I will miss you!

Marco schluckte. 
"Ich.. Ich war bei Anni" stotterte er und schloss seine Augen.
"Du wirst Papa.. Herzlichen Glückwunsch" sagte er und schloss sich im Bad ein. Für ihn brach grad seine heile Welt zusammen.. Mario würde ihn verlassen, da war er sich sicher.

Entgeistert sah er Marco hinterher. Papa? Anni erwartete ein Kind von ihm? Verschiedene Gefühle stiegen in ihn hoch. Zum einen großen Freude und zum anderen auch Verwunderung. Total überrascht saß er jetzt hier und starrte die Wand an. Er wurde Vater! Aber warum sagte Anni ihn das nicht persönlich? Mario lief zum Badezimmer und klopfte leicht an. "Hey Marco. Öffne mal bitte die Tür."

"Bitte lass mich in Ruhe Mario" sagte Marco Schluchzend. Diese Neuigkeit war definitiv der Hochzeits- Crasher. Er wusste nicht was er tun sollte. Langsam stand er auf und sah sich im Spiegel an.
"Versager!" schrie er und warf seinen Kamm in den Spiegel, der jetzt in tausend Einzelteile zersprang.

"Scheiße Marco." schrie Mario und klopfte jetzt an die Tür. "Mach keine Scheiße bitte. Ich liebe dich, tue mir das nicht an. Mach die Tür auf." Tränen flossen vor lauter Angst über seine Wangen. "Marcooo!" Er drückte immer fester gegen die Tür, aber er bekam sie nicht aufgedrückt.

Weinend ließ sich Marco wieder auf den Boden sinken. Marios Rufe ignorierte er vollkommen. Er wollte einfach nur allein sein.. Er musste das alles irgendwie verarbeiten.. Sein Mann wird Vater.. Wie sollte das alles nur gut gehen?

Er ließ sich auf den Boden sinken und schluchzte vor sich hin. "Was ist los?" Fabian stand erschrocken vor ihn. "Ich.. ich werde Vater. Anni erwartet ein Kind von mir. Marco hat sich eingeschlossen.." wimmerte Mario und schlang seine Arme um seine Beine. "Und so was sagt sie an euren Hochzeitstag." brummte Fabian und setzte sich neben Mario. "Sie sollte sich schämen."

Stundenlang blieb Marco noch im Bad, doch irgendwann öffnete er die Tür.
"Ich lass dir Eheschließung rückgängig machen.. Du solltest zurück zu Anni gehen, sie braucht dich jetzt" murmelte er mit Tränen in den Augen und packte seine Sachen zusammen. Es schmerzte verdammt, die Liebe seines Lebens zu verlieren.

Mario taumelte hinter Marco her. "Das kannst du mir nicht antun.. das kannst du nicht. Du hast mir versprochen immer für mich da zu sein. Das kannst du nicht machen. Ich liebe dich, nur dich, und daran ändert auch ein Kind nichts." sagte Mario niedergeschlagen und schluchzte wieder. "Das kannst du nicht tun.."

"Ich will es auch nicht tun. Du weißt gar nicht was du mir bedeutest, aber ich kann nicht weiter zwischen dir und Anni stehen.. Nicht jetzt wo sie ein Kind von dir bekommt" murmelte er und setzte sich jetzt auf das Bett. 
"Weißt du wie weh das alles tut? Wir wollten eine Familie gründen, ich wollte derjenige sein, der dir ein Kind schenkt und jetzt ist es deine Exfreundin. Dieses hinterhältige Biest hat gewonnen.. Sie hat mir die Liebe meines Lebens weggenommen.." sagte er und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

"Du stehst nicht zwischen Anni und mir." sagte Mario und setzte sich neben seinen Mann. "Ich gehöre nur dir. Ich bin für immer an dich gebunden." Er drängte sich eng an Marco. "Außerdem kann das doch gar nicht sein. Es ist schon Monate her, als ich zuletzt mit ihr geschlafen habe. Sie müsste doch schon längst einen sichtbaren Bauch haben."

Marco zuckte mit den Schultern.
"Klär das mit ihr.. Ich fahr zurück nach Dortmund" sagte er und schloss seine Tasche nun. Er drehte sich zu Mario.
"Ich liebe dich.. Vom ganzen Herzen" flüsterte er und küsste ihn noch ein letztes Mal.

"Marco.." wimmerte Mario und sah ihn todtraurig an. "Ich kann nicht der Vater sein. Bitte geh nicht. Bitte.." Er ließ sich auf den Boden sinken und weinte. Sein Herz schmerzte so sehr. Er wollte Marco nicht verlieren. Nicht wegen Anni. "Ich brauche dich. So sehr,"

Marco blieb vor der Haustür stehen und schaute auf Mario. 
"Es tut mir so leid" flüsterte er und lief nun zum Auto. Er starrte zurück zur Haustür. War das die richtige Entscheidung? Konnte er Mario einfach so im Stich lassen? Sein Herz zerfiel in tausend Teile, mit Tränen in den Augen sah er auf das Haus der beiden Brüder.

Mario zitterte am ganzen Körper. Zusätzlich stieg die Wut auf seiner Ex immer mehr an. Sie zerstörte alles! Einfach alles. Voller Verzweiflung schrie Mario einfach los. Wie er sie nur hasste. Er wollte Marco. Und auch dieser ließ ihn einfach zurück. Sein Herz zerbrach. Tränen liefen wie wild über seine Wangen und sein Schreien verstarb langsam, nur noch ein kleines Wimmern blieb übrig. Fabian sah wie erstarrt auf seinen kleinen Bruder.

Marco hörte seinen Ehemann schreien. Es erschrak und schaute mit großen Augen auf die Wohnung zurück. Was tat er hier eigentlich? Wieso ließ er Mario zurück? Er schloss sein Auto und rannte zurück zur Wohnung. Er öffnete die Tür, schön Fabian beiseite und kniete sich vor Mario.
"Beruhige dich.. Bitte" sagte Marco leise und nahm den Münchner in den Arm.
"Ich bin bei dir" flüsterte er.

"Marcoo.." wimmerte er und stürzte sich zitternd in seinen Armen "Geh nicht." Er konnte kaum noch sprechen und es liefen weiter lauter Tränen über seine Wangen. "Ich liebe dich so sehr. Soo sehr.." hauchte er und drückte sich fest an seinen Mann.

"Ich liebe dich auch" flüsterte Marco.
"Komm steh auf" forderte der Dortmunder und half Mario auf die Beine.
"Fabian kannst du Mario ein Glas Wasser holen?" fragte Marco und lief mit Mario ins Schlafzimmer. Wenige Sekunden später kam auch Fabian. Dankend nahm Marco das Glas ab und reichte es Mario.
"Hier trink und leg dich dann bitte hin" flüsterte Marco und strich durch Marios Haare.

Mit zitternden Händen nahm er das Glas und trank einen Schluck. Das Glas stellte er wieder beiseite. "Aber du gehst doch nicht oder?" fragte er leise und traurig nach. Er ließ sich auf das Bett fallen und kroch stumm unter die Bettdecke.

"Ich bleibe bei dir" versicherte Marco dem Jüngeren lächelnd und strich sanft über seine Wange.
"Alles wird gut" flüsterte Marco und sah zu Fabian. Dieser seufzte und begann im Bad die Scherben aufzuräumen.
"Ich ersetze euch den Spiegel natürlich" sagte er.

"Brauchst du nicht." nuschelte Mario und zog an Marcos Hand "Und jetzt leg dich zu mir." Noch einmal zog er fest an Marcos Hand, sodass dieser auf ihn fiel. Mario schlang seine Arme und seine Beine fest um den Dortmunder.

"Mach deine Augen ein bisschen zu" schlug Marco vor und schlang seine Arme fest um Mario. Eine Weile schwieg Marco und starrte einfach an die Decke. Anni und Mario hatten definitiv noch einiges zu klären.. Und das so schnell wie möglich!

Er seufzte zufrieden und atmete Marcos Geruch ein. Dieser beruhigte ihn ziemlich, sodass er langsam schläfriger wurde. "Unsere Hochzeitsnacht habe ich mir anders vorgestellt." murmelte er noch und schlief dann ein.

Marco musste schmunzeln bei Marios Worten. Ja die Hochzeitsnacht hatte auch er sich anders vorgestellt. Die ganze Nacht lag er wach. Er konnte einfach nicht einschlafen.. Zu sehr war das Thema um Anni und das Kind in seinem Kopf.

Als Mario am nächsten Tag wach wurde, lag Marco wach neben ihn. "Du hast nicht geschlafen." stellte er fest und richtete sich auf. "Ich muss mit Anni reden. Jetzt. Das Thema soll dich nicht mehr belasten." Er zig sein Handy hervor und wählte ihre Nummer.

Marco nahm Mario das Handy weg.
"Hör auf.. Bitte" flüsterte er und legte das Handy beiseite. Seufzend setzte er sich auf.
"Wenn Anni wirklich schwanger ist, muss ich das akzeptieren. Ich lass dich nicht im Stich Mario.. Ich habe dir Reihe Treue versprochen und die werde ich auch halten." erklärte er und strich sich durch die Haare.