Trainingsplatz

Per stöhnte innerlich auf, als Jürgen ihn ansprach Per“ 'So jetzt kommts und dann auch noch so, dass es alle merken' dachte Per. „Ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast. Und du weißt genau, wovon ich rede.“ Per verzog das Gesicht, kam aber nicht dazu etwas zu sagen, oder besser er wollte es nicht. „Wie kommst du auf die Idee, uns einfach einzusperren? Was erhoffst du dir davon? Das hätte ich von dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft nicht erwartet.“ Per sah nur, wie Jürgen den Kopf schüttelte und dann an ihm vobei ging. Per seufzte leise. 'So Per das war es dann mit der EM und der Kapitänsbinde'. Bevor Jürgen den Rasen betrat, drehte er sich nochmal um und lächelte den Londoner an „Danke.“ hörte Per wie durch Watte. Er riss die Augen auf und brauchte eine Weile bis die Worte bei ihm durchgedrungen waren. Er sah Jürgen hinterher, eigentlich würde er gerne mit ihm reden wollen, aber das war jetzt ziemlich ungünstig. Der Abwehrspieler stand auf und folgte Jürgen auf den Rasen. So wirklich verstanden hatte er es nicht und sein Blick muss wohl auch genauso ausgesehen haben.

Ihm war Pers Blick nicht entgangen. Aber eine kleine Lektion hatte er einfach verdient. Doch jetzt ging es um das Training.

WICHTIG

Trainingspost 1
„Okay Jungs.. wir fangen an wie immer. Warm laufen und dehnen… ich will aber, dass ihr das gewissenhaft macht, wir brauchen keine Verletzungen vor dem Spiel!“ Er ließ seinen Blick über die Spieler schweifen. So langsam kam die Aufregung. Zumindest bei ihm. Immerhin war es sein erstes 'richtiges' Spiel als Bundestrainer.
„Danach machen wir zwei kleine Übungen, die euch auf das Spiel vorbereiten und zum Schluss ein kleines Trainingsspiel!“ er lächelte freundlich in die Runde.
Dann pfiff er einmal laut und entließ die Spieler, um sich warmzumachen. Die Fitnesstrainer übernahmen und er konnte sich um den Aufbau der Übungen kümmern.

Kurz nach Marco kam Roman. Seitdem Roman und Marco nicht mehr in einem Verein spielen hatte sich ihr "Verhältnis" verschlechtert.
"Hey Jungs", begrüßte er die Runde und sah Marco an. "Ach du lebst ja auch noch", sagte er weiter und sah den Ex-Gladbacher an. Marco merkte das Roman irgendein Problem hatte, dass er schnell mit ihm allein klären wollte.
"Ja und wie ich sehe du auch. Aber können wir vielleicht mal unter vier Augen reden?" fragte er vorsichtig und hoffte auf eine positive Antwort von Roman.

Roman nickte und zog Marco ein Stück von den Anderen weg, als sie begannen ihre Runden zu laufen.
"Was ist eigentlich mit uns passiert?", fragte er den gering Jüngeren und sah ihn direkt an.

Roman bejahte die Frage von Marco und zog ihn ein Stück von den anderen weg. Sofort brachte er es auf den Punkt. "Was ist eigentlich mit uns passiert?" fragte er Marco und sah ihn an. Marco zuckte ratlos mit den Schultern. "Man Alter.. wir waren früher die besten Freunde und jetzt? Jetzt weiß ich gar nichts mehr über dich.. wir hätten nicht wechseln dürfen" murmelte er den letzten Satz und schaute betrübt auf den Boden. Die Einsicht das er gerade dabei war einen seiner besten Freunde zu verlieren machte Marco fertig.

Mats stoppte bei den anderen Spielern und hörte Jürgen zu.
Er wollte diesmal auch Jürgens Anweisungen beherzigen und langsam anfangen um Verletzungen aus dem Weg zu gehen.
„Danach machen wir zwei kleine Übungen, die euch auf das Spiel vorbereiten und zum Schluss ein kleines Trainingsspiel!“ Erklärte Jürgen noch, bevor er die Übungen aufbaute.
Mats lief wieder los, hörte Musik, schaltete alles ab und versuchte sich auf das Training zu konzentrieren.

"Man Alter.. wir waren früher die besten Freunde und jetzt? Jetzt weiß ich gar nichts mehr über dich.. wir hätten nicht wechseln dürfen", als Roman diese Worte hörte, begann sein Kopf Pro und Contra seines Wechsels von Gladbach weg zu sortieren. Roman hatte genau wie Marco den Boden fixiert. Wie verdammt recht Marco einfach hatte.
"Meinst du wirklich, dass es daran gelegen hat? Nicht daran, dass wir einfach jeder einen neuen Freundeskreis aufgebaut haben? Glaubst du, du hättest dich mit Mario nicht auch im Laufe der Zeit immer besser verstanden und es wäre alle so geblieben wie es war?" Roman stellte diese ganzen Fragen in den Raum. Es tat ihm weh, dass sie sich auseinander entwickelt hatten. Sie waren beide daran Schuld. Aber er war sich nicht sicher, ob es wirklich nur an dem Wechsel gelegen hatte. Was wäre gewesen, wenn sie eben nicht zu Dortmund und Schalke gegangen wären sondern zu irgendwelchen anderen Vereinen.

Per begann seine Runden zu laufen, er lief ja sowieso nicht gerne, aber gerade jetzt war es furchtbar, er hatte zuviel Zeit zum nachdenken und das machte ihn wahnsinnig. Er warf immer wieder einen Blick zu Jürgen. Als er sich zum Dehnen wieder auf dem Feld platzierte, verdrängte er das Ganze und konzentrierte sich aufs Dehnen. Nebenbei beobachtete er seine Team-Kollegen.

WICHTIG

Er rief die Spieler zusammen und erklärte direkt die erste Übung. „Ihr seht die Reifen da...ich möchte, dass ihr euch in zwei Gruppen aufteilt. Es wird mit einem Sprint von hier zu den Reifen gestartet. Im ersten Durchgang werden die Reifen links-rechts im Wechsel überwunden. Anschließend beidbeinig. Danach einbeinig und im letzten Durchgang wird die Übung im Rückwärtslauf absolviert. Nach jedem Durchgang geht es um das Wendehüttchen zurück zur Gruppe. Nach dem Abklatschen startet der nächste Läufer.“ Er sah die Spieler aufmerksam an. So kompliziert war das nicht und sie machten die Übung ja auch nicht zum ersten Mal.

Jürgen hatte jetzt wohl wieder ziemlich gute Laune, nicht so wie beim Mittagessen. Da sah er ziemlich deprimiert und verärgert aus.
Die Übung war nicht schwer und hatte er ja auch nicht zum ersten Mal machen müssen.
Dementsprechend klappte es ziemlich gut und er stellte sich nach dem ersten Durchgang wieder hinten an.

Per konnte nicht behaupten, dass diese Übung eine seiner Lieblingsübungen war. Er hatte nun mal eindeutig die größten Füße. Er kämpfte sich durch und war erstaunt, dass er es heil durch die Reifen geschafft hatte, auch wenn es das ein oder andere Mal doch etwas wacklig war für ihn, sich nicht in den Reifen zu verfangen. Er warf Jürgen einen bösen Blick zu. 'Wollte er ihn persönlich mit der Übung ärgern?'

Eine Stör-SMS vom Helenchen an Per

Hallo

Ich hab die Prüfung hinter mir und mein Handy funktioniert.
Und wegen der Einsperraktion sollten wir uns vielleicht nochmal unterhalten.

Helena

Mats musste leise lachen, als er Pers verärgerten Blick sah.
"Ach komm, so schlimm ist es doch gar nicht!" munterte er den Abwehrspieler auf.
Er war wieder an der Reihe und nun konnte er Per wirklich verstehen, beidbeining war es gar nicht so einfach und er kam wackelig am Ende an.

WICHTIG

Als alle Spieler sämtliche Durchläufe absolviert hatten, pfiff er sie zusammen und ließ ihnen einen Moment, um zu Atem zu kommen. In der Zeit gab er noch einige letzte Informationen zur Taktik der Schweden. „So und jetzt seid ihr wieder dran. Wir werden uns nochmal kurz um die Pässe kümmern. Kurzpässe, Doppelpässe, Diagonalpässe, das Freilaufen…Folgende Übung: Der erste Spieler, nehmen wir mal Mario, spielt einen Kurzpass zu Johannes und bekommt ihn als Doppelpass zurück. Mario spielt jetzt einen Diagonalpass zu Julian, der hier steht.“ Er verteilte die Spieler an die entsprechenden Stellen und ging die Übung einmal langsam durch. „Julian passt zu Johannes und dann wird im Uhrzeigersinn gewechselt.“

Roman nahm sich einen Ball und begann die Übung zu machen. Marco hatte nicht mehr wirklich reagieren können, weil sie direkt zu einer Übung übergegangen waren. Er musste also nach dem Training nochmal nach dem Dortmunder suchen und fragen, wie es weiter gehen sollte.

OUT: Sorry Jürgen, Jule ist nicht da, hab ganz vergessen dir Bescheid zu geben ist bei ner Therapie wegen der Schulter

"Meinst du wirklich, dass es daran gelegen hat? Nicht daran, dass wir einfach jeder einen neuen Freundeskreis aufgebaut haben? Glaubst du, du hättest dich mit Mario nicht auch im Laufe der Zeit immer besser verstanden und es wäre alle so geblieben wie es war?" Roman stellte diese ganzen Fragen und brachte Marco damit zum verzweifeln. Er fühlte sich schuldig.
"Ja du hast recht" gab er  zu und schaute nun Roman an. "Denkst du dass unsere Vereine daran Schuld sein könnten? Ich mein Schalke und Dortmund sind jetzt nicht gerade die besten Freunde" stellte er die Frage in den Raum und bereute diese aber sofort wieder.

Kurzerhand hatten sich beide dazu entschlossen erst einmal die erforderlichen Übungen zu machen. Eins war klar, Marco musste sich definitiv nachher nochmal mit Roman zusammensetzen.. so konnte das alles wirklich nicht weitergehen!

cf Pressebüro

Als Harald am Trainingsplatz ankam, sah er Jürgen mit den Spielern bereits trainieren. Er hoffte, dass Per nach dem Training noch fit genug war, die Pressekonferenz zu machen. Er wusste, dass es nach dem Training schwierig war, da die Spieler meistens ziemlich k.o. waren. Aber als Kapitän musste dieser nun mal bei der ersten PK dabei sein.

Mario wärmte sich auf als Jürgen angekommen war und sie dazu aufforderte. Als er dann die erste Übung bekannt gab machte Mario sie ohne zu meckern. Er wollte heute sich nicht durch irgendwas ablenken lassen oder so. Als dann die zweite Aufgabe erklärt wurde fing er sie an mit den anderen zu machen.

Bevor Per mit der Übung anfing, sah er Harald Stenger auf dem Trainingsgelände ankommen. Per fiel auf, dass es bisher noch keine PK gegeben hatte. Und wie es schien, sollte sich das heute ändern. Er konzentrierte sich auf die Übung und beobachtet seine Team-Kollegen dabei. Für ihn sah es so aus, als wären sie alle höchst konzentriert bei der Sache.

"Ja, das stimmt wohl. Eigentlich war es eine scheiß Idee", murmelte Roman, bevor er einen Ball zugespielt bekam und sich somit von Marco entfernte. Ein vielleicht etwas sehnsüchtiger Blick fiel auf seinen weiteren eigentlichen besten Freund, als er ebenfalls einen Ball annahm und weiterspielte. Roman vermisste die Zeit in Gladbach. Die Zeit, in der alles perfekt gewesen war. Eine Zeit, die vergangen war. Die Beiden hatten sich weiter entwickelt, waren gute Fußballer, waren zusammen bei der Nationalmannschaft. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied zu damals: sie waren nicht mehr vereint. Ein Herz und eine Seele. Timon und Woddy. All das war Geschichte. Roman versuchte seine Gedanken zurück aufs Training zu lenken, aber es fiel ihm schwer. Nicht zuletzt auch dadurch bedingt, dass er nicht spielen würde.

"Ja, das stimmt wohl. Eigentlich war es eine scheiß Idee", hörte Marco Roman murmeln, bevor dieser einen Ball zugespielt bekam und sich somit von Marco entfernte. Dieser Spruch brach Marco wohl oder übel das Herz. Nach Dortmund zu wechseln war für Marco das Größte. Doch das er damit seinen eigentlich besten Freund verlieren würde, hätte er niemals gedacht. Man sagt doch, Fußballer leben ihre Freundschaft auf dem Fußballfeld aus. Doch in diesem Falle war es nicht so. Wie denn auch, wenn Marco und Roman in den Verein spielen, die sich gegenseitig mehr als hassten?
Kurzerhand beschloss Marco, das Training aufzugeben und ging zu Jürgen.
"Jürgen? Kann ich zurück ins Hotel? Mir gehts nicht so gut" erklärte er und hoffte das Jürgen Verständnis zeigte und ihn gehen ließ.

cf medizinische Abteilung

Dr. Müller-Wohlfahrt hatte das Training bisher interessiert verfolgt. Bisher machten alle einen fitten Eindruck.

„Jürgen? Kann ich zurück ins Hotel? Mir geht’s nicht so gut.“ Irritiert sah er den Spieler an. Bis gerade hatte Marco doch noch ganz normal mittrainiert. Was war da vorgefallen, dass es ihm nicht gut ging? Aber zunächst musste sein Gesundheitszustand abgeklärt werden. „Geh bitte erst zum Doc. MüWo sitzt dort vorne“, wies er zu den Bänken.

Nachdem Marco beim Arzt war, rief er die Spieler zusammen.

WICHTIG

„Zum Abschluss werden wir ein kleines Spielchen machen. Leibchen liegen dort. Mir kommt jetzt darauf an, dass ihr zusammenarbeitet. Egoismus können wir morgen nicht gebrauchen“, machte er allen unmissverständlich klar. Schnell hatte er die Spieler in zwei Teams eingeteilt und auch André und er mischten sich in das Geschehen mit ein.

Jürgen sah irritiert an. „Geh bitte erst zum Doc. MüWo sitzt dort vorne“, wies er Marco zurecht. Stumm nickend tat er dies was der Trainer ihm sagte und ging zur Bank.
"Hey Doc. Sie müssen mich mal durchchecken" sagte Marco Doc. MüWo und wartete.

Alle von Jürgens Aufgaben meisterten Jo, Trappi und Lew mit vollem Elan.
Jetzt rief er zum Abschluss zu einem Trainingsspiel auf, bei dem Jo's Herz einen Hüpfer machte, weil er sich so freute.