Hansis Umarmung. „Mein Lieber, wo lebst du denn? Es gibt etwas, das heißt Flugzeug. Oder Bus und Auto.“ Auch wenn er den Bus eher ausschloss. Das war ihm dann doch zu anstrengend. „Du bist schon ein bisschen abenteuerlustig.“ Grinsend drehte er den Kopf zu Hansi. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte er lachend und stand auf. Es war wirklich noch kalt und Hansi hatte geduscht. Und er wollte nicht, dass Hansi mit einer Erkältung wieder nach Deutschland flog. Deshalb zog er ihn mit sich ins Zimmer und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. „Also?“, fragte er mit blitzenden Augen und wartete gespannt auf eine Antwort.

„War nur so eine Vermutung.“ Er lachte ebenfalls und legte seine Lippen sanft auf Hansis. Er hatte ja mit dieser Annahme nicht ganz Unrecht. Aber dass er so leicht zu durchschauen war…Eigentlich sollte es ihn freuen, dass Hansi ihn schon so kannte. „Also? Erfahre ich denn vorher noch, wo es hingeht?“ Er schmunzelte. „Also wenn ich abenteuerlustig bin, bist du neugierig.“ Lächelnd ließ er eine Hand zu Hansis Nacken wandern und streichelte sanft über die Haut. „Ich würde dir gerne meine Heimat zeigen“, erklärte er leise und versank einen Moment in Gedanken. „Ich weiß, was du jetzt denkst. Oder ich ahne es“, lächelte er, als er Hansis Blick sah. „Aber es ist immer noch wärmer als in Deutschland zu dieser Zeit. Und notfalls…“ Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf seine Lippen und seine Finger wanderten über seine Brust. „…weiß ich da schon Möglichkeiten, damit dir nicht kalt wird.“

Hansi schien ihn zu verstehen, denn anders konnte er das Grinsen nicht interpretieren. Aber als er sich näher zu ihm beugte, verwandelte sich sein eigenes Grinsen in ein sanftes Lächeln. Zumindest solange, bis er feststellte, dass Hansi ihn nicht küssen würde. Er gab einen unzufriedenen Laut von sich. „Gut, dass ich meine dicke Jacke mitgenommen habe.“ Das konnte jetzt nicht sein Ernst sein. Er konnte doch nicht einfach… „Du bist doch bescheuert“, murmelte er und verschränkte leicht beleidigt die Arme. „Also? Muss ich heute noch packen?“ Hansi ging gar nicht auf ihn ein. „Also wenn wir den Flug heute Nachmittag nehmen wollen, wäre das wohl eine gute Idee.“ Er beschloss, nicht länger auf der Reaktion zuvor herumzureiten. Dafür freute er sich viel zu sehr, mit Hansi nach Benalmádena zu fliegen.
Die nächste Stunde verbrachten sie damit, ihre Sachen zusammenzupacken. Da war es eindeutig von Vorteil, dass sie eh nicht so viel mitgenommen hatten. Dementsprechend schnell waren sie fertig und konnten zum Flughafen fahren. Der Flug dauerte nicht wirklich lange und so stiegen sie kurze Zeit später aus dem Flugzeug. Während sie mit dem Taxi in die Stadt fuhren, warf er immer wieder Seiteblicke zu Hansi. Er wollte sehen, wie er reagierte, wenn sie der Stadt näher kamen.

„Also wenn wir den Flug heute Nachmittag nehmen wollen, wäre das wohl eine gute Idee.“ Sie packten also ihre Sachen zusammen und fuhren mit dem Taxi zum Flughafen. Dort wurde er leider von einigen Leuten erkannt und musste ein paar Fotos machen. Immer wieder hatte er entschuldigend zu José gesehen. Er wollte ihn wirklich nicht vernachlässigen. Es war schon irgendwie seltsam, wie wichtig ihm alles war, was mit dem Spanier zu tun hatte. Im Flugzeug hatten sie zum Glück niemand neben sich sitzen, der sie erkannte. Eigentlich hatten sie die erste Klasse fast ganz für sich alleine. Das empfand er als wirklich angenehm, denn lange hatte er seine Finger nicht bei sich behalten können. Aber lange waren sie eh nicht geflogen. Am Flughafen schlug ihm erneut die kalte Luft entgegen. Er war leider jemand, der viel zu schnell fror, zumindest für einen Mann. Ihr Gepäck bekamen sie schnell und so konnten sie sich schnell ein Taxi rufen. Neugierig beobachtete er die Umgebung. Als der Fahrer ihnen irgendwann sagte, dass das vor ihnen Benalmádena war, traute er seinen Augen nicht. Zwar war der Himmel mit grauen Wolken bedeckt, aber das Meer war trotzdem atemberaubend schön. Kurz griff er nach Josés Hand, ließ diese dann aber wieder los, als der Taxifahrer einen deutlichen Blick in den Rückspiegel warf. Er wollte jetzt nichts riskieren. Als sie in ihrem Hotelzimmer standen, trat er zuerst auf den Balkon. Der Ausblick auf das Meer war herrlich und es mussten zu Fuß wirklich nur ein paar Minuten sein. „Gehen wir ans Meer?“, rief er in das Zimmer. Auch wenn es nur, er sah auf das Thermometer, acht Grad waren. Er zog seinen Mantel automatisch ein bisschen enger.