Fairytale gone bad

Fast taten die beiden ihr wirklich leid wie sie so ihre Starfrunden zogen. Schließlich war sie ja mehr oder weniger Schuld daran. Lange darüber nachdenken konnte sie aber nicht weil Fayza sie aus ihren Gedanken riss. "Ist wieder alles in Ordnung zwischen euch?" Sie nickte und strahlte. Es war für sie einfach nicht in Worte zufassen wie glücklich sie heute war. Vor morgen allerdings hatte sie Angst. Nicht nur weil sie mit Mara alleine ins Stadion sollte, sondern auch weil sie danach mit Daniela reden wollten. Wenn sie so über das bevorstehende Gespräch dachte, bereitete sich ein schlechtes Gefühl in ihrer Magengegend aus. Aber auch dies Mal wurde sie aus ihren Gedanken gerissen weil Mara anfing zu schreien. Der Eintrachtrainer drehte sich in Richtung der Lärmquelle, lächelte aber als er sah wer der Grund war. Sie war aufgestanden und hob die Kleine aus ihrem Kinderwagen. Weil auch das hin und her wiegen nichts brachte, ging sie mit Mara auf dem Arm ein paar Mal am Spielfeldrand entlang bis sie endlich aufhörte. Sie seufzte kurz und setzte sich mit der Kleinen auf dem Schoß hin, immer darauf bedacht das die wenigen Journalisten die anwesend waren, nicht ihr Gesicht sehen konnten. Manchmal dachre sie wirklich das sich die Frankfurter BILD-Reporter es sich zur Aufgabe gemacht hatten, Kevins Leben zu dokumentieren.

Sie waren gerade in der Besprechung einer Übung, da hörte er einen ihm all zu bekannter Schrei. Er sorgte dafür, dass die Hälfte der Mannschaft sich zur Tribüne drehte, inklusive ihres Trainers. Er wollte schon loslaufen, aber Basti stand neben ihm und hielt ihn fest. "Sie kann das." nuschelte er ihm zu und er nickte. Und tatsächlich. Er sah, wie Jo aufstand und sich irgendwann wieder hinsetzte. Aus den Augenwinkeln sah er auch immer wieder zu den wenigen Journalisten hinüber, die im Pressebereich saßen. Er hoffte, dass Jo Maras Gesicht abschirmte, sie hatten sich darüber kurz unterhalten. Irgendwann würde es passieren, es musste nur ein Fan sein Handy zücken und schon gäbe es ein Foto von seinen beiden Mädchen im Internet. Aber das war wohl der Preis. Keine Privatsphäre.
Kurz, bevor sie ein abschließendes Spiel machten, joggte er kurz zu den drein. Er lehnte sich über die Bande und lächelte seine Mädchen an. "Hallo du." sagte er und grinste. "Ich brauch einen Kuss, sonst halt ich nicht mehr durch." sagte er grinsend und deutete auf seine Wange.

Als er zu Bande kam und nach einem Kuss verlangte, stand sie lachend auf. Sie stellte sich vor hin und küsste ihn anstatt auf die Wange auf die Lippen und hielt Mara dann so das sie ihrem Vater ein Küsschen auf die Wange geben konnte. "KEVIN TRAPP!", schrie sein Trainer über den ganzen Platz. Er funkelte Kevin zwar wütend an, aber um seine Lippen legte sich ein kleines Lächeln. Damit er nicht noch mehr Ärger bekam setzte sie sich wieder und ignorierte die Blicke die Fayza und Nina ihr lachend zu warfen. Sie nahm Maras Spielzeug aus der Tasche unter dem Kinderwagen und sie griff glucksend nach der kleinen Rassel. Aus dem Augenwinkel sah sie wie ein Journalist etwas aus dem Pressebereich raus trat und so eine bessere Sicht auf die Tribüne hatte. "Der ist garantiert von der BILD!", mutmasste Nina. Mara schüttelte die Rassel vor ihrem Gesicht und lenkte sie von dem Journalisten ab. Zum Glück wurde in diesem Moment das Abschlusstraining beendet, so das der Journalist sich auf Kevin stürzte und ihn irgendetwas fragte und dabei ab und zu auf die Tribüne zeigte.

Natürlich bekam er für die Aktion keinen Beifall, aber er konnte es einfach nicht lassen.
Zumal das Training eh quasi vorbei war. Er schnürte gerade seine Schuhe auf, da trat ein Journalist an ihn heran. "Hey Kevin." er hob seinen Blick. "Darf ich dich mal was fragen?" er lachte und holte seinen Stift und sein Block hervor. "Das war schon eine Frage, aber gerne." sagte er lachend, er hatte einfach zu Gute Laune. "Wie siehst du eure Chancen in dieser Saison?" er überlegte kurz. "Wir haben gut und viel trainiert, wir stehen im Moment ganz gut da, es kann natürlich immer besser laufen, aber es könnte auch schlechter sein." sagte er und trank einen Schluck Wasser. "Und wie gehts dir privat?" fragte der Journalist, deutete auf die Bühne. "Kein Kommentar." sagte er, mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ich schreibe das mal auf." Kevin legte seinen Kopf schief und sah ihn an. "Was schreiben Sie auf?" fragte er und der Journalist lachte. "Dass du keinen Kommentar abgibst, deine Freundin und dein Baby aber immer in deiner Nähe zu sein scheinen." sagte er grinsend und kritzelte in seinem Block herum. Er seufzte und griff nach seiner Tasche. "Eine Frage hätte ich noch..." sagte der Journalist. Kevin sah ihn an. "Wann heiraten du und deine Freundin? Und sind noch weitere Kinder geplant?" er schüttelte seinen Kopf. "Kein Kommentar." sagte er erneut. "Obwohl, doch ein Kommentar: das ist mein Privatleben und das versuche ich so gut es geht zu schützen." sagte er, immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht, aber er fühlte sich doch unbehaglich.
Er schnappte sich ohne ein weiteres Wort Basti und seine Tasche und ging zu Jo. "Hey Schönheit." nuschelte er ihr zu und küsste sie flüchtig auf ihre Wange. "Lass uns bloß nach Hause fahren." sagte er, deutete mit seinem Kopf auf den Journalisten, der sich ihnen näherte.

Als er sie flüchtig auf die Wange küsste und sagte das er nach Hause wollte, nickte sie und legte Mara in ihren Kinderwagen. Auch wenn sie sich beeilten schnell vom Trainingsgelände zu kommen, fing der Journalist sie ab. Er stellte sich vor den Kinderwagen und hinderte sie so am weiter gehen. "Es tut mir leid, aber mir sind noch zwei Fragen eingefallen. Kevin hat eben angedeutet sie heiraten zu wollen, hat et ihnen schon einen Antrag gemacht?" Ihr klappte fast die Kinnlade runter. Sie sah zuerst den Journalisten an und dann Kevin. Als sie sich gefangen hatte, sagte sie nur ein knappes "Kein Kommentar!". Der Journalist nickte und schrieb irgendetwas auf. Sie wusste das Kevin gleich ausrasten würde wenn der Journalist sie noch irgendetwas fragen würde.

Er drückte ihre Hand. Er war schon ein bisschen stolz, wie sie diese Situation meisterte. Aber sie kannte das wohl von zuhause. Und dieser Journalist war eine absolute Plage.
Er schob den Kinderwagen einfach um den Journalisten herum und schirmte Mara ihm gegenüber ab, auf dem Parkplatz setzte er sie schnell in ihren Kindersitz. Er war ziemlich sauer, aber froh, dass er zumindest ansatzweise einen kühlen Kopf bewahren konnte. Der Journalist stand an der Schranke und wartete darauf, dass sie mit dem Auto vorbei fuhren, gut, dass zumindest die hinteren Scheiben getönt waren.
Basti seufzte, als er sich auf dem Beifahrersitz niederließ. "Man, was war das denn für eine Nervensäge?" fragte er lächelnd und machte das Autoradio an. Eine CD mit Kinderliedern begann zu laufen und er lachte. "Gibs zu, du stehst auf den Scheiß." sagte er grinsend um die Situation aufzulockern. Kevin sah immer wieder in den Rückspiegel, abwechselnd zu Jo und Mara.

Sie lächelte gezwungen. Klar war sie Journalisten gewöhnt, aber dieser war wirklich eine Nervensäge. Seufzend ließ sie sich auf die Rückbank zu Mara fallen und gab ihr ihre Hand als sie nach ihr griff. "Natürlich tut er das! Jetzt hat er wenigstens einen Grund warum er das immer hören muss!", sie lachte. Basti lachte und trommelte im Rhythmus mit seinen Fingern gegen die Tür. "Du scheinst die Lieder aber auch schön zu finden!", sie lachte und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf als er den Kopf schüttelte. "Du sollst nicht lügen!" Basti drehte sich lachend zu ihr um und wandte sich dann an Kevin. "Ich finde sie ist heute etwas zu mutig uns gegen über, findest du nicht auch?" Er lachte diabolisch und zwinkerte ihr zu. Sie lachte nur und ignorierte ihn.

Er hörte dem Geplänkel der beiden nur mit einem Ohr zu, als Basti sich an ihn wand konnte er sich aber ein Lächeln nicht verkneifen. "Sie hat Geburtstag, lass sie." sagte er und sah zur Abwechselung mal wieder in den Rückspiegel.
Er hielt erst vor Bastis Haus, der stieg aus und verabschiedete sich mit den Worten: "Bis morgen ihr Süßen." Kevin hob nur seine Hand und fuhr dann die paar Meter weiter zu ihrer Wohnung. Er nahm Mara mit ihrer Schale aus dem Auto und brachte sie rein, bevor er den Kinderwagen aus dem Kofferraum holte und ebenfalls rein brachte. Die sonst so klinisch reine Wohnküche verwandelte sich immer mehr in Kinderparadies, überall standen oder lagen Babysachen, Spielzeug von Mara oder Babygläschen herum.
"Ich würde Daniela gleich mal anrufen, dann haben wir das hinter uns..." murmelte er ihr zu und nahm ihr ihre Jacke ab um sie an die Garderobe zu hängen.

Sie nickte und küsste ihn, bevor sie sich daran machte wenigstens etwas Ordnung in die Wohnküche zu bringen. Überall standen Babygläschen, die sie in eine Kiste stellte, damit er sie irgendwann Mal in den Glascontainer werfen konnte. Dann räumte sie die Spielzeuge in die Spielkiste, weil sie schon fast zwei Mal über ein Spielzeug gefallen wäre. Er saß mit Mara auf dem Boden in ihrem Kinderzimmer und spielte mit ihr. Sie setzte sich neben ihn und lehnte sich an ihn. "Was willst du ihr denn sagen?", fragte sie. Ihre Frage hatte sie noch nicht ganz ausgesprochen da klingelte sein Handy schon.

"Hey." nuschelte er, als sie in Maras Zimmer kam und sich zu ihm auf den Boden setzte. "Ich weiß noch..." setzte er an, da klingelte sein Handy. Er warf ihr einen entschuldigenden Blick zu und ging ran. "Hey Daniela." - "ich dachte wir wären schon beim Dani?" flötete sie in den Hörer. Er seufzte. "Jo und Mara sind auch hier, ich stell dich mal auf laut." sagte er und machte es einfach. "Mara? Kannst du Mami hören?" fragte sie. Doch Mara interessierte sich mehr für Jos Haare. "Sie spielt gerade." sagte er nur und räusperte sich. "Daniela, ich, nein, also wir müssen mal mit dir reden." sagte er ernst. Daniela blieb still. "Du bist die Mutter meines Kindes und dadurch ein wichtiger Mensch in meinem Leben, aber..." er stoppte kurz. "Mir wäre es lieb, wenn du Sonntag zuhause bleibst, Johanna und Mara gehen ins Stadion und nach dem Spiel bringen wir beide sie dann wieder zu dir und dann unterhalten wir drei uns, wie erwachsene Menschen, ja?" fragte er, machte sich schon auf einen emotionalen Ausbruch Danielas bereit, griff nach Jos Hand, obwohl Daniela es ja gar nicht sehen konnte.

"Du willst sie nicht ernsthaft mit unserer Tochter alleine ins Stadion lassen?", keifte Daniela. Sie verdrehte die Augen blieb aber still. "Nein! Das will ich nicht! Das kannst du nicht machen! Entweder ich geh mit oder ihr bringt sie vorher zu mir! Aber ich will nicht das Mara alleine mit ihr ins Stadion geht!" Danielas Stimme war laut geworden und auch Mara sah nun mit großen Augen zu Kevins Handy. Sie hob Mara auf ihren Schoß und streichelte ihr über den Kopf weil es aussah als würde sie gleich anfangen zu weinen. Aber das Daniela nun anfing zu schluchzen hatte sie nicht gedacht. "Daniela, ich verspreche dir das ich auf sie aufpasse!", versuchte sie Daniela zu beruhigen. Aus dem Telefon kam nur ein schnippiges "Ich will es aber nicht!". Sie seufzte und lehnte ihren Kopf an Kevins Schulter. Das Daniela sie noch nicht mal beim Namen nannte, sondern immer nur 'sie' sagte, verwunderte sie schon ein wenig.

Es ärgerte ihn, dass Daniela so keifte und schrie, aber wenn sie anders reagiert hätte, hätte ihn das auch sehr verwundert.
"Erst mal ist SIE mit im Raum und heißt Johanna." sagte er ebenso schnippisch wie Daniela. "Daniela, wir haben uns für das gemeinsame Sorgerecht entschieden, ich bin ebenso ihr Vater wie du ihre Mutter bist und somit kann ich auch entscheiden wem ich meine Tochter anvertraue und wem nicht." sagte er wütend. Daniela blieb einen Augenblick stumm, Jo zog Mara auf ihren Schoß. Er strich erst über Maras, dann über Jos Wange. "Außerdem war Jo heute auch alleine mit Mara beim Training, Fayza und Nina waren da, die kennst du nicht mal und unserer Tochter geht es super." mal abgesehen davon, dass sie gerade so aussah, als würde sie anfangen zu weinen, aber Jo strich ihr beruhigend über ihren Kopf und Mara griff wieder nach ihren Haaren. Dann fing Daniela auf einmal an zu schluchzen, Jo versuchte sie zu beruhigen und lehnte ihren Kopf dann an seine Schulter. "Daniela, was ist dein Problem?", fragte er schärfer, als er wollte. "Niemand will dir Mara wegnehmen, es geht hier allein um meine Beziehung und meine Freundin." sagte er und lächelte sie an.

Sie lächelte ihn ebenfalls an. "Was mein Problem ist? Sie ist doch viel zu jung! Sie KANN sich nicht um ein kleines Baby kümmern! Sobald die Kleine anfängt zu weinen, ist sie doch sofort überfordert!" Daniela schrie immer noch, was Mara nun dazu veranlasste wirklich zu weinen. "Warum weint sie?", schrie Daniela nun fast panisch. Doch anstatt ihr zu antworten wiegte sie die Kleine hin und her und summte ihr leise etwas vor. Neben ihren Beinen lag noch eine kleine Rassel die sie ihr hin hielt und lächelte als sie danach griff und aufhörte zu weinen. Sie lehnte sich wieder an Kevin und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. "Ich glaube nicht das ich überfordert bin, wenn sie anfängt zu weinen!", sagte sie ruhig und lächelte fast schon triumphierend.

"Wusste ich" sagte er nur zu ihr und gab ihr einen Kuss. Er konnte sich ein stolzes Lächeln nicht verkneifen. "Daniela, sie hat angefangen zu schreien weil du so herumkeifst, aber Johanna hat alles im Griff." versuchte er sie zu beruhigen. Er sah ihr fast schon triumphierendes Lächeln und konnte sich selbst ein solches Grinsen nicht verkneifen.
"Daniela. Mara und Jo verstehen sich, sie kommen gut miteinander aus und auf der Tribüne sind, wie du selbst schon gesehen hast, genug Frauen, die im Falle eines Falles der nicht eintreten wird, ihr unter die Arme greifen könnten." sagte er und legte seine Hand auf Jos. Das sie ihm schon wieder über den Oberschenkel strich jagte ihm einen Gänsehautschauer über den Rücken. "Hör zu, wir bringen Mara direkt nach dem Spiel zu dir, wir sind spätestens um 18 Uhr aus der Arena raus und dann unterhalten wir uns." sagte er bestimmend.

Daniela setzte kurz an etwas zu erwidern, ließ es dann aber bleiben. Nach einem knappen "Bis morgen" legte sie auf. Kopfschüttelnd sah sie Kevin an. "Was hab ich ihr eigentlich getan?", fragte sie und sah ihn aus fast schon traurigen Augen. Sie konnte sich bei bestem Willen nicht vorstellen Daniela gegen über jemals unfreundlich oder gar abweisend gewesen zu sein. "Ich weiß selber, dass ich nicht immer freundlich zu ihr war, aber mir zu unterstellen ich könnte mich nicht um Mara kümmern, weil ich zu 'jung' ", sie untermalte das 'jung' mit Anführungsstrichen, "bin, ist absurd!" Ihre Kopfschmerzen machten sich wieder bemerkbar, ein sicheres Zeichen das sie sich zu sehr darüber aufregte. Aber das Ganze würde sie irgendwann noch alle Nerven kosten, wenn das so weiter ging. Da erinnerte sie sich an das Angebot ihrer besten Freundin. " Sarahs Großeltern haben ein Haus an der holländischen Küste. Hättest du was da gegen wen ich da drei Tage hin fahren würde? Ich muss hier glaub ich einfach mal ein paar Tage weg..." Sie musste einfach über so viele Dinge nachdenken. Aber hier kam sie zu nichts, weil ständig Daniela an rief, sie sich deswegen ständig mit Kevin stritt und dann Kopfschmerzem bekam weil sie sich zu sehr aufregte.

Er seufzte erst mal laut, als Daniela mit einem knappen "Bis morgen" auflegte. "Ich weiß es nicht." murmelte er und strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken. "Quatsch, sie..." er wusste nicht, was Danielas Problem war. "Du machst das ganz großartig." sagte er und gab ihr einen flüchtigen Kuss.
Als sie von Sarahs Großeltern und deren Haus an der holländischen Küste sprach sah er sie einen Augenblick nur stumm an. Aber das war wohl das Beste für sie, wenn sie keinen anderen Ausweg sah... "Fährst du alleine oder nimmst du Sarah mit?" fragte er und sah sie argwöhnisch, ein wenig skeptisch an. "Und willst du heute schon fahren? Oder morgen Abend, nach dem Spiel?" fragte er weiter. Er wusste nicht so ganz, was er von der Sache halten sollte. Er nahm ihr Mara ab und strich über den Kopf des kleinen Mädchens. Sie roch so verdammt gut nach Baby, das war der Wahnsinn. Und ihre kleinen Patschehändchen... "Aber mach das ruhig, ein bisschen Seeluft tut dir bestimmt gut." sagte er und lächelte leicht.

Sie merkte das ihm die Idee nicht gefiel. "Wir wollten Montag morgen zusammen fahren. Es tut mir leid das ich dich so damit überrumpel, aber ich muss hier wirklich mal raus. Die Uni fängt bald wieder an und ich hab jetzt schon keine Nerven mehr. Wenn dann noch der Unistress dazu kommt, dreh ich durch!" Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. "Verstehst du mich gar nicht?", fragte sie leise und sah ihn an. Sie strich Mara über die Wange und lächelte. Mara war wirklich ein süßes und liebes Baby. Das sie die Nacht durchgeschlafen hatte, hätte sie nie für möglich gehalten. Innerlich hoffte sie einfach das er sie verstand und einsah das es das Beste für alle Beteiligten war.

"Nein, Quatsch, absolut okay, ich versteh dich. Bitte fahr!" sagte er und lächelte sie an. Auch wenn er ein wenig geschockt war... er dachte lächelnd daran zurück, dass sie jetzt schon zwei Mal in den Urlaub fahren wollten und es zwei Mal nicht geschafft hatten. "Ich zieh einfach für drei Tage zu Basti, der bekocht mich dann." sagte er grinsend und pieckste sie in ihre Seite, um sie zum Lachen zu bringen.

Der Tag verging schnell, irgendwann brachten sie Mara ins Bett und er schmiss sich völlig geschafft aufs Sofa, das Babyfon noch in seiner Hand und schloss für einige Sekunden seine Augen. Mara hatte ihn heute sehr geschafft, dann auch noch das Telefonat mit Daniela und Jos plötzliches "Geständnis" dass sie 3 Tage Ruhe bräuchte... und an das Spiel morgen hatte er noch gar nicht gedacht. Mit letzter Kraft stellte er den Fernseher an, irgendein Spielfilm lief und versuchte runter zu kommen.

Wirklich abfinden konnte er sich mit ihrem "Urlaub" anscheinend immer noch nicht, aber manchmal musste sie einfach egoistisch sein. "Er freut sich bestimmt wenn ihr für drei Tage nochmal zusammen wohnt!", sagte sie und quietschte erschrocken auf, als er sie in die Seite piekste. Sie schlug im leicht gegen den Oberarm und lachte.

So schnell war ihr Geburtstag noch nie vorbei gewesen. Aber mit einem Baby verging die Zeit so wie so schneller. Sie war froh das er dieses Mal nicht vorher ins Hotel ging. Normalerweise wollte sein Trainer das sie die Nacht vor einem Spiel zusammen im Hotel verbrachten um sich besser konzentrieren zu können. Gähnend legte sie sich zu ihm auf die Couch. Sie stütze sich auf ihren Ellebogen ab und sah auf ihn runter. Er war wirklich am Ende und es grenzte an ein Wunder das er noch nicht schlief. "Danke", flüsterte sie, nahm ihm das Babyphone aus der Hand und stellte es auf den Couchtisch. "Ich liebe dich", sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und schmiegte sich an ihn.

Er bekam noch mit, wie sie ihm das Babyphone aus der Hand nahm und es auf dem Couchtisch abstellte, ihm einen Kuss auf seine Lippen hauchte und "Ich liebe dich." nuschelte, aber dann war er schon eingeschlafen.
Er wachte auf, weil Mara schrie und es irgendwie unbequem war. Er sah sich um, der Fernseher lief noch und Jo lag neben ihm auf dem Sofa. Er stellte das Babyphone ab und steckte es sich in seine Hosentasche. Er nahm Jo vorsichtig hoch und trug sie ins Bett. Er zog ihr schnell ihre Jeans aus und deckte sie zu, bevor er zu Mara ging. Sie schrie immer noch, wie am Spieß. Er nahm sie auf den Arm, ging schnell mit ihr in die Küche und gab ihr noch ein bisschen Babybrei. Er lief mit ihr auf dem Arm einige Minuten durch die Wohnung, wiegte sie hin und her und summte ihr ein Schlaflied vor, bevor sie einschlief und er sie wieder in ihr Bettchen legen konnte.
Zur Sicherheit stellte er sich lieber noch einen zweiten Wecker, nicht, dass er und Basti morgen schon wieder zu Spät kommen würden, bevor er sein T-Shirt und seine Jeans auszog und sich zu Jo ins Bett kuschelte.

Sie wachte morgens von seinem Wecker auf und sah sich verwundert um. Das letzte woran sie sich erinnern konnte, war das sie auf der Couch lagen. Er musste sie wohl ins Bett getragen haben. "Schön das ich von deinem Wecker wach werde und du nicht!", nuschelte sie, ließ ihn aber noch eine Weile schlafen. Sie schlich leise an Maras Zimmer vorbei um sie ja nicht zu wecken, aber die Kleine schien ein Gespür zu haben wenn einer von ihnen wach war und begann zu schreien. Seufzend ging sie in das Kinderzimmer und hob sie aus dem Bettchen. "Willst du deinen Papa wecken, ja?", fragte sie Mara und lächelte sie an. Sie trug sie ins Schlafzimmer und setzte sich auf Kevins Bettseite. "Aufstehen", sagte sie leise, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und legte die brabbelnde Mara auf seinem Bauch ab.

"Ufffff....." machte er und riss seine Augen auf, als er die vor sich hin brabbelnde Mara auf einmal auf seinem Bauch liegen hatte. Er zog Jo erneut zu sich runter um sie zu küssen.
"Guten morgen." nuschelte er. "Kaffee?" fragte er und wischte sich über sein Gesicht. "Wie spät ist es eigentlich?" fragte er nuschelnd und griff verschlafen nach seinem Handy. Er hatte seinen Wecker doch extra noch mal gestellt und... ihn nicht gehört. Er ließ sich noch einen Augenblick zurück in die Kissen sinken, bevor Mara zu plärren begann. "Jajaaa ich hab auch Hunger..." murmelte er und stand auf. Er zog sich ein T-Shirt an, bevor er sich Mara schnappte und Jo mit sich in die Küche zog.

Nach dem Frühstück packte er in Ruhe seine Tasche, während Mara und Jo im Wohnzimmer waren. Er hörte sie beide bis ins Schlafzimmer lachen und spielen. Er warf erneut einen Blick auf seine Uhr, es war 12 Uhr. Er schleifte seine Tasche in den Flur und ging dann ins Wohnzimmer, um sich von seinen beiden Mädels zu verabschieden. Er gab Jo seinen Autoschlüssel. "Ich überlass dir gerne mein Auto." sagte er ein wenig gequält, lachte aber. "Hat Fayza dir gestern gesagt, ab wann sie da ist?" fragte er und gab ihr einen Kuss. Basti wollte ihn heute zur Abwechslung mal abholen. Da klingelte es tatsächlich an der Tür. "Wenn was ist, schreib mir bei Whatsapp, vergiss nicht Maras Mütze, ihre Jacke hab ich in die Garderobe gehängt und die Tasche, die im Kinderwagen noch liegt müsste auch fertig gepackt sein, vielleicht nimmst du noch ein paar von den Babykeksen mit, damit kannst du sie ganz gut bestechen und..." er sah ihren Blick und ging lachend von dannen. "Bis später. Ich liebe dich!" rief er aus dem Flur, Basti klingelte schon wieder. "Jajaaa!" sagte er und gab Basti seine Tasche, damit er sie im Auto verstauen konnte.

Sie verdrehte lachend ihre Augen als er ihr aufzählte an was sie alles denken sollte. "Wir schaffen das schon, oder Maus?", fragte sie Mara, als Kevin weg war und lächelte sie an. Die Kleine war einfach zu goldig. Fayza und Nina wollten sich um halb drei mit ihnen treffen, also hatten sie noch etwas Zeit. Als ihr Handy vibrierte sah sie drauf und antwortete Daniela das alles gut war. Kevin hatte ihr gestern noch ihre Nummer geschickt, damit Daniela sie erreichen konnte. Sie spielte noch etwas mit Mara, machte ihr noch das Glässchen, welches Kevin ihr raus gestellt hatte und fütterte sie. Dabei kleckerte sich nicht nur Mara voll, sondern auch ihre Hose bekam etwas Babybrei ab.
Um kurz nach zwei machten sie sich auf dem Weg zum Stadion. Sie schnallte Mara an, strich ihr über die Hamsterbäckchen und setzte sich dann ans Steuer. Während sie fuhr, sah sie immer wieder in den Rückspiegel. Manchmal vermisste sie seinen Porsche ganz schön, besonders wenn sie über die Autobahn fuhr. Am Stadion nahm sie Mara, die in ihrem Maxi-Cosi schlief, aus dem Auto und nahm dann aus dem Kofferraum noch die gepackte Tasche vom Kinderwagen. Vor dem Eingang zur Haupttribüne, warteten Nina und Fayza bereits auf sie. Nina nahm ihr die Tasche ab, sodas sie nur noch Mara im Maxi-Cosi trug. Auf ihren Plätzen angekommen schrieb sie so wohl Kevin als auch Daniela, dass alles ok war, sie auf ihren Plätzen waren und die Kleine schlief. Nina hielt ihr ein kleines Trikot hin und lachte. "Soll ich dir von Basti geben. Das ist eine Überraschung für Kevin!" Sie sah auf den Namen und die Rückennumer und lachte. Nur Basti kam auf die Idee extra für Mara ein Trikot beflocken zu lassen. Da sie so wie so gerade aufwachte und ihre Ärmchen nach ihr ausstreckte, nahm sie die Kleine aus dem Maxi-Cosi und Nina streifte ihr das etwas zu große Trapp-Trikot über.

Als er das letzte Mal sein Handy checkte hatten sowohl Daniela, als auch Jo geschrieben und beiden schien es gut zugehen. Also versuchte er sich aufs Spiel zu konzentrieren.
Als es zum Aufwärmen aufs Feld ging sah er sofort in Richtung Haupttribüne, dort wo seine beiden Mädels, zwischen Fayza und Nina saßen. Er grinste kurz, sie saßen recht nah am Spielfeldrand und er konnte sehen, dass Jo Mara die roten Eintracht-Mickey-Mäuse aufgesetzt hatte und... er musste zwei mal gucken. Trug sie etwa ein Eintrachttrikot? fragte er sich.
Aber jetzt stand das Spiel im Mittelpunkt - auch wenn er gerade lieber neben seiner Freundin und seinem Baby sitzen würde.
Basti stupste ihn beim wieder in die Kabine traben an. "Und, wie findest dus?" fragte er und deutete noch mal in Richtung Jo und Mara. "Hast du Mara ein Trikot gekauft? Sie wächst doch so schnell, ich wette nächste Woche passt sie da nicht mehr rein." raunte er ihm leise zu und Basti lachte. "Aber danke." fügte er noch hinzu.

Das Spiel war gelinde gesagt beschissen. Aber nach 73 Minuten führte die Eintracht 1:0 und er freute sich, ballte seine Fäuste und jubelte.
Als das Spiel nach 90. Minuten pünktlich abgepfiffen wurde jubelte er. Gott sei dank... immerhin hatten sie gewonnen. Er nahm seine Trainingsjacke, lief dann in Richtung Haupttribüne und winkte Jo und Mara zu, näher zu kommen. Er grinste, kletterte über die Bande und ging auf seine Mädels zu. Er drückte Jo einen Kuss auf und nahm ihr dann Mara ab. "Himmel seid ihr süß." sagte er zu ihr und setzte Mara auf seine linke Schulter. "Sorry, das wollte ich schon immer mal machen!" sagte er grinsend und nahm Mara einfach mit auf die Stadionfeierrunde. Mara staunte nicht schlecht, riss ihre kleinen grün-blauen Augen auf und sah interessiert hin und her.

Sie lachte als er ihr zeigte sie solle zur Bande kommen. Das gerade so ziemlich alle Kameras, inklusive Stadionkamera auf ihn gerichtet waren, schien ihn nicht zu interessieren. Er küsste sie und nahm Mara auf seine Schultern. Da er sie mit zu den Fans nahm, dürfte es morgen bzw. schon heute am späten Abend genügend Fotos von Mara im Internet geben. Die beiden waren wirklich ein Herz und eine Seele. Lachend ging sie zurück auf ihre Plätze um Maras Tasche zu holen. Aber der Ordner winkte sie erneut runter. Nina nahm ihr die Tasche ab und schob sie die Treppen runter. Der Ordner sagte ihr, dass sie in die Katakomben gehen sollte um Kevin Mara ab zu nehmen, wenn er von der Stadionfeierrunde zurück kam. Er zeigte ihr noch wo sie warten konnte und verschwand dann in Richtung der jubelnden Eintracht-Fans. Basti entdeckte sie zuerst und kam schon auf sie zu gejoggt. "Danke das du es ihr angezogen hast!", er umarmte sie kurz und wartete dann mit ihr auf Kevin. Sie strahlten in beide an, als er mit Mara auf dem Arm zu den Katakomben kam. "Du wolltest sie sicherlich nicht mit Duschen nehmen, oder?", fragte sie lachend.