Jurassic World

José zog ihn noch enger an sich und sein Herz machte einen Sprung. „Ich glaube, wir sollten fahren.“ Er hatte Recht. So langsam wurde es wirklich ein bisschen kalt. Doch er konnte nicht einfach so nach Hause fahren, weil jemand sich vor sein Auto gestellt hatte. „Idiot.“ Das konnte er laut sagen. „Steig ein. Ich fahr dich.“ Lächelnd stieg er ein und obwohl die Fahrt schweigend verlief, fühlte er sich nicht unwohl. Unschlüssig standen sie anschließend vor seiner Haustür. „Willst du noch kurz mit reinkommen?“ José stimmte ihm zu. Drinnen war es eindeutig wärmer und trotzdem war er kurz unentschlossen. „Ich…“, begann er zögernd und fand doch keine Worte. Deswegen trat er einfach näher zu ihm und umarmte ihn.

„Illst du noch kurz mit reinkommen?“ Er nickte. Vielleicht sollten sie wirklich nochmal über alles reden. „Ich…“ Er ließ Hansi etwas Zeit und zog sich seine Jacke aus. Selbst wenn er nur kurz blieb, empfand er es als komisch, sie noch zu tragen. „Du?“, fragte er nach, doch Hansi umarmte ihn einfach. Lächelnd erwiderte er sie und strich sanft über seinen Rücken.

Als José über seinen Rücken strich, schlug sein Herz nur noch schneller. Die Berührung war so angenehm und er fühlte sich einfach wohl. Zwar hatte er das Gefühl, dass er als Chef gerade nicht mehr wirklich durchsetzungsfähig war, aber das wollte er bei José auch gar nicht sein. Irgendwann zog er sich ein Stück zurück und sah zu ihm auf. Er wusste nicht wirklich, ob diese Umarmung richtig gewesen war.

Er spürte, wie sehr Hansi die Umarmung gefiel und auch ihm erging es nicht anders. Als er ihn anschließend einfach nur ansah, war er jedoch überfordert. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass Hansi ihn erst zurückwies und jetzt so anhänglich war. „Sollen wir uns vielleicht…setzen?“, fragte er leise und nickte zum Sofa. Dass er sofort wieder fahren würde, bezweifelte er jetzt doch etwas.

„Sollen wir uns vielleicht…setzen?“ Er folgte seinem Blick und lächelte schwach. „Komm.“ Innerlich war er unglaublich aufgeregt. Langsam ließ er sich auf das Sofa nieder und wartete, bis José neben ihm saß. Unsicher sah er zu ihm. Er konnte nicht leugnen, dass da eine Spannung zwischen ihnen war. Dabei hatte er noch die daran gedacht, dass er solche Dinge für einen Mann empfand. „Was denkst du jetzt von mir?“

„Komm.“ Er folgte Hansi und setzte sich neben ihn. Aufmerksam achtete er auf jede von Hansis Bewegungen. „Was denkst du jetzt von mir?“ Er wusste nicht, worauf er hinauswollte. Deshalb musste er aufpassen, was er sagte. „Ich denke immer noch dasselbe von dir, wie ich es vor zwei Tagen von dir gedacht habe“, begann er langsam und ließ ihn nicht aus den Augen. Es stimmte ja auch. Hansi war ihm von Anfang an sympathisch gewesen.

„Ich denke immer noch dasselbe von dir, wie ich es vor zwei Tagen von dir gedacht habe.“ Das konnte alles bedeuten. Aber vor zwei Tagen waren sie zusammen durch den Park gerannt und das war kein schlechtes Ereignis. Er senkte den Blick. „Vor zwei Tagen kannten wir uns kaum und sind vor einem riesigen Dinosaurier weggerannt. Ich weiß nicht, was ich da denken soll.“ Er legte seine Hände auf seine Beine und atmete tief durch. „Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist“, begann er ehrlich. „Ich verstehe mich einfach nicht. Es war alles immer klar geregelt und dann kommst du und alles ist….anders.“

„Vor zwei Tagen kannten wir uns kaum und sind vor einem riesigen Dinosaurier weggerannt. Ich weiß nicht, was ich da denken soll. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Ich verstehe mich einfach nicht. Es war alles immer klar geregelt und dann kommst du und alles ist…anders.“ Er musste lächeln, weil Hansi so hilflos klang. Aber es entsprach ziemlich gut dem, was auch ihm durch den Kopf ging. „Wenn du jetzt erwartest, dass ich dir widerspreche…ich kann es nicht. Es ist anders, als es sein sollte…zwischen Chef und Assistent“, fügte er eilig hinzu, als er merkte, dass man das auch falsch verstehen konnte.

„Wenn du jetzt erwartest, dass ich dir widerspreche…ich kann es nicht. Es ist anders, als es sein sollte…zwischen Chef und Assistent.“ Da war auf jeden Fall nicht das Arbeitsverhältnis, das es eigentlich geben sollte. Immer wieder gerieten sie persönlich aneinander. Er hatte seinen Blick starr auf seine Hände gerichtet. So sollte es nicht bleiben. Irgendwie waren sie beide so unglaublich angespannt. „Möchtest du was trinken?“ Als er nickte, stand er auf und holte Wein. Das würde die Situation bestimmt auflockern.

„Möchtest du was trinken?“ Er nickte. Das war vielleicht gar nicht schlecht. Es würde sie beide lockerer machen und das ihnen hoffentlich helfen. Während Hansi beschäftigt war, sah er sich die Fotos an, die neben ihm auf einem Regal standen. Es waren einige mit seinen Nichten zu sehen, die er mittlerweile ebenfalls kannte. Lächelnd wandte er sich ihm zu, als er wieder kam. „Die beiden scheinen dir wirklich am Herzen zu liegen.“

„Die beiden scheinen dir wirklich am Herzen zu liegen.“ Er lächelte und nahm einen Schluck Wein. „Ich kann sie nicht oft sehen, genauso wie den Rest meiner Familie.“ Dafür war er einfach zu lange hier beschäftigt. Von dem Leben außerhalb dieses Parks bekam er sowieso wenig mit. Wenn er bedachte, dass er schon selber eine Familie haben könnte…Das passte einfach nicht. „Hast du Familie?“ Er wusste viel zu wenig über José, aber das könnte er ja jetzt ändern.

„Ich kann sie nicht oft sehen genauso wie den Rest meiner Familie.“ Er senkte den Blick. Da ging es ihm ähnlich. Allerdings lag bei ihm auch noch die räumliche Trennung dazwischen. Mal eben nach Spanien fliegen, war einfach bei seinem Job nicht drin. „Hast du Familie?“ Er lächelte und kramte sein Portmonee hervor, in dem er Hansi einige Fotos zeigte. „Meine Schwester und mein Neffe. Sie leben alle in Spanien und dadurch sehe ich sie auch eher selten."

Als José sein Portemonnaie herausholte, lächelte er. Nur durch ein wenig Alkohol konnte sie bereits ganz anders miteinander umgehen. „Meine Schwester und mein Neffe. Sie leben alle in Spanien und dadurch sehe ich sie auch eher selten.“ Er trank noch einen Schluck, bevor er sich die ganzen Bilder ansah. „Die sehen wirklich sehr nett aus.“ Gerade wollte er ihm raten, sie doch mal einzuladen. Aber das wäre wohl jetzt keine gute Idee. „Und was ist mit dir? Warum bist du hier und hast nicht auch schon eine Familie?“

„Die sehen wirklich sehr nett aus. Und was ist mit dir? Warum bist du hier und hast nicht auch schon eine Familie?“ Er lächelte. Seine Familie war auch nett. Vielleicht würde Hansi sie eines Tages einmal kennenlernen. „Es hat sich einfach nie ergeben.“ Das klang nach einer typischen Antwort, aber irgendwie wusste er gerade auch nicht, was er sonst dazu sagen sollte. „Außerdem fordern die Raptoren mich genug.“

„Es hat sich einfach nie ergeben.“ Das konnte er ziemlich gut nachvollziehen. Ihm erging es da ja auch nicht anders. „Außerdem fordern die Raptoren mich genug.“ Natürlich ging es wieder um die Dinosaurier, aber auch das konnte er zumindest teilweise verstehen. „Aber die Raptoren können dir auf Dauer doch nicht das bieten, was ein richtiger Partner dir geben könnte.“ Es war ihm einfach herausgerutscht. Leider bemerkte er das erst zu spät. „Ich meine, es…geht mich ja…nichts an.“

„Aber die Raptoren können dir auf Dauer doch nicht das bieten, was ein richtiger Partner dir geben könnte. Ich meine, es…geht mich ja…nichts an.“ Er lachte leise. „Nein, geben sie nicht und als Chef solltest du wohl wissen, mit wem du es zu tun hast.“ Dass sein Vorgänger ihn nur unter der Bedingung eingestellt hatte, dass er sich ohne Einschränkungen um die Raptoren kümmerte, musste er ihm jetzt nicht sagen. „Dasselbe kann ich dich aber auch fragen.“

„Nein, geben sie nicht und als Chef solltest du wohl wissen, mit wem du es zu tun hast.“ Er drehte sich zu ihm und lächelte. Den Alkohol spürte er zwar, aber es ließ auch seine Hemmschwelle sinken. „Ich weiß doch, dass sie es dir nicht geben können.“ Aber er wollte es ihm nur nicht an den Kopf hauen. „Dasselbe kann ich dich aber auch fragen.“ Er seufzte leise. „Es gibt niemanden, falls du das meinst. Ich hatte in letzter Zeit einfach viel zu viel Arbeit.“

„Ich weiß doch, dass sie es dir nicht geben können. Es gibt niemanden, falls du das meinst. Ich hatte in letzter Zeit einfach viel zu viel Arbeit.“ Lächelnd lehnte er sich zurück. „Wer schon im Büro einschläft…“ Er ließ den Satz unvollendet, aber er wusste, dass Hansi viel zu tun hatte. Aber es würde auch nicht besser werden, weil er jetzt Leiter des Parks war. „Überarbeite dich nur nicht“, bat er ihn leise.

„Wer schon im Büro einschläft…“ Er konnte doch nichts dafür. Die Arbeit forderte ihn nun mal immer. „Überarbeite dich nur nicht.“ Er spürte Josés Besorgnis. Aber was sollte er machen? Gerade jetzt nach diesem ganzen Chaos gab es eben viel zu tun. Nachdem er noch einen Schluck Wein getrunken hatte, drehte er sich wieder zu ihm. „Du kannst mich ja davon abhalten.“ Er ging zu weit, aber gerade wollte er einfach nicht mehr so zurückhaltend sein. Seine Gefühle für José waren da und gingen auch so schnell nicht wieder weg.

„Du kannst mich ja davon abhalten.“ Er lächelte. „Habe ich ja heute schon.“ Zumindest vom Schlafen auf den Ordnern. Denn das stellte er sich wirklich unbequem vor. Da war sogar der Boden im Raptorengehege gemütlicher. Lächelnd dachte er an die Zeit zurück, als er dort geschlafen hatte, weil die Dinosaurier noch klein gewesen waren. Blinzelnd kam er zurück in die Gegenwart und merkte, dass Hansi ihn immer noch ansah. „Werde ich auch in Zukunft. Versprochen“, murmelte er leise.

„Habe ich ja heute schon.“ Dafür war er ihm auch wirklich dankbar. Heute hatte er aber auch wirklich viel geschafft. „Werde ich auch in Zukunft. Versprochen.“ Das war ein ziemlich schönes Versprechen. Denn dass José heute grob gewesen war, konnte er nicht sagen. „Dann kann ich ja beruhigt sein.“ Kurz wandte er den Blick ab und sah aus dem Fenster. Es war dunkel und man konnte die Sterne sehen. „Ich hoffe, dass wir noch länger zusammen arbeiten.“

„Dann kann ich ja beruhigt sein. Ich hoffe, dass wir noch länger zusammen arbeiten.“ Er lächelte und folgte seinem Blick. Dass er heute nicht mehr Autofahren durfte, wollte er gerade nicht erwähnen. Irgendetwas hielt ihn davon ab, weil er befürchtete, Hansi würde ihm am Ende noch ein Taxi rufen. „Ich würde sagen, das liegt in deiner Hand“, schmunzelte er und hielt ihm sein Glas entgegen. „Auf eine gute Zusammenarbeit…Chef.“

„Ich würde sagen, das liegt in deiner Hand. Auf eine gute Zusammenarbeit…Chef.“ Er lächelte und gemeinsam stießen sie an. Das zwischen ihnen würde auf jeden Fall etwas Besonderes werden. „An mir soll es nicht scheitern.“ Aber die Stimmung, die gerade zwischen ihnen herrschte, sprach definitiv nicht gegen eine gute Zusammenarbeit. Er stellte sein Glas wieder auf den Tisch und sah kurz zu der Flasche. Sie hatten sie tatsächlich leergetrunken. Er suchte Josés Blick und lächelte. Da war keine Ablehnung oder ein Anzeichen dafür, dass ihm etwas nicht gefiel. „Ich verstehe nicht, warum die Frauen dir nicht scharenweise hinterher rennen.“

„AN mir soll es nicht scheitern.“ Er lächelte. „An mir noch weniger.“ Hansi war anders als sein bisheriger Chef. „Ich verstehe nicht, warum die Frauen dir nicht scharenweise hinterher rennen.“ Er wandte kurz den Blick ab. Es war nicht so, dass sie es nicht taten. Nur interessierte es ihn nicht allzu sehr. „Wer sagt, dass sie es nicht tun?“, fragte er leise.

„An mir noch weniger.“ Das würde es schon nicht. „Wer sagt, dass sie es nicht tun?“ Er konnte die Überraschung nicht verbergen. „Also ich habe noch keine einige Frau gesehen.“ Das war vermutlich auch besser so, denn gefallen hätte ihm das sicher nicht. Ob José das interessierte, wusste er allerdings auch nicht. José trank noch einen Schluck Wein und dabei landete ein Tropfen kurz unter seinen Lippen. „Du hast da was.“ Er deutete auf die Stelle, aber José berührte nie den richtigen Punkt. Prompt rutschte er näher und säuberte die Stelle. Wirklich gedacht hatte er sich dabei nichts. Als er wieder in seine Augen sah, waren sie sich allerdings ziemlich nah.