Teach Me

Sie zuckte zusammen, als sich jemand vor ihr aufbaute. „Du Träumerchen.“ Verwirrt sah sie auf und seufzte leise. Wieso musste er auch so…wichtig aussehen in dieser Uniform? „Verhaften Sie mich jetzt?“, fragte sie lächelnd und warf ihre Mathesachen in die Tasche. Sie würden es überleben und gerade standen andere Dinge sowieso im Vordergrund. Wenn sie es genau betrachtete, sogar direkt vor ihr.

„Verhaften Sie mich jetzt?“ Er lachte leise. Sie wollte also mit ihm spielen, aber das konnte er auch. „In Betrachtung der Tatsache, dass sie weder ihre Hausaufgaben gemacht noch meinem Unterricht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet haben, glaube ich ja.“ Er stellte sich direkt vor sie, griff nach ihren Händen und hielt sie hinter ihrem Rücken fest. Wirklich fesseln wollte er sie nicht und Handschellen hatte er dafür erst recht nicht dabei. Allerdings konnte er ihr so noch ein bisschen näher sein.

„In Betrachtung der Tatsache, dass Sie weder Ihre Hausaufgaben gemacht noch meinem Unterricht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet haben, glaube ich ja.“ Mit großen Augen stand sie auf, weil er ihr immer näher kam. Doch viel weiter als bis zur Fensterbank konnte sie auch nicht zurückweichen. Sie schluckte, als er ihre Hände ergriff. Doch die plötzliche Nähe gefiel ihr eindeutig zu gut und sie lächelte verträumt zu ihm auf. „Ein Kuss als Bestrafung wäre gar nicht schlecht“, seufzte sie leise und lehnte sich gegen ihn. Nach der letzten Stunde blieb niemand länger in der Schule, deshalb durfte sie sich diese Worte erlauben.

Er erwiderte ihr Lächeln. Sie war einfach liebenswert und würde es immer bleiben. „Ein Kuss als Bestrafung wäre gar nicht schlecht.“ So einfach würde er es ihr nicht machen. Trotzdem beugte er sich nah zu ihr. „Das ist doch keine Strafe.“ Da hatte er gerade eine besser Idee, die ihr sicher auch nicht missfallen würde. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und wanderte dann mit seinen Lippen tiefer zu ihrem Hals. Kurz biss er in ihre Haut. Ein wenig Strafe musste wirklich sein.

Sie schloss die Augen, als er sich zu ihr beugte. Darauf hatte sie insgeheim schon den Tag über gewartet, wie ihr jetzt klar wurde. Doch der erwartete Kuss blieb aus und sie verzog das Gesicht. „Das ist doch keine Strafe.“ Sie grummelte leise und versuchte, ihm ihre Hände zu entziehen, doch sie hatte keine Chance. „Hansi“, seufzte sie leise und verstummte, als er sich über ihren Hals küsste. Damit würde sie sich genauso zufrieden geben. Lächelnd lehnte sie sich weiter gegen ihn und genoss seine Berührungen. „Ey“, gab sie empört von sich und spürte doch, wie ihre Wangen sich röteten. „Du siehst so schick aus“, flüsterte sie und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust.

Sie wusste nicht wirklich, was sie anziehen sollte. Alle verkleideten sich als das, was sie früher einmal werden wollten. Deswegen war sie spontan in die Stadt gelaufen und hatte sich ein Kleid gekauft. Es war hellblau und sah einfach hinreißend aus. Zwar war sie ein wenig zu blass, aber darauf würde hoffentlich niemand achten. Ihre Haare hatte sie ein wenig mit dem Lockenstab bearbeitet und sich dann eine kleine Krone ins Haar gesteckt. In der Schule fiel sie nicht allzu sehr auf und das freute sie. Eigentlich wollte sie unbedingt Herrn Guardiola begegnen, aber der war nicht aufzufinden. Deswegen ging sie nach dem Matheunterricht einfach auf den Schulhof und setzte sich auf eine der Tischtennisplatten.

„Ey.“ Er lachte leise. So konnte er sie also ins Hier und Jetzt zurückholen. „Du siehst so schick aus.“ Er lehnte sich zurück und wollte sie ansehen. Allerdings folgte sie seiner Bewegung und schmiegte sich an ihn. Er ließ ihre Hände los und zog sie einfach weiter an sich. „Gegen dich komme ich gar nicht an“, hauchte er leise und küsste sie auf die Stirn. Anschließend strich er sanft durch ihre Haare. „Deine wilden Haare riechen übrigens verführerisch gut.“

„Gegen dich komme ich gar nicht an.“ Sie lachte leise. Das stimmte gar nicht, aber sie freute sich trotzdem über das Kompliment. Als er ihre Haare losließ, schob sie ihre schmunzelnd unter seine Uniformjacke. „Deine wilden Haare riechen übrigens verführerisch gut.“ Sie verzog das Gesicht. „Und ich werde sie später abschneiden müssen“, lächelte sie gequält. Sie hatte das Gefühl, statt Haaren ein mit Haarspray fixiertes Vogelnest auf dem Kopf zu haben. „Damit darfst du aber gerne weitermachen“, murmelte sie und streckte sich seiner Hand ein Stück entgegen.

„Und ich werde sie später abschneiden müssen.“ Er schüttelte schnell den Kopf. Das kam gar nicht in Frage. „Damit darfst du aber gerne weitermachen.“ Er lachte leise und schob sie doch ein Stück von sich. „Zuerst müssen wir deine Haare entwirren. Ihr Mädels habt doch immer eine Bürste dabei, oder?“ Nach kurzen Zögern gab sie ihm diese schließlich und er beförderte sie auf einen Stuhl. Er selbst setzte sich hinter sie und entfernte zuerst die Haarklammern. Danach versuchte er möglichst sanft, ihre Knoten zu entfernen.

„Zuerst müssen wir deine Haare entwirren. Ihr Mädels habt doch immer eine Bürste dabei, oder?“ Sie glaubte, sich verhört zu haben. Er wollte ihr doch jetzt nicht die Haare kämmen. Das wäre… Doch er hielt ihr nur auffordernd die Hand entgegen und sie seufzte. „In der Uniform habe ich dir nichts entgegenzusetzen“, grummelte sie und drückte ihm ihre Haarbürste in die Hand. Sie wusste, dass er vorsichtig sein würde und trotzdem befürchtete sie, dass es ziepen würde. Immerhin hatten Männer nicht oft mit diesen Aufgaben zu tun. Doch ihre Bedenken stellten sich als unbegründet hinaus und sie blieb auch noch so sitzen, als Hansi längst fertig war. „Warum kannst du das?“, fragte sie neugierig und lehnte sich an ihn. Sie waren in der Schule und trotzdem schob sie dies gerade in den Hintergrund.

„In der Uniform habe ich dir nichts entgegenzusetzen.“ Da hatte sie ausnahmsweise Recht. So war er deutlich autoritärer. Doch das, was er tat, schien ihr zu gefallen. Denn sie kam ihm immer weiter entgegen und auch wenn er schon längst fertig war, machte er weiter. Doch irgendwann war das nicht mehr möglich, da sie sich gegen ihn lehnte. „Warum kannst du das?“ Er hauchte ihr einen Kuss in die Haare. „Ich habe ganz viele kleine Nichten, die jedes Mal unbedingt von Onkel Hansi die Haare gekämmt haben wollen.“

Er fühlte sich überflüssig. Alle Schüler liefen verkleidet rum und selbst die Lehrer nahmen daran teil. Kopfschüttelnd betrat er das Schulgebäude und kümmerte sich um einige Dinge. Einige Schüler besuchte er im Unterricht und sah sich an, wie sie mit der Sprache zurechtkamen. Als er nach Schulschluss das Gebäude verließ, lächelte er. Helena saß auf einer Tischtennisplatte und er setzte sich schwungvoll neben sie. „Auf wen wartet Ihr denn, werte Prinzessin?“

„Ich habe ganz viele kleine Nichten, die jedes Mal unbedingt von Onkel Hansi die Haare gekämmt haben wollen.“ Das Lachen entwich ihr schneller, als sie es zurückhalten konnte. Die Vorstellung war einfach niedlich. „Und im Gegenzug wirst du dann geschminkt?“ Grinsend drehte sie sich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Die Antwort wollte sie gar nicht hören.

„Auf wen wartete Ihr denn, werte Prinzessin?“ Sie hatte sich ziemlich erschrocken, da sie überhaupt nicht mehr mit Pep gerechnet hatte. Aber jetzt war sie mehr als froh. „Das könnt Ihr selbst herausfinden.“ Sie strich ihm kurz über die Hand und hüpfte dann von der Tischtennisplatte. Hoffentlich würde er ihr folgen, sonst war ihre Aktion einfach nur dämlich. Doch sie hörte keine Schritte hinter sich, deswegen drehte sie sich nochmal um und hoffte, dass ihr Blick eindeutig war.

„Und im Gegenzug wirst du dann geschminkt?“ Erschrocken sah er sie an. Dazu müsste aber ziemlich viel passieren. Doch bevor er etwas sagen konnte, küsste sie ihn. Lächelnd zog er sie auf seinen Schoß. „Was denkst du über deinen armen Mathelehrer?“ Jetzt hinderte er sie am Weitersprechen. Gerade küsste er sie viel lieber wieder und wieder. Seine Hände wanderten über ihren Rücken und hielten sie irgendwann einfach nur noch fest.

„Das könnt Ihr selbst herausfinden.“ Er wollte ihre Hand festhalten und doch sprang sie einfach von der Platte. Er nickte einigen Lehrern zu, die durch den Glasgang gingen und war für einen Moment froh, dass sie nicht mehr so nah beieinander saßen. Als er sich wieder zu Helena drehte, war die schon einige Meter gelaufen und warf ihm jetzt einen eindeutigen Blick über die Schülter zu. Er schluckte. Dass ihr Rücken nicht bedeckt war, fiel ihm erst jetzt auf. Doch er war schnell genug bei ihr und schob sie zu seinem Auto. Den Mietwagen hatte er sich sofort organisiert. Er hasste es einfach, wenn er nicht flexibel war. Dass er einen modernen Sportwagen bekommen würde, hatte er zwar nicht erwartet, kam ihm jetzt aber doch zugute.

Sie schnurrte leise, als sie sich auf seinem Schoß wiederfand. Hier gefiel es ihr eindeutig besser. „Was denkst du über deinen armen Mathelehrer?“ Sie seufzte zwischen zwei Küssen und wollte gar nicht antworten. Seine Hände lagen auf ihrem Rücken und sie fühlte sich vollständig geborgen. Sie war froh, dass Hansi während des Unterrichts keine Uniform tragen musste. Sie hätte sich keine Sekunde konzentrieren können. Mittlerweile ruhte ihr Kopf auf seiner Schulter und sie schob ihre Hände unter seine Jacke. Wenn es nach ihr ging, brauchten sie gar nicht mehr aufzustehen.

Er legte ihr eine Hand auf den Rücken und schob sie zu einem Auto. Sie staunte nicht schlecht, als sie den schicken Wagen sah. Er schloss auf und sie setzte sich auf die Beifahrerseite. „Herr Guardiola, das ist nicht Ihr Ernst?“ Neugierig sah sie sich um. In so einem Auto hatte sie noch nie gesessen. Als er neben ihr saß, wollte sie allerdings am liebsten ganz andere Sachen tun. Doch hier im Auto war das vielleicht etwas gefährlich. Deswegen sah sie ihn einfach mit großen Augen an. „Wieso warst du heute solange unterwegs?“

„Herr Guardiola, das ist nicht Ihr Ernst?“ Er lachte. Sie war so leicht zu beeindrucken und das machte er wirklich gerne. „Wieso warst du heute so lange unterwegs?“ Geschickt fuhr er den Wagen vom Parkplatz, ehe er sich an seine Beifahrerin wandte. „Es gab einiges zu organisieren und zwei Schüler kommen mit ihrer Gastfamilie nicht so wirklich zurecht. Aber jetzt habe auch ich Feierabend“, erklärte er und warf ihr einen kurzen Blick zu. „Und du wolltest früher Prinzessin werden?“, fragte er lächelnd. Das Kleid stand ihr ausgezeichnet, auch wenn es etwas kurz war. Doch stören tat es ihn nicht. Sanft legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel und streichelte sanft darüber, während er das Auto durch die Stadt lenkte.

„Es gab einiges zu organisieren und zwei Schüler kommen mit ihrer Gastfamilie nicht so wirklich zurecht. Aber jetzt habe auch ich Feierabend.“ Sie lächelte, als er sie ansah. In den letzten Tagen waren sie viel unterwegs gewesen und hatten eigentlich kaum Zeit miteinander verbracht. „Und du wolltest früher Prinzessin werden?“ Sie wollte gerade antworten, da legte er ihr eine Hand auf den Oberschenkel und sie verstummte. Wie konnte er sie mit einer kleinen Geste so verlegen machen? „Ja…Ich wollte eben immer…jemand Besonderes sein.“

„Ja…Ich wollte eben immer…jemand Besonderes sein.“ Er lächelte. Ihre abgebrochenen Äußerungen waren wohl seiner Nähe geschuldet. Von dieser Wirkung auf Frauen wusste er mittlerweile. „Das bist du doch“, zwinkerte er ihr zu und konzentrierte sich einen Moment auf die Straße, weil ein untalentierter Autofahrer nicht ausparken konnte. Leise fluchend lenkte er den Wagen an der Parkbucht vorbei und schüttelte den Kopf. „Einige Leute haben einfach keinen Führerschein verdient. Aber zurück zum Wesentlichen…Wo fahren wir überhaupt hin?“

„Das bist du doch.“ Sie lächelte verliebt und sah dann aus dem Fenster. Pep schien sie wirklich zu mögen und das war einfach schön. „Einige Leute haben einfach keinen Führerschein verdient. Aber zurück zum Wesentlichen…Wo fahren wir überhaupt hin?“ Sie zuckte mit den Schultern. Hier kannte sie sich absolut gar nicht aus. „Wir können einfach zur Jugendherberge fahren. Ich weiß nämlich nicht, wo ich mich in diesem Kleid sehen lassen kann.“ Er stimmte ihr zu und so waren sie zehn Minuten später dort. Dass er sie mit auf sein Zimmer nahm, hätte sie nicht gedacht. Hier waren sie wenigstens unter sich. Schnell hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange und lächelte.

„Wir können einfach zur Jugendherbe fahren. Ich weiß nämlich nicht, wo ich mich in diesem Kleid sehen lassen kann.“ Er nickte. Das war keine schlechte Idee. „Dieses Kleid passt überall hin“, widersprach er ihr und fuhr trotzdem in die kleine Straße, die zu ihrer Unterkunft führte. Als sie zu ihrem Zimmer gehen wollte, legte er nur für einen Moment seine Hand auf ihren Rücken und schob sie sanft in die entgegengesetzte Richtung. Er würde sie jetzt nicht alleine in ihr Zimmer lassen. Lächelnd schloss er die Tür, als ise dort waren und hob die Augenbrauen, weil sie ihn lediglich auf die Wange küsste. „Das konntest du schon mal besser“, grinste er und warf sein Jackett auf einen Stuhl. Das war hier nicht wirklich passend. „Und jetzt verlange ich einen richtigen Kuss oder du bekommst in der nächsten Spanischklausur Punktabzug“, drohte er und zog sie eng an sich heran.

„Das konntest du schon mal besser.“ Verdutzt sah sie ihm dabei zu, wie er sein Jackett auf einen Stuhl warf. Er konnte doch nicht sagen, dass sie ihn schon einmal besser geküsst hatte. „Und jetzt verlange ich einen richtigen Kuss oder du bekommst in der nächsten Spanischklausur Punktabzug.“ Sie gab einen erschrockenen Laut von sich, als sie so plötzlich so nah bei ihm war. Damit hatte sie nicht wirklich gerechnet. „Sie sind aber ganz schön fordernd.“ Trotzdem streckte sie sich zu ihm und legte ihre Lippen auf seine. Das hatte sie in den letzten Tagen wirklich vermisst.

„Sie sind aber ganz schön fordernd.“ Er lachte bloß. Sie kannte ihn mittlerweile und auch als Lehrer forderte er viel von seinen Schülern. Trotzdem wurde seine Umarmung sanfter, als sie ihn küsste. So nah waren sie sich in den letzten Tagen nicht mehr gewesen. Dafür waren sie zu oft unterwegs gewesen. So waren ihm bloß die Blicke geblieben, die sie sich immer wieder zugeworfen hatten. Ohne sich von ihren Lippen zu lösen, drängte er sie schließlich zum Bett und kuschelte sich mit ihr darauf.