Teach Me

Sie halfen sich so gut sie konnten. Die Lehrer waren wirklich nicht klug und saßen nur an ihren Tischen. Einmal sahen sie wohl zu offensichtlich auf das andere Blatt und ihr Religionslehrer Herr Müller stand vor ihnen. „Einmal die Arbeiten bitte und dann ab zum Schulleiter.“ Sie seufzte leise. Na klasse. Wenigstens wusste sie, dass er das bewertete, was sie schon hatte und das war bis auf eine Aufgabe alles. Leise verließ sie den Raum und schüttelte bloß, als sie draußen waren. „Mach dir keine Sorgen. Ich rede und dann wird das schon.“ Sie versuchte, ihnen beiden Mut zu machen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie ihre Freundin da mit reingezogen hatte. Vor Joachims Büro wurde sie nervös und klopfte leise. Er war natürlich da und so gingen sie hinein.

Er bereitete gerade die Stunde für den Literaturkurs vor, als es klopfte. „Herein?“, rief er und legte den Stift beiseite. Irritiert sah er auf Julia und Caroline, die schweigend den Raum betraten. Er wusste, dass sie eigentlich gerade eine Klausur schreiben würden und sah sie ernst an. „Warum seid ihr hier?“, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brus.

Joachims Blick ließ sie jetzt schon spüren, dass er wusste, dass sie etwas ausgefressen hatten. Genau deswegen würde sie Caro auch in den Schutz nehmen. „Warum seid ihr hier?“ Sie seufzte leise und verschränkte ebenfalls die Arme. So abwehrend konnte sie auch sein. „Ich habe versehentlich zu stark nach rechts geguckt und Caroline und ich mussten dann unverständlicherweise beide die Arbeiten abgeben. Es war nur einmal und es ist auch nur Religion.“

„Ich habe versehentlich zu stark nach rechts geguckt und Caroline und ich mussten dann unverständlicherweise beide die Arbeiten abgeben. Es war nur einmal und es ist auch nur Religion.“ Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Es ist nicht nur Religion, es ist ein Fach wie jedes andere auch. Nichts gibt euch das Recht dazu, aus einer Klausur eine Partnerarbeit zu machen.“ Er kannte Julia gut genug. Es ehrte sie, dass sie ihre Freundin in Schutz nahm, aber deren Gesicht sprach nicht davon, dass sie völlig unschuldig war. „Ich glaube, dass die Klausur mit 0 Punkten bewertet werden muss, seid ihr schon genug gestraft. Trotzdem mache ich mir einen Vermerk und werde mit Herrn Müller reden.“ Da gab es keinen anderen Ausweg, auch wenn er es Julia gerne erspart hätte.

„Es ist nicht nur Religion, es ist ein Fach wie jedes andere auch. Nichts gibt euch das Recht dazu, aus einer Klausur eine Partnerarbeit zu machen.“ Sie kniff die Augen zusammen. Wenn er so argumentierte, konnte sie das auch. „Ich glaube, dass die Klausur mit 0 Punkten bewertet werden muss, seid ihr schon genug gestraft. Trotzdem mache ich mir einen Vermerk und werde mit Herrn Müller reden.“ Sie lachte bloß spöttisch. „Achso. Steht dann in meiner Schulakte, dass ich in der Oberstufe einmal abgeguckt habe?“, fragte sie ironisch und verdrehte die Augen. „Wenn sie die Klausuren nicht so scheiße schwer machen würden und nicht drei Klausuren, vier Tests und zehn Sportprüfungen in einer Woche wären, dann gäbe es das Problem gar nicht. Aber soweit denken sie alle als Lehrer ja nicht. Viel Spaß mit meinen 0 Punkten. Mit dem Lernen wären es auch nicht mehr gewesen.“ Wütend verließ sie das Büro und ließ Caro einfach stehen. „Dieser blöde Arsch“, fauchte sie leise. Es war einfach so unfair, dass er ihr solche Dinge sagen musste.

„Achso. Steht dann in meiner Schulakte, dass ich in der Oberstufe einmal abgeguckt habe? Wenn sie die Klausuren nicht so scheiße schwer machen würden und nicht drei Klausuren, vier Tests und zehn Sportprüfungen in einer Woche wären, dann gäbe es das Problem gar nicht. Aber soweit denken sie alle als Lehrer ja nicht. Viel Spaß mit meinen 0 Punkten. Mit dem Lernen wären es auch nicht mehr gewesen.“ Er runzelte die Stirn. „Ich persönlich stelle immer machbare Klausuren und weiß, dass es meine Kollegen genauso handhaben“, erklärte er bedrohlich leise. „Was du da aufzählst, stimmt nicht, denn dafür gibt es eine Regelung, also hast du keinen Grund, derart zu übertreiben.“ Kopfschüttelnd sah er ihr nach und musste kurz schmunzeln, als auch Caroline den Raum verließ. Sie wirkte ziemlich eingeschüchtert, aber Julia hatte auch kein Recht, so mit ihm zu sprechen.

„Ich persönlich stelle immer machbare Klausuren und weiß, dass es meine Kollegen genauso handhaben. Was du da aufzählst, stimmt nicht, denn dafür gibt es eine Regelung, also hast du keinen Grund, derart zu übertreiben.“ Seine Aussagen machten sie bloß noch wütender und sie wusste, wenn sie jetzt nicht nach Hause ging, müsste sie gleich heulen, weil es sie so aufregte. „Ich gehe nach Hause“, murmelte sie, als Caro zu ihr kam und nahm dann den nächsten Bus. Auf Mathe mit Herrn Flick konnte sie verzichten. Da hätte Caro schon genug Spaß mit. Ihr Freund musste sich ja auch nicht so aufspielen. Kaum war sie zu Hause, kramte sie ihr Handy hervor und schrieb Joachim eine SMS.

Gut, dass Sie immer alles richtig machen, Herr Löw.

Gut, dass Sie immer alles richtig machen, Herr Löw. Die Nachricht erreichte ihn eine halbe Stunde später und er verdrehte nur die Augen. Sie konnte doch nicht wirklich denken, dass er bei ihr eine Ausnahme machen konnte, was die Schulregeln anging. Julia hatte ständig Angst, dass sie erwischt würden und doch sollte er genau das aufs Spiel setzen. Seufzend packte er das Handy weg und ging in den Unterricht.

Nach einer halben Stunde warf sie ihr Handy einfach in die Ecke. Er warf ihr solche Dinge an den Kopf und konnte sich nicht einmal denken, dass ihr das wehtat. Sie war selbst schuld und trotzdem hätte er daran denken können. Aber eine Antwort war sie ihm wohl auch nicht wert. Sie zog sich einfach die Decke über den Kopf und wollte, dass das alles endlich ein Ende hatte. Er sollte nicht ihr Direktor und Freund sein. Das war grausam.

Die nächsten vier Stunden vergingen ziemlich schnell und er packte erleichtert seine Tasche, um zu seinem Auto zu gehen. Dabei fiel sein Blick auf sein Handy. Julia hatte nichts weiter geschrieben, aber er hatte ihr Zeit lassen wollen, sich zu beruhigen. Sie musste ihn verstehen und da würde er auch nicht nachgeben. Trotzdem wollte er sie sehen und die Sache aus der Welt schaffen. Deshalb klingelte er kurze Zeit später an ihrer Tür.

Sie wurde nur immer noch bedrückter und war irgendwann einfach eingeschlafen. Erst als es klingelte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Seufzend stand sie auf und ging nach unten. Als sie Joachim vor der Tür stehen sah, lehnte sie sich bloß in den Türrahmen und kniff die Augen zusammen. Dieses Mal saß er nicht am längeren Hebel. „Was?“, gab sie bloß kalt von sich. So einfach würde sie es ihm bestimmt nicht machen.

„Was?“ So ablehnend musste sie ihm gar nicht kommen. Deshalb verschränkte er seine Arme und verzog keine Miene. „Wenn du weiterhin so auf Krawall gebürstet bist, hat es keinen Sinn. Können wir vernünftig reden oder soll ich fahren?“ Es war ihre Entscheidung, aber auf ein riesiges Theater, weil sie seine Entscheidung nicht nachvollziehen konnte, hatte er keine Lust.

Er erwiderte ihren Blick mit derselben Kälte, die sie auch ihm entgegen brachte. „Wenn du weiterhin so auf Krawall gebürstet bist, hat es keinen Sinn. Können wir vernünftig reden oder soll ich fahren?“ Sie zitterte und verschränkte die Arme. Er hatte nicht mal ansatzweise Verständnis für ihre Situation. „Ich habe vielleicht was falsch gemacht“, begann sie leise und eine Träne kullerte über ihre Wange. „Aber du hättest mich nicht so demütigen müssen.“

„Ich habe vielleicht was falsch gemacht. Aber du hättest mich nicht so demütigen müssen.“ Er verdrehte innerlich die Augen. Sie verstand seine Reaktion kein bisschen. Trotzdem schob er sie einfach ins Haus und zog sie dort in seine Arme. „Ich bin der Direktor dieser Schule. Ich kann doch nicht einfach tun, als wenn ein Täuschungsversuch nichts wäre“, murmelte er. Das musste sie doch einsehen.

Er zog sie einfach mit sich ins Haus und sie landete in seinen Armen. „Ich bin der Direktor dieser Schule. Ich kann doch nicht einfach tun, als wenn ein Täuschungsversuch nichts wäre.“ Sie legte ihre Hände auf seine Brust. „Ich weiß“, hauchte sie leise. „Du sollst auch an der Entscheidung nichts ändern, aber wenn es schon zu viel verlangt ist, auf eine SMS zu antworten…Ich kann auch nichts dafür, dass du nun mal die Rolle als Schulleiter und als Freund in meinem Leben annimmst.“

„Ich weiß. Du sollst auch an deiner Entscheidung nichts ändern, aber wenn es schon zu viel verlangt ist, auf eine SMS zu antworten…Ich kann nichts dafür, dass du nun mal die Rolle als Schulleiter und als Freund in meinem Leben annimmst.“ Er hob die Schultern. „Ich doch auch nicht. Und was hätte ich auf die SMS schreiben sollen? Es wäre sowieso falsch gewesen.“ Sie hätte ihm nicht geglaubt oder wäre nur noch wütender gewesen.

„Ich doch auch nicht. Und was hätte ich auf die SMS schreiben sollen? Es wäre sowieso falsch gewesen.“ Sie schob ihn von sich und setzte sich einfach auf das Sofa. Sie öffnete sich ihm und er blockte sie bloß wieder ab. „Hauptsache du hast eine weiße Weste.“ Traurig starrte sie auf den Boden und spürte wie eine Träne nach der nächsten auf den Boden tropfte. Wie konnte ihm diese Situation so gleichgültig sein?

„Hauptsache, du hast eine weiße Weste.“ Er ließ sich einfach neben sie auf das Sofa fallen. Er verstand sie einfach nicht. „Die habe ich bestimmt nicht“, widersprach er ihr. Ihm fielen sofort mindestens fünf Dinge ein, die gegen ihre Behauptung sprachen. „Und hörst du jetzt bitte auf zu weinen?“, fragte er leise und legte zögernd seine Hand auf ihr Knie. „Hauptsache, du hast eine weiße Weste.“ Er ließ sich einfach neben sie auf das Sofa fallen. Er verstand sie einfach nicht. „Die habe ich bestimmt nicht“, widersprach er ihr. Ihm fielen sofort mindestens fünf Dinge ein, die gegen ihre Behauptung sprachen. „Und hörst du jetzt bitte auf zu weinen?“, fragte er leise und legte zögernd seine Hand auf ihr Knie.

Er ließ sich neben ihr auf das Sofa fallen, aber als angenehme Nähe konnte man das auch nicht bezeichnen. „Die habe ich bestimmt nicht.“ Seitdem sie beide zusammen waren bestimmt nicht mehr. „Und hörst du jetzt bitte auch zu weinen?“ Sie sah kurz zu ihm, als er seine Hand auf ihr Knie legte. „Was soll ich denn sonst tun? Du gibst mir null Punkte ohne mit der Wimper zu zucken und jetzt sitzt du hier ernsthaft und sagst, dass ich aufhören soll zu weinen?“ Kopfschüttelnd wandte sie den Blick ab. Trösten wollte er sie anscheinend gar nicht.

„Was soll ich denn sonst tun? Du gibst mir null Punkte ohne mit der Wimper zu zucken und jetzt sitzt du hier ernsthaft und sagst, dass ich aufhören soll zu weinen?“ Er verdrehte die Augen und war froh, dass sie das nicht sehen konnte. „Es bleibt mir nichts anderes übrig. Du willst, dass wir nicht auffliegen, aber mich dementsprechend verhalten darf ich auch nicht. Außerdem ist es doch nur Religion“, lächelte er und piekte ihr in die Seite. Zumindest da konnte er ihr jetzt zustimmen. „Und es ist nur eine kleine Klausur.“

„Es bleibt mir nichts anderes übrig. Du willst, dass wir nicht auffliegen, aber mich dementsprechend verhalten darf ich auch nicht. Außerdem ist es doch nur Religion.“ Sie zuckte bloß zusammen, als er ihr in die Seite piekte. „Und es ist nur eine kleine Klausur.“ Sie sah ihn immer noch nicht an. Es beruhigte sie nicht wirklich, was er da sagte. „Um diese blöde Klausur geht es doch gar nicht.“ Sein Verhalten war einfach schrecklich. „Du könntest wenigstens jetzt so tun, als wärst du nicht mein Schulleiter. Das tust du nämlich gerade überhaupt nicht.“

„Um diese blöde Klausur geht es doch gar nicht. Du könntest wenigstens jetzt so tun, als wärst du nicht mein Schulleiter. Das tust du mämlich gerade überhaupt nicht.“ Er grinste nur. Sie wusste auch nicht, was sie wollte. Doch statt einer Antwort zog er sie einfach an sich und verwickelte sie in einen liebevollen Kuss. Das würde der Schulleiter sicher nicht tun.

Sein Lächeln stimmte sie nicht gerade positiv. Aber anstatt ihr zu antworten, zog er sie an sich und küsste sie einfach. Zuerst wollte sie ihn wegschieben, aber seine Arme hielten sie gefangen und eigentlich wollte sie sich gar nicht wehren. Ihr Widerstand bröckelte und sie war froh, dass er so offensiv gewesen war. Den Schulleiter sollte er einfach ganz weit weg schicken. Irgendwie landete er auf dem Rücken und sie auf ihm. Lächelnd erwiderte sie den Kuss weiter und legte eine Hand an seinen Hals.

Er spürte ihren Widerstand, aber er würde nicht nachgeben. Er wusste, dass sie insgeheim diesen Kuss wollte und legte seine Arme noch etwas fester um sie. Als sie ihn auf den Rücken drängte, zog er sie mit sich und sah sie schließlich lächelnd an. „Doch, das gefällt mir auch besser“, stimmte er ihr zu, während er mit einer Hand sanft durch ihre Haare streichelte.

„Doch, das gefällt mir auch besser.“ Sie lächelte gegen seine Lippen. „Na dann bin ich ja beruhigt.“ Joachim hatte mit seiner Aktion die Stimmung völlig verändert. Sie legte ihren Kopf auf seiner Brust ab und er strich sanft durch ihre Haare. „Joachim“, hauchte sie leise und schloss die Augen. Nach ihrem Streit war das hier gerade einfach nur herrlich. Sie beugte sich erneut zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Kannst du einfach den ganzen Tag bleiben?“