Is it Right or is it Wrong?

Er lachte leise. Der Kleine gehörte wohl zu den Langschläfern. Mit einem Schmunzeln sah er ihm zu, wie er verstand, wo er war. „Ey“, beschwerte er sich und zog ebenfalls an der Decke. Die musste er hier gar nicht erst unterschlagen. „Morgen.“ Mit einem Ruck beförderte er Robin samt Decke in seine Arme. „Auf dem Fußballplatz warst du eindeutig frecher“, grinste er und piekte ihm in die Seite. Dass sie jetzt wieder genauso lagen wie in der Nacht, störte ihn nicht.

„Ey“, empörte Roman sich, aber ich war das in diesem Moment egal. Er wollte bloß unnötige Diskussionen vermeiden. Doch schnell lag er wieder in Romans Armen. Wie hatte er ihn so schnell an sich ziehen können? „Auf dem Fußballplatz warst du eindeutig frecher.“ Er lächelte bloß und grummelte dann, als er ihn in die Seite piekte. „Ich bin ja auch noch nicht richtig wach“, murmelte er und legte seinen Kopf erneut auf der Brust des Spielers ab. „Und vielleicht bin ich ja anders, als du denkst.“ Wie genau er die Aussage meinte, war ihm selbst unklar. Aber Roman würde schon etwas daraus machen. Während er auf eine Antwort wartete, zog er die Decke wieder höher. Sofort hatte er das Gefühl, dass sie sich noch näher waren.

„Ich bin ja auch noch nicht richtig wach. Und vielleicht bin ich ja anders, als du denkst.“ Verwundert sah er auf ihn herab und fragte sich, was er damit wohl meinte. Doch sein Beschützerinstinkt gewann die Oberhand und er legte seine Arme enger um seinen Körper. „Wir kennen uns ja kaum. Da ist es doch verständlich, dass ich nicht weiß, wie du bist“, lächelte er und streichelte ihm leicht über den Rücken, bis sein Bauch mehr Aufmerksamkeit verlangte. „Sorry“, murmelte er. „Lass uns mal sehen, was der Kühlschrank so hergibt“, beschloss er und zog ihn ebenfalls auf die Füße. „Reichen dir Toast und Nutella?“, fragte er und fuhr sich verlegen durch den Nacken, als er die Schränke inspiziert hatte.

Er schloss die Augen, als Roman seine Arme um ihn legte. Seine Aufregung steigerte sich langsam aber sicher in unerreichbare Höhen. „Wir kennen uns ja kaum. Da ist es doch verständlich, dass ich nicht weiß, wie du bist.“ Er nickte bloß. „Dann musst du eben besser aufpassen.“ So langsam kam seine freche Zunge zurück. Doch er wurde schnell wieder ruhig, als der Spieler ihn streichelte. Allerdings dauerte auch dieser Moment nicht lange, denn Roman hatte offensichtlich Hunger. „Lass uns mal sehen, was der Kühlschrank so hergibt.“ Langsam folgte er ihm in die Küche. „Reichen dir Toast und Nutella.“ Er nickte lächelnd. Nachdem sie beide ein Toast vor sich auf dem Teller hatten, sah er ihn an. „Hast du gar keine Kopfschmerzen?“ Sein Spezialgetränk verursachte das nämlich eigentlich.

„Dann musst du eben besser aufpassen.“ Er piekte ihn auf die Nase. „Werd nicht unverschämt, du Grünschnabel.“ Schnell hatten sie das Frühstück auf dem Tisch und er schob Robin zuerst das Nutellaglas zu. „Hast du gar keine Kopfschmerzen?“ Er verzog gequält das Gesicht. „Doch. Ganz ganz schlimm.“ Er wusste nicht, ob Robin ihm seinen Blick abkaufte, aber sie hatten sich schon so viel geärgert, dass er ihm das jetzt hoffentlich nicht zu böse nahm.

„Werd nicht unverschämt, du Grünschnabel.“ Er rümpfte die Nase. So frech war er nun auch nicht. Als Roman das Gesicht verzog, war er tatsächlich ein wenig besorgt. Dabei konnte er sich kaum vorstellen, dass ihn so etwas aus der Bahn warf. „Doch. Ganz schlimm.“ Roman sah ihn mit großen Augen an und er seufzte leise. Seine Besorgnis überwiegte und er stand einfach auf. „Dann nimm doch was.“ Neugierig öffnete er eine Schranktür und hatte Glück. Trotzdem musste er sich strecken. Aber klettern war ich jetzt zu peinlich. Deswegen stellte er sich auf die Zehenspitzen, aber scheiterte trotzdem.

„Dann nimm doch was.“ Neugierig sah er ihm dabei zu, wie er die Schranktür ansteuerte. Es musste Glück sein, denn dort bewahrte er tatsächlich seine Medikamente auf. Amüsiert verschränkte er die Arme und legte den Kopf auf die Seite, als Robin an der Höhe scheiterte. „Schon blöd, wenn man so klein ist, was?“ Schmunzelnd stand er auf und streckte sich hinter seinem Rücken in die Höhe. Dabei hielt er sich an seiner Seite fest. „Wolltest du mir die geben?“, fragte er und hielt ihm eine Packung vor die Nase.

„Schon blöd, wenn man so klein ist, was?“ Er brauchte sich gar nicht so über ihn lustig machen. Roman war auch nicht so riesig geboren worden. „Idiot“, zischte er leise und streckte sich noch weiter. Doch dann kam der Torwart zu ihm und nahm sich einfach die Schachtel. Dabei war er ihm ziemlich nah und berührte ihn sogar an der Seite. „Wolltest du mir die geben?“ Er riss ihm die Packung aus der Hand und nahm sich ein Glas Wasser. Darin löste er die Tablette auf und stellte sie auf Romans Platz. „Das wollte ich dir geben.“

„Idiot.“ Dafür gab er ihm einen leichten Klaps. So musste er ihm gar nicht erst kommen. Robin begann, durch die Küche zu wirbeln und er selbst setzte sich einfach wieder hin. „Das wollte ich dir geben.“ Er lächelte. „Dankeschön.“ Auch wenn sein Kopf gar nicht so schlimm war, war seine Geste einfach liebenswürdig. Als Gegenleistung zog er Robins Teller zu sich und überzog ein Toast mit Nutella. „Bitte“, zwinkerte er ihm zu und schob es ihm wieder zu.

Er zuckte zusammen, als er einen Klaps bekam. Empört sah er den Spieler an. So brauchte er gar nicht erst anzufangen. „Dankeschön.“ Er nickte höflich und setzte sich dann wieder an den Tisch. Dass er Roman bediente war ja nichts Neues für ihn. „Bitte.“ Mit großen Augen sah er auf das Nutellatoast vor ihm und hatte es ziemlich schnell gegessen. Er liebte Toast mit Nutella und das würde sich auch nie ändern. „Danke“, murmelte er mit vollen Mund und er vermutete bereits, dass seine Lippen mit dem braunen Zeug beschmiert waren.

Er schmunzelte vor sich hin, weil das Toast in Windeseile in Robins Mund verschwand. „Danke.“ Er winkte ab. Dafür musste er sich wirklich nicht bedanken. „Du könntest gerade für Nutella Werbung machen“, lachte er und hielt ihm sein Handy vor die Nase, damit er sein Gesicht sehen konnte. „Das Essen üben wir aber noch.“ Dass sie sich kaum kannten, vergaß er immer wieder. „Wollen wir gleich noch an den See?“ Immerhin hatte er ihm das versprochen und das Wetter war auch gut.

„Du könntest gerade für Nutella Werbung machen.“ Er konnte ebenfalls nur lächeln, als Roman so herzlich lachte. Diese Grübchen waren wirklich…niedlich. Moment. Was dachte er da für einen Unsinn? „Das Essen üben wir aber noch.“ Schnell wischte er sich mit dem Ärmel über den Mund. Das hatte er sich nie so richtig abgewöhnen können. „Wollen wir gleich noch an den See?“ Er nickte aufgeregt und kurz darauf liefen sie unten am Wasser. Einige Enten watschelten um sie herum und er wich ihnen bloß aus. Einmal prallte er gegen Roman und war ihm plötzlich näher, als er es eigentlich sein sollte. Er überspielte die Situation mit einem sanften Lächeln.

Der Weg zum See war nicht weit und sie trafen nur einige Leute, die er freundlich grüßte. Die Menschen hatten sich daran gewöhnt, dass er ihr wohnte und fragten nur noch selten nach Autogrammen oder Fotos. So kamen sie ziemlich schnell an ihrem Ziel an. „Die beißen nicht“, zog er Robin auf, der aus den Enten einen Slalomparcours machte. Als er plötzlich gegen ihn taumelte, lachte er. „Siehst du. Das kommt davon. Enten haben immer ein Ass im Ärmel. Übrigens hast du da was.“ Grinsend strich er ihm über die Wange. Das Nutella dort war ihm bloß aufgefallen, weil er ihm so nah war.

„Siehst du. Das kommt davon. Enten haben immer ein Ass im Ärmel. Übrigens hast du da was.“ Er schloss für einen Moment die Augen und schmiegte sich in die Berührung an seiner Wange. Es war ein innerer Impuls und als er merkte, was er tat, trat er schnell einen Schritt zurück. „Ich hatte vergessen, wie schön es hier war.“ Das bezog sich nicht nur auf die Vergangenheit. Er war auch wirklich gerne mit Roman hier und was ihn wunderte war, dass er gar nicht mehr an Romans Job dachte. Eigentlich mochte er ihn einfach nur und er freute sich, dass sie vielleicht Freunde werden konnten.

Irritiert sah er auf Robin herab. Dass er ihm noch näher kommen würde, hatte er nicht gedacht. Doch es missfiel ihm auch nicht, was ihn genauso wunderte. „Ich hatte vergessen, wie schön es hier ist.“ Er wusste nicht, ob Robin die Situation bemerkt hatte oder nicht. Auf jeden Fall ging er nicht weiter darauf ein. Er folgte ihm lächelnd, als er weiterging. „Stimmt. Nach den Spielen kann man hier ziemlich gut abschalten. Und im Sommer wird regelmäßig gegrillt.“ Das war jedes Mal ein riesiges Chaos und doch stärkte es den Teamgeist ungemein. „Und was machst du so? Gehst du noch zur Schule?“

„Stimmt. Nach den Spielen kann man hier ziemlich gut abschalten. Und im Sommer wird regelmäßig gegrillt.“ Das konnte er sich ziemlich gut vorstellen. „Dann wäre ich gerne hier.“ Gegrillt hatte er hier wirklich noch nicht. „Und was machst du so? Gehst du noch zur Schule?“ Er schluckte. Plötzlich fühlte er sich wieder viel kleiner. Der Altersunterschied war einfach mehr als deutlich. „Ja. Ich mache mein Abitur.“ Unsicher strich er sich über den Arm. Zum Glück wusste Roman sein wahres Alter nicht. „Und machst du auch noch was anderes, wenn du nicht gerade Fußball spielst?“

„Dann wäre ich gerne hier.“ Er lachte. Die Mannschaft kannte er ja mittlerweile. Da ließ sich so etwas bestimmt einmal einreichten. „Ja. Ich mache mein Abitur.“ Er lächelte. „Und vermutlich mit Topnoten.“ Robin machte nicht den Eindruck eines Jungen, der immer alles besser wissen musste. Und da war er ziemlich froh drüber. Denn so war er selbst auch nie gewesen. „Und machst du auch noch was anderes, wenn du nicht gerade Fußball spielst?“ Er lachte. „Nein, mein Leben besteht aus Schlafen und Training.“ Kopfschüttelnd stieß er ihm gegen die Schulter. „Ich führe ein ganz normales Leben“, lächelte er. „Kino, Feiern, Urlaub. Eigentlich wie jeder andere auch.“

„Und vermutlich mit Topnoten.“ Er grinste nur und fuhr sich mit der Hand über den Nacken. „Na ja…zumindest steht bei mir nicht drunter, ich hätte es nicht versucht." Eigentlich war er ganz durchschnittlich und könnte mehr tun, wenn er nicht immer so eine große Klappe hätte. „Nein, mein Leben besteht aus Schlafen und Training.“ Als er ihm gegen die Schulter schlug, gab er nur ein empörtes „Ey“ von sich. „Ich führe ein ganz normales Leben. Kino, Feiern, Urlaub. Eigentlich wie jeder andere auch.“ Er sah zu ihm und verlor sich einen Moment in den strahlenden Augen des Torwartes. Immer wenn er lächelte, klopfte sein Herz ein bisschen schneller. Und plötzlich wollte er etwas wissen, aber er musste ihn vorsichtig danach fragen. „Und wo ist deine Freundin? Gerade zum Shoppen in Paris?“ Er biss sich auf die Lippe. Super Klasse, Robin.

„Na ja…zumindest steht bei mir nicht drunter, ich hätte es nicht versucht.“ Er grinste. Dass seine Gedanken sich so bestätigen würden, war ihm eine gewisse Genugtuung. „Ey.“ Demonstrativ wiederholte er sein Handeln. Diese Äußerung würde er ihm schon noch abgewöhnen. Als er daran dachte, dass das voraussetze, dass sie sich öfter sehen müssten, musste er lächeln. Die Vorstellung war gar nicht so schlecht. „Und wo ist deine Freundin? Gerade zum Shoppen in Paris?“ Verwundert sah er ihn an. Auch Robin schien die Frage eher rausgerutscht zu sein. Trotzdem schob er seufzend die Hände in die Hosentaschen. „Es gibt niemanden.“

Als er ihn erneut schlug, schubste er einfach zurück. So dürfte er bestimmt nicht mit ihm herumspringen. Er bemerkte Romans Verwunderung, als er seine Freundin ansprach. „Es gibt niemanden.“ Irritiert sah er ihn an, als er seine Hände in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Irgendwie schien er beinahe traurig zu sein und das wollte er nun ganz und gar nicht. „Ich wollte dir nicht zu nahe treten“, begann er leise und legte besorgt eine Hand auf seinen Arm. „Ich hab auch keine Freundin. Mädchen nerven gerade nur.“

„Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Ich hab auch keine Freundin. Mädchen nerven gerade nur.“ Er musste einfach lachen. Gerade wirkte Robin eher wie ein Fünfjähriger, dem ein Mädchen seinen Ball weggenommen hatte. „Wir machen heute einfach einen Männerabend“, schlug er vor und verzog im nächsten Moment das Gesicht. „Ach ne. Du hast ja morgen Schule.“ Dabei konnte er sich an die Vorstellung wirklich gewöhnen. „Wann musst du eigentlich zum Zug?“

Er verzog kurz das Gesicht, als Roman so über ihn lachte. Aber wenigstens war er nicht mehr traurig. „Wir machen heute einfach einen Männerabend. Ach ne. Du hast ja morgen Schule.“ Er schüttelte den Kopf. „Wann musst du eigentlich zum Zug?“ Er lächelte bloß. „Es gibt eine tolle Erfindung der Landesschulbehörde. Ist noch in der Testphase, aber nennt sich Ferien und die habe ich noch ein bisschen länger. Also können wir ruhig einen Männerabend machen.“ Dass er ihn als Mann bezeichnete, fühlte sich schon gleich viel besser an. „Was machen Dortmunder denn an so einem Abend?“

„Es gibt eine tolle Erfindung der Landesschulbehörde. Ist noch in der Testphase, aber nennt sich Ferien und die habe ich noch ein bisschen länger. Also können wir ruhig einen Männerabend machen. Was machen Dortmunder denn an so einem Abend?“ Eigentlich lag ihm die Antwort auf der Zunge, aber wenn Robin sein Abitur machte, wusste er auch, dass er unter Umständen noch nicht volljährig war. „Das kommt darauf an, wie alt du bist. Entweder gehen wir feiern oder in den Zoo“, grinste er.

„Das kommt darauf an, wie alt du bist. Entweder gehen wir feiern oder in den Zoo.“ Darauf würde ihm keine Antwort geben, denn er hatte ihn doch irgendwie getroffen. Wenn er noch nicht volljährig war, würde er ihn also wie ein Kind behandeln. Gut, dass er das wusste. „Ich glaube, das Kind fährt lieber nach Hause.“ Er drängte sich an ihm vorbei und ging zurück zu Romans Wohnung. Das war ihm einfach viel zu blöd. Eine Welle der Enttäuschung übermannte ihn. Aber wie konnte er glauben, dass Roman mehr in ihm sah? Er wollte nur noch nach Hause.

„Ich glaube, das Kind fährt lieber nach Hause.“ Seufzend fuhr er sich durch die Haare und drehte sich um. „Jetzt warte“, rief er und musste Robin doch nachlaufen. „Ohne mich kommst du eh nicht rein“, murmelte er und joggte die Einfahrt hoch. „So war das nicht gemeint“, entschuldigte er sich und schloss die Haustür auf. „Wir gehen trotzdem los und feiern anschließend hier weiter?“ Fragend sah er ihn an.