Hotelzimmer von Per Mertesacker

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Basti hatte sich an der Rezeption nach seinem Teddyper erkundet und war nun auf dem Weg zu dem Zimmer was man ihm genannt hatte.
"Perchen", rief er und klopfte. Er wollte den Londoner überraschen, er rechnete bestimmt nicht mit diesem Besuch. Als Jogi ihn angerufen und aus dem Urlaub geholt hatte, hatte er sich zunächst an seinem Cocktail verschluckt. Wer rechnete schon mit Jogi, wenn eigentlich Jürgen in Marseille rumgeistern sollte.

Per war überrascht, die Stimme von Basti zu hören und ging zur Tür, er öffnete und sah sich tatsächlich Basti gegenüber. "Du hier? Was machst du hier?" fragte er ihn überrascht und ließ ihn herein.

Basti verzog gespielt das Gesicht und zog einen Flunsch.
"Danke, ich habe dich auch lieb", grinste er.
"Nun lass mich schon rein, ich mag mich nicht im Flur mit dir unterhalten." Nachdem Per ihn hereingelassen hatte setzte Basti sich direkt aus Bett.
"Schick haste's hier", stellte er fest nachdem er sich umgesehen hatte.
"Ich hab was erlebt, das kannst du dir nicht vorstellen. Da liege ich am Strand und plötzlich klingelt mein Handy! Normalerweise ruft mich im Urlaub niemand an, jeder weiß, dass ich dann grantig werden, aber wer war dran. Jogi höchstpersönlich. Ehrlich, der Schock meines Lebens. Und nun - sitze ich ihm viiiiiiel kälteren Marseille, Wolken am Himmel und muss mich mit meinen steifen Gliedern rumschlagen. Und bei dir so?"

"Sorry," Per brauchte einfach etwas länger um die Überraschung zu verdauen und nahm dann Basti in den Arm. "Aber du sagst Jogi hat angerufen? Du meinst schon Jürgen oder? Weil Jogi ist offiziell erst heute als Ersatz für André vorgestellt worden und sollte eigentlich erst nach dem Portugalspiel auftauchen. Aber er schien uns echt vermisst zu haben und war plötzlich heute schon da, gerade als wir mit der Teambesprechung durch waren." Per musterte Basti, irgendwie sah er recht gut erholt aus. "Aber der Urlaub scheint dir gut getan zu haben. Du wirkst fit. Ich glaube du könntest uns echt helfen." Per warf sich aufs Bett zu Basti. "Naja, ich bin jetzt Kapitän des Chaotenhaufens." sagte er grinsend. Und ich kenn jemanden, der sich vermutlich genauso irre freut dich zu sehen, wie ich."

"Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass es Jogi war", nickte Basti, "Der Dialekt ist ja nicht zu verwechseln."
Er grinste kurz und piekste Per in die Seite.
"Kapitän? Wie bist du denn das geworden? Erpressung?", scherzte er. Er wusste ja, was für eine Glucke Per sein konnte und was lag da näher als Kapitän. Per machte das sicher gut, aber Basti ärgerte den Langen einfach so gerne.
"Jogi meinte, er kommt die nächsten Tage ebenfalls und ich soll sobald anreisen wie's geht. Ich denke, das ist mit Jürgen abgesprochen." Er zuckte mit den Schultern und wippte kurz auf dem Bett.
"Die Betten sind wenigstens gemütlich, da kann ich auch weiterhin erholt bleiben", stellte er fest.
"Hab ich jemals nicht geholfen? Komm schon, Per, ohne mich wars doch sicher langweilig?"
Basti überlegte eine Weile und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Wer...?
"Ist Poldi etwa auch da?", fragte er grinsend, "Woar, Teddyperchen, das wird genial! Wir zeigen dem jungen Gemüse mal, was so im Mannschaftshotel abgehen kann!"

Basti grinste kurz und piekste Per in die Seite. "Kapitän? Wie bist du denn das geworden? Erpressung?", scherzte er. Per grinste und er nahm Basti in den Schwitzkasten. "Klar Erpressung und so ein klitzekleines bisschen Körperverletzung" erklärte er vollkommen ernst. "Hab ich jemals nicht geholfen? Komm schon, Per, ohne mich wars doch sicher langweilig?" fragte Bastian treuherzig. "Najaaaaaaa," zog Per die Antwort in die Länge. "Also ich hab zumindest versucht dich würdig zu vertreten. Allerdings war Kuba da eindeutig kreativer." "Ist Poldi etwa auch da?", fragte Basti grinsend und Per wusste, dass es gleich einen Begeisterungssturm der besonderen Art geben würde, "Woar, Teddyperchen, das wird genial! Wir zeigen dem jungen Gemüse mal, was so im Mannschaftshotel abgehen kann!" Per hob beruhigend die Hände. "Immer langsam Basti. Ja, der Streicheprinz ist auch da. Allerdings sollten wir die 'Party'", er malte kleine Gänsefüßchen während er sprach, "auf die Zeit nach dem Portugalspiel verschieben. Die Situation ist grad mehr als angespannt. Mats und Marco." erklärte er kurz.

"Aaaaaaaah, Per", beschwerte Basti sich und versuchte sich zu befreien, aber es war schwer, sich unter dem langen Arm hervor zu winden.
"Körperverletzung merke ich schon", grinste er, als er wieder frei war.
Während Per noch sein "Najaaaa" hinzog, klatschte ein Kissen in sein Gesicht. Er sollte ihn nicht so ärgern, Per wusste genau, dass Basti und Lukas unübertreffbar waren.
"Kuba? Der Pole?", fragte er kritisch, "Der ist auch hier? Mann, ich bin gar nicht up to date..."
Per dämpfte gleich mal seinen Begeisterungssturm und Basti seufzte.
"Nicht wirklich oder? Kaum ist man mal nicht da, artet das hier in eine amerikanische Soap aus." Basti musterte Per erstmal und verzog ein wenig die Lippen.
"Aber das ist nicht das einzige Problem, oder? Mit zwei liebestollen Dortmundern werdet ihr doch noch umgehen können..."

Es war schön mit Basti zu kabbeln, so frischen Wind konnte man hier wirklich gut gebrauchen. Für ihn war es eine Wohltat und er genoss es. Doch dann fragte Basti nach dem eigentlichen Problem und er seufzte laut. "Ja, du hast schon recht. Das war leider nicht alles." er machte eine Pause und überlegte, wie er es am besten formulieren würde. "Der Teamgeist ist komplett abhanden gekommen. Jeder macht hier irgendwie nur seins. Da schlafen die Partner von einigen Teamkollegen mit im Hotel, da werden die Kinder über Nacht hierbehalten. Beim Training klappt irgendwie gar nichts mehr. Ich hab verdammt noch mal Schiss, dass das Turnier hier einfach schon zuende geht, bevor wir überhaupt zeigen konnten, was in uns steckt." Per war während der letzten Worte immer leiser geworden und war fast schon erschrocken, dass er das wirklich aussprach.

Schlagartig wurde Sebastian wieder ernst. Per schien ja noch nicht so wirklich mit jemanden darüber gesprochen zu haben und Basti war gerne das offenen Ohr, zumal sie als Älteste auch eine gewisse Verantwortung hatten.
"D-die Partner schlafen hier?", fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen, "und die Kinder? Krass, gut dass Sarah kein Bock hatte den Urlaub zu beenden und erst später kommt." Das war ihm ja völlig neu. Was war denn mit Zimmerkontrollen? Die Jungs mussten doch ausgeschlafen sein?
"Hört sich schlecht an für's Portugiesenspiel", seufzte er, "und ich nur auf der Tribüne, so'n Scheiß." Basti tat sich echt schwer, bei Spielen nebenbei zu sitzen, aber für's Kader war er zu spät gekommen.
"Und Verletzte?", das war ja noch so ein Kriterium, woran oft ein gutes Spiel scheiterte. Zuerst umarmte er aber Per mal, der ziemlich fertig aussah. Na klar, sowohl Per als auch er wussten, dass das ihre letzte EM sein würde. Sie wollten mit einem Knall gehen und nicht mit Schande.

Per war froh, dass Basti ihm zuhörte. Als Kapitän hatte man manchmal echt niemanden zum reden, da man zu sehr versuchte die Missstände zu vermeiden und wenn das nicht ging, dann versuchte man es immer so zu deichseln, dass die Trainer nichts merkten. Und die Umarmung hat ihm gut getan. "Verletzte haben wir natürlich auch. MüWo hat echt viel zu tun. Ich hoffe er bekommt die für den Rest des Turniers wieder fit. Im Moment dürfen wir einfach keinen mehr verlieren. Das wird sonst bitter. Aber da ihr jetzt da seid, könnt ihr morgen ja schon mit ins Training einsteigen, hoffe ich mal und wir haben dadurch wieder größere Chancen." Per guckte wieder etwas optimistischer als ihm das bewusst wurde.

"Wie viele denn ungefähr? Stammspieler?" Verletzte waren natürlich immer mist, aber wenn dann auch noch Leistungsträger ausfielen... Er wollte Per ja auch welchen -wozu hatte man sonst Freunde.
"Das klingt, als wäre ohne uns die Welt untergegangen", lachte Basti.
"Wir werden das Kind schon schaukeln. Manchmal geschehen auch noch Wunder", lächelte er, "Du musst nur dran glauben."
Per schien es wirklich gutzutun mit ihm zu reden und Basti freute sich, wieder diesen Funken Hoffnung in Pers Augen zu sehen.
"...und nun zum spannenden Teil, erzähl mal, was schon alles so gelaufen ist?" Per tat bestimmt ein kleiner Themenwechsel gut. Basti selbst wollte ja im Bilde sein.
"Achso, seit wann ist der Prinz eigentlich da?"

Per grinste, Basti war schon ein dufter Kumpel. "Naja ich glaub so zwischen 3 und 5 Spielern. Ich hab zeitweilig den Überblick verloren gehabt. Großkreutz, Manu nicht ganz fit. Naja Marco aus disziplinarischen Gründen." Basti sah ihn mit riesengroßen Augen an. "Jaaa, der hat den Andy total blöd angemacht, sowas geht wirklich gar nicht. Er kann froh sein, dass er noch hier bleiben durfte." Per schnaubte. "Aber los war hier schon so einiges. Es gab zum Beispiel schon ne Aktion mit Kuba und ich glaub es war Schmelle. Die waren dann mal kurzzeitig im Knast, aber das lass dir von Kuba erzählen. Ich hab beim Training den Coach abgeschossen. Hab mir in der ersten Nacht Stress mit Jürgen eingehandelt, wir haben Jürgens Geburtstag gefeiert. Dafür haben wir mitten in der Nacht nen Kuchen gebacken, dann haben wir ne Klettertour gemacht und Jürgen ist Baden gegangen." Per überlegte, ob das alles war. Aber mehr fiel ihm nicht ein. "Lukas müsste kurz vor dir angekommen sein. Den hat Jürgen organisiert. Aber gesehen hab ich den auch noch nicht. Aber das wird spätestens beim Mittagessen der Fall sein." nun grinste er wieder. Er wusste, dass es Basti und Lukas eigentlich nur im Doppelpack gab.

"Manu? Jetzt ohne scheiß? Haben wir ja Glück, dass wir so eine gute Abwehr haben", er zwinkerte Per zu und seufzte. Auch Großkreutz war eine Einbuße. Auch wenn er ihn nicht so wirklich leiden konnte, der Dortmunder spielte gut und vor allem vielfältig.
"Wer steht dann im Tor? Ter Stegen?", den konnte er ja noch weniger leiden... Er wusste auch nicht warum.
"Ist er wegen dem Stress mit Mats so ausgetickt?", fragte Basti verwirrt. Normalerweise kannte er den Blonden eher friedlich. Ihm gegenüber war er jedenfalls noch nie ausfallend geworden.
"Im Knast?", lachte er und kippte nach hinten. Das hatten sie auch noch nicht geschafft. Da würde er tatsächlich nochmal nachfragen.
"Abgeschossen, soso Per. Wolltest ihn aus dem Weg räumen, wa? Platz für dich nach der Aktiven machen?", scherzte er.
"Meinst du, Jürgen weiß, womit er sich mit uns einlässt? Also, dass wir nicht weniger kindisch sind nur weil wir älter sind?"

"Danke Man." sagte Per und grinste breit. "Nee nicht ter Stegen. Trappi ist der jenige welche der versuchen darf, die Ehre zu retten. Auch wenn ich die Weide lieber hinter mir gewusst hätte." Per seufzte. "Ich glaub, das war bei Marco nicht der einzige Grund, dass er so durchgedreht ist. Bei Marco muss echt mehr zusammen kommen. Aber ich will jetzt nicht mehr erzählen, womöglich ist ihm das nicht recht." Er lachte, als Basti so überrascht reagierte. "Du ich weiß nicht, ob das so von Vorteil war. Jedenfalls hatten die beiden echt Glück, dass ich mit Olli so gut kann, der hat die rausgeholt, ohne dass Jürgen auch nur etwas mitbekommen hat." erklärte er nicht ohne Stolz. "Man." Per schlug sich gegen die Stirn. "Auf die Idee hätte ich mal kommen sollen. Vielleicht sollte ich aber mal erst den Trainerschein machen und dann die Trainer abschießen." gab er lachend zu. Der Londoner musterte Bastian und schüttelte dann energisch den Kopf. "Neee das weiß er glaub ich noch nicht, aber vermutlich hat er sich genau deshalb Jogi geholt. Der weiß ja, wie er mit uns umgehen muss." Kurzzeitig verdunkelten sich seine Augen.

"Der Frankfurter?", fragte Basti zur Sicherheit nach. Mit dem hatte er noch nicht viel zu tun gehabt. Konnte ja spannend werden...
"Ja, schade, dass der erst so alt werden musste, mit ihm hätten wir bestimmt auch Spaß gehabt."
Basti kaute ein wenig auf seiner Unterlippe herum und überlegte.
"Ich glaube, es versuchen zur Zeit genug mit ihm zu reden, meinst du nicht? Ich mische mich da nicht ein." Wenn Marco wollte, konnte er ja immer noch mit ihm reden.
"Da wäre ich gerne dabei gewesen", gab Basti zu. Gut, dass die Presse davon keinen Wind bekommen hatte. Der Stolz in Pers Stimme war irgendwie putzig.
"Irgendwie bist du da in der Reihenfolge durcheinander gekommen", stimmte Basti zu, "Aber behalte den Plan im Hinterkopf." Er piekte Per wieder in die Seite, war schön mit ihm rumzualbern. Er hatte den Londoner sogar ein wenig vermisst.
"Wie schlägt Jürgen sich denn so?", fragte er jetzt interessiert.

Per nickte, "Ja, der Frankfurter. Apropos. Ich weiß nicht, ob du es im Urlaub gesehen hast, Trappi hat mit der Schwester von Bene angebandelt." Per wartete einen Moment, ehe er weiter sprach. "Roman ist ja jetzt auch mit dabei, und wer weiß, vielleicht lassen Jürgen und Jogi ihn ja auch spielen." Per nickte. "Ja definitv. Im Moment glaub ich, versucht Olli grad auch sein Glück und Großkreutz denk ich auch." Per sah Basti überrascht an "Das glaub ich nicht, denn ich hab zusammen mit Olli den beiden echt den Kopf waschen müssen und glaub mir, ich war echt sauer. Aber dann gucken dich Kuba und Schmelle total lieb an und kurzzeitig vergisst du, warum du eben noch sauer warst." erklärte er grüblerisch. "Ja, Basti ich habs verstanden. Erst Trainerschein, dann Trainer mit nem Ball abschießen. Schon klar." maulte der Lange ein wenig. "Jürgen, ..." Per überlegte. "... also er fordert wie auch Jogi unheimlich viel Leistungsbereitschaft, aber er ist irgendwie sehr viel lockerer. Da ist erstmal halt das duzen, dann die Freiheiten die er uns gewährt. Es gibt eigentlich nur vor den Spielen einen Zapfenstreich und auch generell. Ehrlich gesagt, ..." Per kratzte sich am Kinn. "... Ich vermisse die Struktur, die Jogi immer reingebracht hatte. Aber lass ihn das bloß nicht wissen." fügte Per schnell hinzu. Ihm hatte das unplanmäßige Training schon gereicht.

Arg, nicht abgeschickt >:[

"Die Schwester von Bene? Oh Gott, wusste er das? Hat er jetzt ein blaues Auge?", fragte Basti überrascht. Hatte man jetzt gar keinen Respekt mehr vor den Teamkollegen? Das machte man doch nicht!
"Roman spielt bestimmt", nickte Basti, "Jürgen weiß ja, wie gut er ist." Er mochte den Keeper wirklich gerne...
"So, haben dich die beiden etwa um den kleinen Finger gewickelt?", lachte er. Klang zumindest so. Anscheinend mochte der Lange den Polen.
"Ich werde mich wohl selbst davon überzeugen", murmelte Basti, "Ich meine, in Dortmund klappt seine Art ja auch?"

Per lachte und schüttelte den Kopf. "Neee der ist noch in einem Stück und erstaunlicherweise auch ohne blaues Auge. Ich glaub, wenn es meine Schwester gewesen wäre, ich glaub ich hätte anders wie Bene reagiert. Da bin ich echt überrascht gewesen von Bene." Per grübelte. "Ja, du wirst Jürgen auch mögen. Du siehst ihn ja nachher beim Mittag. Da kannst du auch endlich den Prinzen in Empfang nehmen." Per grinste. "Ich glaub, du solltest zumindest vorher mal deinen Koffer weggeschafft haben, oder willst du den mit dir rumzerren?" erinnerte er den Blonden, dass er gerade erst angekommen war.

Definitiv wäre auch Basti anders mit dem Mann umgegangen. Aber andererseits hatten sie Glück, dass Bene Kevin nicht verletzt hatte.
"Lukas vermisst mich bestimmt schon", zwinkerte Basti. "Den Koffer... ja... also da war so eine Rezeptionistin und nach einem netten Lächeln hat sie sich bereiterklärt meinen Koffer bringen zu lassen", grinste er. So einfach war das.
"Na los, lass uns zum Essen", beschloss Basti.

tbc: Speisesaal

cf Lobby

Per war die Treppe hochgeschlichen und war in seinem Zimmer verschwunden. Er hatte seinen Rucksack in die Ecke geworfen und stand ratlos im Zimmer. Auf der einen Seite war er unheimlich müde, aber auf der anderen total aufgewühlt. Er nahm sich seine Schokolade, setzte sich in den Sessel auf dem Balkon und starrte in den Himmel. Als suchte er dort eine Antwort auf die vielen Fragen in seinem Kopf. 'Warum wirkte das Kapitänsein bei Phil so einfach? Warum war es so schwer, das Gemeinschaftsgefühl zu spüren? Wie könnte man es fördern? Was könnte er tun, damit Mats und er sich zumindest nicht mehr angifteten? Was musste passieren, damit das Turnier gewonnen werden kann? Oder zumindest die nächsten Spiele.' Immer wieder hallten diese Worte in seinem Kopf. 'Wie? Warum? Was?' Per brach ein Stück Schokolade ab un schob es in den Mund. Augenblicklich verstummten die Stimmen in seinem Kopf. Es war ein schönes Gefühl. Er lehnte sich zurück, schloss die Augen und lauschte dem Wind.

Dem Londoner fiel etwas ein und er überlegte angestrengt. In der Lobby hatte er Kevin Großkreutz nicht gesehen gehabt. Auch wenn er verletzt war, so war das doch trotzdem eine Teamsache. Per seufzte, er hätte vielleicht einfach Kevin als Beispiel nehmen sollen. Aber dass der gefehlt hatte, war ihm vorhin nicht aufgefallen. Per hatte auch keine Lust mehr auf dem Balkon zu sitzen, er ging hinein, warf sich aufs Bett und vergrub den Kopf unter dem Kissen. Die Stille war schön, und so war der Lange ziemlich schnell eingeschlafen.

Als Per wieder aufwachte, fühlte er sich wie erschlagen. Er taumelte unter die Dusche und zog sich dann an. Er schrieb eine kurze, eher nichts sagende SMS an seine Frau und ging hinunter zum Frühstücken. Er vermutete um die Zeit noch der erste zu sein.

tbc Speisesaal

cf Speisesaal

Per hatte sich wieder in sein Zimmer verkrochen. Vielleicht hatte Jürgen recht, und das Auslaufen würde ihnen allen gut tun. Er würde zumindest so lange laufen, bis ihm entweder die Zunge bis zum Boden hing, oder aber er den Kopf frei bekommen würde. Ulrike hatte ihm geantwortet und versuchte ihn aufzubauen. Sie hatte ein Selfie von sich und den beiden Jungs geschickt. Lächelnd fuhr er mit dem Finger über das Bild. Seine Frau wusste, wie sie ihn motivieren könnte. Nicht umsonst war er mit ihr glücklich verheiratet.

Per sah auf die Uhr und stellte fest, dass es Zeit fürs Training war. Wirklich Lust hatte er nicht. Aber ändern konnte er es nicht. Seufzend zog er sich um und machte sich auf den Weg nach unten und sah nochmal im Speisesaal vorbei.

tbc Trainingsplatz mit Umweg über über Speisesaal

cf Trainingsplatz

Per kam nach seinem Telefonat mit Michael Ballack zurück ins Zimmer, wirklich befriedigt hatte ihn das nicht. Schnell war er unter die Dusche gesprungen und hatte sich umgezogen. Das Meeting stand ja an.

Tbc: Besprechungsraum